𝟏𝟑 | 𝐡𝐞𝐥𝐩

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Langsam zog ich meine Hände wieder aus seinen heraus, denn noch immer hatte er diese fest umgegriffen. Irgendwie war mir Michael schon ziemlich sonderbar. Alles an ihm schien auf der einen Seite unheimlich, das spürte ich, doch auf der anderen Seite war er interessant, so mysteriös, dass ich mehr erfahren wollte.

Zumindest war er nett zu mir und das obwohl er von dem Zirkel der Männer kam. Aber vielleicht war das auch der Grund, warum ich noch immer so misstrauisch war. Vielleicht war er mir auch nur gefolgt, weil die Hexer es ihm gesagt hatten? Doch ich versuchte diese Gedanken erst einmal zu verdrängen, denn er wirkte wirklich aufrichtig. Als wolle er mir wirklich von sich aus helfen.

Doch mit seiner Annahme, dass ich so besonders war, lag er falsch. Ich war vielleicht mächtig, aber doch nicht mächtiger als die anderen Hexen, eher war ich zu schwach, um überhaupt meine Kräfte einsetzte zu können. Ich wandte mich von ihm ab, senkte meinen Kopf, konnte ihm dabei nicht ins Gesicht sehen.

,,T-Tut mir Leid Michael, aber ich denke, du verschwendest deine Zeit nur mit mir, geh lieber selbst etwas für die Prüfung der sieben Wunder üben. Ich werde das sowieso nicht schaffen.. vertrau mir", sagte ich, kämpfte dabei mit den Tränen.

Verdammt, ich konnte doch jetzt nicht vor ihm anfangen heulen, er musste mich so schön für total bescheuert halten. Bevor ich wieder zusammenbrechen würde, stand ich von der Bank auf, wollte abhauen, bloß weg von hier, doch er packte mein Handgelenk fest, zog mich zurück zu sich.

Als seine Hand mich berührte, fühlte ich einen unglaublich starken Schmerz, der wie ein Stromschlag durch meinen Körper floss. ,,Au..", zischte ich, rieb über die Stelle auf meiner Haut. Doch so schnell dieses Gefühl kam, war es auch wieder verschwunden.

Was hatte er da gerade gemacht? War das Absicht gewesen? Doch ich spürte noch etwas in mir. Etwas, dass sich mächtig anfühlte. Eine Kraft, die meinen Körper einnahm, die meine Erschöpfung verfliegen ließ. Es war ein Gefühl, dass ich noch nie vorher in mir hatte.

Verwirrt sah ich ihn an, rieb mir dabei noch immer sanft über die Stelle, die er berührt hatte. Kurz sah ich auf meine Handfläche, doch eine Verletzung war dort nicht zu sehen. Mein Blick konzentrierte sich nun auch Michael, der mich zu beobachten schien.

,,Ich denke, wir sollten jetzt anfangen zu üben. Du bist bereit dafür", sagte er knapp zu mir und stand dann von der Parkbank auf. Erwartungsvoll blickte Michael zu mir herunter. Ich war jetzt bereit? Woran machte er das fest? Denn ich fühlte mich ganz und gar nicht dazu bereit, jetzt zu trainieren.

Doch ich schien wohl keine Wahl zu haben. Michael würde mich wohl nicht in Ruhe lassen, bis ich ihm nicht beweisen würde, dass es keinen Sinn hatte mir zu helfen. Ohne noch etwas zu sagen, folgte ich ihm nervös in den angrenzenden Wald vor uns.

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Ich war unglaublich aufgeregt, fast noch mehr, als ich es sonst immer bei Cordelias Training war. Immerhin wusste sie ja schon wie schlecht es um mich stand, doch Michael schien das noch immer nicht ganz begriffen zu haben. Hatte noch Hoffnung, dass er mir auf magischer Weise helfen konnte, meine Kräfte zu kontrollieren.

Wir liefen schon seit einigen Minuten durch dem Wald, er schien eine geeignete Stelle zu finden, sah sich die Umgebung dabei genaustens an. Ich hingegen folgte ihm einfach nur, in der Hoffnung, dass es nicht allzu lang dauern würde. Doch plötzlich blieb er stehen. So plötzlich, dass ich beinahe in ihn hinein lief, doch im letzten Moment schaffte ich es, nicht umzufallen.

,,Ich denke hier ist es perfekt", sagte er, lächelte mir dabei zu. Diese Stelle hier war zum Vergleich zum Rest des Waldes eher kahl, nur wenig Bäume standen in der Nähe, der Boden war bedeckt von Blättern und Moos.

Ich versuchte mich etwas zu entspannen, Michael gegenüber nicht mehr so misstrauisch zu sein. Er strengte sich ja irgendwie doch ziemlich an und dass für eine Fremde.. eher für eine Rivalin. Und auch wenn er mir immer noch ziemlich unheimlich war und irgendwas in ihm steckte, dass ich noch nicht so ganz verstehen konnte, war er wirklich nett.

Viel netter, als ich es je von einem Hexer erwartet hätte. Vielleicht waren die Männer des Zirkels auch gar nicht so bösartig, wie es die Frauen immer erzählten.. zumindest nicht die jungen Hexer.

Michael ging ein paar Schritte zurück, ließ mir den Platz den ich brauchte. Fragend sah ich zu ihm, immerhin gab es hier nicht besonders viele Gegenstände an denen ich meine Telekinese ausprobieren konnte.

Doch Michael bückte sich, sammelte etwas vom Boden, hielt einen Tannenzapfen in der Hand, den er mir anscheinend zuwerfen wollte. Okay, dann würden wir wohl erst einmal so anfangen. Ich konzentrierte mich, richtete all meine Aufmerksamkeit darauf, versuchte den auf mich zufliegenden Zapfen in der Luft schweben zu lassen, doch ich schaffte es nicht.

Er fiel direkt vor meinen Füßen zu Boden. Enttäuschung senkte ich meinen Blick. Aber warum überhaupt, es war mir letztendlich doch klar gewesen, dass ich es nicht schafften würde. Obwohl ich das Gefühl hatte, sogar schlechter geworden zu sein. Jetzt hatte ich nicht nur Probleme damit, meine Fähigkeiten zu kontrollieren, sondern sie überhaupt erst einzusetzen.

Verdammt war das peinlich vor ihm, sofort blinzelte ich die aufkommenden Tränen weg. Als ich meinen Blick wieder hin, sah ich, wie Michael auf mich zu kam, mein Kinn nach oben hob, so, dass ich ihm direkt in seine blauen Augen sehen musste.

,,Okay.. ich denke wir müssen etwas anderes ausprobieren. Jetzt versuch mal von dem Baum hier drüben den großen Ast abbrechen zu lassen", sagte er, zeigte dabei auf die große Eiche direkt vor mir.

Ungläubig sah ich ihn an. Das konnte doch gerade nicht sein ernst sein?! Hatte er nicht gesehen, was gerade passiert war? Oder besser gesagt, was nicht?

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Feedback von euch würde ich mich wie immer sehr freuen. :)

Schaut doch gern bei meiner anderen Michael Langdon Geschichte "the antichrist" oder auch bei meinen anderen american horror story FF's vorbei!

lea <3

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