β€’ 𝒐. π’‘π’“π’π’π’π’ˆπ’–π’† - 𝒐𝒇 𝒅𝒆𝒂𝒅 𝒑𝒐𝒆𝒕𝒔, π’‘π’†π’•π’“π’Šπ’„π’‰π’π’“ 𝒂𝒏𝒅 π’‚π’“π’„Δπ’π’–π’Ž

β€” Einleitung β€”

Es war ein trΓΌber, regnerischer Tag und eine geisterhafte AtmosphΓ€re umgab den riesigen Campus der Dionysus University wie ein unheilvolles Omen.

Es war Anfang Januar und die Spuren des letzten Schnees hatten sich mit dem herabfallenden Regenwasser zu einer matschigen Pampe vermischt.
Auf einem einsamen Hügel in der Ferne, war hinter den dichten Rauchschwaden ein antiker Friedhof zu sehen. Phantomhafter Nebel breitete sich auf dem nahe liegenden Cronus Lake aus und ließ die umstehenden BÀume wie schemenhafte Gestalten aussehen.
Transluzente Regentropfen sammelten sich auf dem glΓ€nzenden Boden zu kleinen sich spiegelnden PfΓΌtzen und nΓ€hrten die feuchte, fruchtbare Erde der Gaia.

Das goldene Licht der Straßenlaternen erleuchtete schwach den schmalen Backstein-Weg durch den großen Campusgarten, der von griechischen Marmorskulpturen übersÀht war. Kalte Regentropfen floßen ihre blassen, makellosen Marmorgesichter hinunter wie wehmütige TrÀnen. Fast als hÀtten sie einst gelebt und wurden in einem einzigen Augenblick in ihren tragischen Gesichtsausdrücken festgehalten bis in alle Ewigkeit versteinert.

Alles in einem fΓΌhlte es sich an als wΓ€re man durch die Zeit gereist und in einer viktorianischen Epoche gelandet.
Neoklassische und gothic Bauwerke, Marmorstatuen in Nebelschleiern und Studenten in Privatschuluniformen.
Eine dΓΌstere Murder Mystery Novella, die auf einem UniversitΓ€tscampus im
19. Jahrhundert spielt.
Und das "Murder" war auch berechtigt, da auf jenem CampusgelΓ€nde vor kurzem erst eine Studentin unter "mysteriΓΆsen UmstΓ€nden" vergeschieden war.

Das EingangsgebÀude war das Grâßte des gesamten Campuses.
Es war enorm und hatte eine antik-griechisch inspirierte gothic Architektur. Eine Reihe von MarmorsΓ€ulen stΓΌtzte majestΓ€tisch die TΓΌrme der Altbauten, die ΓΌber der neuen Studentin ragten wie ein altertΓΌmliches Schloss.
Es erinnerte sie an eine uralte Kathedrale, die sie vor Jahren in Venedig besucht hatte.

Das war Edinburgh, Schottland.
Das Land der urbanen Legenden, KΓΆnige und der Highlands. In RealitΓ€t wirkte es noch viel magischer und atemberaubender als auf den Seiten des ReisefΓΌhrer's, den sie am Flughafen gekauft hatte.
Rain war fasziniert von der antiken SchΓΆnheit die sie umgab, Perfektion an jeder Ecke und Kante.

Drinnen fand sie sich in den großen Hallen in einem Bienenstock aus Studenten in burgundy roten Uniformen wieder.
Einer schΓΆner als der andere. Sie waren das Epitom der Kunst; hatten Gesichter wie Figuren entsprungen aus einem Γ–lgemΓ€lde.
Ihre Augen waren müde von dem ganzen nÀchtlichen Lernen und der Überdosis von Adderall und wurden von schwarzen Schattierungen unterstrichen.
Augen der Farbe toter Seelen.
Ruhelos. SΓΌndhaft. Wissensdurstig.
Sie alle trugen Taschen aus dunklem Leder gefΓΌllt mit allen mΓΆglichen LektΓΌren.
Ihre Fashion war jedoch etwas, was sie besonders herausstechen ließ;
Burgundy Blazer oder dicke Cashmere-Cardigans über weißen Chiffonblusen. Rot-schwarz gestreifte Krawatten. Klassische Oxford Schuhe, Loafers oder Mary Janes mit schwarzen kniehohen Strümpfen und karierten Râcken für die MÀdchen. Corduroy oder Anzugshosen mit Brogues oder schwarzen Lederschuhen für die Jungen.
Sie alle waren elegant und aus gutem Hause. Ihre Eltern waren hochangesehene Banker, Schauspieler, Ingenieure oder Politiker.
An dieser UniversitΓ€t studierten nur die Reichsten und Besten der Besten des ganzen Landes.

Es war ein Wunder, dass Rain jetzt tatsÀchlich mit diesen filigranen Kreaturen an dieser Elite UniversitÀt studieren würde und noch ein grâßeres Wunder, dass sie diesen Ort von nun an ihr Zuhause nennen durfte.

Über ihren Kâpften baumelten gigantische goldene Kronleuchter mit Kristallornamenten von einer Pyramidenartigen Glaskuppel hinab, die mit bemalten Mosaiken, die die griechische Mythologie und deren Zentauren und Gâtter und magischen GÀrten darstellten, verziert war.

Die langen GΓ€nge der UniversitΓ€t waren mit Marmorskulpturen und sΓ€mtlichen berΓΌhmten Baroque GemΓ€lden an den dunklen HolzwΓ€nden geschmΓΌckt. Es roch nostalgisch nach muffigem Holz, getrockneten KrΓ€utern und starkem Kaffee.

Das BΓΌro des UniversitΓ€tsleiters war leicht zu finden und befand sich am Ende der mit Mosaik verzierten Fenstern im ersten Stockwerk. Dreimal klopfte sie an das polierte Holz der TΓΌr aus Ebenholz, bevor sie mit einem monotonen "Herein" hinein gebeten wurde und sich darauf in dem nach Pfefferminz und Zitronengras riechenden, sehr ordentlichen BΓΌros des Rektors wieder.
Mr. Rothschild war ein arroganter und seltsamer Mann mit einer goldenen Chanelbrille auf der Nase, einem leichten Drei-Tage-Bart und grauen
lockigen Haaren.

Er trug einen schwarzen Yves Saint Laurent Anzug mit einer roten Fliege am Hals und schwarze Gucci Loafer. Sein Fuß wippte die ganze Zeit ΓΌber auf-und-ab und auf-und-ab, was ΓΌberaus nervig war. In seiner Hand hielt er eine glΓΌhende Zigarette, von der ab und zu einige ZΓΌge nahm β€” das Rauchen in RΓ€umen schien hier scheinbar nicht verboten zu sein. Mr. Rothschild hatte ΓΌberaus skurrile Ansichten was das Leben nach dem Tod anging und war einfach unheimlich, die Art wie er auf den Ausschnitt ihrer Bluse starrte, grauste ihr. Doch Rain war hier um das Patriarchat zu stΓΌrzen und nicht, um von einem seltsamen Mann angemacht zu werden, der eventuell um die 20 oder 30 Jahre Γ€lter war als sie.
Nach einer kurzen Einweihung und dem Unterschreiben einer VerschwiegenheitserklÀrung, was die ganze Sache nur noch mehr geheimnisvoller machte, wurde die Koreanerin auch schon wieder entlassen und war nun an ein Teil von etwas Grâßerem.
Noch ahnte sie gar nicht, wie groß dieses Teil war und wie sie sich in ein paar Monaten wünschen würde, sie hÀtte die Einladung niemals angenommen.

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