𝟏𝟕 | 𝐢𝐬 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐭𝐡𝐞 𝐫𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐝𝐞𝐜𝐢𝐬𝐢𝐨𝐧?

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SCHWEIGSAM SAß HOLLY auf der Couch, blätterte in einer Heavy Metal Zeitschrift, die sie in dem Haus gefunden hatte.

Eddie und sie gingen sich seit dem Besuch der Anderen gestern aus dem Weg. Nicht absichtlich, aber scheinbar brauchten die beiden gerade einfach etwas Zeit für sich, um all die neuen Informationen richtig verarbeiten zu können.

Vecna? Ein Fluch, der ganz Hawkins einnehmen könnte? Max, die genauso davon betroffen war wie Holly selbst? Falls das Alles wirklich stimmte und mittlerweile glaubte das Mädchen selbst den verrücktesten Theorien, dann waren sie echt gefickt. Also so richtig. Wie sollten irgendwelche Jugendlichen das Alles aufhalten können?

Die einzige Chance die sie scheinbar hatten, war dieses Mädchen mit den übernatürlichen Kräften, die angeblich schon mehrmals die Stadt gerettet haben soll. Jedoch war Elfi am anderen Ende des Landes, bis sie hier war, könnte Hawkins schon untergegangen sein.

Als Eddie sich neben die Blondhaarige setzte, kam sie zurück in die Realität, legte die Zeitschrift beiseite und schenkte ihm ein Lächeln. ,,Wie geht es dir?", fragte er Holly sanft. Er war besorgt um sie, mehr als je zuvor. Wenn die anderen wirklich recht hatten, könnte er sie schon in wenigen Tagen verlieren..

,,Mir geht es ganz gut.. denke ich. Zumindest bin ich erleichtert darüber, dass ich scheinbar nicht den Verstand verliere, sondern Vecnas Fluch mich befallen hat. Macht die ganze Sache aber auch nicht wirklich weniger unheimlich", sprach sie, musste sich ein Lachen unterdrücken, so absurd war es daran zu denken.

Noch vor ein paar Tagen war sie die beliebteste Schülerin der Hawkins High, nicht nur Kapitänin der Cheerleader, sondern auch mit dem Kapitän des Basketballteams zusammen.. achja und ihre beste Freundin lebte noch. Natürlich war ihr Leben nur von außen so perfekt gewesen, aber immerhin war das noch besser, als vielleicht in wenigen Tagen tot zu sein.

Sie spürte, wie Eddie vorsichtig ihre Hand in seine nahm, mit der anderen sanft über ihren Rücken und ihre blonden Haare strich. Er wollte sie küssen, ihr dadurch das Gefühl geben, dass er für sie da war, aber er wollte es auch nicht überstürzen. Natürlich waren sie schon ein paar Schritte weiter gegangen, aber er wusste nicht, ob das jetzt der Richtige Moment dafür war.

Sie hatten noch nicht darüber gesprochen, was das zwischen ihnen genau bedeutete. Ob es nur Ablenkung für sie war, ob die Umstände sie näher gebracht hatten, oder sie wirklich etwas für ihn empfand.. so wie er für sie. Er wollte Holly jetzt einfach nicht noch mehr Stress aussetzen, deshalb entscheid er sich dafür, ihr Zeit zu lassen, bis sie dafür bereit war.

Gerade als er sich wieder von der Blondhaarigen löste und etwas auf der Couch neben ihr entspannen wollte, hörte er ein Geräusch von draußen.

Sofort schreckten die Beiden auf, versuchten durch die Fenster jemanden zu erkennen, doch niemand war zu sehen. Eddie signalisierte ihr mit einem Handzeichen, dass sich das Mädchen im Badezimmer verstecken sollte, während Eddie sich ein naheliegendes Messer aus der Küche nahm.

Er war sich unsicher, ob er es überhaupt nutzen würde, aber hey, es dachte doch sowieso jeder, dass er ein kaltblütiger Mörder war. Was hatte er dann also noch zu verlieren? Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, sprang die Tür vor ihm schon auf.

Doch es war weder ein hasserfüllter Jason, noch ein Police Officer, der ihm in die Augen sah. Es war nur Dustin, der grinsend eine Tüte voller Snacks in die Luft hielt. ,,Lieferung ist da!", rief er, woraufhin auch der Rest das Haus betraten.

Eddie, als auch Holly atmete genervt auf, versuchten dieses Mal jedoch nicht ein allzu großes Drama zu machen, denn immerhin hatten sie richtiges Essen mitgebracht. So langsam bekamen sie nämlich keine der beinahe abgelaufenen Dosen herunter.

Gemeinsam setzten sie sich wie am Tag zuvor an den Esstisch und während die beidem die Tüte plünderten um endlich etwas genießbares zu Essen, begann die anderen von ihren neuen Erkenntnissen zu berichten.

,,Okay, wir haben eine gute.. und eine schlechte Nachricht. Welche wollt ihr zuerst hören?", fragte Dustin den Älteren. Dieser sah beunruhigt zu Holly, bevor er ihm antwortete. ,,Die Schlechte zuerst, immer", sagte er, erwartete das Schlimmste. Leider sollte er damit auch recht behalten.

,,Okay.. ehm, wir haben den Polizeifunk abgehört und sie suchen nach dir..", sagte er, woraufhin Eddies Herz begann schneller zu schlagen. ,,Zudem sind sie sich ziemlich sicher, dass du Chrissy getötet hast", fügte Dustin noch hinzu, sah den Dunkelhaarigen mitleidig an. ,,Ja.. so etwa 100% sicher", berichtigte Max ihn.

Holly seufzte auf, strich Eddie draufhin sanft über den Rücken. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er sich gerade fühlen musste. Er war unschuldig und die einzigen, die die Wahrheit kannten, waren nur sie selbst.

,,Und die gute Nachricht?", fragte Eddie, erwartete mittlerweile nicht mehr viel. Es war dumm von ihm zu glauben, dass er vielleicht doch noch eine Chance haben könnte. ,,Dein Name ist noch nicht veröffentlicht worden, aber wenn wir es herausgefunden haben, dann dauert es nicht mehr lang, bis ganz Hawkins von dir erfährt", sprach Robin, wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen.

,,Jagd den Freak, hab' ich nicht recht?", antwortete Eddie, strich sich beunruhigt durch die Haare. Doch das war nicht das Einzige, was die anderen zu berichten hatten. Denn nicht nur der Junge hatte Schwierigkeiten.

,,Holly, du wirst zwar bisher nicht mit dem Fall in Verbindung gebracht, jedoch beginnen die Gerüchte. Seit dem Eddie untergetaucht ist, bist auch du kaum mehr gesehen worden. Zudem scheint Jason nicht sonderlich gut auf dich zusprechen zu sein, erzählt herum, dass der Tod von Chrissy auch etwas mit dir zutun haben könnte..", begann Steve ihr zu erklären.

Verdammt, sie hatte Jason und seine Drohung fast vergessen. Dieses Arschloch wollte sie nur noch mehr kaputt machen, als er es sowieso schon getan hatte. Eddie sah beunruhigt zu ihr, immerhin hatte sie ihm davon noch gar nichts erzählt. Er wollte auf keinen Fall, dass sie das gleiche Schicksal treffen würde, wie ihm selbst.

,,Was schlagt ihr denn vor, was ich jetzt am Besten machen soll?", seufzte sie, sah hilfesuchend in die Gesichter der anderen. Doch nicht sie waren es, die ihr auf die Frage antworten konnte.

,,Du solltest zurück gehen, dich unauffällig verhalten und Jason besänftigen, bevor die Polizei dich noch verdächtigt..", sprach Eddie, brachte Holly dazu ihn schockiert anzusehen. ,,Dich hier allein lassen? Das kannst du vergessen.. i-ich..", begann die Blondhaarige ihm zu widersprechen, doch diesmal war es Dustin, der sich zu Wort meldete.

,,Holly.. er hat vielleicht recht. Es wird in der Zeit schon Nichts geschehen, wir passen auf Eddie auf. Hauptsache du bist nicht die Nächste, die bald mit Mistgabeln durch die Stadt gejagt wird", gab der Jüngere ihm recht. Holly wollte ihnen ein weiteres Mal widersprechen, aber vielleicht hatten sie ja doch recht? Wie sollte sie Eddie helfen können, wenn sie selbst gejagt wurde?

,,O-Okay, aber falls es es irgendetwas Neues gibt, dann sagt mir sofort bescheid, verstanden?", wies sie die anderen an, die ihr es daraufhin versprachen.

Bevor sie jedoch die nächsten Schritte planen konnten, hörten sie plötzlich Polizeisirenen, die immer näher kamen. Sofort waren sie alarmiert, versteckten sich unter dem Tisch, doch anders als erwartet, fuhr das Polizeiauto an dem Haus vorbei, tiefer in den Wald von Hawkins.

Verwirrt sahen sich die Jugendlichen an. Irgendwas musste passiert sein und Dustin, Max, Steve und Robin ließen keine Zeit verstreichen, um der Sache auf den Grund zu gehen. ,,Wir geben euch Bescheid, wenn wir wissen was passiert ist", rief Dustin ihnen zu, bevor sie aus dem dem Haus liefen, in Steves Auto stiegen und der Polizei hinterher fuhren.

Sprachlos, mit noch rasendem Herzen sahen die beiden ihnen hinterher, bevor sich ihr Blick auf den jeweils anderen legte. Verdammt, der Abschied war noch viel schwerer, als sie erwartete. Gerade als sich die ersten Tränen in ihren Augen bildeten, ging Eddie auf sie zu, umarmte ihren zarten Körper, presste sie etwas an sich.

Auch er wollte nicht das sie geht, wollte sie weder allein lassen, noch selbst allein sein. ,,Wir schaffen das", flüsterte er gegen ihr blondes Haar, hoffte sie wenigstens ein wenig besänftigen zu können.

Als die Beiden sich nach einigen Momenten wieder voneinander lösten, blickten sie sich in die Augen. Hollys Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass das vielleicht das letzte Mal sein könnte, dass sie sich sahen. Sie hoffte so sehr, dass es nicht so war.

Sanft strich Eddie ihr über die gerötete Wange, bevor er seine Lippen sanft auf ihre legte. Er war sich nicht sicher, ob es der richtige Moment dafür gewesen war, doch als sie seinen Kuss erwiderte, atmete er auf.

,,Pass auf dich auf Eddie, sonst bin ich diejenige, die dich jagt", flüsterte Holly gegen seine Lippen, bevor sie sich endgültig voneinander lösten und sie das Haus von Reefer Rick verließ. Der Dunkelhaarige sah ihr so lang hinterher, bis sie in dem Dickicht des Waldes verschwunden war.

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Schon seit einer Weile ging Holly am Rande der Straße entlang, in Richtung der Innenstadt von Hawkins. Sie wusste, dass sie sich wahrscheinlich für das Richtige entschieden hätte, aber trotzdem fühlte es sich falsch an.

Sie wollte Eddie nicht allein in dem Haus zurück lassen, weder wollte sie selbst von ihm getrennt sein. Doch leider musste sie es wohl, um sich selbst zu schützen.

Als Holly an dem verlassenen Restaurant Benny's Burgers vorbeiging, hatte sie das Gefühl, als würde ihr Herz stehen bleiben. Das konnte doch jetzt nicht wirklich wahr sein. Da es keinem Sinn machte, sich jetzt noch zu verstecken, entschied sie sich, ihm einfach gegenüber zu treten, so schwer es ihr auch fiel.

,,Holly? Was zur Hölle machst du hier?", fragte Jason sie entgeistert, als er gerade den Kofferaum seines Wagens öffnete. Die Blondhaarige hatte nun zwei Optionen. Entweder würde sie lügen und sich damit nur noch weiter in die Scheiße reiten oder richtig lügen und somit sein Vetrauen vielleicht wieder gewinnen.

,,I-Ich ehm.. ich war tatsächlich auf der Suche nach dir..", sprach Holly, hoffte, dass er ihr glauben würde. Auf Jasons Lippen bildete sich ein Lächeln, als er ihr ein paar Schritte näher kam.

,,Warum? Willst du mir jetzt doch sagen, wo sich dieser Freak versteckt?", fragte er sie, doch die Blondhaarige schüttelte nervös den Kopf. ,,Nein.. ich meine, ich weiß es nicht..", begann sie ihm zu antworten. Sofort verschwand sein Lächeln wieder, seine Augen kniffen sich zusammen. Doch bevor er etwas sagen konnte, sprach Holly weiter.

,,Aber ich glaube dir Jason. Ich hatte Unrecht, dachte, dass Eddie Nichts mit dem Tod von Chrissy zutun hätte, aber ich lag falsch. Dieser Freak hat meine beste Freundin ermordet und ich will, dass wir uns für sie rächen", sagte sie, versuchte so überzeugend wie nur möglich zu sein. Die Schülerin schaffte es sogar, sich ein paar Tränen zu entlocken.

Und tatsächlich, er schien ihr die Worte abzukaufen. Jason kam auf das Mädchen zu, nahm sie in die Arme, streichelte ihr durchs Haar. Holly hätte ihn in diesem Moment am Liebsten von sich weggeschubst, jedoch musste sie den Schein wahren. Als sie sich wieder voneinander trennten, sah er ihr tief in die Augen.

,,Ich verspreche dir, dass wir diesen Freak finden und töten werden, für das, was er Chrissy angetan hat", sprach Jason, bevor er wieder zurück zu seinem Kofferaum ging.

Hollys Puls erhöhte sich, als sie sah, was er dort alles gelagert hatte. Der Junge wollte Eddie anscheinend wirklich töten, denn das Auto war voll mit Baseballschlägern, Hämmern und anderem Werkzeug, mit dem einem Menschen der Schädel eingeschlagen werden könnte.

Sie atmete tief durch, versuchte sich ihre Angst und Sorge nicht anmerken zu lassen. So sehr sie jetzt lieber einfach die restlichen Kilometer nach Hause laufen und sich in ihrem Zimmer verkriechen würde, musste sie durchhalten.. für Eddie.

Während sie Jason beobachtete, kamen nun einige Jungs seines Basketballteams aus der Ruine. Es verwunderte sie nicht, dass die Trottel bei diesem Plan mitmachen würden, doch als sie Lucas sah, war sie tatsächlich überrascht. Er wirkte immer so freundlich, nicht wie jemand, der freiwillig bei einer Jagd mitmachen würde.

,,Steigst du ein?", fragte Jason sie plötzlich, hielt ihr die Tür zum Beifahrersitz offen. ,,W-Was?", fragte sie ihn, woraufhin er belustigt die Augen verdrehte.

,,Na den Freak jagen, komm schon Holly, bevor er uns noch entwischt", sagte er, woraufhin die Blondhaarige ihm nur wortlos zustimmt und sich in das Auto setzte.

Verdammt, wo war sie hier nur reingeraten? Aber auch wenn sie sich gerade nichts Schlimmeres vorstellen konnte, als zusammen mit Jason und seinen Freunden auf der Suche nach Eddie zu sein, war es wohl die einzige und beste Lösung, um ihm zu helfen.

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Heeey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Lasst mir doch gern etwas Feedback da. :)

Schaut doch auch gern bei meinen anderen FF's vorbei!

lea <3

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