𝟎𝟖 | 𝐦𝐢𝐝𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐥𝐚𝐤𝐞

! tw drug use !

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DIE BLONDHAARIGE FOLGTE EDDIE durch das düstere Waldstück, während die trockenen Blätter unter ihren Füßen knisterten.

Sie hatte das Gefühl ihm schon seit einer Ewigkeit hinterherzulaufen, doch jedes Mal wenn sie Eddie fragte wie lange sie noch brauchten, begann er zu grinsen. Gott, wenn dieser Ort nicht das absolute Paradies war, dann könnte er sie wieder zurück zum Van tragen.

Nach weiteren Minuten, in denen sich Holly schon sicher war, dass sie sich mittlerweile verlaufen hatten, blieb er plötzlich stehen. Sie sah an dem Junge vorbei, kniff ihre Augen etwas zusammen, um etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Als sich die Landschaft vor ihr ganz offenbarte, konnte sie es kaum glauben.

Es war ein See, der durch den Mondschein funkelte, während sich Nebel auf dem Wasser gebildet hatte und sich wie ein Schleier darüber zog. ,,Der Lovers Lake.. ich hoffe, ich habe dir nicht zu viel versprochen", sagte er grinsend, während Holly noch immer nicht glauben konnte, dass sich solch ein magischer Ort in Hawkins befand.

,,Uhm ehrlich zu sein, Eddie Munson, hast du mir überhaupt nichts hiervon erzählst. Aber ja, es ist wunderschön", antwortete die Blondhaarige ihm, konnte ihre Augen einfach nicht von dem vor ihr lassen, bemerkte dadurch nicht einmal, dass Eddie eine Decke auf dem Boden ausbreitete, die er aus seinem Wagen mitgebracht hatte.

Nachdem Holly ihren Blick wieder von dem See lösen konnte, drehte sie sich um, sah herunter zu dem Jungen, der es sich schon gemütlich gemacht hatte. Ein kleines Schmunzeln legte sich auf ihren Lippen, bevor sie sich dazu entschied sich neben ihn zu legen.

Holly hätte heute morgen nicht im Traum daran gedacht, dass sich dieser Abend doch noch zu etwas Schönem entwickeln konnte. Während sie für einen Moment kurz ihre Augen schloss, kramte Eddie etwas aus seiner Tasche. Holly sah durch das Rascheln herüber zu ihm, erkannte das Objekt in seiner Hand sofort.

Amüsiert verdrehte sie die Augen. Was hatte sie schon anderes von Eddie erwartet, als sich jetzt einen Joint anzuzünden. Nachdem er sich diesen angezündet hatte und einen kräftigen Zug davon nahm, sah er herüber zu Holly, hielt ihr die Tüte entgegen.

,,Willst du?", fragte er das Mädchen, die nicht genau wusste wie sie auf das Angebot antworten sollte. Sie hatte in ihrem Leben zuvor noch nie gekifft und hatte es eigentlich auch nie vor.

Aber warum machte sie sich so viele Gedanken? Sie hatte sonst immer versucht jede ihrer Entscheidungen genauestens zu überdenken, um keine Risiken in ihrem Leben einzugehen. Aber was hatte es ihr gebracht? Ihre Beziehung, als auch ihr perfekter Ruf an der High School standen vor dem Ende. Warum fing sie nicht einfach an endlich zu leben? Zu verstehen, das alles was sie tat, irgendwann Konsequenzen hatte? Sie sollte nicht an morgen denken, wenn sie jetzt Spaß haben wollte.

Sie nahm den Joint entgegen, sah diesen für einen Moment an, bevor sie einen Zug von ihm nahm. In binnen von Sekunden spürte sie, wie das Gras seine Wirkung zeigte. Ihr Herzschlag verlangsamte sich, ihre Gliedmaßen wurden schwerer, zogen sie ganz auf die Decke unter sich. Sie fühlte sich gut, sogar besser als sie erwartet hätte.

Auch wenn sie ein Mensch war, der Drogen nie verharmlosen wollte, war das gerade ein verdammt geiles Gefühl. So als wäre sie schwerelos, als müsste sie sich über Nichts mehr Sorgen machen.

,,Und, wie ist es?", fragte Eddie sie kichernd, während er ihr den Joint wieder aus der Hand nahm und diesen an seine Lippen legte. Er wirkte im Gegensatz zu Holly noch so wie immer, was vielleicht auch daran lag, dass er beinahe immer high war.

Das Mädchen drehte sich auf die Seite, sah in seine braunen Augen, die durch den Mondschein funkelten. Eddie sah in diesem Moment schon fast magisch aus, aber das musste an den Drogen liegen. Zumindest redete die Blondhaarige sich das ein, als sie ihren Blick wieder von seinen Augen lösen konnte.

,,Wirklich ziemlich gut.. aber ich mach's nur dieses eine Mal, okay?", sagte Holly kichernd, auch wenn sie sich gar nicht so sicher war, ob sie diese Regel einhalten würde. Sie hätte Nichts dagegen, wenn das Gefühl welches sie gerade empfand, nie mehr verschwinden würde.

,,Das hab' ich damals auch gesagt, warte einfach ab", antwortete Eddie ihr, legte sich dann ebenfalls auf die Decke unter ihnen, drückte die Glut des Joints aus, damit er ihn später noch weiter rauchen könnte. Für einen Moment lagen sie still nebeneinander, sahen hinauf in den klaren Himmel, zählten dabei die funkelnden Sterne. Es war so ruhig hier, nur die Wellen des Sees und das regelmäßige Atmen der beiden war zu hören. Holly fühlte sich

Holly fühlte sich so wohl hier, so wohl bei ihm. Mittlerweile konnte sie durch das Gras und seiner Wirkung nur noch Lächeln, legte ihren Kopf auf Eddies Brust, um es noch etwas gemütlicher zu haben.

Das Mädchen dachte sich dabei überhaupt nichts, Eddie hingegen war wie versteinert, als Hollys zierlicher Körper ihn berührte, ihn so nah war. Ja, sie hatten sich schon ein paar mal umarmt, aber das hier war anderes.. irgendwie intimer.. schöner.

Ihr Haar roch noch immer nach Haarspray und einem Hauch von Vanille, die einzelnen Strähnen die durch den Wind in sein Gesicht wehten kitzelte in ihn.

Er hatte etwas Sorge darüber, dass sie hören würde, wie schnell sein Herz in diesem Moment schlug, doch scheinbar war sie dafür gerade viel zu high. Holly genoss die Ruhe und die Wärme, die er ihr in diesem Moment gab.

Eddie hingegen wusste nicht was er tun sollte. Gott, warum war er plötzlich so nervös? So unsicher durch ihre Nähe? Er mochte Holly, die Zeit die er mit ihr die letzten Tage verbracht hatte waren die Besten seit einer wirklich langen Zeit, aber war da noch mehr? Gefühle, die er sich nicht ganz bewusst war?

,,Nein.. neinneinneinneinnein..", murmelte Eddie zu sich selbst. Das war das Gras, was ihn so denken ließ. Holly war eine Freundin, ein Mädchen aus der Schule, mit der er gerade gern abhang. E-Es war Nichts.. bei ihm, als auch bei ihr. Was erwartete auch? Das so jemand wie Holly, Gefühl für so jemanden wie ihn entwickeln würde?

Moment, nein, warum dachte er darüber nach? Er wollte nichts von ihr, ganz sicher nicht. Sie war high, deshalb kuschelte sie sich an ihn, da gab es keinen anderen Grund.

Während Eddies Gedanken Achterbahn fuhren, hatte Holly ihre Augen geschlossen, genoss den Moment. Ihr Kopf lag noch immer auf seiner Brust, die sich immer wieder Auf und Ab hebte, während sie den Geruch von seinem Parfüm und Zigeretten wahrnahm. Sie presste ihren Körper noch etwas näher an den Jungen, legte einen Arm um ihn.

All das fühlte sich gerade so wunderschön für sie an. Der Ort, die Sorglosigkeit und Eddie.. vor allem er. Sie konnte sich in diesem Moment niemanden vorstellen, mit dem sie lieber hier wäre.

Auch wenn ihre Sinne noch ganz vernebelt waren, ließ sie dieser eine Gedanke plötzlich nicht mehr los. Dieses Gefühl, welches sich gerade in ihrem Magen bildete. So vieles lief in ihrem Leben schief, so vieles, dass sie zum verzweifeln brachte. Alles schien zu zerbrechen.. nur Eddie, er war noch da. Er war gerade die einzige Konstante, die sie glücklich machte. Die sie nicht enttäuschte oder verletzte.

Aber war das wirklich das, was sie für ihn fühlte, oder doch nur die Droge, die sie so denken ließ? Holly konnte es sich nicht erklären, das einzige, dass sie jedoch wusste war, wie gern sie gerade hier war. Hier mit Eddie an dem Lovers Lake, einem Ort, den sie zuvor noch nie gesehen hatte.

Eddie hatte es mittlerweile geschafft sich zu beruhigen, die Nähe des Mädchens zu genießen. Vielleicht hatten ihm aber auch die paar Züge vom Joint etwas dabei geholfen.

Zaghaft legte er seinen Arm um Holly, strich sanft über ihren Rücken, zeichnete mit den Fingern Kreise über ihre Jacke. Auch er schloss seine Augen, begann die Zweisamkeit genauso wertzuschätzen wie sie, machte sich keine Gedanken mehr darüber, ob das was sie taten nicht richtig war.

Holly spürte die Wirkung noch immer deutlich, doch die Schwere ihres Körpers hatte mittlerweile nachgelassen. Langsam hebte sie ihren Kopf von seiner Brust, löste sich dabei aber nicht ganz von ihm. Eddie öffnete seine Augen wieder, sah zu dem Mädchen herab, die ihn beobachtete. Ein leichten Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als die beiden sich einfach nur ansahen.

Keiner von ihnen wusste wie viel Zeit mittlerweile vergangen war. Aber das war auch gar nicht so wichtig, denn dieser Moment wirkte beinahe zu perfekt.

Eddie strich vorsichtig die blonden Haarsträhnen aus ihrem Gesicht, berührte mit seinen Fingern dabei ihre glühenden Wangen. Er hatte das Gefühl, als könnte er es tut, als würde sie es gerade genauso sehr wollen wie sie. Doch als er bemerkte, dass sich Hollys Lippen seinen plötzlich näherten, wich er von ihr zurück.

So sehr er Jason auch verabscheute, sie war noch immer mit ihm zusammen. Sie waren noch in einer Beziehung. Er wollte nicht die gleiche Scheiße mit ihr abziehen wie er. Eddie konnte ihren Zustand nicht ausnutzen, nur um dadurch irgendetwas mit ihr anzustellen. Das war nicht richtig.. und so war er auch nicht. Dafür war ihm Holly einfach zu wichtig.

Er glaubte in ihrem Gesicht einen Funken von Enttäuschung gesehen zu haben, als er sich wieder aufsetzte, aber er konnte sie jetzt nicht küssen. Sie war nur verwirrt über das, was in der letzten Zeit geschehen war, fühlte sich wahrscheinlich einsam. Das hier hätte alles nur noch komplizierter genacht.

Er wollte nicht riskieren, dass die Freundschaft zwischen ihnen zerbrechen würde.. nicht jetzt. Wenn Holly wieder bei klarem Verstand war, dann wäre sie ihm für seine Entscheidung sicher dankbar gewesen. Da war er sich sicher.

Auch Holly setzte sich nun ganz auf, strich sich durch die blonden Haare. Schweigsam saßen die beiden nebeneinander, plötzlich wurde die Stille zwischen ihnen unangenehm. Eddie beobachtete das Mädchen, bis er sich räusperte.

,,Es ehm.. ist schon ziemlich spät, ich sollte dich lieber nachhause fahren", sagte er, woraufhin Holly ihm nur stumm zunickte und half die Decke zusammenzufalten, bevor sie sich auf den Weg zurück zum Van machten.

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Während der Autofahrt herrschte noch immer diese unangenehme Stille zwischen ihnen. Worte hingen im Raum, die sie sich nicht trauten auszusprechen.

Die gesamte Zeit über zerbrach sich Holly den Kopf darüber, was noch vor wenigen Minuten geschehen war.. oder wohl eher fast. Hätte sie ihn geküsst? Wollte sie das wirklich, oder waren es nur die Drogen? Warum dachte sie darüber überhaupt nach?

Hatte Eddie ihr nicht deutlich gezeigt, dass er kein Interesse an ihr hatte? Gott, sie war so dumm gewesen. Wie konnte sie glauben, dass er sie küssen wollte? Nicht jeder Junge der nett zu ihr war, wollte etwas von ihr.

Die Wirkung des Joints hatte mittlerweile nachgelassen, trotzdem hatte Holly das Gefühl keinen klaren Gedanken fassen zu können. Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich plötzlich in ihren Augen bilden wollten. Sie musste sich zusammenreißen, damit es nicht noch unangenehmer zwischen ihnen werden würde.

Verdammt, sie war so durcheinander. Das Mädchen wusste ja nicht einmal, ob sie ihn küssen wollte. Der Moment vorhin war einfach nur so magisch gewesen, dass es sich richtig angefühlt hatte.

Bevor sie jedoch noch weiter darüber nachdenken konnte, kam der Wagen plötzlich zum Stehen. Holly wollte gerade die Tür des Vans öffnen um so schnell wie möglich in dem Haus zu verschwinden, doch Eddie griff sanft nach ihrem Arm, brachte sie zum versteinern. Nervös atmete er ein, wartete darauf, dass sie endlich zu ihm sah. ,,Wie geht es dir?", war das einzige, dass er sie fragen konnte, obwohl ihm so viel mehr im Kopf schwirrte.

Holly wollte ihm auf diese Frage wirklich ehrlich antworten. Ihm sagen, wie verwirrt sie war, wie hilflos.. aber sie konnte nicht. Sie wollte nicht auch noch ihn verlieren. Sie wollte einfach nur in ihr Bett und hoffen, dass sie nach ein paar Stunden Schlaf endlich wieder klar denken könnte.

,,E-Es ehm.. geht mir besser Eddie. Danke, dass du für mich da bist, das bedeutet mir viel", sagte sie, schenkte dem Jungen daraufhin ein müdes Lächeln. Er war nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte, aber er wollte sie nicht mehr länger aufhalten. Sie wirkte sichtlich angespannt. Der Griff um ihren Arm ließ nach, woraufhin sie die Tür des Wagens öffnete und ihn verließ.

,,Wir sehen uns dann morgen, Schlaf gut Eddie", sagte sie zu ihm. ,,Du auch Holly", antwortete er ihr, bevor sie die Tür leise schloss. Der Dunkelhaarige sah ihr noch dabei zu, wie sie zur Eingangstür ging um sicherzugehen, dass sie auch wirklich beim Haus ankam, bevor er den Wagen startete und los fuhr.

Er versuchte sich auf die Straße vor ihm zu konzentrieren, doch immer wieder fielen seine Gedanken zurück auf Holly. Was wäre geschehen, wenn er sie geküsst hätte? Wenn er nicht zurück gewichen wäre?

Doch es war eher die Frage darüber, wie sich wohl ihre Lippen auf seinen anfühlten, die ihn besorgte. Und das Eddie noch immer ihr Parfüm in seinem Van riechen konnte, machte diese ganze Situation nicht unbedingt einfacher für ihn.

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Heeeey, meine Prüfungsphase ist vorbei! Deshalb versuche ich jetzt auch aktiver zu werden. :)

lea <3

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