༉70

Jisung


„Nein, wir können nachh-.. zu dir zurück."


Ich räusperte mich als ich mich versprochen hatte.


Immerhin konnte ich Minhos Zuhause schlecht als mein Eigenes bezeichnen. Es war nicht mein Zuhause. Nur vorübergehend und das war irgendwie kein gutes Gefühl. Mich irgendwann wieder von Minho verabschieden zu müssen fühlte sich nicht gut an. Es lief gerade wieder alles gut. Das kurze „ab" hatte sich wieder gefangen und es ging wieder „auf". Das wollte ich noch genießen, bevor es wieder eiskalt wurde und uns die bittere Wahrheit traf. Nämlich, dass das alles noch nicht vorbei war.


Je doch wollte ich daran noch nicht denken. Ich wollte nur mit Minho nachhause fahren und meinen Tag mit ihm genießen. Morgen müsste er höchst wahrscheinlich wieder arbeiten. Er hatte sich im Moment viel um mich gekümmert aber ich verstand, wenn er wieder losmusste. Er musste seiner Pflicht wieder nachgehen und das sollte er auch tun. Ich müsste mir bald auch wieder etwas suchen denn ewig auf der Tasche von Minho konnte ich auch nicht leben, musste einen neuen Job ran holen und das brachte jetzt schon meine Zweifel hoch.


Es lag noch viel Arbeit vor mir, aber heute wollte ich noch genießen. Wenn Minho bei der Arbeit war hatte ich noch genug Zeit um mich um andere Sachen zu kümmern.


Minho lächelte nur und drückte mir einen Kuss auf die Wange.


„Dann lass uns nachhause fahren."


Nachdem wir alles bezahlt und in seinen Wagen geschleppt hatten, genoss ich die Fahrt mit Minho. Es lief eines meiner Lieblingslieder im Radio. Es war schon älter aber damals mit 16 hatte ich es geliebt und deswegen drehte ich sofort die Lautstärke auf und fing an mit zu singen. Natürlich spürte ich Minhos Blicke zwischenzeitig auf mir, wenn er nicht gerade auf die Straße blickte.


„Wie sehr habe ich dich gehasst für dieses Lied."


Ich spürte seine freie Hand auf meinem Knie und sofort fing ich an zu grinsen. Am Anfang mochte er das Lied auch sehr aber da ich es auf Dauerschleife hörte, konnte er es irgendwann nicht mehr ertragen. Alle konnten das nicht mehr.


„Ach komm, am Anfang fandest du es gut gerade, wenn es in dem Club lief, wo wir immer hingegangen sind. Du hast es geliebt, wenn ich mich dazu bewegt habe."


Wie aus Gewohnheit legte ich meine Hand auf seine, verhakte meine Finger in seine wie ein verliebter Teeny, wie ich es damals eben war.


Ich erkannte ein Grinsen auf Minhos Lippen und die Zeit, an welche er sich zurückerinnerte.


„Ja, ich weiß noch, wie wir irgendwann nicht mehr zusammen auf die Toilette durften und sie einen Klotypen davor gesetzt haben, um aufzupassen."


Ich fing an zu lachen, wenn ich daran dachte. Ja, wir hatten immer gerne die Toilette für uns in Anspruch genommen, um es miteinander zu treiben. Irgendwann hatten sich alle beschwert, weil sie nicht auf Toilette konnten. Auch wenn wir nie lange gebrauchten hatten. Es war immer lustig gewesen und ich vermisste diese Zeit sehr.


Und als der Refrain kam konnte nicht mal Minho an sich halten und fing mit an zu singen. Ich liebte es, wenn er selbst sang. Minho konnte nicht nur großartig tanzen, er konnte auch lieblich singen und war ein wirklicher Wunderjunge. Ich liebte es ihm zu lauschen, auch wenn er das Tanzen noch lieber hatte. Ich fand es toll damals damit anzugeben, dass gerade dieser Wunderjunge mit mir zusammen sein wollte.


„Ich wusste, du kannst nicht widerstehen.", ertappte ich ihn, weshalb er die Augen verdrehte.


„Hör auf, du hast auch mitgesungen."


Wieder kicherte ich nur und lehnte mich entspannt zurück in den Autositz. Ich genoss die Zeit mit Minho. Jede Sekunde.


Noch schöner war es als wir endlich bei ihm zu Hause waren und die ganzen Lebensmittel in den Kühlschrank oder in den Schränken verstauten. Es fühlte sich fast schon wieder so an als wären wir ein Paar, welches alles zusammen machte und perfekt zusammenhielt. Leider waren wir das nicht, aber wenigstens hatte Minho niemanden an seiner Seite. Wenn ich jemanden an seiner Seite gesehen hätte, dann wäre ich sicherlich komplett untergegangen. Es hätte mir mein Herz komplett auseinandergerissen. Auch wenn ich es ihm natürlich gönnen würde glücklich zu sein.


Aber er sollte doch nur mit mir glücklich sein.


„Weißt du, worauf ich jetzt Appetit hätte? Das eine was deine Mum immer mit dem Gemüse und dem Käse gemacht hat. Das war so lecker.", schwärmte ich über die Gerichte seiner Mutter denn das war immer das Highlight, wenn ich bei Minho zu Hause war. Ich erinnerte mich auch daran sehr gerne. Eigentlich war wirklich alles perfekt gewesen. 


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