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Jisung;


„Wie fühlst du dich jetzt?"


Ich nippte an meinem zuckersüßen Cappuccino, nachdem ich das Stück Käsekuchen verputzt hatte und fühlte mich danach eindeutig besser. Wie sehr hatte ich es bitte vermisst etwas Süßes zu essen? Es tat so gut und war wie ein Geschmacksorgasmus auf der Zunge. Ja, doch das war sogar fast besser als Sex.


Wobei wenn er mit Minho war dann kam keiner daran. Nicht mal dieser legendäre Käsekuchen aus diesem Café.


„Ich weiß nicht. Ich glaube ich könnte noch einen essen."


Während Changbin nur grinste, verdrehte Felix die Augen und ich war ein wenig verwirrt, blinzelte zwischen den beiden hin und her, weil ich nicht wusste, was an der Aussage jetzt so falsch war. Der Kuchen war eben lecker hier.


„Das meine ich nicht. Wie fühlst du dich bei Minho? Geht es dir besser? Du hättest uns früher etwas davon erzählen sollen, Ji. Wir hätten dich alle sofort daraus geholt. Du hättest dich sogar nach einem Monat nachdem das passiert, ist sofort melden können. Wir haben nicht umsonst uns damals versprochen immer füreinander da zu sein."


Ich seufzte leise, umfasste die warme Tasse denn mir war schon etwas kalt. Auch wenn es schön warm hier drin war, während es draußen regnete wie aus Eimern. Es war kein schönes Wetter und eigentlich hätte ich mich auch bei Minho unter seine Bettdecke mit seinen drei Kätzchen verkrochen. Allerdings war mir irgendwann langweilig geworden, weil er arbeiten musste. Minho hatte zu mir gesagt ich sollte nicht mehr in dieser Bar arbeiten als ich es gestern tun wollte. Er meinte mein Exfreund konnte da plötzlich auftauchen und das wollte ich wirklich nicht.


Ich hatte es zwar nie offiziell beendet aber für mich war die Geschichte vorbei. Deswegen konnte ich ihn jetzt meinen Exfreund nenne. Oder den Exteufel? Gab es so etwas überhaupt?


Dennoch fühlte ich mich jetzt etwas nutzlos. Ich wusste nicht wirklich was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Ich hatte damals alles abgebrochen und jetzt fühlte ich mich als wäre alles zu spät. Zwar war ich noch jung aber meine ganze Motivation war flöten gegangen. Ich zweifelte an meinen Talenten und meinem Können. Was konnte ich denn wirklich Besonderes? Mich nervten diese Selbstzweifel selbst aber mein Kopf war wie leergefegt.


„Nach einem Monat war er noch charmant zu mir. Es fing erst alles nach dem dritten Monat an. Dann fing es an komisch zu werden. Bitte mach mir keine Vorwürfe ich fühle mich so schon schlecht genug es nicht geschafft zu haben früher von dort weg zu kommen."


Ich senkte meinen Kopf und spürte wie Felix seine Hand auf meine legte.



„Das ist kein Vorwurf. Ich mache uns eher Vorwürfe. Ich bin so froh, dass du jetzt bei Minho bist.", „Ich auch."


Ich lächelte sofort leicht denn ich war wirklich froh darüber. Was ohne Minho passiert wäre, daran wollte ich gar nicht denken. Das war zu schlimm für mich und deswegen wollte ich nicht mehr daran denken.


„Und was hast du jetzt mit deinem Leben vor? Wie geht es weiter?"


Changbin klaute den Keks von Felix, welcher dieser zu seinem Kaffee bekommen hatte. Felix schlug ihm dann nur auf seine Hand doch Bin interessierte das nicht wirklich. Er machte ihn trotzdem auf und steckte ihn sich in seinen Mund, ohne mich aus den Augen zu lassen, weil er eine Antwort wollte.


„Ich. ich weiß nicht.", „Du bist ein schlaues Köpfchen. Vielleicht hast du noch Ideen zu Songs oder Ähnliches. Dein Kopf war früher voll davon."


Ich schüttelte langsam den Kopf denn das war nicht mehr Ich. Ich hatte keine großartigen Einfälle mehr und ich wollte das auch alles nicht. Das alles war jetzt zu anspruchsvoll für mich.


„Wir sind keine Kinder mehr. Das ist nicht mehr mein Ding.", „Ich rede auch nicht vom Rappen selbst. Weißt du was Chan und ich jetzt genau machen?"


Leise seufzte ich wieder denn ich wollte eigentlich nicht von ihm überrumpelt werden. Mein Leben war ein Chaos und das würde es auch bleiben. Ich war froh, dass wir nicht mehr über meinen Exfreund sprachen und ich hoffte Minho hatte ihn und Chan nicht schon angesteckt mit seinem Mordplan. Ich wollte meinen Ex einfach nie wieder sehen und alles vergessen. Ich wollte weglaufen und nicht mehr daran denken. Eine Begegnung mit ihm würde ich nicht überstehen. Im Moment war ich stabil und lernte auch wieder ein paar freche Kommentare in Minhos Gegenwart auszusprechen. Es geschah wie von allein, aber ganz der Alte würde ich eben nie wieder werden. Aber Schritt für Schritt. Es war ein Anfang.


„Hey, hör auf ihn voll zu labern er will nicht darüber reden! Reden wir lieber über Minho und dich! Läuft da etwas? Wenn ja, dann will ich alle Einzelheiten!"


Minho und mich. Konnte man davon überhaupt schon reden? Das „und" war das Wort, was die Sache zwischen uns trennte. 


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