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Jisung;


„Oh man, das ist so gut!"


Ich sprach eher sehr undeutlich dabei, stopfte mir von einem zum anderen etwas in den Mund und bekam davon nicht genug. Minho wusste genau wie sehr ich Pizza liebte und er hatte mir sogar einen großen Becher Eis mit bestellt. Das war so gut, ich hatte schon so lange nicht mehr so etwas gegessen. Ich war wie im Himmel und auch wenn ich zunächst nicht essen wollte und es ablehnte, war der Geruch dieser perfekt riechenden Pizza viel zu gut und das Eis sah viel zu verführerisch aus. Weil es meine Lieblingssorte war und Minho wusste das.


Dieser lachte leise neben mir, strich mit seinem Daumen über meinen Mundwinkel, da ich dort anscheinend etwas Tomatensoße hatte. Oder eben Eis. Ich aß nämlich fast beiden gleichzeitig. Das klang ein wenig ekelig aber ich hatte solch einen Hunger. Ich war wie ausgehungert. Jedes Mal wenn ich irgendetwas Essen wollte, bekam ich einen blöden Spruch zu hören so wie: „Pass bloß auf deine Hüften auf.", „So wirst du nur fett werden." und so weiter und sofort. Obwohl ich von Grund auf nie wirklich zu nahm. Damals war ich immer noch dünn obwohl ich so viel in mich rein gestopft hatte. Das lag eben an unserer Veranlagung unserer Herkunft und dennoch bekam ich stets einen Spruch gedrückt.


Minho schien sich zwar mittlerweile sehr gesund zu ernähren aber für mich machte er eine Ausnahme und bestellte das was ich damals am liebsten gegessen hatte. In meinem Mund explodierte es richtig. Es war wie eine Geschmacksexplosion und alleine bei dem ersten Happen von der Pizza musste ich vor Genuss aufstöhnen weil es so lecker war.


„Hey, schling nicht so sonst wird dir noch schlecht.", „Ich kann nichts dafür. Das ist so lecker!"


Es war nur eine simple, einfache Pizza und ich machte etwas daraus als wäre es ein fünf Sterne essen. Für mich war es das zu diesem Zeitpunkt aber und ich spürte immer noch Minho's Blicke auf mir. Er musterte mich genau aber es war mir nicht unangenehm. Ich fand es schön endlich wieder richtig geschätzt zu werden und auch so angesehen zu werden. Obwohl ich ganz genau die Sorge und die Neugier in seinen Blicken spürte. Aber ich wollte noch nicht darüber reden.. Ich brauchte noch etwas Zeit. Er würde sehr sauer werden und wahrscheinlich etwas Dummes tun. Ich kannte Minho und seinen Sturkopf. Vor allem wusste ich was er von Gewalt an Leuten fand, die sich selbst nicht wehren konnten. Zu allem Überfluss war ich dann auch noch die Person die in so eine Situation gestolpert ist. Wenn ich seinen Worten wirklich glauben konnte dann war ich ihm noch wichtig und das endete nie gut. Früher war er immer schon aus seiner Haut gefahren wenn mir jemanden etwas anhaben wollte.


Okay, früher hatte ich auch selbst Schuld. Ich hatte jeden provoziert und immer für Ärger gesorgt. Jetzt fing ich an zu weinen wenn ich nur daran dachte Ärger zu bekommen.


Deswegen wollte ich noch nicht mit ihm darüber reden. Ich wusste auch nicht wie es weitergehen sollte. Immerhin konnte ich bestimmt nicht ewig hier bleiben aber zurück wollte ich nicht. Mein liebevoller Freund war schon sauer wenn ich ein paar Stunden nicht zu Hause war. Jetzt war ich länger als eine Nacht weg, was würde das wohl für mich bedeuten?


Ich fühlte mich viel besser nach einer Mütze Schlaf und dem Sex, den er mir geschenkt hatte. Minho war so gut zu mir. Ich fühlte mich nur bei ihm so sicher und wollte mich den ganzen Tag an ihn kuscheln. Jetzt saßen wir hier im Wohnzimmer auf der Couch gekuschelt und schauten ein paar Filme, die wir früher geliebt hatten und uns jetzt ein wenig lustig darüber machten. Es war schön so etwas von unserer Verbundenheit zu spüren, Gemeinsamkeiten zu haben und Erinnerungen erlebt zu haben.


Dennoch machte ich mir Sorgen darum wie lange ich hier bleiben durfte. Minho musste morgen wieder arbeiten und ich wusste nicht wirklich ob ich dann trotzdem bei ihm zu Hause bleiben durfte oder ob ich weiter ziehen musste. Ich wollte ihm nicht zur Last fallen. Vielleicht müsste ich abwechselnd bei unseren alten Freunden schlafen und betteln, sie würden das erlauben?


„Wie lange darf ich noch hier bleiben, Lino? Ich will dir nicht auf die Nerven gehen und dich von etwas abhalten." 


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