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Dein Mund öffnet sich, doch kein Ton will seinen Weg hinausfinden. Am liebsten würdest du dich an den Fliesen abstützen, um nicht umzukippen.

Tausend Gedanken und Gefühle scheinen deinen Körper vollständig zu unterwerfen, und du schaust schweratmend zu Jennie hinauf. Nein, stop, denkst du dir. Das kann nicht sein... Jennie kann nicht darüber Bescheid wissen... Ihre Worte können nicht der Wahrheit entsprechen... er mag dich doch wirklich!

„Nun gut, hast gewonnen", sagst du schließlich schweratmend, und versuchst noch etwas Haltung zu bewahren, auch wenn du sie nicht ansehen kannst. „Und was willst du jetzt tun? Uns verpfeifen?"

Sie verzieht keine Miene. „Es muss schlimm für dich sein, herauszufinden, was nun wirklich Sache ist... aber das ist alles kein Problem. Du solltest glücklich sein, dass ich nun darüber Bescheid weiß, was du mit Herrn Kim treibst."

„Aber... wie?", bringst du nur schwach hervor. Von einer anderen Person mit deiner Vermutung konfrontiert zu werden, verbessert deine Schmerzen nicht. Eigentlich hörst du nie auf deine jüngere Cousine, da sie dich verletzt und ihr euch lange schon auseinander gelebt habt. Da sie jedoch sogar über die Angelegenheit mit euren gemeinsamen Chats Bescheid weiß, beschleicht dich die Angst, all die Zeit nur eine rosarote Brille aufgehabt zu haben, nur noch mehr.

Schelmisch grinsend legte sie eine Kunstpause ein. „Ich hätte dich wirklich für schlauer gehalten. Weißt du... Kim Taehyung ist wirklich ein heißer Typ, muss ich zugeben. Hätte gut in meine Reihe gepasst. Wie immer... half ich somit einfach etwas nach.

Ein bisschen recherchieren über seine Vorlieben, sein Leben... du weißt ja. Alles fand ich über ihn heraus... und somit auch sein kleines, schmutziges Geheimnis, welches er mit seiner Schülerin pflegte.

Und dass ausrechnet du, (y/n), die um Jungs einen großen Bogen machte und die eigentlich keine Ahnung im Thema Beziehungen oder Liebe hatte, leider diejenige war, auf die er ein Auge geworfen hatte... ja... es war echt witzig, wie dumm du dich angestellt hast! Immer und überall hast du dich gefragt, wieso du plötzlich Nachrichten von dem Typen bekommst, aber nur immer Herr Kim zufällig in der Nähe war..."

Sie seufzte aufgesetzt erschöpft auf. „Auch auf dem Ball war ich erneut amüsiert über deine Dummheit, Cousinchen. Selbst ich hätte mitbekommen, dass es sich bei dem Typen um Herrn Kim handelt. Da war es also doch nicht so eine schlechte Idee, dir etwas in deinen Shake zu mischen... für eine amüsante Performance", erzählt sie weiter, als sei es das normalste der Welt.

„Du warst es...", stößt du hervor.
Zwar hast du Jungkook immer zur Beruhigung erzählt, dass du auf Jennie getippt hast; wirklich geglaubt hast du es ihm jedoch nie wirklich. Dazu hast du Jennie für zu ängstlich und vernünftig gehalten.

„Was denkst du denn? Wer sollte es denn sonst gewesen sein?", lacht sie auf und betrachtet dich zufrieden. „Zumindest hat es mir einen Höllenspaß bereitet, euch zu zusehen. Auch Herr Kim schienen diese Spielereien so viel Spaß zu bereiten, doch du hast Ewigkeiten gebraucht, um es zu checken... Und als du es dann verstanden hast und ich schon befürchteten du würdest einen Rückzieher machen, dann..."

Ein weiteres Mal seufzte sie schwer auf. „Dann ging es erst richtig los... wie eine Jungfrau in Nöten hast du dich ihm hingeben... ja, ich habe es gesehen, wie ihr verschwandet und habe es gehört... schon lustig, wenn man so etwas bei etwas Spionage-Arbeit entdeckt, was?"

„U-Und woher sollst du wissen, dass er nicht auch etwas für mich fühlt?"

Deine Worte klingen schwach und gebrochen. Niemals würdest du dich so vor jemanden und schon gar nicht vor deiner inzwischen mehr als verhassten Cousine so zeigen. Doch ihre Erzählung hat dich rückblickend die letzten Ereignisse noch einmal durchleben lassen. Dein Bild hat sich verfestigt und du verstehst plötzlich, dass du zuvor all die Zeit recht hattest.

Du bist ein dummes Kind gewesen. Die Person, die du hingegen immer als eines betitelt hast, was hingegen schlau genug, um dieses Spielchen augenblicklich zu erkennen und Beweise zu sammeln.

„Die Wahrheit liegt auf der Hand...", säuselt sie mitfühlend und legt den Kopf schief. „Ich könnte dir natürlich ein paar hübsche Nachrichten von unserem Lehrer an seine Freunde zeigen... von Auch wenn sie keine Jungfrau ist, fühlt sie sich so geil an bis Wir hatten Sex, wenn es euch interessiert...

oder willst du vielleicht einige Reaktionen von seinen Freunde hören? Ich hätte da von Eyy Leute, unser TaeTae hat wieder eine Schülerin genagelt über Schickst du mir dieses Mal ein Foto von deiner neuen Schlampe? bis Wann willst du ihr endlich den Laufpass g—"

„Hör auf!", schreist du beinahe schon kraftlos, während diese Worte sich in dein Gehirn einbrennen und dich beinahe dein Frühstück hochkommen lassen.

All das prallt nicht einfach dumpf an dir ab. Die bittere Realität stößt tief in deine Herz. Als eine Träne den Weg über deine Wange findet, will sie dich schon beruhigend in den Arm nehmen, doch du weichst von ihr hinfort und presst dir keuchend die Hand vor den Mund.

„Was willst du noch von mir, Jennie? Was?!", hauchst du zitternd und versuchst, diese scheiß Gefühle nicht deinen ganzen Körper unterjochen zu lassen. Doch was du auch tust, es macht dich fertig.

Sie hebt ihren Kopf an und kräuselt ihre Lippen. „Ich tue dir nur einen Gefallen... denn ich will, dass du von ihm trennst. Sonst werden es alle erfahren."

Ein trauriges Lächeln ziert deine Lippen, auch wenn es deine Augen nicht erreicht. „Und was bringt dir das alles?"

„Wie gesagt... (y/n). Als deine Cousine will ich dir nur helfen, diese toxische Beziehung hinter dich zu lassen. Und ich finde das Ganze außerdem noch ganz amüsant."

„Du bist so irre."

„Mir egal", erwidert sie achselzuckend. „Mir hat es auf jeden Fall etwas genützt. Du hast mich stets vergessen, als wir kleiner waren. Wenn er mich nicht nimmt... dann soll er keine von beiden uns haben.

Wenn es auch nur auf sexueller Ebene wäre... denn du würdest dich ja trotzdem noch an ihn ranschmeißen, weil du so dumm bist, zu glauben, du könntest ihn verändern oder so... dabei liegt es doch auf der Hand. Einmal Arschloch — immer Arschloch", beendet sie ihren Vortrag und schultert ihre Tasche.

„Was willst du damit sagen, dass ich dich vergessen habe? Soll das heißen, dass du mich all die Jahre nur so arschig behandelt hast, weil wir uns auseinandergelebt haben? Ich hatte ein eigenes Leben, Jennie. Unsere Väter haben uns auf unterschiedliche Schulen gepackt. Was konnte ich dafür?"

Du kannst kaum glauben, dass dies Jennies Grund sein soll, dich zu hassen. Sie muss dich für genauso kalt wie ihre eigenen Eltern halten, die kaum für sie Zeit haben, als sie jünger war.

Mit ihrem ironisch-besorgten Gesichtsausdruck dreht sie sich ein letztes Mal zu mir um: „Es ist zu spät, darüber zu reden. An deiner Stelle, würde ich also lieber schnell mit ihm Schluss machen. Sonst heißt es für ihn Willkommen im Gefängnis und für dich Bye Bye HighSchool. Also überleg's dir, (y/n)... Denk an dein eigenes Wohl, über das ich mir wohlgemerkt trotz alledem Sorgen mache... und denk dran: Die Uhr tickt. Tick. Tack."


~*~

Es ist gerade mal Mittag, als du schniefend und mit einer großen Packung Eiscreme eingeschlossen in deinem Zimmer sitzt und starr auf die Wand vor dich schaust. Ich war so dumm, verdammt dumm.



„Das freut mich... aber falls Sie Fragen haben sollte, bin ich zum Glück ja noch da", entgegnet er plötzlich mit einem liebevollen Lächeln, als würde er deine Unsicherheit als niedlich empfinden, was dich bloß noch mehr irritiert.

Mit einem Mal verblasst sein Lächeln und sein ernster, eiskalter Gesichtsausdruck kehrt zurück, was dich fragen lässt, wie schnell dieser Mann seine Stimmung ändern kann. „So, Sie haben noch fünf Minuten Zeit. Dann vergleichen wir."



Es ekelt dich so sehr an. Von Anfang an war es nichts als ein Spiel gewesen.



MEIN sTaLkEr
Aber anscheinend fühlst du dich
ja irgendwie verstanden und wohl,
selbst wenn es nur leere Nachrichten
von mir sind




Jede einzelne Nachricht war nur dazu gewesen, sich an ihn zu binden, damit du sein nächstes Betthäschen sein würdest...



Ich dachte, es wäre offensichtlich?", entgegnet er ernst, tritt einen weiteren Schritt auf dich zu. Ein weiteres Mal spürst du, wie deine Hände beginnen zu zittern.

„Oder lässt es dich etwa unwohl fühlen?", raunt er, ohne die Miene zu verziehen und erneut seid ihr euch so nahe, dass du ihn riechen und sein kleines Muttermal nahe der Nasenspitze erneut erkennen kannst.



Verschwommene Erinnerungen eures erstes Kusses und des ersten Males tauchen in deinem Kopf auf und du krallst dich vor Wut und Verzweiflung in dein Kissen. Du hast dich so sehr beeinflussen lassen.



Warum soll ich es denn verneinen, was ich tue? Oder bist du so abgeneigt davon, Darling? Du musst es nur sagen...", raunt er emotionslos.
„Und dann lasse ich dich in Ruhe..."



Er hat dich berührt, geküsst und gehalten. Und noch mehr verabscheust du dich selbst, dass du weißt, dass es dir sogar schwerfallen wird, eure Beziehung — oder was auch immer das war — beenden zu müssen. Aber ich bin nur eine naive, dumme Schlampe für ihn, ich muss es einsehen...

Seufzend nimmst du einen erneuten Anruf von Jungkook entgegen. Zuvor hast du alle Anrufe abgelehnt, doch nun brauchst du definitiv ein offenes Ohr. „Sag mal, wo warst du die ganze Zeit? Bist du krank?!", beginnt dein bester Freund sofort, bevor du etwas sagen konntest.

„N-Nein. Ich muss dir 'was erzählen. Ich weiß, ich hätte dir Bescheid sagen sollen, aber ich kann gerade einfach nicht mehr...", meinst du wimmernd und erneut überkommt dich eine erneute Welle der Traurigkeit, und weitere Tränen rollen über deine bleichen Wangen.

„Oh Gott, (y/n). Was ist los? Okay, warte kurz, ich geh' kurz in mein Zimmer und dann kannst du mir alles erzählen."

Jungkook dein Herz auszuschütten, tut unglaublich gut. Er versteht dich vollkommen und du musst ihn schon zurückhalten, dass er nicht sofort zu Taehyung fährt und ihn (wie er meinte) „in seine scheiß Eier" tritt.

Auch er ist der Überzeugung, dass der Mann höchstwahrscheinlich alles getan hat, um dich ins Bett zu bekommen und eine sexuelle Affäre mit dir aufzubauen. Er lächelte ein paar Mal und ließ dich immer zuerst kommen und befriedigte dich - und das Bild war perfekt.

„Auch wenn es gut ist, dass du nun die Wahrheit weißt... was ist sie bitte für eine miese Schlange, wenn sie dir das so ins Gesicht sagt, ohne auf deine Gefühle zu achten! Und was für Ich mache mir Sorgen? Sie ist doch komplett falsch!", donnert er durch die Leitung, dass du dein Handy einen halben Meter von deinem Ohr fern halten musst, nachdem du ihm von Jennie berichtet hast.

„Ja ja. Sie meinte, wenn er sie schon nicht haben kann - wohl eher, wenn sie ihn nicht haben kann - darf ich ihn auch nicht haben...", seufzt du und führst den Löffel erneut zu deinem Mund.

„Aber wenn sie dich so hasst, wieso zeigt sie euch zwei nicht einfach an?", überlegt er laut.
„Naja, Taehy- Herrn Kim würde sie niemals anzeigen, da sie ihn mag und vielleicht noch eine winzig kleine Chance darin sieht, ebenfalls mit ihm zu vögeln, wenn wir zwei auseinander sind. Mich würde sie ebenfalls nicht anzeigen, da dies den Ruf unserer Familie zerstören würde", schlussfolgerst du.

„Macht Sinn."
Es herrscht kurze Stille. „Und was machst du jetzt? Du willst ja sicherlich nicht das Ganze fortführen... oder doch?!"

„Nein, definitiv nicht", meinst ich schniefend. „Aber soll ich ihn trotzdem noch anrufen? Soll ich zu ihm fahren oder morgen in der Schule ansprechen? Oder soll ich überhaupt mit ihm reden?"

„Erstmal würde ich nichts sagen... schau, wie er reagiert. Aber bitte bilde dir nicht zu viel darauf ein, (y/n)-ssi. Nun bist du schlauer... also tu nichts unüberlegtes. Ich weiß, dass du wahrscheinlich noch in ihn... verliebt bist... oder?"

Du schluckst schwer bei seiner Einschätzung. „Ich weiß es selber nicht... irgendwie ja... es ist eigenartig. Ich will das ganze nur nicht so... der Gedanke, nur ein Spielzeug zu sein ist zu demütigend. Und ich bin sicherlich mehr wert als das."

„Und wie du das bist!", meint er lautstark. „Deshalb... wenn es wirklich stimmt und er dich nur ausnutzt — ob er es nun zugibt hin oder her — führ dir das immer wieder vor Augen, (y/n), okay?"




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Wahre Worte, Kookie, wahre Worte

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