²⁶|٢٧

,,Ich will es zurück''

''أريد إعادته''




Das erste, was ich spüre, als ich aufwache, ist ein Gewicht über mir. Ich schaue mich um und bemerke, dass ich im Krankenhaus bin. Sayfullah liegt auf mir, und Baba sitzt auf dem Stuhl direkt neben dem Bett. Er ist wahrscheinlich eingeschlafen. Die Ereignisse kommen mir wieder in den Sinn. Wie Omaira ihn vor Wut anschreit, wie Taufiqullah reinkommt und ihn mitnimmt. Tränen steigen wieder in mir hoch, als ich versuche, mich aufzuraffen.
Dabei wecke ich Sayfullah. Sein Kopf schießt direkt hoch zu mir, er schaut mich mit großen Augen an und streckt seine Arme nach mir aus. Kaum habe ich das Wort ,,Taal" ausgesprochen, ist auch Baba wach. Er schaut sofort zu mir, und Sayfullah schmiegt sich an mich. ,,Mami", sagt er. Ich schaue ihn an, und er fängt an zu weinen. Mein Herz zieht sich zusammen. Mein Baby weint selten, aber ich weiß, warum er jetzt weint.

Baba steht auf und kommt näher an mich heran. Er streichelt meinen Kopf, er will mich beruhigen, jedoch geht das nicht ohne meinen Sohn. Ich schaue zu ihm hoch und drücke Sayfullah enger an mich. ,,Baba-''Er lässt mich nicht ausreden. ,, Ich weiß.'' ,,Ich will meinen Sohn.'' Er nickt, Sayfullah nickt auch. Er möchte seinen Bruder. Sie waren nie getrennt, sie waren immer zusammen. Mein Sohn, ich will meinen Sohn.
Ich kann jetzt nicht weinen, nicht vor Sayfullah. Er würde umso mehr weinen, und es würde ihn umso trauriger machen. ,,Brauchst du was?'' Ich schüttele meinen Kopf. Ich brauche nur meine Söhne. Meine Brust zieht sich wieder zusammen. ,,Wie lange bin ich hier?'' ,,Seit heute Morgen, Baba.'' Ich nicke. Die Tür öffnet sich, Djamal kommt rein mit Neco und Zayan. ,,Geht's dir gut?'' Ich nicke schwach. Ich will nicht reden, ich will nur meine Söhne.
Neco kommt auf mich zu und nimmt mich auf den Arm.

,,ez baş im" versichere ich ihn, dass alles gut ist. Es ist nichts gut, mein Sohn ist nicht bei mir. ,,Er ist eingeschlafen", deutet Zayan auf Sayfullah. ,,Er hat die ganze Zeit nicht geschlafen und gefragt, warum du ihn nicht antwortest." Ich schaue runter zu Sayfullah, er schläft. Er hat seine Wange an meine Brust gedrückt, er vermisst seinen Bruder so wie ich meinen Sohn vermisse. Mir kommen Tränen hoch, ich schniefe. ,,Alles wird gut", versichert mir Neco. ,,Ich will meinen Sohn", wiederhole ich mich. Baba nickt. ,,Ich werde mit Malek reden." Ich nicke, jedoch weiß ich, dass es nichts bringt. Ich weiß, dass Eymen mir ihn nicht so leicht geben wird. Meine Brust zieht sich zusammen, ich will hier raus. Ich hasse Krankenhäuser. Sie erinnern mich an Mamas Tod. Baba geht aus dem Zimmer raus. Djamal ist der einzige, der ruhig ist. Er hat kein Wort über die Lippen bekommen.

der Arzt war bei uns mit meinem Bruder Yassin. Ich kann heute noch das Krankenhaus verlassen, da er Baba mehr als mich beruhigt hat und zu uns meinte, es war nur zu viel Druck in dem Moment für mich, weshalb ich bewusstlos geworden bin. Sayfullah schläft immer noch, er liegt auf dem Krankenhausbett. Ich bin alleine im Zimmer, die Tür öffnet sich. Omaira kommt ins Zimmer mit ihrem Infusionsständer. Ich mache ihr Platz auf dem Bett. Sie schließt die Tür und kommt auf das Bett zu. Sie setzt sich genau neben mich hin. Wir reden nicht, es ist still. Man hört nur den Atem von Sayfullah. Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter. ,,Es tut mir leid", ich lächle leicht. Sie entschuldigt sich nie, beziehungsweise so selten, selbst bei ihrem Mann nicht. Es ist nicht ihre Art, sich zu entschuldigen, jedoch weiß sie, wenn sie einen Fehler macht.

,,Schon okey, du warst verletzt", sie schnieft. ,,Ich will nur meinen zurück", sie setzt sich aufrecht hin, wischt sich kurz über ihre Wange. ,,Ja, Malek kommt später", das heißt, dass Malek weiß, wo er sein könnte. ,,Wie geht's dir?" sie zuckt mit den Schultern. ,,Ich hab mein Kind verloren." Ich öffne meine Arme für sie, sie umarmt mich sofort. ,,Ich verstehe dich jetzt", ich schaue fragend zu ihr. ,,Ich hatte noch nie mein Kind in den Armen, Neyla, jedoch habe ich es mehr geliebt als alles andere", ich drücke sie enger an mich. ,,Alles wird gut", versichere ich ihr, sie nickt leicht. ,,Jetzt verstehe ich, warum du deine Kinder immer bei dir haben willst", ich lächle Sayfullah an. ,,Ich hätte es ihm nicht sagen sollen." ,,Du kannst es nicht rückgängig machen", sie bejaht es. ,,Mach dir kein Kopf, ich bin dir nicht böse", sie löst sich aus unserer Umarmung, um den Infusionsständer richtig hinzustellen. ,,Weist du?" Ich schaue sie fragend an. ,,Wärst du ein Mann", ich runzle meine Stirn. ,,Dann wärst du die Liebe meines Lebens", lacht sie, ich lächle.

Sie weiß, wie sie mich aufmuntern kann. ,,Wann kommt Malek?", frage ich und streichel Sayfullah über den Kopf. ,,Er redet gerade mit Baba", antwortet sie ich nicke. ,,Er war richtig aufgebracht, als du bewusstlos warst", bemerkt sie. Ich schmunzle über meinen kleinen Mann. ,,Ich habe kurz Eymen in ihm gesehen", sagt sie. Ich verstehe, was sie meint. Sayfullah sieht ihm so ähnlich, dass es manchmal beängstigend sein kann. Er ist eine Kopie von ihm, er ist einfach Eymen. Deshalb sehne ich mich manchmal wirklich nach ihm. ,,Er ist einfach er", spricht sie meine Gedanken aus. Ich muss an Taufiqullah denken, was er wohl gerade macht? Was er isst, ob er geweint hat oder Angst vor ihm hat. Ich kann es mir gut vorstellen, ob er schläft. Omaira lächelt. ,,Du denkst an ihn, oder?", fragt sie. Ich nicke, und in dem Moment wacht Sayfullah auf. Er reibt sich die Augen und sein Blick ist sofort auf mich gerichtet, jedoch sucht er im Raum noch nach etwas anderem, und ich weiß, dass er seinen Bruder sucht.

Er kommt auf mich zu und schmiegt sich an mich ran. Er braucht ganz viel Liebe, vor allem in dieser Lage. ,,Geh zu Omaira, guck, sie hat aua", sage ich. Er nickt und läuft langsam auf Omaira zu und umarmt sie. Normalerweise ist Taufiqullah derjenige, der näher an Omaira ist, aber dieses Mal ist es Sayfullah. ,,Vermisst du deinen Bruder?", fragt sie ihn. Er nickt, und sie lächelt. "Du gehst bald zu ihm, versprochen", sagt sie. Er schaut zu ihr und nickt. Die Tür öffnet sich, Baba und Malek kommen herein. Er schaut seine Frau an und lächelt. Sie nickt mir zu. ,,Du darfst deinen Sohn holen gehen, Neyla", sagt er. Ich schaue ihn und Baba mit großen Augen an. ,,Aber alleine, ohne deine Brüder oder deinen Vater", fügt er hinzu. Ich schaue zu Baba, er nickt. Warum sagt Baba ja? Warum lässt er mich alleine zu ihm? Was hat er zu Baba gesagt, dass er erlaubt, dass ich dorthin alleine gehe? ,,Nur du und Sayfullah in euer altes Haus", sagt er. Mein ganzer Körper erschauert bei dem Gedanken an dieses alte Haus. Alle Erinnerungen kommen hoch.

Die Heirat, die Scheidung, die Frau, mit der er mich betrogen hat, die das komplette Gegenteil von mir ist, die Scheidungspapiere.





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