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Hongjoong pov.
Ich hatte das Stück gerade in einem der Bücher hier wiedergefunden und durch sie kam auch die Erinnerung an ihm.
"Wooyoung.", sagte ich und ging auf ihn zu.
Das Notenblatt war aufgeschlagen und ich summte es schon leise vor mich hin.
Unwissend sah der Angesprochene zu mir hoch und klappte den Manga zu.
"Ja?"
"Willst du mein Lieblingslied hören?", fragte ich und sah sein Lächeln als er hörte wie sanft ich klang.
Das Lied war mir wichtig und er merkte das. Aufgeregt nickte er, weshalb ich mich an das Klavier setzte und den Tastaturdeckel aufklappte. Es stand hier unbenutzt rum. Der Einzige der ab und zu hier spielte war ich, jedenfalls hatte ich sonst nie jemanden gesehen beziehungsweise gehört. Aufmerksam sah mir Wooyoung zu und hatte sich vor mich gesetzt.
Kurz tauschten wir ein Lächeln aus bevor ich das Notenblatt vor meine Nase legte und nach einem tiefen Durchatmen anfing zu spielen. Es war ruhiger und langweiliger als Seonghwa es spielen würde, aber auch so schön. Meine Finger glitten über die vielen Tasten, damals da konnte ich es auswendig, aber da ich es lange nicht mehr gespielt hatte ging ich auf Nummer sicher. Es überraschte mich wirklich wie mein Körper sich an die Tasten erinnerte.
Die Melodie wurde schneller genauso wie mein Atmen ich hörte Seonghwas Stimme, hörte den Klang seiner weichen Geige ich meinen Ohren und-
...hörte weinend auf.
Ein Schluchzen nach dem anderen verließ meine Lippen. Mein Herz schmerzte nach all den Jahren immer noch und ich krallte mich in mein Shirt. Sofort kam Woo auf mich zu und schloss mich in seine Arme.
Das Lied löste viel bei mir aus.
Ich erinnerte mich sogar an unser allererstes Treffen im Musikraum unserer Schule.
Meine Eltern hatten mir ihre Liebe zu der Musik vererbt weshalb ich nach der Schule in den Musikraum gegangen war. Seonghwa hatte einen eigenen Raum bekommen, da außer ihm niemand Geige spielen konnte.
Ich erinnere mich an sein Grinsen als ich rein gekommen war. Naja schließlich war er sonst alleine da.
-𝙢𝙚𝙢𝙤𝙧𝙮-
Lächelnd ließ er seine Geige runter und sah mich warmherzig an.
»Heyy was machst du den hier. Willkommen in meiner Welt.«
Ein leichtes Lachen verließ seine Lippen.
»Ich wollte am Klavier üben.«, meinte ich schüchtern und deutete auf das besagte Musikinstrument.
Ein Schmollen schlich auf seinen Lippen, seine Stimmung fiel etwas doch an dem Zeitpunkt wusste ich nie wieso.
»Achso.« meinte er und ließ die Geige vorsichtig in ihren Koffer ab.
»Am Ende des Flures ist das Zimmer der Klavier-Leute. Ich führe dich gern dahin...«
»Wieso soll ich gehen hier ist auch eins?«, fragte ich und bewunderte das hübsche Klavier.
Meine Augen leuchteten auf und ich sah zum Schwarzhaarigen, der mich verwirrt musterte und durch sein volles Haar ging.
»Willst du nicht zu den anderen? Außerdem ist es mein Raum.« -
»Wir könnten doch zusammen spielen.«
Ich liebte die Geige auch, jedoch hatte ich kein Talent dafür beziehungsweise dauerte es mir zu lange, weshalb ich es nie erlernt hatte. Es kam mir deshalb gelegen mit ihm zu spielen. Außerdem hatte er schon als ich den Raum betreten hatte etwas in mir ausgelöst. Seit dem ersten Moment wollte ich unbedingt mit ihm zusammen spielen. Er hatte eine besondere Aura, die mein Interesse weckte. Vielleicht kennt ihr es wenn jemand einfach anders wirkt. Zudem wirkte er auch so einsam.
Er war es auch...
Seine Beziehung zu seinen Eltern war das was ihn auf den Beinen hielt. Mit seinen Bruder redete er kaum eben so viel wie er musste. Seyoung und Seonghwa waren so verschieden wie Tag und Nacht, aber sie harmonierten nicht. Das Gegenteil passierte. Sie erstickten einander, weshalb Hwa ihm aus dem Weg ging. Freunde hatte er nur seinen besten Freund Yeosang und noch Yunho dem er Nachhilfe gab, der aber auch einen großen Einfluss in unserer Geschichte hatte.
Der Tod seiner Eltern hätte Hwa zerstört.
Er selber war noch am Leben, doch obwohl ich ihm im Herzen noch nah war, war ich in Realität ganz weit entfernt.
Es war die Schuld meiner Eltern...
»Das habe ich noch nie gehört. Gerne.«, lächelte er und ergatterte auch eins von mir.
Putzmunter setzte ich mich an das Klavier und spürte seine Präsenz hinter mir. Seine warme Brust war gegen meine Schulter gepresst während er mir das Notenblatt zeigte.
Ab da begann alles. Jeden Tag nach der Schule brachte er mir das Lied so gut bei wie er konnte, da er selber kein Klavier spielen konnte. Konzentriert hörten wir zu ob die Töne stimmten. Es dauerte Monate bis wir es schafften zusammen zu spielen. Unser erstes gemeinsames Lied.
-
Das Selbe was ich gerade gespielt hatte.
Wäre er Tod würde es nicht so weh tun, doch er lebte. Seonghwa lebte und ich konnte ihn nicht sehen. Er war am Leben, doch ich würde wahrscheinlich nie wieder in seinen Armen liegen. Das wollte er wahrscheinlich auch nicht. Sicherlich dachte er ich hätte ihn einfach alleine gelassen.
Ich wollte es nicht!
Ich wollte nicht, doch ich konnte nichts ändern!
Meine Eltern hatten uns getrennt. Sie hatten Angst um mich. Es war verständlich doch wussten sie nicht wie sehr ich ihn liebte und vermissen würde? Dachten sie ernsthaft sie würden mich schützen indem sie ihn mir weg nahmen oder eher andersrum. Er lag im Krankenhaus, doch ich durfte nicht einmal an seiner Seite sein. Als er nach der Operation aufwachte war ich nicht da. Ich konnte nicht einmal tschüss sagen, sondern musste mich mit einer billigen Nachricht verabschieden. Ich konnte nicht einmal seine Stimme hören.
Der Liebeskummer zerriss mich. Meine Seele brannte. Ihr Gegenstück war verloren gegangen.
...Es war aber auch in einer gewissen Weise seine Schuld...
Wäre er bei mir geblieben und wäre nicht in diese ganze Sachen rein gerutscht.
Seonghwa brauchte Ablenkung, doch er wählte nicht mich sondern dunkele Geschäfte.
Der Sonnenschein in den ich mich verliebt hatte stürzte sich mit Yunho und Yeosang in den Verkauf von Waffen und anderen illegalen Substanzen. Mindestens nahm er sie nicht, aber der Nervenkitzel ermutigte ihn weiter zu machen. Ich hatte ihm mehrmals gesagt, dass es nicht in Ordnung war, doch er hörte nie auf und ich öffnete meinen Mund nie. Seine Eltern hatten ihn anders erzogen doch er war abgestürzt und ich konnte nicht machen so schnell wie es passiert war.
Deshalb waren wir entführt worden. Wir wurden entführt weil er scheiße gebaut hatte...
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