10. Vertrauen
„Das war berauschend", brachte ich mit einem schnellen Herzschlag und stockigem Atem hervor, nachdem der Joker den Eindringling kaltblütig abgestochen hatte, sodass nun sein ganzes Blut an mir, am Boden und an dem Clown selbst klebte. Der Joker hatte mal wieder unter Beweis gestellt, dass sich niemand mit ihm anlegen sollte und es löste etwas in mir aus, was ich nicht ganz verstand, nicht richtig nachvollziehen konnte. Seine ganze Präsenz machte mich so durcheinander, da er einerseits ein wirklich sehr interessanter Mensch war, aus dem ich versuchte schlau zu werden und andererseits ein gewalttätiger Psychopath war, der schlimme Horrormethoden anwandte, wahllos Leute umbrachte, Bänke ausraubte, der Erzfeind meines Bruders war und noch oben drauf ein Mafia Boss war. So jemanden traf man eben nicht jeden Tag.
„Hat dir die kleine Vorstellung gefallen?", fragte er mich grinsend und guckte mich erwartungsvoll an. Ich hatte das Gefühl, dass wenn ich jetzt lügen würde, er es direkt merken würde und das würde vermutlich übel für mich ausgehen.
„Ja", gab ich also ehrlich zu, was ihn nun noch mehr zum Grinsen brachte, er damit fast schon verrückt wirkte und als er auch noch laut das Lachen anfing, war mir klar, dass ich am Arsch war.
„Der kleinen, unschuldigen Wayne hat es gefallen, wie ich brutal einen Mann abgestochen habe, ist das nicht amüsant?", fragte er ganz außer sich, wendete sich nun komplett mir zu und drängte mich gegen die nächste Wand, wo ich überrascht und ängstlich in seine Augen sah, mein Knöchel zu schmerzen anfing und mein Herz nun noch schneller schlug, meine Atmung ganz flach wurde, denn ich war verdammt überfordert von dieser Nähe zu dem Clown. Nervös guckte ich zu den anderen Anwesenden, sah zu Martin, der mich mit großen Augen ansah, doch das alles hier war mir so unangenehm, ihm so nah zu sein und das auch noch vor allen anderen war wirklich verrückt.
„Verschwindet!", rief der Joker da schon laut aus, ließ mich zusammenzucken, doch sein Blick schenkte er keinem anderen als mir. Die Männer ließen sich das nicht zweimal sagen, suchten so schnell es ging das Weite und ließen die Leiche und mich mit ihm zurück.
„Du bist außergewöhnlich, Genevieve Wayne", meinte er, sah mich mit einem undurchdringbaren Blick an, schien fasziniert von mir zu sein.
„Ich bin ein Niemand", antwortete ich, sah ihn ebenso interessiert an, musterte sein nahes Gesicht, sah mir seine Tattoos von der Nähe an und versuchte ruhiger zu atmen. Warum reagierte ich nur so auf ihn? Was war mit meinem Körper bloß los?
„Du bist so viel mehr als du denkst. Mit meiner Hilfe wirst du unaufhaltsam sein, anerkannt und bewundert. Du musst mir einfach nur vertrauen."
„Dir vertrauen? Du wirst als Psychopath und durchgeknallt beschrieben, hast mich entführt und willst Batmans Tod. Wie soll ich dir da vertrauen?", fragte ich ihn, was ihn nicht glücklich stimmte, er besitzergreifend seine Hände an meine Taille legte, diese sofort zu schmerzen anfing und ich wusste, dass ich davon morgen blaue Flecken haben würde.
„Du musst es wohl einfach riskieren. Was hast du schon zu verlieren? Du hasst dein Leben, fühlst dich zu Hause nicht wohl und willst mehr, viel mehr. Ich habe dir einen Gefallen getan und dich aus deinem Käfig befreit, jedoch musst du dich als Gegenleistung darauf einlassen. Bekommst du das hin, Hübsche?", fragte er mich, ließ mich sprachlos werden, denn bekam ich das hin? Was hatte er mit mir vor? Er hatte jedoch recht, denn ich hasste mein Leben zu Hause, man konnte es ja kaum als eines bezeichnen. Ich sollte nicht so sehr dagegen ankämpfen. Vielleicht hatte ich hier eine bessere Zukunft als zu Hause.
„Ich versuche es", flüsterte ich, war selber überrascht mich gerade darauf eingelassen zu haben. Das konnte doch nicht gut ausgehen oder? Früher oder später würde er schon noch bemerken, dass ich die falsche Wahl für seinen Plan war.
„Oh Ginny, Ginny, Ginny", sagte er zufrieden, hob mein Kinn mit eines seiner Messer an, welches er gerade aus seiner Jackentasche geholt hatte und welches ich verstört und ängstlich ansah, „Es wird ein Spaß werden dich zu brechen". Mich zu was?
„Wirst du mir die Welt zeigen?", fragte ich ihn.
„Ich werde dir die verdammte Welt zu Füßen legen", antwortete er mir, kam mir mit seinem Gesicht noch näher, sodass ich unwillkürlich auf seine geschminkten Lippen sah. Ich hatte das Gefühl, dass er der erste Mann war, der mich so sah, wie ich war, der mich sah. Als mein Blick wieder nach oben zu seinen Augen huschte, stellte ich erstaunt fest, dass sein Blick ebenfalls auf meinen Lippen lag und ehe ich mich versah, legte er seine auf die meine und küsste mich. Der gefürchtetste Mann Gothams küsste mich und ich erwiderte es ohne zu zögern. Es fühlte sich zu gut und richtig an, um es nicht zu tun. Seine Zunge harmonierte fast schon perfekt mit meiner, auch wenn ich wirklich keine Ahnung hatte, was ich da tat, denn dies war mein erster Kuss. Wie sollte ich auch schon jemanden in meinem Leben geküsst haben, wenn ich nie raus durfte? Es war unmöglich und doch stand ich hier vor diesem gefährlichen Mann, der mich wild und gleichzeitig leidenschaftlich küsste. Meine Hände verharrten in seinen grünen Haaren, während seine eine Hand über meinen Körper strich, damit eine Gänsehaut hinterließ und ich überrascht aufstöhnte, als seine Hand plötzlich an meiner rechten Brust lag und diese nicht gerade sanft massierte, jedoch konnte ich nicht abstreiten, dass sich das verdammt gut anfühlte. Seine Hand glitt weiter hinunter, über meinen Bauch, zu meiner empfindlichsten Stelle, wo er ein paar mal mit leichtem Druck darüber strich, ich mich empört aus dem Kuss löste und ihn schockiert ansah.
„W-was machst du da?", fragte ich ihn außer Atem. Warum berührte er mich dort und warum fühlte es sich so an, als ob ich mehr davon brauchte?
„Du hast echt keine Ahnung von alledem oder?", fragte er mich amüsiert, zog mich an seinen Körper heran, sodass ich an ihn gepresst da stand, ich verwirrt meine Stirn runzelte, denn wovon hatte ich bitte keine Ahnung? Was meinte er nur?
„Ich weiß nicht was du meinst", gab ich ehrlich zu, was ihn lächeln ließ. Es war jedoch kein nettes Lächeln oder sonstiges der gleichen, sondern ein Lächeln, was nichts gutes zu bedeuten hatte.
„Du wirst es schon noch erfahren. Komm heute Abend um 20 Uhr in mein Zimmer und zieh die Unterwäsche an, die dir Kol bringt!", sagte er befehlend, ließ nun von mir endgültig ab und verließ, ohne noch einmal zurückzusehen, den Gang. War das gerade alles wirklich passiert? Was würde heute Abend noch passieren? Was hatte er mit mir vor?
1102 Wörter
Hey :) Dieses mal ein etwas kürzeres Kapitel, jedoch ist dieses besonders wichtig für den Verlauf der Geschichte. Im nächsten wird es dann feurig zwischen den Beiden zu gehen, also lohnt es sich es zu lesen. Ich hoffe es hat euch bis hierhin gefallen. Bis Bald!
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