51 || 𝙥𝙤𝙨𝙞𝙩𝙞𝙤𝙣𝙨 ☽
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Taehyung PoV
Der Tag, auf den wir alle so lange gewartet hatten, war endlich gekommen. Doch für mich war dieser Tag nicht einfach irgendein Tag. Es war der Tag der Rache. Der Tag, an dem ich die Wahrheit ans Licht bringen würde. Für Louisa. Für alles, was sie durchgemacht hatte.
Meine Hand war fest in ihrer, unsere Finger ineinander verschränkt, während wir den großen Garten des Krankenhauses betraten. Der Ort, den Jimin für unser Treffen ausgesucht hatte, war perfekt. Unauffällig, aber groß genug, um uns die Freiheit zu lassen, uns zu bewegen und gleichzeitig alles im Blick zu behalten. Ein Ort, an dem sich Wahrheit und Lügen treffen würden.
Louisa ging an meiner Seite, ihre Augen voller Sorgen, die sie versuchte zu verbergen, aber ich konnte es sehen. Ihr Kostüm war schlicht und elegant, aber sie trug die Last ihrer Ängste und die des vergangenen Traumas wie ein unsichtbares Kleid. Ihre Hand zitterte leicht in meiner, und ich drückte sie fester, um ihr zu zeigen, dass ich hier war. Sie war nicht allein.
„Es wird alles gut gehen," flüsterte ich ihr zu, so leise, dass nur sie es hören konnte. Sie nickte kaum merklich, aber ich wusste, dass sie meine Worte nicht wirklich glaubte. Nicht ganz. Aber ich würde dafür sorgen, dass es so wurde. Für sie.
Als wir uns dem vereinbarten Treffpunkt näherten, konnte ich die anderen schon sehen – jeder von ihnen hatte sich auf seine eigene Weise vorbereitet, aber der Zweck war klar: heute ging es um Gerechtigkeit. Heute würden wir nicht einfach zusehen, wie das Unrecht ungestraft blieb.
Da war Jungkook, der Arm locker um Minas Hüfte gelegt, seine Haltung wie immer ruhig und selbstsicher. Doch in seinen Augen sah ich den Ernst der Lage. Mina war angespannt, fast als würde sie auf einen Funken warten, der die Situation zum Explodieren bringen könnte.
„Wir sind hier, um zu kämpfen, nicht um zu spielen," dachte ich mir bei ihrem Anblick. Doch auch die anderen brachten ihre eigene Form der Stärke mit.
Kostüm: Mina & Jungkook
Dann fiel mein Blick auf Hoseok und Yoongi. Die beiden waren immer eine Macht, aber heute sahen sie fast unaufhaltsam aus. Hoseok strahlte mit seinem selbstbewussten Lächeln, während Yoongi mit seiner kühlen, unnahbaren Aura alles andere als ein leichtes Ziel war. Sie waren ein Team, und heute würden sie uns allen den Rücken freihalten.
Kostüm: Hoseok
Kostüm: Yoongi
Ich konnte Jin nur erahnen, seine breiten Schultern waren unter dem Kostüm kaum zu übersehen. Er war der Felsen in der Brandung, der immer wusste, wann es Zeit war, zu handeln und wann es besser war, sich im Hintergrund zu halten. Aber heute war er nicht hier, um zu beobachten – er war hier, um zu kämpfen.
Kostüm: Jin
Dann kam die Gruppe von Jennie, Rosé, Jisoo und Lisa. Ihr Auftritt war auffällig, selbstbewusst – genau das, was wir brauchten. Sie hatten keine Angst davor, gesehen zu werden, und sie wussten, wie man sich Respekt verschaffte. Ihr Stil spiegelte die Entschlossenheit wider, die wir alle teilten.
Kostüm: Jennie, Rosé, Jisoo & Lisa
Schließlich erblickte ich Jimin. Der Mann, der diesen Plan ins Leben gerufen hatte. Ich konnte den festen Blick in seinen Augen sehen. Jimin hatte nie Angst davor, das Richtige zu tun, auch wenn es bedeutete, sich gegen die ganze Welt zu stellen.
Kostüm: Jimin
Und dann war da noch Namjoon, der mit seinem Kostüm für eine kleine Erheiterung sorgte. Doch selbst in dieser humorvollen Verkleidung konnte man die unerschütterliche Stärke erkennen, die von ihm ausging. Er wusste, wie man für das Richtige kämpfte, ohne dabei jemals die Kontrolle zu verlieren.
Kostüm: Namjoon
Die Gruppe war vollständig. Jeder von uns war bereit. Doch dann trat Louisa und ich in die Mitte des Gartens, und der Moment war gekommen. Ich spürte den Blick der anderen auf uns, wie sie uns musterten. Unsere Kostüme waren unauffällig, aber sie verdeckten nur oberflächlich die Entschlossenheit in unseren Augen.
Kostüm: Louisa & Taehyung
„Polizisten? Wie ausgelutscht," sagte ich, meine Stimme ein wenig schneidend, als ich die traditionellen Polizeikostüme der anderen betrachtete.
„Sorry, Batman, ich trage das Kostüm nicht, damit es deinen Augen gefällt," erwiderte Lisa spöttisch, während sie mich mit einem schelmischen Grinsen anblickte. Sie war immer diejenige, die wusste, wie man die Spannung durchbrach.
Ich blickte an mir hinunter und sah dann Louisa an. Ihr kleines Lächeln war wie ein Licht in der Dunkelheit, aber auch ein Symbol für all die Dunkelheit, die noch immer in ihr war.
„Also, ich find uns heiß," sagte ich und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
„Mag sein," erwiderte sie. „Aber am heißesten sind immer noch ich und Yoongi." Hoseok gab Yoongi einen Kuss auf die Wange, und ich konnte das Grinsen in Yoongis Augen sehen. Doch als Jungkook räusperte, wurde der Moment ernst.
„Es ist ja wohl ganz klar, wer hier das heißeste Paar ist—"
„Okay, es reicht! Wir sind alle heiß, okay?" Louisa mischte sich ein, ihre Stimme hatte jetzt den nötigen Nachdruck, um die Diskussion zu beenden.
„Louisa hat recht. Wir sind heute nicht hier, um Outfits zu bewerten, sondern um ihre Vergewaltiger zu fassen. Es ist Zeit für Ernsthaftigkeit," erklärte Jimin, seine Stimme war jetzt kalt und fest, der humorvolle Unterton war verschwunden.
Er holte ein Klemmbrett hervor und zeigte uns die Gästeliste. „Das hier ist die Liste. 552 Leute werden heute hier sein." Jedes einzelne dieser Namen konnte der Schlüssel zu unserer Wahrheit sein.
Yoongi zuckte mit den Schultern, aber seine Augen brannten vor Entschlossenheit. „Die entkommen uns nicht. Wir checken jeden, und wenn wir sie bis auf die Unterhose ausziehen müssen, dann ist es eben so."
„Wenn ich erfahre, wer das war..." Jungkook ballte die Fäuste. „Dem möge Gott gnädig sein. Niemand missbraucht meine Schwester und kommt einfach so damit davon."
Ich legte meinen Arm fester um Louisa. „Ich werde diesen Typen alle ihre Knochen brechen, das ist ein Versprechen."
„Okay!" Jimin trat einen Schritt nach vorne. „Sind alle bereit?"
Alle nickten zustimmend.
„Du solltest eher fragen, ob mein Messer bereit ist," sagte ich, der Ernst meiner Worte ließ keinen Raum für Zweifel.
„Taehyung, bitte keine Drohungen. Jedenfalls nicht in meiner Anwesenheit, ich muss rein bleiben." Namjoons Stimme war fest, aber der besorgte Blick in seinen Augen war nicht zu übersehen.
Ich grinste schief. „Namjoon, Klappe. Auf zum Eingang!"
„Und denkt dran," sagte ich, mein Blick wurde wieder scharf, „jemand, der hier rein kommt, aber nicht auf der Gästeliste steht, ist verdächtig. Niemand wird uns entkommen."
Die Spannung stieg, und wir alle gingen auf den Eingang zu, die Wahrheit im Blick, den Schmerz und das Unrecht als unser Ziel. Heute würde niemand mehr entkommen.
•••
Jennie PoV
„Name?" fragte ich und musterte den Mann vor mir. Er trug ein Kostüm, das so offensichtlich von der letzten Minute zusammengeschustert worden war, dass ich mich fragte, wie er es überhaupt geschafft hatte, das zu tragen.
„Neil Armstrong."
Ich seufzte und rollte die Augen. Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte. „Dein echter Name, du Idiot."
Ein paar Sekunden des Schweigens verstrichen, bevor er sich endlich zu einer ehrlichen Antwort durchringen konnte. „Soo Am-In."
„Geht doch... und?" fragte ich und blickte über meine Schulter zu Jisoo, die bereits die Gästeliste in der Hand hielt. Ich konnte den Anflug von Unmut in ihrem Blick sehen, aber sie nickte schließlich.
„Steht auf der Gästeliste. Kann rein."
Ich atmete erleichtert auf und warf dem Mann einen Blick zu, der mir jetzt fast ein wenig unsicher vorkam. „Du hast es gehört, Astronaut. Rein mit dir."
Er zog nervös eine Augenbraue hoch, murmelte ein Danke und verschwand schnell ins Krankenhaus.
Ich drehte mich zu Jisoo um, als ich die Funksprüche in meinem Ohr hörte. Taehyung meldete sich, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Dringlichkeit.
„Schon irgendwas Verdächtiges gesichtet?"
Ich grinste leicht. „Nope. Sehen zwar alle aus wie Lachnummern in ihren Kostümen, stehen allerdings alle auf der Gästeliste."
„Gut. Weiter so," kam es kurz und knapp zurück.
Der Moment der Spannung war kaum noch zu spüren, aber wir alle wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand auftauchen würde, der nicht dort hingehörte. Aber bis dahin mussten wir geduldig bleiben und jeden Einzelnen sorgfältig prüfen. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob der nächste Name, der auf der Liste stand, uns der Wahrheit ein Stück näher bringen würde.
Es war ein langsames Spiel, aber eines, das wir gewinnen mussten.
Louisa PoV
„Immer noch nichts?" fragte ich, meine Stimme klang ein wenig zittrig, obwohl ich versuchte, die Unsicherheit in mir zu verbergen. Die Minuten verstrichen, aber nichts hatte sich verändert. Es war, als ob wir in einer ewigen Warteschleife steckten. Ich blickte zu Taehyung, der wie immer ruhig wirkte, doch in seinen Augen sah ich das Brennen von Ungeduld. Und auch von Sorge – um mich, um uns.
Er schüttelte den Kopf und seufzte tief, als er meine Gedanken erraten hatte. „Nein, nichts Verdächtiges bis jetzt." Ein kleiner Moment der Stille lag zwischen uns, als wir uns einfach nur anschauten. Ich versuchte, die Gedanken zu ordnen, doch in mir wühlte es.
„Aber... vielleicht ist das auch gut so," murmelte ich, um mich selbst zu beruhigen. „Vielleicht hatten sie es wirklich nur dieses eine Mal auf mich abgesehen, und jetzt ist alles vorbei." Ich wollte an diese Möglichkeit glauben, wollte mich davon überzeugen, dass alles irgendwann ein Ende finden würde.
Taehyung schüttelte jedoch den Kopf, als er meine Worte hörte, und seine Hand legte sich sanft an mein Kinn, so dass ich ihn direkt ansah. „Babe, das ist egal," sagte er ruhig, aber mit einer klaren Bestimmtheit, die mich sofort aufrichtete. „Sie haben es getan, und es spielt keine Rolle, ob es nur einmal oder zwanzig Mal war. Was zählt, ist, dass sie dafür bezahlen müssen."
Seine Stimme war fest, doch die Wärme in seinem Blick und die Sorgfalt in seiner Berührung gaben mir das Gefühl, dass er alles tun würde, um mich zu schützen. Für ihn war es eine Frage der Gerechtigkeit, nicht nur für mich, sondern für all das, was ich durchgemacht hatte.
Mit einer sanften Bewegung nahm er mein Gesicht in beide Hände, seine Daumen strichen beruhigend über meine Wangen. Diese einfache Geste berührte mich mehr, als Worte es je könnten. „Es ist wichtig für dich, dass du weißt, wer es war," flüsterte Taehyung dann, seine Stimme weich und einfühlsam. „Nur so kannst du es richtig verarbeiten, dich heilen und neu anfangen. Ich will doch nur, dass du wieder glücklich werden kannst, Louisa."
Seine Worte trafen mich tief, und für einen Moment hatte ich das Gefühl, als würde die ganze Last von mir abfallen. Die Last, die ich die ganze Zeit getragen hatte – die Angst, das Trauma, das mich immer wieder einholte. Vielleicht war es wirklich notwendig, zu wissen, wer es war. Vielleicht war das der erste Schritt, um wirklich frei zu sein.
Ich legte meine Hand über seine, die noch immer sanft mein Gesicht hielt, und ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. „Das weiß ich doch, Taehyung," flüsterte ich zurück, „und dafür bin ich dir unendlich dankbar."
Er zog mich dann etwas näher zu sich, sodass ich spürte, wie seine Wärme mich umhüllte. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein, als seine Lippen sich sanft auf meine Stirn legten. „Du bist alles, was ich brauche," flüsterte er, und seine Stimme hatte eine tiefgehende Zärtlichkeit, die mich vollkommen umhüllte.
„Du siehst so wunderschön aus heute," sagte Taehyung plötzlich und zog mich ein wenig von sich weg, um mir einen Blick in die Augen zu werfen. „Und vor allem..." Er machte eine kurze Pause, seine Augen blitzten schelmisch, als er mit seinen Augenbrauen wackelte, „...sehr sexy."
Ich schnaubte und schüttelte lachend den Kopf. „Du bist ein Perversling, Kim Taehyung."
„Ich bin dein Perversling," erwiderte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Das Lachen, das aus mir herausbrach, war befreiend, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war. Ich fühlte mich leichter, als hätte dieser Augenblick mir etwas von der Schwere genommen. Es war, als würde die Welt um uns herum für einen Moment stillstehen, als gäbe es nur uns beide und die Sicherheit, dass wir uns gegenseitig hatten.
„Das macht es nur schlimmer," sagte ich lachend, während ich meinen Kopf an seiner Brust ablegte. Die Nähe zu ihm gab mir ein Gefühl von Geborgenheit, das mich fast tröstete.
Er schlang seine Arme fest um mich und flüsterte dann in mein Ohr, „Hab keine Angst, bei mir kann dir nichts passieren." Seine Stimme war ruhig, aber auch bestimmend, als wollte er mir jeden Zweifel nehmen, jeden Rest von Furcht.
Ich schloss meine Augen und genoss die Wärme seiner Nähe, während seine Lippen sanft auf meinem Haaransatz landeten. Der Kuss fühlte sich so zärtlich und gleichzeitig so schützend an, als ob er mir all das geben wollte, was ich in diesem Moment brauchte – Liebe, Geborgenheit, und vor allem das Versprechen, dass ich nicht allein war.
In diesem Moment wusste ich, dass ich egal, was noch kommen würde, mit Taehyung an meiner Seite alles überstehen konnte. Und das war alles, was ich gerade brauchte.
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