22 || 𝙜𝙝𝙤𝙨𝙩𝙞𝙣 ☽
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Louisa PoV
„Louisa? Jin, Jimin, Yoongi und Hoseok warten schon unten im Auto. Bist du fertig?"
Taehyung stand plötzlich in der Tür meines Zimmers, lehnte sich lässig an den Rahmen und musterte mich mit einem schelmischen Grinsen.
Er war schon fertig, trug sein Vampir-Kostüm und die dazugehörige blonde Perücke. Das Outfit saß wie angegossen – er sah unverschämt gut aus, viel zu gut.
Ich legte meinen Lippenstift auf meinen Schminktisch zurück und nickte. „Ja, ich schnapp mir nur noch schnell ein Parfüm von meiner Mutter. Dann komm ich."
Taehyung zuckte lächelnd mit den Schultern. „Okay. Ich geh schon mal runter zu den anderen."
Er wollte gerade verschwinden, als ich ihm noch nachrief: „Cooles Kostüm übrigens, steht dir."
Er drehte sich um, ein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen. „Alles steht mir, aber danke. Deins sieht auch... ganz sexy aus."
Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Sexy? Sollte ich nicht eigentlich gruselig aussehen? Ich bin schließlich eine mörderische Krankenschwester." Zur Betonung hob ich meine Fake-Spritze, die mit rotem Kunstblut überzogen war.
„Wenigstens siehst du einmal nicht aus wie ein Emo. Das ist doch schon ein Fortschritt."
„Renn! Renn, bevor ich wirklich zur Mörderin werde!" rief ich ihm drohend hinterher.
Taehyung brach in Gelächter aus, hob die Hände in gespielter Kapitulation und verschwand den Flur hinunter.
Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Was für ein Idiot.
Ich schnappte mir meine Handtasche und machte mich schließlich auf den Weg ins Schlafzimmer meiner Mutter. Sie hat mir schon tausendmal gesagt, dass ich ihre Parfüms nicht benutzen soll, aber heute ist mir das egal. Sie ist nicht da – und sie wird es ohnehin nicht merken.
Im Schlafzimmer angekommen, öffnete ich den Schrank, in dem sie ihre Parfüms aufbewahrte. Der Duft der verschiedenen Flakons schlug mir entgegen, doch mein Blick wanderte fast automatisch weiter nach unten.
Zu meinem Erstaunen stand auf dem untersten Regalbrett keine Parfümflasche. Stattdessen erblickte ich eine Pflanze.
Eine Pflanze? Meine Mutter hasst Pflanzen. Warum steht plötzlich eine in ihrem Parfümschrank?
Ich runzelte die Stirn und kniete mich hin, um sie genauer anzusehen. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich die Pflanze erkannte. Eisenhut.
Eisenhut? Wieso zur Hölle hat meine Mutter Eisenhut?
Unruhig griff ich nach meinem Handy und tippte die Pflanze in die Suchleiste ein. Meine Finger zitterten, als ich las, was da stand:
„Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen der Welt. Bereits kleinste Mengen können tödlich sein und Herzstillstand verursachen."
Mir rutschte das Handy aus den Händen, und ich starrte fassungslos auf die Pflanze vor mir. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht wahr sein.
Doch tief in mir wusste ich es. Die Wahrheit stand direkt vor mir.
Meine Mutter...
Sie hat jemanden umgebracht.
Das Bild meines Großvaters, Hermi, schoss mir plötzlich in den Kopf. Er war vor ein paar Monaten gestorben – angeblich an einem Herzinfarkt. Ich hatte wochenlang um ihn getrauert, versucht, seinen Tod zu verarbeiten. Doch jetzt... jetzt ergab alles Sinn.
Er war gesund, stark – und doch hatte er plötzlich das Bewusstsein verloren und war gestorben.
Meine Mutter hat Hermi getötet.
Meine Atmung wurde schneller, mein Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen. Ich kämpfte gegen die Tränen an, doch sie liefen unaufhaltsam über meine Wangen.
„Shit, shit, shit!" flüsterte ich panisch und griff mir an den Kopf. Was sollte ich tun?
Ich musste weg von hier.
Ich stolperte aus dem Schlafzimmer meiner Mutter, zurück auf den Flur, und klammerte mich an das Geländer der Treppe. Mein Herz raste, als würde es gleich explodieren.
Wieso kann ich nicht einfach glücklich sein? Wieso? Kaum habe ich den Schmerz über Hermis Tod verarbeitet, kommt die nächste Katastrophe – noch schlimmer als alles zuvor.
Ablenkung. Verdrängung. Nichts anmerken lassen.
Das war meine einzige Option. Ich musste das alles aus meinem Kopf verdrängen, wenigstens für eine Nacht.
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, holte tief Luft und zwang mich zur Ruhe. Mein Blick fiel auf mein Spiegelbild im Flurspiegel. Heute Nacht würde ich nicht mehr Jeon Louisa sein.
Ich würde jemand Neues sein.
„Fuck it," murmelte ich entschlossen.
Meine Mutter ist eine Mörderin? Schön. Interessiert mich nicht. Nicht heute.
Ich stürmte zurück in mein Zimmer, warf die Tür zu und zog mein Krankenschwester-Kostüm aus. Es flog achtlos auf den Boden, während ich zum Kleiderschrank ging und die Türen aufriss. Mein Blick fiel auf ein bestimmtes Outfit, eines, das ich immer ignoriert hatte, weil es so gewagt war.
Doch heute war das genau das, was ich brauchte.
Ich nahm das Kostüm, zog es an und betrachtete mich im Spiegel. Es war eng, viel zu kurz, viel zu aufreizend. Meine Mutter würde mich eine Schlampe nennen, wenn sie mich so sehen könnte.
Aber ihre Meinung war mir ab jetzt egal.
Meine langen Haare hingen mir ins Gesicht. Sie mochte sie. Perfekt. Dann sollten sie jetzt verschwinden.
Ohne zu zögern griff ich nach der Schere auf meinem Nachttisch. Eine Strähne nach der anderen fiel zu Boden, bis mein Spiegelbild kaum wiederzuerkennen war.
Ich trat einen Schritt zurück und grinste.
„Mh. Heiß."
Das war ich jetzt. Stark. Furchtlos. Ein neues Ich.
(Louisa Haare)
Doch eine Sache fehlte noch.
Ich würde diese Party nicht nüchtern überleben – nicht nach allem, was ich gerade erfahren hatte. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er explodieren, und der Knoten in meiner Brust war fast unerträglich. Ich brauchte etwas, das den Schmerz betäubte.
Entschlossen lief ich in Taehyungs Zimmer, öffnete die Tür ohne zu klopfen, und kniete mich neben sein Bett. Ich wusste, dass er dort immer eine Whiskeyflasche versteckt hielt. Nach ein paar Sekunden fand ich sie, zog sie hervor und starrte sie an.
„Tut mir leid, Tae," murmelte ich, obwohl ich wusste, dass es mich eigentlich nicht kümmerte.
Ohne zu zögern öffnete ich die Flasche und setzte sie an meine Lippen. Der Alkohol brannte in meiner Kehle, ließ meine Geschmacksknospen explodieren, doch genau das wollte ich. Es fühlte sich gut an. Für einen kurzen Moment schob es die Dunkelheit in meinem Inneren beiseite.
Als die Flasche leer war, ließ ich sie achtlos auf Taehyungs Bett fallen. Ich kicherte leise, ein Laut, der fremd und doch befreiend klang.
„Let the show begin," flüsterte ich zu meinem Spiegelbild, bevor ich zurück auf den Flur trat und die Treppe hinunterging.
Taehyungs PoV
Ich scrollte gedankenverloren durch mein Handy, während Jin mir aus dem Augenwinkel einen genervten Blick zuwarf.
„Wow, Taehyung. Du hast uns gar nicht erzählt, dass Louisa sich die Haare abgeschnitten hat?" sagte er plötzlich und klang dabei fast belustigt.
Ich runzelte die Stirn, ohne aufzusehen. „Was labberst du da? Hat sie nicht."
„Hä, natürlich hat sie. Schau doch mal selbst." Jin deutete aus dem Fenster.
„Junge, sie hat sich die Haare nicht-", begann ich genervt, doch dann stockte ich, als ich aufblickte.
Draußen stand Louisa. Aber nicht die Louisa, die ich kannte.
Ihre Haare – die langen, dunklen Strähnen, die immer perfekt gepflegt waren – waren abgeschnitten. Kurz und wild. Ihr Outfit... skandalös wäre untertrieben. Es war gewagt, provozierend.
Für einen Moment konnte ich nur starren. War das wirklich Louisa?
Mein Herz setzte einen Schlag aus, bevor es schneller zu schlagen begann. Irgendetwas war anders. Nicht nur ihr Aussehen, sondern die Art, wie sie sich bewegte, wie sie grinste, als sie zur Autotür lief.
„Was zum...?" Mir fehlten die Worte.
Ich starrte Louisa an, während sie mit einer Zigarette im Mund und diesem verdammten Outfit auf uns zu lief. Mein Herz setzte für einen Moment aus, und meine Gedanken überschlugen sich.
War das wirklich Louisa? Die gleiche Louisa, die vor nicht einmal 20 Minuten wie immer aussah? Jetzt sah sie aus, als wäre sie geradewegs aus einem Musikvideo für Erwachsene gestolpert.
Ihre kurzen Haare passten perfekt zu diesem provokanten Look - sie sah... heiß aus. Verdammt heiß.
"Fuck, ist das sexy," murmelte Jimin und biss sich genüsslich auf die Unterlippe.
„Sexy?" Hoseok lachte, während sein Blick immer noch an ihr haftete. „Sie macht sogar Katja Krasavice Konkurrenz! Das ist next level, Alter."
Keiner von uns konnte den Blick von ihr abwenden. Sie wusste genau, was sie tat, und das Grinsen auf ihrem Gesicht ließ mich vermuten, dass sie es genoss.
„Na, Jungs? Wie sehe ich aus?" Louisa grinste selbstbewusst, als sie endlich beim Auto ankam. Ihre Stimme war leicht rau, als ob sie schon die ganze Nacht Zigaretten geraucht hätte.
„Wie eine Nutte," grinste Jimin ohne jede Zurückhaltung. „Eine verdammt heiße Nutte."
Louisa lachte - ein echtes, offenes Lachen, als hätte sie gerade das beste Kompliment der Welt erhalten. „Danke, Jimin. Du weißt, wie man ein Mädchen aufmuntert."
Ich konnte nichts sagen. Meine Worte steckten mir im Hals fest, während ich versuchte, die Situation zu begreifen.
Ich konnte nichts sagen. Meine Worte steckten mir im Hals fest, während ich versuchte, die Situation zu begreifen.
„Wann hast du dir die Haare abgeschnitten?" fragte Yoongi schließlich und sprach aus, was auch ich dachte.
Louisa zuckte mit den Schultern, als wäre es nichts Besonderes. „Spontan. Hat sich richtig angefühlt."
Dann öffnete sie ohne Umschweife die Autotur. „Macht mal Platz. Ich muss da auch noch irgendwie rein!"
„Komm auf meinen Schoß, Babe," bot Jimin sofort an und zwinkerte ihr zu. „Bei mir ist genug Platz."
Louisa schüttelte nur den Kopf. „Sorry, ich bevorzuge einen anderen Platz."
Bevor ich begriff, was sie meinte, ließ sie sich ohne Vorwarnung auf meinen Schoß fallen.
Was zur Hölle macht sie da?!
„Was soll das? Bist du bescheuert?" zischte ich ihr zu, so leise wie möglich, während ich mich zwang, ruhig zu bleiben.
Louisa drehte ihren Kopf zu mir, und ihr Grinsen wurde breiter. „Entspann dich mal, Taehyungie. Heute denken wir nicht nach. Heute haben wir Spaß."
Ihr Ton war leichtfertig, aber ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Das hier war nicht Louisa. Nicht die Louisa, die ich kannte.
Und dann kam der nächste Schlag.
„Jimin! Was hast du heute im Angebot? Ich brauche das stärkste Zeug, das du hast."
Mein Herz setzte aus. Sie meinte das nicht ernst. Das konnte sie unmöglich ernst meinen.
Jimin drehte sich halb zu ihr um, ein amüsiertes Grinsen auf seinem Gesicht. „Kommt drauf an. Willst du nur high werden, oder..?"
„Ich will alles vergessen," sagte sie und ihre Stimme klang auf einmal kalt. „Ich will einfach nur glücklich sein."
„Woah," rief Hoseok lachend. „Louisa will heute komplett durchdrehen!"
„Ja, genau das." Louisa lehnte sich zurück und legte ihren Kopf kurz gegen meine Schulter, als wäre das hier alles vollkommen normal.
Jimin griff in seine Tasche und zog ohne zu zögern eine kleine Spritze hervor. „Hier. Das ist genau das, was du brauchst."
Ich spürte, wie mein Blut gefror. Es war eine Sache, Gras oder mal einen Joint zu rauchen, aber das? Eine Spritze?
Heroin? Das war etwas anderes.
„Nein." Meine Stimme war lauter, als ich wollte, aber ich konnte nicht anders. „Bist du komplett irre, Jimin? Du kannst ihr doch keine verdammte Heroin-Spritze geben!"
Jimin rollte nur genervt mit den Augen. „Was ist dein Problem, Mann? Ich zwing sie nicht. Sie will es. Also komm mal runter."
„Alter, sie muss das nur einmal falsch setzen und es ist aus! Verstehst du das überhaupt?"
Louisa schnaubte leise, fast gelang-weilt. „Keiner mag Spielverderber, Taehyung. Es ist nur ein bisschen Heroin. Was soll schon passieren?"
„Was soll passieren?!" Ich spürte, wie mein Atem schneller ging. „Louisa, bist du irre geworden? Das kann dich umbringen! Du weißt, was das ist, oder?"
Sie drehte sich leicht zu mir um und sah mir direkt in die Augen. Ihre waren leer, ausdruckslos, und das machte mir mehr Angst, als ich zugeben wollte. „Ja, ich weiß genau, was das ist. Und genau deswegen will ich es. Also halt dich da raus."
Mit diesen Worten nahm sie die Spritze und setzte sie an.
Mein ganzer Körper spannte sich an, als ich sah, wie sie die Nadel gegen ihre Haut drückte. Ich wollte etwas sagen, etwas tun, sie aufhalten - doch ich konnte nicht. Ich war wie gelähmt.
„Ihr seid alle verrückt," murmelte ich schließlich und wandte meinen Blick ab. Mein Kopf lehnte schwer gegen die Kopfstütze, während ich versuchte, das alles zu verarbeiten.
Doch der Gedanke ließ mich nicht los:
Das hier wird nicht gut enden.
•••
„Krass. Wie viel Geld hat dieser Namjoon bitte?" fragte ich, während wir die riesige Villa betraten. Mein Blick wanderte über die gewaltige Eingangshalle mit den hohen Decken, den Marmorböden und dem funkelnden Kronleuchter.
„Sehr, sehr viel," antwortete Hoseok grinsend, während er Yoongi locker an der Hüfte hielt. „Seine Eltern arbeiten beide beim FBI. Big Money."
Ich hob die Augenbrauen. „FBI, sagst du?" Ich ließ meinen Blick weiterhin durch die Villa schweifen, während sich in meinem Kopf ein Bild von Namjoon formte. „Mhm. Interessant."
Hoseok lachte kurz. „Interessant ist noch untertrieben. Warte ab, bis du ihn siehst. Er ist... speziell."
„Speziell?" Ich drehte mich zu ihm um und schmunzelte. „Heißt das, er ist langweilig?"
Yoongi grinste knapp, während er mit einem leichten Schulterzucken antwortete: „Nein, eher das Gegenteil. Namjoon ist... anders. Intelligent, charmant, aber auch ziemlich einschüchternd, wenn du nicht aufpasst."
„Klingt, als ob ich ihn mögen könnte." Ich zuckte mit den Schultern und trat in den nächsten Raum. Eine Menge Leute waren bereits da, überall dröhnten laute Bässe, und die Luft war schwer von Rauch und Parfüm.
„Das solltest du besser nicht zu laut sagen," flüsterte Hoseok mit einem grinsenden Unterton. „Namjoon hat eine Schwäche für hübsche, selbstbewusste Mädchen. Und du siehst aus, als würdest du heute Ärger machen."
Ich warf ihm einen Blick zu, mein roter Lippenstift noch immer perfekt. „Ich mache immer Ärger, Hoseok. Das ist nichts Neues."
Mit einem Grinsen schnappte ich mir ein Glas Champagner von einem der Tabletts, die ein Kellner trug, und nahm einen großen Schluck. „Dann lasst uns mal sehen, was dieser Namjoon so draufhat."
Plötzlich kamen vier Mädchen auf uns zu, die von weitem bereits wie die ultimative Definition von „Bad Bitches" aussahen. Und na ja, wer bin ich, sie zu verurteilen? Schließlich sehe ich selbst gerade so aus.
Die Mittlere von ihnen, eine brünette Schönheit mit einem kühnen Blick, blieb direkt vor mir stehen und musterte mich von Kopf bis Fuß. „Hey du da. Wie ist dein Name?" fragte sie, und es war offensichtlich, dass die Frage an mich gerichtet war.
Ich lächelte schief, ging einen Schritt auf sie zu und sah ihr direkt in die Augen. „Hey du da..." wiederholte ich ihren Spruch mit einer leichten, spöttischen Betonung. „Geht dich einen Fick an."
Ich erwartete, dass sie jetzt ausrastet, mich vielleicht schlägt oder mich wenigstens eine beleidigende Antwort an den Kopf wirft. Stattdessen passierte etwas vollkommen Unerwartetes. Sie grinste – ein echtes, breites Grinsen – und warf ihren Freundinnen einen vielsagenden Blick zu.
„Sassy. Gefällt mir," sagte sie mit einem leisen Lachen.
Warte... was?
Bevor ich eine weitere spitze Bemerkung loswerden konnte, meldete sich die Blonde aus der Gruppe zu Wort. „Eigentlich sind wir nur gekommen, um dir zu sagen, dass dein Outfit total heiß ist," erklärte sie, und die anderen nickten zustimmend. „Aber jetzt hab ich voll Bock, mit dir abzuhängen."
Ich schnaubte amüsiert. „Heiß? Ich sehe aus wie eine Bitch."
Die Brünette schüttelte lächelnd den Kopf. „Süße, genau das ist doch das Heiße."
Dann trat sie näher, griff sanft meinen Arm und zog mich zu sich herüber. „Jungs," rief sie über ihre Schulter zu meinen Freunden, „wir klauen sie euch dann mal, ja?"
Bevor ich überhaupt protestieren konnte, war ich bereits in ihrer Mitte und wurde mitgezogen.
„War einer von denen dein Freund?" fragte die Blonde, als wir uns durch die Menge bewegten.
„Nein," sagte ich schulterzuckend, „aber einer wünscht es sich sehr."
Alle vier brachen in lautes Gelächter aus, das in der dröhnenden Musik fast unterging.
„Bestimmt dieser heiße Rothaarige," vermutete eine mit langen, seidigen braunen Haaren.
Ich lachte ebenfalls. „Hoseok? Nein, der ist schwul."
„Wie sweet!" meinte die Blonde begeistert. „Ich bin übrigens Jennie, und das hier sind Lisa, Jisoo und Rosé."
„Louisa," stellte ich mich vor, doch bevor ich weitersprechen konnte, riss Jisoo plötzlich aufgeregt den Arm hoch und deutete auf etwas in der Menge.
„Oh mein Gott! Da ist er!" rief sie aus.
Wir drehten uns alle gleichzeitig in die Richtung, in die sie zeigte. Und da stand er.
Eine Gottheit.
Namjoon.
Seine Präsenz ließ die Luft im Raum plötzlich schwerer werden, fast elektrisierend. Hochgewachsen, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und einer mühelosen Ausstrahlung, die Macht und Selbstbewusstsein ausstrahlte. Alles an ihm schrie nach Kontrolle, als ob er die Welt mit einem Fingerschnippen beherrschen könnte.
Jennie lächelte verschmitzt. „Na, Louisa? Bereit, den König der Nacht zu treffen?"
„Fuck, ist der sexy. Kann der bitte mein Sugar Daddy werden?" ließ ich meine Gedanken laut werden, ohne darauf zu achten, dass die Mädchen mich entgeistert anstarrten, bevor sie in lautes Gelächter ausbrachen.
Lisa war die Erste, die sich wieder fing und uber ihre freizügige Bunny-Verkleidung strich, als würde sie sich selbst Mut zusprechen. „Ich sag euch, Mädels, wenn ich heute Nacht nicht von diesem Mann gefickt werde, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich meine, schaut mich an! Ich hab extra mein sluttiest Outfit angezogen!"
Rosé legte beruhigend eine Hand auf Lisas Schulter und grinste. „Süße, beruhig dich. Schau dich doch mal um. Siehst du hier irgendjemanden, der dir Konkurrenz machen könnte? Nein, also entspann dich."
Plötzlich bemerkten wir, wie er - dieser atemberaubend gutaussehende Typ - in unsere Richtung sah. Sein Blick war so intensiv, dass er unsere Gruppe elektrisierte.
„Oh mein Gott, er schaut zu uns rüber!" hauchte Jisoo panisch, ihre Augen weit vor Aufregung.
„Okay, schnell, stellt euch extra sexy hin, als hätten wir gerade den besten Moment unseres Lebens!" befahl Jennie und strich ihre Haare nach hinten.
In diesem Moment, ohne wirklich nachzudenken, ließ ich das Erste aus meinem Mund platzen, das mir einfiel: "Wollt ihr Drogen?"
Stille. Die anderen Mädchen starrten mich ungläubig an.
„Was?" fragte Jennie, als hätte sie sich verhört.
Ich lehnte mich entspannt gegen den Tisch hinter mir und zuckte mit den Schultern. „Der blonde Typ von vorhin hat gefühlt ein ganzes Meth-Labor bei sich zu Hause. Er ist ein bisschen... naja, besessen von mir. Deswegen gibt er mir das Zeug immer umsonst."
Ihre Augen wurden noch größer, und für einen Moment sagte niemand etwas.
„Mädels, was sagt ihr?" fragte Jennie schließlich, ihre Stimme leise, aber voller Neugier.
Lisa grinste plötzlich breit. „Ich sag, wir machen das. Für Namjoon."
„Für Namjoon!" stimmten Rosé und Jisoo fast synchron ein, während ich nur amüsiert mit den Augen rollte.
„Okay, was hast du dabei?" fragte Rosé vorsichtig, als wäre sie sich noch nicht ganz sicher, ob sie das alles ernst nehmen sollte.
Ich griff in meine kleine Handtasche und zog langsam eine Spritze heraus. „Heroin," erklärte ich ruhig.
Ein kollektives „Oh mein Gott!" ertönte. Rosé wich reflexartig einen Schritt zurück. „Das wird mich umbringen!"
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
"Und? Dir kann genauso gut etwas passieren, wenn du morgen uber die Straße gehst. Es ist nur ein Kick."
Oder Zum Beispiel wenn meine Mutter dich vergiftet.
Fuck.
Verschwinde aus meinem Kopf!
Ich halte das nicht aus!
Ich versuchte, sie wegzuschieben, doch es funktionierte nicht. Es funktionierte nie. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in meiner Brust aus, und ich griff automatisch in meine Tasche. Meine Finger schlossen sich um die Spritze, und ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, setzte ich sie an.
Das Brennen war vertraut, fast beruhigend, als das Heroin in meine Vene floss. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, und ich hielt die leere Spritze triumphierend in die Luft.
„Seht ihr? Passiert nichts," sagte ich, meine Stimme klang ruhig und beinahe herausfordernd.
Jennie starrte mich an, ihre Augen geweitet vor einer Mischung aus Unglauben und Neugier. Doch dann griff sie ohne zu zögern nach der Spritze und lachte.
„Shit, gib her," sagte sie, bevor sie sich selbst den Stoff injizierte.
Die anderen schauten sich kurz unsicher an, doch Jennies entspannte Haltung schien sie zu überzeugen. Eine nach der anderen folgten Rosé, Jisoo und schließlich Lisa. Die Aufregung wich allmählich einer euphorischen Stille.
Lisa lehnte sich an den Tisch hinter sich und sah mich mit einem verträumten Ausdruck an. „Ist das normal, dass ich mich so... gut fühle?" fragte sie leise.
Ich nickte und lehnte mich ebenfalls zurück. „Glaub mir, Süße. Es wird noch besser, wenn es richtig wirkt."
Mit einer beiläufigen Bewegung griff ich nach einem Becher Alkohol, der in der Nähe stand, und trank ihn in einem Zug leer. Der bittere Geschmack brannte in meiner Kehle, aber er fühlte sich genau richtig an.
„Girls!" Jisoo lachte plötzlich laut auf und warf den Kopf zurück. „Warum haben wir sie nicht fruher kennenge-lernt? Sie ist so cool!"
Ich konnte nicht anders, als mitzulachen. „Danke. Lust zu tanzen?" fragte ich, und meine Stimme klang wie eine Herausforderung.
Alle nickten begeistert, und ohne ein weiteres Wort machten wir uns auf zur Tanzfläche.
Kaum hatten wir die Tanzfläche betreten, begann „Dicke Lippen" von Katja Krasavice zu spielen. Jennie kreischte fast vor Freude. „Oh mein Gott! Ich liebe dieses Lied!"
Ich grinste sie an. „Dann twerk!" rief ich scherzhaft, doch Jennie nahm das ernst. Sie begann sofort, ihre Huften zu bewegen, ihr Körper passte sich perfekt dem Beat der Musik an.
Die Menge um uns herum tobte. Lisa ließ sich nicht lange bitten und schloss sich Jennie an. Gemeinsam twerkten sie im Rhythmus, wahrend die Zuschauer ihnen begeistert zusahen.
„Wooowwww!" riefen einige Leute in der Menge, und ich bemerkte, wie auch Namjoon unter den Zuschauern stand.
Seine Augen waren fest auf Jennie und Lisa gerichtet, und ein leichtes Grinsen spielte um seine Lippen. Er biss sich auf die Unterlippe, ein Ausdruck, der mehr sagte, als Worte jemals könnten.
Mein Herz schlug schneller, und bevor ich es mir anders überlegen konnte, griff ich nach Rosé. Ich zog sie zu mir, meine Hände ruhten fest auf ihren Hüften. Unsere Bewegungen passten sich der Musik an, und ich spürte, wie die Anziehung zwischen uns greifbar wurde.
Unsere Nasen berührten sich beinahe, und ich flüsterte: „Vertrau mir."
Bevor sie etwas sagen konnte, druckte ich meine Lippen auf ihre. Der Kuss war zunächst zögerlich, doch Rosé entspannte sich schnell. Bald schon wurde aus dem unschuldigen Kuss eine heiße Make-out-Session. Meine Finger fuhren durch ihr Haar, während ihre Hände sich an meinen Rücken Klammerten.
Die Menge um uns herum schien zu verschwimmen, bis eine tiefe Stimme uns aus der Trance riss.
"Ladies."
Wir lösten uns voneinander und sahen zur Seite. Namjoon stand da, cool und unbeeindruckt, bevor er langsam in Richtung der Treppe ging, die nach oben führte.
Einen Moment herrschte Stille zwischen uns, bis ich schließlich laut sagte: „Worauf wartet ihr? Lasst uns ihm folgen! Er hat uns ein offensichtliches Zeichen gegeben!"
Die Mädchen kicherten und nickten, alle gleichermaßen aufgeregt. Gemeinsam eilten wir die Treppe hinauf, bereit, zu sehen, was der Abend noch für uns bereithielt.
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Nicht mal ich weiß was hier grade
passiert HAHA💀
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