Kapitel 20
Die erste Aufgabe
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"Psst! Hey, Ced!" Unruhig sah ich über meine Schulter. Jeden Moment könnte jemand vorbeikommen und mich erwischen, während ich vor dem Zelt der Turnierchampions herumlungerte. Eigentlich durfte ich nicht hier sein... Aber ich wollte Cedric sehen.
Und Harry natürlich.
"Psst!", machte ich etwas lauter und fuhr zusammen, als jemand plötzlich neben mir stand. "Hermine! Bei Merlins Bart!" Anklagend funkelte ich sie an und legte eine Hand auf mein schlagendes Herz. "Was tust du hier?"
"Dasselbe wie du", antwortete sie. "Nach Harry sehen. Das machst du doch, oder?"
"Äh, klar, ja." Eilig nickte ich.
Hermine, der man einfach nichts vormachen konnte, runzelte die Stirn. Nach wenigen Sekunden machte es Klick und ihr sorgenvoller Ausdruck wurde durch ein wenig Euphorie ersetzt. "Du besuchst Cedric!"
"Psst!" Warnend legte ich einen Finger auf den Mund.
Da ertönte Cedrics gedämmte Stimme von der anderen Seite der Zeltplane. "Ivy?"
"Na endlich", murmelte ich und lehnte mich zu einem Spalt zwischen zwei Teilen des Zeltes. "Ced?"
"Ivy, was machst du denn hier?" Er klang freudig überrascht, zumindest befand ich das so.
"Wollte nur nochmal nach dir sehen, bevor es losgeht...", meinte ich bemüht gelassen. Hermine stieß mir ihren Ellbogen in die Seite und ich fügte schnell hinzu: "Und Harry, selbstverständlich. Könntest du ihn holen? Hermine ist auch hier." Das war nicht gelogen, um Harry machte ich mir mindestens genauso große Sorgen. Immerhin war er mein bester Freund und er war jünger als die anderen drei Champions, was bedeutete, dass er auch etwas benachteiligt war.
Aber Harry war ein guter Zauberer und ich vertraute darauf, dass er dieses Turnier überstand.
Mir war egal, ob Harry oder Cedric gewannen oder nicht. Ich wollte sie bloß gesund und in einem Stück wiederhaben.
"Ja, wartet eine Sekunde."
Ein paar Sekunden lang war es still, bis die Zeltplane raschelte und Harry flüsterte: "Hermine? Ivy?"
Hermine hielt es nicht mehr aus und fiel Harry um den Hals. Ich folgte ihr kurzerhand und stellte mich zu meinen Freunden. "Du schaffst das, Harry, wir wissen es genau", flüsterte ich, als auch ich ihn kurz umarmte. Harry löste sich und sah uns dankend an.
Cedric war auch noch da. Ich lächelte ihn an und er lächelte zurück.
Da Hermine und Harry sich angeregt unterhielten, ging ich auf den Hufflepuff zu. "Hey..." Wow. Ich hatte ihn den ganzen Tag nicht gesehen und überlegt, was ich ihm sagen sollte, und das war mein Resultat - Hey?
Klasse.
"Hey", lächelte Cedric zurück.
Kurz standen wir bloß so da, bis ich wieder das Wort ergriff. "Weißt du schon, wie du den Drachen überlisten wirst?"
"Ich habe eine Idee, die funktionieren müsste. Du wirst mir doch sicher die Daumen drücken, oder?"
"Na klar", schmunzelte ich. Das hielt jedoch nicht lange an, ich war einfach zu besorgt. Was, wenn Harry oder Cedric sich ernsthaft verletzten? Ich hatte einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.
"Ivy?" Cedric musterte mich besorgt. "Ist alles-"
Ohne Vorwarnung stellte ich mich auf die Zehenspitzen und drückte ihn fest an mich. "Versprich mir, dass du vorsichtig bist", hauchte ich in sein Ohr.
Der Hufflepuff erwiderte die Umarmung. "Ich verspreche es."
Wir sprangen auseinander, als wir eine Kamera klicken hörten. Auch Harry und Hermine sahen verdutzt zum Zelteingang.
Dort stand sie. Rita Kimmkorn.
"Junge Liebe!", quietschte sie und sah von Hermine, die immer noch mit einem von Harrys Armen um die Hüfte dastand, zu mir und Cedric. "Das ist so... Rührend."
Cedric warf ihr einen genervten Blick zu, der kurz darauf zu mir wanderte, denn nur mit viel Mühe konnte ich ein feindseliges Knurren unterdrücken. Selbst, als Cedric - unbemerkt von Rita - meine Hand nahm, beruhigte mich das nur wenig. Diese Frau verbreitete Lügen wohin sie auch ging! Alles war für sie eine Schlagzeile - so natürlich auch mein bester Freund, der "12-jährige Harry Potter, in dessen Augen das Licht seiner Vergangenheit glänzte".
Als Dumbledore kurz darauf mit einigen anderen Leuten das Zelt betrat, mussten Hermine und ich gehen. Wir verabschiedeten uns von Harry und Cedric und suchten uns Plätze auf der Tribüne.
Leider war bei Ron und den anderen Gryffindors nur noch ein Platz frei. "Ist in Ordnung, ich setze mich zu Daphne", informierte ich Hermine. Rose war auch da, bemerkte mich allerdings nicht, weil sie viel zu nervös war und offensichtlich darauf wartete, dass Harry an die Reihe kam.
Hermine und ich tauschten wissende Blicke, bevor ich mich durch die Reihen schlängelte, auf der Suche nach meiner Freundin aus Slyhterin.
Da rief jemand meinen Namen. "Hey, Clover!" Ich sah mich um und entdeckte Draco, der mir zuwinkte. So gut ich konnte, bahnte ich mir meinen Weg zu ihm, ein paar Reihen weiter unten, und setzte mich auf den freien Platz neben ihn. "Hi. Wo sind deine Bodyguards? Sitzt du nicht lieber bei denen?", begrüßte ich ihn und spielte auf Crabbe und Goyle an.
Draco verdrehte die Augen. "Wenn du willst, kannst du gern weiter nach einem Platz suchen."
"Jetzt sei nicht so! Du verhältst dich ja beinahe wie ich bei Vollmond." Gespannt sah ich nach vorn. Der Blick, den Draco mir von der Seite zuwarf, ließ mich schmunzeln.
Keine zehn Sekunden später ertönte die Kanone, die das Startsignal gab.
Cedric war der Erste.
"Diggory, Diggory!" So gut wie jeder Schüler, zumindest aus Hogwarts, rief seinen Namen, während ich bloß nervös mit meinem Fuß auf und abtippte und auf einer Haarsträhne herumkaute.
"Ivy, du tust es schon wieder", bemerkte Draco neben mir, ohne mich anzusehen.
Genervt strich ich meine Haarsträhne zur Seite und beobachtete, wie Cedric aus dem Zelt trat. Er schien die Menge mit den Augen abzusuchen und ich fragte mich, ob er nach mir suchte. Wenn ja, fand er mich natürlich nicht, immerhin waren hier drei Schulen versammelt und davon abgesehen musste er sich nun auf den Drachen vor sich konzentrieren.
Gespannt folgte ich jedem von Cedrics Schritten mit den Augen. Ich schrie beinahe auf und keuchte erschrocken, als der Drache ihm die Hälfte des Gesichts verbrannte.
"Verdammte Scheiße", stieß ich hervor und hoffte, Madam Pomfrey könnte ihm möglichst schmerzfrei helfen, die Verbrennung zu dämpfen.
Bald darauf hatte Cedric die Aufgabe jedoch bestanden. Alle jubelten ihm zu, so auch ich. Als ich merkte, wie missgestimmt Draco schien, sah ich ihn verwundert an. "Was ist los?"
"Was soll schon sein?", fuhr er mich an.
Ich verdrehte bloß die Augen und sah nach vorn, wo Cedric auf eines der Zelte zulief, in dem Madam Pomfrey darauf wartete, Wunden zu versorgen.
Auch Fleur und Krumm konnten sich das Goldene Ei beschaffen, jetzt war nur noch Harry übrig.
Einige Male war es ziemlich knapp und Harry entkam gerade so schlimmeren Verbrennungen. Mithilfe seines Zauberstabs holte Harry sich seinen Besen zur Hilfe, tauchte dann jedoch lange Zeit nicht mehr auf.
Unruhig suchte ich, wie alle anderen auch, den Himmel mit den Augen ab. Wo steckte er bloß?
Als er zurückgeflogen kam, schnappte Harry sich das goldene Ei und meisterte somit ebenfalls die erste Aufgabe.
Froh und stolz klatschte ich, wie alle anderen auch, in die Hände und jubelte meinem besten Freund zu.
Am Ende der ersten Aufgabe verstreuten die Schüler sich und ich machte mich auf die Suche nach Harry, um ihm zu gratulieren. Als ich ihn nicht finden konnte, beschloss ich, zuerst in den Krankenflügel zu gehen und dort nach Cedric zu schauen.
Die Verbrennungen auf seinem Gesicht hatten schlimm ausgesehen...
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Let's hope he's not gonna go into the Twilight...
Kay, t'was a bad one. Sorry.
All the Love xx
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