56


˚ ✧ ⋆。˚

JUNGKOOK

„Shhh... mein Hase", flüsterte sie.
Dann keuchte ich auf, als sie mich in ihren Arm nahm und ich meinen Kopf auf ihrer Brust ablegte. „Du kannst es mir sagen... es ist alles in Ordnung, es war schwer... ich kann dich verstehen... d-du wolltest mir doch nur helfen... du hast mir sogar die Augen geöffnet..."

„Und ich habe verkackt", entgegnete ich verbittert. „Auch wenn Dong-wook s-so brutal und aggressiv sein kann, steht es mir eigentlich nicht zu, mich in dein Liebesleben einzumischen."

„Ich weiß selber nicht, was ich mir gedacht habe...", erklärte mir Eomma zitternd. „Als dein Appa tot war, wollte ich keinen anderen Mann mehr in meinem Leben haben... ich weiß nicht, ob ich mich in Dongi hineingesteigert habe, weil ich so lange mit deinem Vater zusammen gewesen und plötzlich alleine war. Ich war so blind... ich war sogar zu blind, um zu sehen, wie sehr du unter Dong-wooks Präsenz leiden musstest. Es war ein einziger Fehler, m-mit ihm zusammenzukommen..."

„Naja...", flüsterte ich beschämt. „Nicht unbedingt... ohne die Verlobung hätte ich Tae– Taehyung niemals kennengelernt..."

Endlich trafen sich unsere Blicke wieder. Eomma sah mich irritiert an, ehe sie sanft lächelte. Ich glaubte erst, sie würde wissen, worauf ich hinauswollte.

„Ach, weil ihr endlich miteinander befreundet seid? Ich weiß, dass ihr es verstecken wollt, da Dongi immer sauer war, wenn er Taehyung auch nur irgendwo in deiner Nähe gesehen hat... ich habe kaum bemerkt, wie schlecht er ihn doch behandelt... sein eigener Sohn, nur weil er nicht unbedingt so ist wie du... Was ist Dong-wook bloß für ein Mensch...?"

Sie sah mich traurig an, woraufhin ich nur eine weitere Heulattake bekam. Einerseits wollte ich nicht, dass sie mich – wenn ich ihr jetzt von Taehyung und mir erzählen würde – nicht mehr so behandeln könnte wie zuvor und andererseits reflektierte ich erneut die scheiß Familiensituation meines heimlichen... Liebhabers, die mich bekanntlich nur noch runterzog.

„Dich bedrückt das wirklich sehr, nicht wahr?", wollte sie wissen und strich mir beruhigend über den Rücken, während ich mich in ihren Hoodie krallte.

„Ich kann nicht mehr zusehen, wie Dong-wook meine Liebsten zerstört", wimmerte ich. „Nicht dich und nicht Taehyungie..."

„Deine Liebsten? So sehr sind Taehyung und du in den zwei Monat–", begann sie, ehe sie mich mit einem Mal sanft von sich fort drückte, sodass sie in meine verheulten Augen blicken konnte. Vor Angst und Scham zitternd, klopfte mir mein Herz beinahe bis zum Hals.
„Du bist in ihn verliebt, Hase, nicht wahr?"

Ich konnte nicht erkennen, was sie darüber dachte. Doch dann begann ich langsam zu nicken. „W-Wir sind schon seit etwa drei Wochen... z-zusammen, Eomma..."

„Du bist schwul? Oder bisexuell?"

„Naja, keine Ahnung... ich weiß nur, dass ich Taehyung mehr als irgendwen anders mag. Deshalb kann ich nicht zusehen, wie sehr er leiden muss."

Meine Lippen bebten. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein, ehe all die Anspannung mit einem Mal von mir abfiel, als mich meine Mutter in ihre Arme zog.
„Hase... wie sollte ich das denn nicht akzeptieren können? Ich sollte mich eher schlecht fühlen, nicht bemerkt zu haben, was dich bewegt haben muss. Bei Taehyung hatte ich schon länger das Gefühl, dass er hoffnungslos in dich verliebt ist... aber ich könnte wegen deiner Empfindungen doch nicht aufhören, dich zu lieben..."

Beruhigt atmete ich aus, ehe ein schwaches Lächeln meine Lippen zierte. „Ich hab' dich auch so lieb, Eomma...", nuschelte ich, drückte mein Gesicht an ihre Halsbeuge und schloss beruhigt die Augen.
Das war der Moment, als in ihr ebenfalls der Damm brach und Tränen den Weg über ihre Wangen fanden.

Nun saßen wir wie damals nach dem Tod Appas zusammen und weinten als Mutter und Sohn Arm und Arm, um uns gegenseitig zu trösten und beizustehen. Es war trotz der beengenden Situation ein wunderschönes Erlebnis.

~*~

Noch nachdem ich aus Eommas Zimmer am vorgestrigen Abend geschlichen war, sodass Dong-wook keinen Verdacht schöpfte, hatte ich Taehyung von meinen Erkenntnissen unterrichtet. Obwohl er sich freute, dass Eomma unsere Beziehung voll und ganz unterstützte, war er seitdem sehr angespannt, weil er befürchtete, dass sein Vater weitere Dinge planen könnte.

Ich hielt mich nach meinem Englisch-Unterricht mit Namjoon und Jin wie immer während der Mittagspause in der Kantine auf.

Tatsächlich hatte ich unseren Hyung schon lange nicht mehr so viel lächeln gesehen. Jin versuchte außerdem am laufenden Band, einen Kuss von seinem festen Freund zu stehlen, der sich aber auf mein Problem konzentrieren wollte. Ich hatte beiden von Dong-wooks Plänen und Taehyungs und meinen vergangenen Vorhaben erzählt.

„Also ihr beide habt die ganze Zeit zusammengearbeitet... interessant...", entgegnete Namjoon nachdenklich, ehe er sich zu Seokjin wandte, der nach wie vor herummaulte. „Was ist denn, Jinnie? Es geht hier um Leben und Tod."

„Oh, tut mir leid, aber wir haben uns heute erst dreimal geküsst", meinte er entschuldigend, sodass ich nur irritiert die Stirn kraus zog.

„Du zählst eure Küsse?"

„Natürlich nicht", meckerte Jin und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist Zufall, aber ich brauche nunmal Aufmerksamkeit."

„Wenn wir einen Plan ausgeklügelt haben, um diesem Bastard von Kim Dong-wook so richtig in den Arsch zu treten... dann bekommst du all meine Aufmerksamkeit, all meine Küsse, hm?"

Er presste seine Lippen kurz auf Jins, der zufrieden in den Kuss grinste. Innerlich seufzte ich auf. Wann würde ich endlich zusammen mit Taehyung sitzen, mich ganz normal mit ihm unterhalten, ihn halten und küssen können?

Die beiden lösten sich, als plötzlich eine Schar von Mädchen im Hintergrund aufquietschten.
„O M G, Namjin sind sooo süß! Macht Fotos für die Fanpage!", kreischte eine, woraufhin dessen Freundinnen ihr noch lauter zustimmten.

„Ey, seht zu, dass ihr auch den richtigen Winkel von mir erwischt!", rief Jin ihnen zu, woraufhin ich nur meine Hand gegen die Stirn schlug. Das war wieder so typisch.

„Habt ihr zumindest sonst irgendwelche anderen Ideen?", brachte ich den Braunhaarigen wieder zurück auf die Erde, woraufhin dieser sich auch endlich wieder zu konzentrieren schien: „So wie sich das anhört, sind Taehyung und du ja richtige Spitzeneinbrecher hier."

„J-Ja, kann man schon sagen... aber dieses Mal bringt uns das auch wenig...", seufzte ich und rührte weiterhin in meinem Joghurt herum, ehe ich ein Schluck Bananenmilch zu mir nahm.
„Wir sollten gleich mal 'was zusammen essen gehen... das Essen ist heute mal wieder echt ekelhaft...", bemerkte Jin und verzog den Mund angeekelt zu einem Strich.

„Ja... ich schreibe Taehyung noch kurz eine WhatsApp", meinte ich, ohne groß über meine Worte nachzudenken, sodass ich etwas verwirrte Blicke von den beiden kassierte. „Wieso das?"

„Äh...", begann ich und fluchte innerlich auf. „Wir halten uns doch immer auf dem laufenden. Falls Dong-wook wieder irgendeine Scheiße macht..."

Namjoon und Jin nickten verständnisvoll und ich widmete mich wieder meinem Essen. Vielleicht sollte ich den beiden wirklich mal von Taehyung und mir erzählen...




✧ ✧ ✧

die mädchen im hintergrund sind wir HAHA
!! Außerdem sind die Kapitel erstmal jetzt wieder normal lang (:

— und endlich hat kookie es seiner ma gesagt uwu T-T,
ist das nicht alles schön? <33

JA NÄCHSTES MAL NICHT MEHR MUHAH

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top