51
˚ ✧ ⋆。˚
JUNGKOOK
Ich fühlte mich gut. Wie sollte ich es auch nicht? Dong-wook war aus dem Haus, die Trennung war so gut wie beschlossen und Taehyung und ich hatten beide die Matheklausur überlebt. Nicht zuletzt beichteten sich meine besten Freunden höchstwahrscheinlich gerade ihre Gefühle füreinander.
Zwar war ich mir nicht sicher, ob ich zu schnell oder zu voreilig handelte. Aber Taehyung und ich hatten so viel über einander erfahren, sodass ich das Gefühl verspürte, dass auch er sich wirklich wohl in meiner Nähe fühlte. Und ich wünschte mir nichts mehr, als dass wir uns das gegenseitig zeigen konnten.
Ich gab ihm mein Vertrauen und meine Unschuld, auch wenn er sich über das letzte noch nicht im Klaren sein musste.
Aber zumindest war alles andere vorbereitet. Für Kondome und Gleitgel hatte ich gesorgt; ich besaß bis auf meinen Kopf gefühlt keine Haare mehr am Körper (den ich aber normalerweise sowieso rasierte) und war geduscht – roch wahrscheinlich aber eher wie eine lebendige Kokosnuss.
Ich hatte alles hergerichtet, während Tae noch in der Schule hockte und seinem Nebenjob an der nebenan liegenden Tanke nachkam.
Zusammen hatten wir uns vor einigen Tagen auf die Suche nach einer Arbeitsstelle gemacht, da mein baldiger Ex-Stiefbruder sich – nach seinen Worten – nützlich machen und finanziell zumindest etwas unabhängiger von seinem Vater sein wollte.
Dabei verlangte Taehyung nie nach vielen materiellen Dingen. Im Gegensatz zu mir trug er oft nur seine paar Sachen, wie seine schwarzen Rollkragenpullover, seine Lederjacke und die drei gleichen Jeans, die ihm aber auch ungemein gut standen.
Zudem versuchte er langsam vom Rauchen wegzukommen. Ich wollte nicht überheblich klingen, wenn ich sagte, dass meine Person dazu beisteuerte, dass er sich einen Ruck in vielen Dingen gab... inzwischen glaubte ich jedoch daran.
Zugleich schenkte er mir Ruhe und führte dazu, dass ich mich nicht mehr so viel in Klausuren hineinsteigerte.
Wir sagten uns stets gegenseitig, dass wir es schaffen würden, solange wir uns an- aber nicht überanstrengten.
(...)
Trotz alledem kam ich mir wie der letzte Vollpfosten vor, als ich auf ihn in seinem Zimmer – wenn zumindest nicht nackt (wie ich erst geplant hatte, bis es mir zu cringe vorgekommen war) – wartete.
Ich platzte fast vor Aufregung, als sich die Tür endlich öffnete und Taehyung hineingestiefelt kam. Mein Lächeln verblasste jedoch augenblicklich, als ich den erschöpften Ausdruck in seinem Gesicht las.
Er bemerkte mich und zog etwas überrascht, aber zufrieden, seine Mundwinkel in die Höhe, bevor er die Tür hinter sich schloss und seine Jacke auf den Sessel warf. „Hey, Jungkookie..."
Mit zwei großen Schritten war er bei mir angekommen, hatte mein Gesicht sanft umfasst und mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen gedrückt.
Mein Herz machte einen kurzen Aussetzer aufgrund seiner spontanen Geste, die leider sehr schnell wieder sein Ende fand, indem er sich löste und mir schmunzelnd durch die dunklen Haare fuhr, so wie er es immer tat.
„Ich wusste nicht, dass du hier auf mich wartest", meinte er und konnte nach wie vor seine Augen nicht von mir lassen, als hätte ich ihm die größte Freude seines Lebens durch meine Anwesenheit bereitet.
Dann schluckte ich schwer. „I-Ich wollte bloß zu dir... und in deinem Zimmer bist du mir zumindest etwas näher... und es riecht nach dir."
„Ach, ich dachte, es stinkt nach Rauch?" Er zog eine Augenbraue in die Höhe und legte amüsiert den Kopf schief, obwohl er nach wie vor müde zu sein schien.
Sicherlich ist heute doch nicht der richtige Tag für meinen Plan, dachte ich mir augenblicklich.
„Das ist mir egal. Der Geruch gehört irgendwie zu dir... und es ist auch gar nicht mehr so extrem wie damals...", erläuterte ich ihm, woraufhin ein Seufzer seine Lippen verließ und er mir einen Kuss auf den Scheitel drückte, bevor er sich von mir abwandte.
Ich wusste nicht ganz, ob er unfähig war, irgendetwas auf meine Worte zu antworten oder ob sie ihm vielleicht sogar schmeichelten.
„Dann verzeih mir, dass ich so spät gekommen bin. Nach der Arbeit wollte ich noch meinen Vater im Hotel aufsuchen... aber er wollte mich wohl nicht sehen."
Er hatte sich von mir abgewandt, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Unsicher legte ich meinen Kopf schief. Ich hatte ein ungutes Gefühl, was Taes Gefühlszustand anging. „Was hat er gesagt?"
„Ja, gar nichts. Er hat mir die Tür vor der Nase zugeschlagen", erklärte er mir tonlos, während er seinen Gürtel wechselte, um sich seiner Hose zu entledigen und sie gegen eine Jogginghose auszutauschen.
„Ich weiß gar nicht, wieso ich es überhaupt noch probiere, mit ihm zu sprechen..."
„Willst du darüber reden?", fragte ich etwas unbeholfen. Ich wusste einfach nicht, wie man zu reagieren hatte, wenn Menschen von ihren Eltern so schlecht behandelt wurden. Was sagte man zu ihnen? Wiederum wollte ich Taehyung beistehen, und wollte nicht, dass er alles in sich hineinfraß.
„Nein, ich will meine Gedanken und meine Kraft nicht an ihn verschwenden. Ich bin wahrscheinlich einfach viel zu nett zu ihm..."
Endlich drehte er sich zu mir um, und ich erkannte trotz des bemüht ernsten Gesichtsausdrucks, die Verzweiflung in seinen Augen.
Mir wurde bewusst, wie scheiße es um seine Familiensituation stand. Seine Mutter hatte nicht nur seinen Vater, sondern auch ihren einzigen Sohn verlassen. Zuletzt war sein Vater gewalttätig und kümmerte sich nicht um ihn.
Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich hatte mich in wenigen Sekunden erhoben und war auf ihn zugegangen, um meine Arme um den Älteren zu schlingen. Ich musste ihm einfach meine Wärme und Zuneigung schenken.
„Ach, Kleiner", lachte er gerührt auf. „Es ist doch alles in Ordnung, Jungkookie."
„Nichts ist in Ordnung", meinte ich bedrückt und verfestigte meine Arme um ihn, während ich seinen Geruch in meiner Nase genoss.
Taehyung antwortete nichts darauf, da er sicherlich ganz genau wusste, dass dies der Wahrheit entsprach und seufzte schließlich leise. Somit verharrten wir einige Zeit lang in unserer Position wie schon vor etwa einer Woche, als ich traurig wegen Namjoon und Jin gewesen war.
Irgendwann beugte er sich zu meinem Ohr hinunter, sodass ich seinen Atem an meiner Haut spürte. „Sag mal", hauchte er dann überraschend verführerisch für die eigentlich gefühlvolle Situation. „Ist das dahinten etwa eine Packung Gleitgel unter meinem Hoodie?"
„Äh..." Ich wagte es kaum, mich zu bewegen, und schielte hinüber zu meinem Versteck. Meinen Plan hatte ich in den letzten Minuten durch Taehyungs Traurigkeit fast vergessen.
Scheiße, dachte ich mir panisch. Wie konnte ich so dumm gewesen sein, das Zeug hier einfach rumliegen zu lassen?
„Du hast also schon vorgesorgt... wenn nicht sogar alles geplant..." Nicht wie erwartet, klang Taehyung enttäuscht oder gar genervt. Er sprach mit seiner dunklen, ruhigen Stimme, die mich wohl bis zu meinem letzten Stündchen verfolgen würde. Ich wurde knallrot.
„Also... eigentlich...", begann ich drauf loszustottern und löste mich aus der Umarmung – nach wie vor unfähig, ihn anzusehen.
Wer war nochmal der vorlaute, stets selbstsichere Jeon Jungkook gewesen, dem nichts peinlich war und der sich nie einschüchtern ließ?
„Ich mache mir immer Sorgen, dich zu bedrängen, und im Endeffekt werde ich eher von dir gedrängt, endlich Sex mit dir zu haben", bemerkte Taehyung weiter und vergrub die Hände in die Taschen, ehe er rau lachend den Kopf in den Nacken legte, sodass sein Adamsapfel hervorstach, und ich eine Gänsehaut aufgrund seiner Erscheinung bekam.
„W-Was?", entgegnete ich durcheinander. „Nein... das tut mir leid! Ich wollte nicht so wirken..."
Dann verschränkte ich peinlich berührt die Finger ineinander. „Ich will dir nur gerne näher sein, und ich will niemanden außer dich..."
Sein Lachen verstummte allmählich und er kam schmunzelnd erneut einen Schritt auf mich zu. Mein Kopf rauchte schon vor Scham.
„Im Endeffekt will ich es doch auch. Ich will dich endlich richtig berühren, dich halten können... ich will deine Unschuld stehlen, wie pervers das auch klingen mag", raunte er gegen meine Lippen, während er seine ausgeprägte Hand in meinen Nacken legte, sodass ich gezwungen war, zu ihm aufzusehen.
Obwohl ich anfangs unsicher gewesen war, gab mir dies jedoch den Mut, mich ebenfalls locker zu machen.
„Du kannst mich jederzeit nehmen...", hauchte ich daraufhin leise und sah, wie sich seine Augen verdunkeln. „Ich vertraue dir doch... und ich will, dass du mein Erster bist... also nimm mich, Taehyungie."
✧ ✧ ✧
Erstmal danke für 4K uwu T-T
Und das wurde auf einmal so lang skkssk
Und ich habe so Angst, bc the smut is coming meine freunde ;-;
soll ich sozial sein, und ihn noch heute posten hmm
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top