47


˚ ✧ ⋆。˚

TAEHYUNG

In den letzten Tagen war viel passiert.

Der Abend im Zelt hatte keine weiteren Ereignisse bereitgehalten und Jungkook war sogar recht schnell neben mir eingepennt, ehe ich mit einem Arm um ihn gelegt an die Decke gestarrt hatte.
Abgesehen davon, dass ich mich wunderte, dass er wohl das Interesse daran verloren hatte, sich vielleicht auch von mir befriedigen zu lassen, konnte ich kaum klar denken, so sehr versetzte es mein Herz und meinen Körper in Aufregung, zu wissen, dass wir tatsächlich ein weiteres Mal nebeneinander schliefen.

Die Tage darauf hatten Jungkook und ich – ohne, dass unsere Eltern etwas rausgefunden hatten – trotz alledem wenig Zeit gehabt, etwas miteinander zu unternehmen oder gar rumzumachen. Kookie hatte eine Klausur, und ehrgeizig wie er war, wollte er lernen bis sein Kopf explodierte. Und dabei konnte er doch schon eh alles.

Währenddessen war es bei uns zuhause eskaliert. Appa und Yeon hatten sich gestritten, nachdem Jungkooks Mutter die Bücher meines Vaters über meine Eomma – und mein Erzeuger die Akte über den Fall, bei dem seine Verlobte betrogen hatte – gefunden hatten. Gegenseitig hatten sie sich ihre Entdeckungen unter die Nase gerieben. Keiner von ihnen fragte, wie der jeweils andere an die Unterlagen gekommen war.

Sie sprachen schon seit gestern Abend nicht mehr miteinander. Wie Jungkook und ich erwartet hatten, warf Yeon ihm vor, meiner Mutter nachzuhängen und auf ihre Kohle auszuseien. Anscheinend hatte er sich wohl an ihrem Konto vergriffen.

Ich hingegen vermisste meine Eomma wirklich. Jedoch musste ich mir immer vor Augen halten, dass sie mich nicht sehen wollte... und Appa war wütend, da er meinte, seine Verlobte sei ebenso eine Betrügerin. Und so etwas durfte man zu Jungkooks Mutter nicht sagen.

Zumindest hatte mein Erzeuger sich noch nicht bei mir beschwert. Ich war mir aber sicher, dass es bald noch kommen würde.

Unterdessen hatte Kookie mir erzählt, dass sein noch-Stiefvater komisch zu ihm gewesen wäre und ihn angeschrien hätte, sodass der Jüngere es mit der Angst zutun bekommen hatte.

Ich war erzürnt, doch der Schwarzhaarige hatte mich zurückgehalten. Wir müssen vorerst abwarten, wie es sich entwickelt, so sagte er. Zudem wollte er nicht, dass er mich wieder verletzen könnte.

Tatsächlich war ich viel zu verliebt in ihn, um ihm etwas abzuschlagen. Manchmal war ich kurz davor, alle meine Vorhaben in den Wind zu schießen, da ich Jungkook so sehr wollte und ihn – vor allem am späten Abend, wenn ich mit oder ohne ihn in meinem Zimmer lag – am liebsten auf der Stelle nehmen würde.

Aber ich hielt mich selbstverständlich zurück.

(...)

Unter dem Vorwand, ihm etwas wegen Mathe fragen zu wollen, stahl ich mich gegen Nachmittag in sein Zimmer, obwohl ich wusste, dass Kookie Besuch von seinem besten Freund Namjoon, mit dem ich mich vor einigen Tagen geprügelt hatte, bekam.

Ich wusste schon, was diesen Typen dazu gebracht hatte, so dermaßen auszurasten.

Doch trotzdem konnte ich nicht anders, als mich komisch zu fühlen, als ich durch den Türspalt sah, wie die beiden sich umarmten. Der ältere und weitaus größere Namjoon legte seine Arme um seinen besten Freund und die Eifersucht stieg in mir hoch.

Obwohl es doch sehr unwahrscheinlich war, dass Kookie nun anfangen würde, Namjoon nach all den Jahren ihrer gemeinsamen Zeit mehr als freundschaftlich zu mögen, setzte mein Verstand und damit jede Logik in diesem Moment aus.

Will mich Jungkook doch ersetzen?, dachte ich mir augenblicklich. So wie Jimin damals?

Als die Wege der beiden sich trennen sollten, lösten die beiden Freunde sich aus ihrer Umarmung. Wie ein Geheimagent schlich ich mich hinter eine Ecke, ehe Namjoon sich verabschiedete und Kookie damit alleine ließ.

Wow, ich bin so selten dumm.

Ich wartete einige Zeit, ehe ich mich ebenfalls in sein Zimmer stahl. Jungkook saß mit dem Rücken zu mir und hatte mich nicht reinkommen gehört, da AirPods in seinen Ohren steckten. Somit legte die meine Hände von hinten über seine Augen.

Er zuckte zusammen und bekam wohl beinahe einen Herzinfarkt, ehe er mich mit dem Kissen, welches er wohl umklammert hatte, schlug.
„Taehyung?", realisierte er dann, als ich mich mit einem lauten „Ahhh!" in Deckung begeben hatte.

Schweratmend musterte er mich kurz, ehe er begann, sich aufzuregen: „D-Du Arsch! Mein Gott, ich dachte, du wärst ein Einbrecher, Vergewaltiger oder sonst wer!"
Eigentlich klang er im ersten Moment so, als sei er wütend auf mich. Das war er sicherlich auch ein kleines bisschen.

Dann warf er sich jedoch mit einem Mal in meine Arme. Ganz überfordert legte ich erst einige Sekunden später meine Arme um den Jüngeren. Dabei hatte ich ihn doch schon geküsst und er hatte mein bestes Stück in seinem Mund gehabt... Wieso reagierte ich nur immer so übertrieben?

Ich brauchte etwas, bevor ich realisierte, dass Jungkook leise weinte.
„Was hast du?", wollte ich mit einer Spur Panik in der Stimme wissen, die größtenteils aber nur voller Zuneigung sprühte. Meine Eifersucht war augenblicklich wie weggeblasen und mein Herz zog sich durch seine Traurigkeit schmerzvoll zusammen.

„Ach, Tae...", wimmerte er in mein Oberteil und ich verstärkte meine Arme um seinen Körper. „Shh...", hauchte ich vorerst und vergrub meine Nase in seinem dunklen Haar. Mir wurde bewusst, dass er erst einmal nicht mit der Sprache herausrücken würde.
Somit verblieben wir in unserer Position und lauschten nur seinen leisen Schluchzern, bevor er sich etwas beruhigte und mich mit verheulten Augen anblickte.

„Kannst du mich küssen?", maulte er schließlich einfach. Etwas irritiert sah ich ihn an. Blickte in die großen, rötlichen Rehaugen, die mich trotz meiner Erfahrungen mit Jungs schwach werden ließen.
Dann nickte ich schließlich und streichelte mit zwei meiner Finger über seine ebenso gerötete Wange, woraufhin sein unruhiger Atem gegen meine Lippen prallte. Wenig später hatte ich unsere Münder zu einem zärtlichen Kuss verbunden.

Jungkook erwiderte etwas hungriger und bewegte seine Lippen im Einklang mit meinen, auch wenn er sich eher nach Hilfe anstatt nach Berührungen sehnen musste.

Ich wusste nicht, was Namjoon ihm gesagt oder gar angetan hatte, dass er so reagierte. Doch inzwischen war mir bewusst, dass ich ihn so oder so vor Menschen wie meinem Vater, die ihm Leid zufügten, beschützen würde. Dieser Fakt stand für mich fest. Alle anderen Vorhaben bezüglich Jungkook waren so gut wie aus meinem Gedächtnis gelöscht.





✧ ✧ ✧

etwas fluff heute mal für euch (:

— und ist es für euch immer noch unbekannt, weshalb tae so mit sich ringt? :0  
— und weshalb weint jk? :(

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top