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JUNGKOOK

Hier waren wir also. Nach tausend Stunden Fahrt, einer gedrückten Stimmung im Auto, da Taehyung und ich unseren Hass weiterhin vortäuschen mussten, und Stau auf dem Highway waren wir in irgendeinem Kaff an einem See angekommen.
Eomma hatte uns einen Wohnwagen gemietet, in welchem sie und Dong-wook und Taehyung und ich – falls es regnen sollte – schlafen würden. Ansonsten übernachteten wir beide in einem Zelt. Ich hatte keine Ahnung von und wenig Lust auf Camping, während Eomma sich schon freute, in einer etwas ungewohnten Behausung übernachten zu können.

Es war bereits recht kalt, als wir uns einrichteten. Während der Wohnwagen auf dem Campingplatz geparkt worden war und Taehyung und Eomma diesen anmeldeten, war ich mit meinem zukünftigen Stiefvater und meinem Gepäck im Schlepptau zu einer Stelle nahe des Ufers gegangen, um dort unser Zelt aufzubauen.

Ich wollte nicht sagen, dass es unangenehm war, alleine mit Dongi zu sein. Abgesehen von dem Fakt, dass er der zukünftige Partner meiner Mutter und der Vater meines heimlichen Liebhabers war, konnte ich nämlich nicht vergessen, wie gewalttätig er auch werden könnte.

Wir hatten so-gut-wie noch nie so lange Zeit miteinander verbracht. Dong-wook war offensichtlich genervt von der ganzen Situation.
Durch das Vermögen meiner Mutter hatte er sicherlich nicht erwartet, in einem miefigen Wohnmobil übernachten und ein Zelt eigenständig aufbauen zu müssen. Im Gegensatz zu seinem Sohn war er auch alles andere als handwerklich begabt.

„Gib mir mal den kleinen Hammer", kommandierte mich Dong-wook, sodass ich zu dem Werkzeug griff. Da es jedoch schon sehr dunkel war, hatte ich nicht erkannt, dass ich ihm aus Versehen den Größeren reichte.

Somit haute sich der 45-jährige geradewegs den breiten Hammer auf deinen Daumen. Er brüllte vor Schmerz auf, und ich zuckte zusammen. „Jungkook, was soll der Scheiß?!"

„E-Es tut mir leid, ich dachte–", begann ich ganz überfordert und erschrak, als ich Dong-wooks vor Wut verzerrtes Gesicht betrachtete. Unmittelbar machte ich einen Schritt zurück.

„Mach doch deine Augen auf! Willst du, dass ich mir die Knochen breche?! Dummer Junge!", herrschte er mich weiterhin an.
Obwohl ich mir nie etwas gefallen ließ, war ich so eingeschüchtert durch die Wut meines zukünftigen Stiefvaters, seine vor Abneigung sprühenden Augen und seine Größe. Sein Schatten fiel auf mich und ich kam mir furchtbar verlassen und eingekesselt vor.

„Ich–", wollte ich erneut beginnen, doch er winkte genervt ab: „Sei einfach still und nerv mich nicht!"

(...)

Ich war schon lange nicht mehr so froh, Taehyung und meine Eomma zu sehen, als ich die beiden entdeckte. In meinen Augen hatten sich vor Überforderung und Angst einige kleinen Tränen aufgrund von Dong-wooks Ausraster gebildet und ich hätte mich am liebsten in die Arme der beiden geschmissen.
Es war faszinierend, wie sehr mich das leichte Lächeln auf Taehyungs Lippen dazu brachte, mich zu beruhigen. Ich wollte so gern seinen Körper an meinem spüren...

Für einen kurzen Moment glaubte ich sogar, dass er mich etwas irritiert angesehen hatte, als vermutete er, mit mir würde etwas nicht stimmen. Doch als ich zu lächeln begann, schien er zu glauben, er hätte sich getäuscht.

„So, alles ist geklärt... und wie ich sehe, habt ihr das Zelt auch aufgebaut bekommen", bemerkte Eomma zufrieden und ich sah aus dem Augenwinkel, wie ihr Verlobter sich den Schweiß von der Stirn wischte.

„Ja, Jungkook und ich sind echt ein gutes Team..."

Ich glaube echt, ich bin im falschen Film..., dachte ich mir, als er meiner Mutter geradewegs ins Gesicht log. Wir trotteten hinter ihnen her, um uns zu der Feuerstelle zu begeben, wo wir ein Lagerfeuer bereiteten.

Durch die prasselnden Flammen wurde mir einige Minuten später etwas wärmer, doch ich kuschelte mich nach wie vor in meine dicke Daunenjacke und rieb mir die Hände, ehe ich nach einem Stückchen Baguette, welches wir nebenbei mit den mitgebrachten Snacks aßen, griff.
Dadurch hatte ich meine rechte Hand auf dem Baumstamm abgelegt und spürte wenig später, wie Taes größere Hand sanft über meinen Handrücken strich.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, während unsere Eltern wieder über irgendwelche uninteressanten Themen redeten. Fuck, ich war so aufgeregt wegen heute Nacht und hätte am liebsten zu Taehyung geschaut, dessen warme Hand meine Kalte umschloss, um sie zu wärmen.

Mein Herz flatterte auf.
Es war eine so extrem hirnrissige Idee, mit ihm rumzumachen, auch wenn wir weit entfernt von Eomma und Dong-wook schlafen würden. Die beiden übernachteten schließlich auf dem Campingplatz und wir abgeschieden am See.

Irgendwann traute ich mich schließlich, zu Taehyung aufzusehen, da unsere Eltern irgendwelche Sterne im Himmel beobachteten. Doch unsere Augen lagen nur aufeinander.

(...)


Als endlich die Zeit gekommen und alle müde geworden waren, verabschieden wir uns, um uns zu dem Zelt aufzumachen, in welchem wir es uns bereits mit unserem Gepäck gemütlich gemacht hatten.
„Sind sie weg?", wollte ich wissen, nachdem wir einige Zeit gewartet hatten, bis die letzten Schritte erstarben waren, da ich unsere Thermomatten und Schlafsäcke endlich zusammenschieben wollte.

Taehyung antwortete nicht, sondern half mir bloß dabei, unsere beiden Schlafplätze zu einem Großen zu formen. „Das ist so krank, was wir machen... irgendwie", murmelte er dann in Gedanken versunken, ehe ich sein makelloses Seitenprofil betrachtete.

„Wir haben ja keinen Sex. Es ist nur ein bisschen Kuscheln und Küssen... und so..."
Die letzten Worte sagte ich sehr leise, ehe ich meine Jacke und meinen Hoodie auszog, sodass ich nur noch in Jogginghose und Shirt in dem nach wie vor kalten Zelt saß.

Taehyung, der sich seinen dickeren Schichten an Kleidung bereits entledigt hatte, schaute endlich zu mir hinunter. Besorgnis lag in seinem Blick.
„Ist es nicht doch etwas dumm, es hier zu mach–?", wollte der Dunkelblonde dann fragen, als ich seine Frage unterbrach, indem ich meine Lippen hungrig auf Seine presste und meine Hände hinter seinem Nacken verschränkte.

Er ließ nicht lange mit sich warten und erwiderte ebenso stark, bevor er mich leise seufzend auf das Kissen unter mich drückte.




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tzzz einfach leute unterbrechen ist nicht nett, was die beiden jz wohl machen T-T

! übrigens: ich werde ab jetzt, da ich so gut wie nichts mehr an prüfungen dieses jahr habe, bis mitte januar alle zwei – statt alle drei – tage updaten !
ich hab' ungelogen schon so viel vorgeschrieben und fertig geplant, sodass es recht schnell gehen sollte, bevor was neues von mir kommt (:

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