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JUNGKOOK
Die letzte Strecke schaffte ich tatsächlich noch ohne das Aufkommen von Übelkeit durchzuhalten. Gähnend beobachtete ich die dunklen Bäumen, die an uns vorbeizogen, ehe ich erneut das Verlangen verspürte, mit Taehyung zu sprechen.
„Hast du bei der Hinfahrt eigentlich gemerkt, wie ich deine Hand angestarrt habe?"
Ich wandte mich zu ihm und mein Blick fiel auf seine große Hand, ehe ich sanft darüber strich. Augenblicklich schien er sich etwas zu verkrampfen. „Meine Hand sieht so unmännlich aus... irgendwie. Zwar nicht fein wie die meiner Mutter oder so, aber nicht so stark, so ausgeprägt... scheiße warum sieht Deine so gut aus...?"
In Gedanken versunken legte ich meine Hand auf die Seine und gähnte ein zweites Mal. „Man man man... eigentlich wollte ich nicht mit dir reden, aber der Alkohol lässt mir keine Wahl... außerdem kannst du auch mal ganz nett sein... denke ich zumindest..."
Taehyung blieb stumm und konzentrierte sich auf die Fahrbahn. Ob er mir überhaupt zuhört? Vielleicht hat er AirPods, die ich nicht sehe, drin, um meine Stimme nicht mehr hören zu müssen... naja, war ja auch egal.
Währenddessen lenkte ich meine Aufmerksamkeit lieber auf etwas anderes. Ich konzentrierte mich auf meinen eigenen Körper und bemerkte schließlich, dass mir mal wieder in den letzten Momenten irgendwie das Blut in meinen Schoß geschossen sein musste.
Dieses Mal war ich mir jedoch sicher, dass es sich bei diesem Gefühl nicht um meine Blase handelte. Ich hatte tatsächlich einen Steifen. Och menno.
Zumindest war ich noch etwas bei Verstand, sodass ich es mir verkniff, mir jetzt eine herunterzuholen. Jin oder so hatte das Mal gemacht. Ich fand das persönlich sehr unhöflich.
„Taeeee...", maulte ich weiter. „Ich hab' einen Ständer. Das ist so doof." Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, merkte ich, wie wir beinahe von der Fahrband abkamen. Ich schrie beinahe ängstlich auf.
„Ach, du scheiße", bemerkte ich und schüttelte mit dem Kopf, ehe ich kicherte. „Bist du etwa auch betrunken? Anzeige ist raus, mein Freund."
„Nein, bin ich nicht", sagte er bloß kalt. „Warum erzählst du mir das? Ich will das nicht wissen."
Ich verdrehte die Augen. Also wirklich, dachte ich mir. Er stellt sich aber auch an. Ist ja nicht so, als ob ich hier über ganz kranke Themen rede.
Schläfrig kuschelte ich mich erneut an meinen Sitz, und rutschte etwas in meine Traumwelt von einer heilen Leben hinein. Dort waren Eomma, Appa, Olga und meine Großmutter. Dong-wook war nirgendwo zu sehen. Doch ich erkannte eine andere Person dafür bei mir zuhause im Garten sitzen.
Es war Taehyung. Er saß neben mir und hielt meine Hand, während er nachdenklich in die Ferne blickte. Hier musste gewaltig etwas falsch gelaufen sein... anders konnte ich mir seine Anwesenheit nicht erklären. Und die Erklärungsversuche, die sich mein betrunkenes Ich zusammenschusterte, waren so eigenartig, dass ich am liebsten gekichert hätte.
Irgendwann mussten wir jedoch Zuhause angekommen sein, da ich spürte, wie ich abgeschnallt wurde, und zugleich aus meinen Wahnvorstellungen aufwachte.
„Eyyy ich will jetzt nicht gehen", quengelte ich laut und fuchtelte mit meinen Händen vor meinem Gesicht herum, als wollte ich ihn damit wegdrücken.
„Los, steh auf", forderte er mich wenig beeindruckt von meiner Bemerkung auf. „Du weckst noch die ganze Nachbarschaft auf."
„Maaan...", maulte ich beleidigt, erhob mich aber schließlich doch und fiel dabei halb aus dem Auto. Unmotiviert wie ich war, lag ich nun wie ein alter Sack mit dem Oberkörper auf dem Bürgersteig, während ich von der Seite auf die Beine meines Stiefbruders schaute.
„Uiii, das ist aber bequem", stellte ich überrascht fest und meine Lider flatterten zu.
„Jungkook!" Seine Stimme wurde lauter und er ging in die Knie, um mich mit seinen (großen hehe) Händen auf den Rücken zu drehen. Nun sah ich ihn auf dem Kopf, und weil dies eine so ungewöhnliche Ansicht war, begann ich schläfrig zu lachen. „Hallooo...", leierte ich, und legte gackernd den Kopf in den Nacken.
„Ach, fuck...", vernahm ich nur Taehyung aufgebracht, und spürte schließlich, wie er seine Arme um meinen Oberkörper schlang und mich mit einem Ruck auf die Beine stellte.
Ich torkelte noch etwas umher, und hatte eigentlich erwartet, dass er nun von mir verlangte, vorwärts zu gehen. Jedoch hob mit seinem rechten Arm meine Beine in die Höhe, während er mit dem anderen meinen Oberkörper stemmte.
„Hui", lachte ich erneut auf, als Taehyung mit seinem Fuß die Autotür zutrat, und seinen Griff um meinen Körper verstärkte, sodass ich auch ja nicht aus seinen Armen fallen konnte.
Ich ließ mich nicht davon beirren, und gähnte anschließend schläfrig, als er mich bis zum Hintereingang trug, den Olga für uns aufgelassen hatte. Der bekannte Geruch unseres Hauses stieg in meine Nase, als ich in diesen getragen wurde. Das Gefühl der Geborgenheit überkam mich kombiniert durch das altbekannte Empfinden, welches man verspürte, wenn man sich im eigenen Zuhause aufhielt.
Möglicherweise. Aber auch nur vielleicht hatte es seinen Ursprung auch in Taehyung, der mich hielt, als würde er niemals zulassen wollen, dass mir auch nur irgendetwas geschah.
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ich musste das Kapitel teilen ewww
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