𖧧89
Chan;
„Daddy! Ich kann nichts sehen."
Haru fing an zu schmollen und er zog an meinem Hosenbein. Er wollte sich unbedingt selbst einen Kuchen aussuchen von der Theke, aber er konnte nicht richtig rüber gucken. Er war noch zu klein und so hob ich ihn grinsend hoch, damit er sich die Auswahl ansehen konnte. Es war niedlich, wie er nachdenklich seinen Zeigefinger auf seine Lippen drückte und neugierig alles musterte. Mein Kleiner war sehr aufmerksam und zeigte dann mit dem Finger auf das Stück, welches er haben wollte. Die Dame hinter der Theke war so nett und wollte es uns an den Tisch bringen. Aber nicht vorher, ohne meinem Sohn einen Keks mit Streuseln zu überreichen. Haru hatte es schon immer drauf alle um ihn herum zu verzaubern. Jeder verfiel seinem kleinen Charme, weil er zu niedlich für diese Welt war.
Er bedankte sich bei der Dame und zeigte mir dann stolz den Keks, den er geschenkt bekommen hatte. Er wollte zuerst abbeißen, stoppte dann in seiner Bewegung und hielt mir den Keks zuerst hin.
„Daddy du musst auch probieren!", sagte er fest überzeugt und das brachte mich zum Lachen. Er war erst zufrieden als ich den Keks probierte und erst dann, biss er selbst ab. Zufrieden grinste er dann als er feststellte, wie lecker der Keks schmeckte. Das war zu niedlich, weshalb ich ihn einen Schmatzer auf die Wange drückte und ihn damit zum Kichern brachte.
Für mich war es ein normales Frühstück. Mit dem Unterschied, dass ich furchtbaren Liebeskummer hatte. Ich wusste nicht wo Minho und ich nun standen. Es klang schon fast nach Ende, aber ich wollte ihm Zeit geben und nicht sofort wieder an ihm kleben. Vielleicht hatte Changbin Recht und ich erdrückte ihn zu sehr. Dass er mit mir sprach, hatte ich ja quasi auch erzwungen, obwohl er noch nicht bereit dazu gewesen war. Es war zwar das alles richtig einzuschätzen. Ob man es richtig oder falsch machte. Das waren zu viele Fragen und sie trieben mich wirklich in den Wahnsinn. Wie es weiter gehen sollte, wusste ich selbst nicht. Wieso musste es auch so kompliziert zwischen uns stehen?
Haru wollte runter gelassen werden und zu unserem Tisch laufen. So wie ich ihn kannte wollte er stolz seinen geschenkten Keks präsentieren. Kindern konnte man den Tag so einfach versüßen. Sie waren immer begeistert und das fand ich verdammt faszinierend.
„Onkel Binnie! Guck mal, was ich bekommen habe!"
Kurz bevor er unseren Tisch erreichte, blieb er stehen und schien von etwas anderem fasziniert zu sein. Er schaute nach draußen und etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erhascht. Dort draußen waren zwei Hunde, die miteinander spielten und dass fanden Kinder natürlich sehr aufregend. Deswegen änderte Haru seine Richtung und wollte aus dem Fenster schauen. Dabei war er zu voreilig und seine kleinen Beinchen konnten seinem Eifer nicht folgen. So kam er schnell ins Stolpern und fiel genau auf seine Nase. Meistens fingen Kinder vor Schreck an zu weinen. Nicht weil sie sich verletzt, sondern weil sie sich so doll erschreckt hatten.
Dennoch machte ich mir Sorgen er könnte sich etwas getan haben und wollte sofort zu ihm eilen.
„Haru!"
Ich konnte ihn gerade noch so aufheben bevor er anfing zu weinen. Sein Keks war zerbrochen und das schien ihn traurig zu machen. Haru war sehr hart im Nehmen und es sammelten sich Tränen in seinen Augen, weil er den Keks kaputt gemacht hatte, den er vorher als Geschenk bekam.
„Daddy mein Keks.."
Seine aufgeratschtes Knie schienen ihn nicht wirklich zu interessieren. Viel eher hielt er mir ein kleines Stück des Kekses hoch, den er krampfhaft noch festgehalten hatte. Aufmunternd fuhr ich ihm durch die Haare und küsste seine Stirn.
„Das macht doch nichts, Schatz. Es gibt gleich ein leckeres Stück Kuchen und das schmeckt viiiel besser als der Keks. Also nicht weinen sonst wird Daddy auch ganz traurig."
Ich wischte ihm die Träne weg, die sich doch aus seinen Augen stahl und Haru wurde gleich wieder gefasster als ich erwähnte, auch traurig zu werden, wenn er es war.
Natürlich hatten wir die Aufmerksamkeit dadurch von allen hier in diesem Café. Ob sie jetzt unangenehm oder angenehm war, das konnte ich nicht sagen. Als Vater hatte ich richtig gehandelt denn mein Sohn lächelte wieder, aber trotzdem mussten natürlich alle gucken.
Eigentlich wollte ich wieder zurück zu unserem Tisch aber als ich mich mit Haru erhob kreuzte sich mein Blick mit der Person, die am Tisch vor uns saß. Mein Herz bekam einen Schock als ich diese Person als Minho erkannte. Mir blieb für einen kurzen Zeitraum der Atem stehen und ich wusste nicht wirklich, wie ich reagieren sollte. Er sah ziemlich fertig aus. Auch wenn er es mit Make-Up und so weiter überdecken wollte. Ich kannte ihn genau und ich wusste, wie er sich stylte, wenn er fertig mit der Welt war. Das brach mir mein Herz..
„Lino.."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top