74𖧧
Minho;
Als ich seine Eltern hören konnte, schaltete ich sofort in einen anderen Modus. Sie hassten mich und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie waren mir sofort unsympathisch gewesen und ich versuchte es damals nicht einmal nett zu ihnen zu sein. Ich sah ihre hochnäsigen Blicke, die mir zeigten, dass ich niemals gut genug für ihren wundervollen reichen Sohn sein würde. Jemand wie ich sollte nicht in ihrer Welt sein.
Ich wollte nicht lauschen. Nein, wirklich nicht. Aber ich konnte nicht anders als mich an die Treppe zu stellen und ihrem Gespräch zu folgen. Es drehte sich zu Anfang nur um ihr Imperium und wie Chan es sah. Blöde Gespräche von Menschen, die sowieso viel zu viel Geld hatten. Eigentlich wollte ich wieder ins Bett steigen, doch dann wechselten sie plötzlich das Thema und dieses war um einiges interessanter für mich.
"Du musst dir langsam eine neue Frau suchen, mein Sohn. Die Scheidung ist eine Weile her und die Presse schmiedet die verrücktesten Ideen, wieso der begehrteste Mann in dieser Stadt noch niemanden im Auge hat.", fing sein Vater an und seine Mutter mischte sich sofort in dieses Gespräch.
"Wir haben viele Freunde mit hübschen Töchtern. Du wirst bald 32 Schatz und es wird wirklich Zeit für eine hübsche Frau an deiner Seite."
Ich verdrehte die Augen über ihre Begeisterung und mir fiel wieder ein, wieso ich mir eigentlich geschworen hatte, nie wieder ein Teil dieser Welt zu sein. Chan's Familie war schrecklich und sie fühlten sich besser als alle anderen. Ich mochte sie nie. Sie waren einfach viel zu besessen von ihrem Geld. Sie kannten das normale Leben nicht und wie hart manche Menschen arbeiten mussten, um ihre Familien zu ernähren.
Ich seufzte leise eh ich zurück ins Schlafzimmer ging, um meine Kleidung einzusammeln und schließlich hinein zu schlüpfen. Chan's Nähe war schön und unsere gemeinsame Zeit genoss ich sehr. Aber ich wollte nicht wieder in diesen Abgrund blicken. Seine Familie würde immer da sein und damit wollte ich mich wirklich nicht noch einmal auseinandersetzten. Der Sex und meine damaligen Gefühle für Chan, sie vernebelten mir meinen Blick auf die Realität. Und in dieser konnte eine Beziehung zwischen uns einfach nicht halten. Wir würden wieder zerbrechen und wir würden sehr leiden. Das wollte ich nicht. Ich wollte nur ein einfaches Leben führen und meinen Träumen folgen. Mehr nicht. Chan's Familie würde mich nur wieder herab setzten, so dass ich mich schlecht fühle und weniger wertvoll.
Also zog ich mich an und wartete darauf, dass sie verschwunden waren. Irgendwann hörte ich wie Chan sie abwimmelte und sie verließen das Penthouse. Die Luft war rein und ich konnte von hier abhauen. Chan bedeutete mir so viel, aber vielleicht hatten seine Eltern ja recht? Er musste sesshaft werden. Sich eine Frau suchen, mit welcher er sich in der Öffentlichkeit zeigen kann. Ich würde ihn nur hindern ein richtiges Leben zu führen und das wollte ich nicht. Ich wollte mich auch selbst schützen. Neuen Herzschmerz konnte ich mir nicht erlauben. Damals ging es mir so verdammt schlecht und ich wollte nur das diese Einsamkeit verschwand. Leider brauchte ich eine Menge Zeit, um über Chan hinweg zu kommen. Zeit und sehr viele Tränen.
"Du bist angezogen"
Ich hatte Chan nicht bemerkt und wie er zurück in sein Schlafzimmer kam.
"Ich werde gehen, Chan", antwortete ich ehrlich, griff mir dann mein Handy, welches auf seinem Nachttisch lag. Ich durfte nicht länger hierbleiben, das würde mir nicht gut tun. Ich musste verschwinden und versuchen ihn erneut zu vergessen. Noch waren wir nicht zu tief in dieser Geschichte verfangen. Es gab einen Ausweg und damit würde ich es beenden. Ich durfte mich nicht erneut verlieben. Chan zu vergessen war einfach zu hart und ich musste stark bleiben damit mein Herz keinen Unfug trieb.
"Wieso? Ich dachte du bleibst noch und wir frühstücken zusammen. Ich will nicht das du gehst", sagte er und ich hasste es wie traurig er klang. Das tat weh.
"Chan. Vielleicht haben deine Eltern ja recht und du solltest dir eine Frau suchen. Jemanden der zu dir passt und den deine Eltern akzeptieren. Ich werde nie diese Person sein, die deine Eltern gut finden und ich finde sie auch nicht gut. Ich gehöre nicht hierher. Ich bin ein ganz normaler Student und niemand schert sich um mich. Aber du, du bist wichtig und jeder kennt dich. Ich kann mit deiner Familie nicht umgehen. Ich will es nicht. Sie haben mich damals gehasst und sie werden es jetzt auch tun. Vielleicht haben sie auch recht damit gehabt, dass ich nicht zu dir passe. Deine Eltern und auch die Welt, sie wollen dich mit jemanden sehen der Geld hat und glamourös ist. Nicht mit einem Jungen, mit dem du eine Affäre hattest. Du kannst es besser treffen und es wird dir auch nicht schwer fallen jemanden zu finden der wie du ist.", sagte ich ehrlich. Es machte mich traurig und ich fühlte mich schlecht. Natürlich tat ich das. Dieser Mann bedeutete mir so viel, aber ich war nicht wie er und unsere Unterschiede waren gewaltig. Wie konnte ich je genug sein?
"Ich könnte nie genug sein, Chan."
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