› ̼15

CHAN;


Ich hätte es mir denken können. Natürlich wollte er nicht mit mir reden.


Minho verschwand und ich sah meine Chance dahin gehen. Ich wäre ihm so gerne hinter her gerannt aber er wollte schlicht weg nicht mit mir reden. Wahrscheinlich hatte ich diese Reaktion verdient und es tat mir furchtbar Leid. Ich wollte gerne mit ihm reden aber er verschwand und ich blieb alleine zurück.


Ich wollte meine Chance nicht verstreichen lassen, wollte nicht gehen denn ich wusste nicht wann ich ihn das nächste Mal wieder gesehen hätte. Mit Sicherheit gar nicht und der Gedanke war nicht einfach zu ertragen für mich. Am liebsten wäre ich ihm wieder nachgelaufen doch er wäre immer wieder vor mir geflüchtet bis es eskaliert wäre. Ebenfalls schaute ich auf meine Armbanduhr und verfluchte die Zeit. Ich wollte vor einer Stunde schon wieder zu Hause sein und das kotzte mich an. Gerade jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um zu gehen.


Doch dann kam Changbin und gab mir keine wirklich Chance noch hier bleiben zu können.


„Chan wir gehen jetzt. Es bringt nichts dich weiter zum Affen zu machen."


Er drückte mir meine Jacke in die Hand, hatte sie gerade wahrscheinlich schon geholt damit wir schnell verschwinden konnten. Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe herum denn ich war mir nicht sicher ob es die richtige Entscheidung war zu gehen.


„Es ist vier Jahre her. Sei nicht egoistisch und lass ihn glücklich werden. Du reißt nur wieder alte Wunden auf."


Mein Freund klopfte mir auf die Schulter und seufzend gab ich schließlich nach.


„Vielleicht hast du Recht.. Lass uns verschwinden."


Auch wenn ich nicht wollte ließ ich das alles zurück und verschwand mit Changbin aus diesem Club. Der Rückweg war ziemlich still. Wir beide redeten nicht miteinander. Viel zu sehr war ich in meinen Gedanken vertieft und schwelgte in frühere Erinnerungen. Wenn es eins gab, was ich in meinem Leben richtig bereute denn war es das. Es war dumm von mir gewesen Minho damals gehen zu lassen. Ich könnte ihn niemals vergessen. Dafür war ich viel zu sehr verliebt in ihn gewesen.


Zu Hause angekommen fanden wir Felix auf meiner Couch sitzend, wie er durch das Fernsehprogramm zappte und dabei nichts interessantes zu finden schien.


„Ihr seid früh wieder da.", „Glaub mir, es war besser so."


Changbin ließ sich seufzend neben seinen festen Freund fallen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Manchmal beneidete ich die beiden für ihre Beziehung. Sie konnten beieinander so sein wie sie waren. Mussten sich nicht verstellen und hatten auch keine falschen Erwartungen an den anderen. So etwas wünschte ich mir auch. Eine Person, die mich liebte und mit der ich einfach frei sein konnte.


„Dein Sohn war übrigens sehr brav und schläft jetzt.", „Danke Lix.."


Ich hatte keine Lust zu reden.


Lieber wollte ich in mein Bett und vergessen was da eben passiert war. Also lief ich langsam die Treppen hoch, hatte zwei Etagen bei mir zu Hause. Was für eine einzige Person eigentlich schon viel zu viel war. Aber ich war an Luxus gewöhnt und so schnell kam man da nicht wieder raus. Es war Gewohnheit.


„Hey, wo gehst du hin, man?", „Ich werde schlafen gehen. Der Tag war lang genug."


Ich ließ die beiden alleine, vertraute ihnen was mein Zuhause anging und von mir aus konnten sie auch im Gästezimmer schlafen oder was auch immer. Mir war es gerade egal, wollte nur noch ins Bett. Bevor ich aber in mein Badezimmer ging und mich fertig für die Nacht machen wollte, schaute ich noch im Zimmer meines Sohnes vorbei. Dieser lag friedlich schlummernd in seinem Bett und sah dabei so unschuldig und friedlich aus. Es ließ mich leicht lächeln und leise lehnte ich die Tür wieder an, eh ich weiter zog. Ich hatte genug von dieser Nacht. Sie sollte nur noch vergehen.


Ich war sprachlos als sich der hübsche Junge zu mir umdrehte.


Mit neugierigen, fast schon unschuldig aussehenden Augen musterte er mich und für einen Moment verschlug es mir die Sprache.


Er war noch viel hübscher als auf den Bilder, die er hochgestellt hatte. Er war eine Augenweide.


Auch mein Gegenüber schien überrascht von meinem Aussehen zu sein. Wahrscheinlich hatte er einen Mann mittleren Alters erwartet oder noch schlimmer jemand viel Älteren. Da musste ich ihn enttäuschen denn ich war erst Ende zwanzig und wirklich gruselig sah ich nicht aus. Es gab also keinen Grund um über mein Auftreten geschockt zu sein. Das merkte er gerade auch.


„Wow du bist..", „Gar nicht gruselig und ekelhaft?"


Sein Blick glitt über mich und er lächelte dann nickend.


„Danke.. Ich bin auch sehr überrascht. Ich wusste, dass du hübsch bist aber damit habe ich nicht gerechnet. Du bist noch viel schöner als auf deinem Profilbild. Wollen wir uns setzen?"


Der Jüngere nickte und ich musste gestehen etwas aufgeregt zu sein. Das alles hier war verrückt und doch so verdammt interessant.



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