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CHAN;


„Daaddy! Daddy! Schau mal! Ich habe einen neuen Dinosaurier!"


Lachend lief mein kleines Ebenbild mir in die Arme. Dabei zeigte er mir stolz seine neue Figur, die er bekommen hatte. Der Kleine war verrückt nach Dinosauriern und sein ganzes Zimmer in meinem Zuhause war voll von Postern und sogar Kuscheltiere von den schon längst ausgestorbenen Tieren.


Mit einem Grinsen hob ich ihn hoch, drückte ihm einen Kuss auf die Wange denn er hatte mir schrecklich gefehlt. Wirklich oft sah ich meinen Sohn nicht. Wenn es nach meiner Exfrau ginge, dürfte ich ihn überhaupt nicht sehen. Es war unfair denn unser Sohn hatte nichts mit unserer Trennung zu tun. Sie verzieh mir immer noch nicht was damals passiert war. Als ich mich von ihr scheiden lassen wollte, zeigte sie mir ihr wahres Gesicht und sie wollte mir alles nehmen was ich liebte. Da sie mir keinen Reichtum oder sonstiges wegnehmen konnte, wollte sie sich an mir rächen indem sie mir meinen Sohn vorenthalten wollte. Doch auch ich hatte ein Recht darauf mein Kind zu sehen. Wir kämpften beide immer noch um das alleinige Sorgerecht.


Es tat mir schon Leid, was ich ihr damals angetan hatte aber ich bereute nicht mich neu verliebt zu haben. Damals hatte ich das Gefühl gehabt endlich richtig lieben zu können. Mich nicht verstellen zu müssen und zu dem stehen, was ich eigentlich begehrte.


Nur leider hatte ich vor vier Jahren die falsche Entscheidung getroffen. Ich hatte gezögert und das hatte mich letztendlich viel mehr gekostet als es mein Herz aushielt.


„Wow, der sieht richtig stark aus."


Mein Sohn nickte hastig und kicherte dabei so niedlich. Ich war froh ihn nach zwei Wochen endlich wieder zu haben. Auch wenn es nur für dieses Wochenende war. Jede Zeit mit ihm war kostbar.


„Du bringst ihn mir pünktlich am Sonntag wieder zurück."


Weniger begeistert war ich von meiner Exfrau, welche mich genau so wenig begeistert im Türrahmen musterte. Man sah deutlich ihre Abneigung gegen mich. Wahrscheinlich würde sie mir meine Affäre niemals verzeihen aber es war okay. Sie sollte es nur nicht an unserem Kind auslassen. Sie war eine gute Mutter aber ein Kind brauchte auch seinen Vater. Nur weil sie mir weh tun wollte, sollte der Kleine nicht darunter leiden müssen. Das war nicht fair denn man sah deutlich, wie sehr er mich auch bei sich haben wollte.


„Mummy vergisst schon wieder zu lächeln."


Der Kleine war schlau, flüsterte mir seine Beobachtung ins Ohr und das ließ mich schmunzeln.


„Du solltest jetzt tschüss zu Mummy sagen damit sie sich ein schönes Wochenende machen kann."


Lieb lächelte ich und spürte sofort den bösen Blick von ihr. Sie verachtete mich aber ich bereute nichts. Ich hätte mich viel früher dafür entscheiden sollen mich von ihr scheiden zu lassen. Dann wäre ich jetzt wesentlich glücklicher und nicht so alleine. Aber vielleicht hatte ich die Einsamkeit auch verdient. Immerhin hatte ich nicht nur einer Person das Herz gebrochen..

Umso froher war ich als sie endlich verschwand und ich meine Haustür schließen konnte. Mein kleiner Engel fing schon nervös an auf meinem Arm zu zappeln und so ließ ich den Vierjährigen runter, damit er in mein offenes Wohnzimmer flitzen konnte. Er wusste genau, dass ich auf meinem Couchtisch eine Schüssel mit Bonbons hatte und daraus nahm er sich immer welche wenn er hier ankam. Zwar sollte er nicht so viel Süßes essen aber wenn man ihn so selten wie ich sah, dann konnte ich manchmal nicht nein sagen. Wenn er ein paar davon aß würde keiner davon sterben.


„Daaddy! Du hast gar nicht aufgeräumt!"


Ich lachte leise als ich dem kleinen Wirbelwind folgte und er das große Chaos auf meiner Couch und auf dem Tisch davor sah. Normalerweise erledigte ich Papierkram immer in meinem Bürozimmer aber heute war mir nicht danach. Mein Kleiner klang vorwurfsvoll und stemmte seine Arme in die Hüfte. Er tat das weil ich immer von ihm verlangte sein Zimmer aufzuräumen bevor er wieder zu seiner Mutter fuhr. Er sollte ordentlich sein und jetzt hatte er mich dabei erwischt ein komplettes Chaos angerichtet zu haben. Das kam selten bei mir vor aber ich ging gerade meinen Lehrplan für nächste Woche durch.


„Schatz, das ist alles für Daddys neuen Job am Montag. Bring nichts durcheinander, okay?", „Daddy du bist so schlau!"


Er kicherte niedlich und das ließ mich lächeln. Ich schnappte ihn mir wieder um ihn die offene Küche mit zubringen. Dabei kitzelte ich ihn etwas durch und mochte das Kompliment von meinem Sohn.


Nächste Woche fing endlich mein neuer Job an einer Universität an. Ein wenig aufgeregt war ich schon denn ich freute mich sehr jungen Studenten etwas bei bringen zu können und ihnen die Literatur mehr ans Herz zu legen. Es war ein spannendes Studienfach und ich mochte es dieses ein wenig mehr zum Leben zu erwecken. Mir war es sehr wichtig jungen Leuten etwas beibringen zu können und ihren Horizont zu erweitern. Dafür hatte ich irgendwie eine komische Leidenschaft..


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