˹2˼ the arrival
❀ ˻ MATTEO ˺ ❀
Ich halte den Blick strickt auf die Straße vor mir gerichtet, kann es aber nicht vermeiden einen kurzen Moment zu ihr herüberzuschauen. Ihre langen, braunen Haare fallen ihr in Wellen über die Schultern und sie schaut auf ihr Handy.
Luna ist anders. Sie ist die erste, die mich nicht direkt mit Fragen bombardiert hat, als sie erfahren hat, dass ich taub bin. Kennt sie vielleicht jemanden, der taub ist? Außerdem spricht sie normal mit mir und redet nicht extra langsam und laut, wie Ámbar es immer macht. Als ob es etwas bringen würde, dass sie lauter redet. Ich höre nämlich nichts. Gar nichts.
Ámbar ist die Schwester meines besten Freundes und ich bin daher ab und an gezwungen Zeit mit ihr zu verbringen.
Nach einer guten halben Stunde Fahrt kommen wir bei mir Zuhause an. Ich parke das Auto direkt vor der Haustür und steige aus. Sie macht es mir gleich. Dann hebe ich ihren Koffer aus dem Auto und trage ihn bis zur Tür. Als mein Handy in meiner Hosentasche vibriert, stelle ich den Koffer ab und lese die Nachricht, die Luna mir geschickt hat.
Luna: Danke. Das ist wirklich ein schönes Haus.
Ich schmunzel und drehe mich zu ihr.
Matteo: Willkommen!
Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich schließe auf, um dann den Koffer vor mir reinzuschieben. Dann halte ich ihr die Tür auf. Sie kommt ebenfalls rein und schaut sich um.
Matteo: Komm mit. Ich zeig dir dein Zimmer.
Nachdem sie einen Blick auf ihr Handy geworfen hat, schultert sie ihren Rucksack. „Sind deine Eltern gar nicht da?" Ich schüttle ohne eine weitere Erklärung den Kopf. Sie sind arbeiten und konnten sich nicht frei nehmen. Mit dem Koffer in der Hand, gehe ich zuerst die alte Steintreppe in den ersten Stock hinauf. Als ich an ihrem Zimmer ankomme, öffne ich die Tür und schiebe den Koffer rein. Sie folgt mir.
Luna: Das Zimmer gefällt mir. Danke.
Sie lächelt mir zu und ich schaue sie kurz an ehe ich ihr antworte.
Matteo: Super. Die Sachen kannst du in den Schrank tun. Fühl dich wie Zuhause und wenn du was brauchst, kannst du dich jederzeit melden.
Sie nickt und setzt sich auf ihr Bett.
Matteo: Neben der Tür zu meinem Zimmer und im Badezimmer sind Lichtschalter. Mach einfach das Licht an und aus, wenn du rein willst. Klopfen höre ich ja nicht.
Ich schaue sie an. ,,Ich rufe meine Eltern an", teilt sie mir mit.
Matteo: Du kannst dich danach gerne im Haus umsehen oder ich zeige dir alles. Wie du möchtest.
Worauf ich nickend das Zimmer verlasse und die Tür hinter mir schließe. Einen Moment lang bleibe ich vor der Tür stehen, gehe dann aber in mein Zimmer und nehme meine Gitarre. Ich ziehe sie eng an mich heran und lasse die Finger über die Seiten gleiten. Mit dem Rücken lehne ich mich an das Kopfende und schließe die Augen. Ich spüre die Musik. Ich kann sie fühlen. Ich sitze gerade an einem neuen Song, aber ich komme einfach nicht weiter. Ich hole den Zettel aus meinem Nachttisch und falte ihn auf. Kurz betrachte ich die Noten und spiele dann die Melodie. Das klingt doch gut oder? Ich spiele die Melodie nochmal und nochmal. Irgendwann gebe ich kläglich auf und packe sowohl die Noten, als auch meine Gitarre wieder weg.
Als ich runtergehe, weil ich Hunger habe und vorhabe den Kühlschrank zu plündern, sehe ich meine Mutter mit Luna im Wohnzimmer sitzen. Sie unterhalten sich, aber ich habe wenig Lust ihnen zuzuhören.
Lippenlesen kann auch anstrengend sein. Vor allem, wenn mein Gegenüber schnell redet. Die Lippen meiner Eltern kann ich perfekt lesen. Dazu hatte ich auch viel Zeit es zu lernen. Lunas Lippen kann ich allerdings noch nicht so gut lesen, aber ich bin mir sicher, dass das besser wird. Mit der Zeit kann ich sie bestimmt auch verstehen, wenn sie etwas schneller redet.
Mit einem Lächeln begrüßt meine Mutter mich, als sie mich entdeckt. ,,Hallo Matteo. Wie war dein Tag? Setzt dich doch zu uns.", gebärdet sie. ,,Nein danke", gebärde ich ebenfalls und schüttle leicht den Kopf. ,,Ich habe hunger", füge ich hinzu. Luna dreht sich zu mir um und verfolgt unser stilles Gespräch. Versteht sie es? Ganz sicher bin ich mir da noch nicht. ,,Kannst du ihr den Garten zeigen? Ich koche in der Zeit.", bittet sie mich und spricht es gleichzeitig laut aus. ,,Den Garten?", frage ich nochmal nach. ,,Ja. Er wird ihr sicher gefallen." Luna nickt eifrig und steht auf. Ich gehe vor auf die Terrasse und warte, bis sie ebenfalls draußen ist und schließe dann die Tür. Luna schaut sich um.
Der ganze Garten ist voll mit Blumen und Bäumen. Wir haben auch drei Palmen zur Meerseite.
Luna: Wie schön😍
Matteo: Der Garten ist uninteressant. Komm mit.
Ich verlasse den Garten durch einen Rosenbogen und komme so hinters Haus.
Matteo: Vertraust du mir?
Luna: Wir kennen uns seit ein paar Stunden. Wie kann man von Vertrauen reden?
Sie schaut zu mir hoch und ich verdrehe leicht die Augen.
Matteo: Vertrau mir einfach. Schließ die Augen.
Sie steckt ihr Handy ein und schließt daraufhin ihre Augen. Ich nehme nach kurzem Zögern ihre Hand. Sie ist weich und angenehm warm. Dann führe ich sie zu einem Steg, der zum Strand führt.
Langsam gehe ich mit ihr den Holzweg entlang, bis wir am Meer ankommen. Der Strand ist an dieser Stelle gut gefüllt. Ich möchte ihr ein anderes mal vielleicht auch einen ruhigeren Strandabschnitt zeigen. Als ich stehenbleibe, dreht sie ihren Kopf zu mir. „Darf ich sie öffnen?", fragt sie und blinzelt. Ich nicke schmunzelt und schaue mich um. Es weht ein lauwarmer Wind und es ist extrem heiß. Die Sonne auf dem Meer blendet ein wenig, aber das stört mich nicht. Ich schaue wieder zu Luna, die sich fasziniert umschaut. Langsam lasse ich ihre Hand los. In dem Moment schaut sie zu mir hoch und ich schaue sie einfach an, dann lächle ich aber und sie lächelt zurück.
* * * * * * * * * *
Hier mal wieder ein neues Kapitel für euch von mir.❤️ Ich hoffe es gefällt euch. Lasst doch bitte Feedback da.
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