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𝓦𝓱𝔂 𝓭𝓸𝓮𝓼 𝓼𝓪𝓿𝓲𝓷𝓰 𝔂𝓸𝓾 𝓽𝓪𝓴𝓮 𝓼𝓸 𝓵𝓸𝓷𝓰?

Yoongi hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen. Aber Herr Lee ließ ihn heute nicht aus den Augen. Verfrüht von seiner Geschäftsreise zurück, die ihm großen Erfolg gebracht hatte, war Herr Lee am Morgen eingetroffen und hatte direkt beim Eintreten in die Villa nach Yoongi gerufen.

Und seit dem ließ er den Butler nicht in Ruhe. „Yoongi tu dies, Yoongi tu das", der Blonde hatte alle Hände voll zu tun und hatte keine Möglichkeit sich davon zu schleichen, um nach Taehyung zu sehen.

Erst am späten Abend, als Herr Lee schlafen gegangen war, wagte Yoongi sich mit einer Decke und einem belegten Brot zur Zelle.

Und Taehyung lag immer noch dort. An der gleichen Stelle. Nur das Heben und senken seiner Brust verriet, dass er lebte. „Du hast einfach nur zugesehen", sagte er tonlos, als der Blonde sich neben ihn kniete und ihn vorsichtig in die Decke einwickelte.

„Ich weiß", flüsterte der Ältere schuldbewusst. „Du hast nichts gemacht um mir zu helfen." Die Stimme des Jungen war lediglich ein Krächzen, er zitterte heftig und seine Lippen waren blau angelaufen. „Du hattest doch versprochen mich hier rauszuholen."

Und Yoongi wusste nicht was er darauf antworten sollte. Es stimmte. Er war unfähig und dumm und hätte schon längst eine Möglichkeit finden müssen den Jungen aus der Villa zu schleusen.

„Es tut mir leid."

„Ich habe niemanden außer dir. Es bleibt mir nichts anderes übrig als dir zu verzeihen, wenn ich hier raus will. Obwohl deine Versprechungen vermutlich leer sind. Aber wenigstens sprichst du mit mir. Die Wände schweigen immer nur."

Diese Worte waren bitter und Taehyung tat Yoongi so leid wie er da gebrochen lag in die Decke eingewickelt, kalt und voller Blessuren. Bestimmt sechs Stunden hatte er auf dem kalten Steinfußboden verbracht, tropfnass, ohne eine Möglichkeit sich zu wärmen, da er nicht einmal in der Lage war sich zu bewegen.

„Darf ich dich umarmen?" Eine Umarmung war keine Wiedergutmachung aber vielleicht konnte sie dem Jungen ein wenig Trost spenden. Die empfindlichen Ohren zuckten, das Fell war ganz zerfilzt genauso wie das des sonst so seidigen buschigen Schwanzes. Wasser und Blut ließen es klebrig sein.

„Okay."

Und Yoongi umarmte Taehyung weil es das einzige war, was er gerade für ihn tun konnte und weil es ihm so leid tat, dass er dieser Hölle ausgesetzt war, bloß weil er ein Hybrid war und das obwohl er doch ein eigenständig denkendes Lebewesen mit eigenen Gefühlen war.

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