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𝓘 𝓳𝓾𝓼𝓽 𝔀𝓪𝓷𝓽 𝓽𝓸 𝓫𝓮 𝓯𝓻𝓮𝓮
Als Yoongi gegangen war, wurde Taehyung wieder von der bitteren Realität eingeholt. Die Stille war erdrückender als he zuvor und jeder Atemzug peitschte lauter als ein Peitschenhieb durch den Raum. Jedenfalls kam ihm das so vor.
Was hatte er da nur getan? War er eigentlich wahnsinnig geworden? Er durfte sein Herz dem Butler nicht öffnen, denn war Yoongi erst einmal eingetreten, würde er Taehyung's Herz nie wieder verlassen, egal, was er tun würde. So war Taehyung. Wenn er liebte, dann tat er das aus vollstem Herzen und dann war ihm das egal wie viel Schmerz ihn die Person zufügte.
Er stand auf und trat wütend gegen die Wand. Die Kamera, die nun wieder angeschaltet worden war, folgte seinen Bewegungen mit einem leisen Surren.
Verdammt. Er hasste Menschen! Er hasste Yoongi! Und am meisten hasste er sich selber. Dafür, dass er es einem Menschen erlaubt hatte ihn anzufassen. Dafür, dass er die Zeit mit dem Butler insgeheim mehr genoss als er es sich jemals eingestehen würde.
Sein Keuchen hallte von den steinernden Wänden und das Geräusch schmerzte in seinen empfindlichen Ohren. Er ließ sich zu Boden fallen und presste beide Hände auf seine Ohren in dem verzweifelten Versuch der Reizüberflutung zu entkommen.
Doch es half nicht. Mit jeder Sekunde fühlte er sich schlimmer. Alles war zu viel. Alles war viel zu viel.
Taehyung schrie. Er hatte sich so sehr hineingesteigert in seine schrecklichen, kreisenden Gedanken und Gefühle, dass er keinen Ausweg mehr sah. Er drehte durch.
Und er sprang auf und lief zur steinernden Wand, um seinen Kopf dagegen zu schlagen. Ein warmer Tropfen Blut lief ihm über die Stirn, direkt in sein rechtes Auge und trübte ihm die Sicht.
Er warf sich selber mit seinem gesamten Körpergewicht gegen die Wand, immer wieder und wieder. Als hoffte er sie durchbrechen zu können. Doch die Wand hielt stand. Und der einzige, der an dieser Aktion Schaden erhielt war Taehyung selber.
Der Junge ließ sich zu Boden fallen. Matt. Kraftlos. Erschöpft und völlig durch den Wind.
Doch dann durchfuhr ihn ein neuer Anfall. Er kreischte und fuhr sich mit den Krallen über das hübsche Gesicht, hinterließ rote, blutende Kratzer auf der Haut.
Die Tür flog auf.
"Hör auf!" Es war Yoongi, der entsetzt vor der Zelle stand und nicht glauben konnte, was er sah. Der Hybrid, der zuvor noch friedlich gewesen war, war jetzt völlig am Durchdrehen.
"Taehyung!" Doch der Junge hörte nicht auf. Immer mehr Verletzungen zogen sich über sein Gesicht und es war ein schrecklicher Anblick.
Yoongi handelte instinktiv.
Er riss die Zellentür auf und stürmte, ohne über die Gefahr nachzudenken, in die Zelle. Und dann schlang er seine Arme um Taehyung und hielt ihn fest.
Es war ein total seltsames Gefühl. Dass jemand ihn umarmte. Und Taehyung war so überrascht, dass er tatsächlich ruhiger wurde.
Er spürte seinen schnellen Herzschlag, der das Adrenalin durch seinen Körper schießen ließ. Er spürte seine Muskeln, die bis zum Zerreißen gespannt waren. Und er spürte Yoongi.
Yoongi, der ihn fest hielt, obwohl sein Herzschlag einen Marathon abhielt und obwohl er schwitzte und es kaum wagte zu atmen. Yoongi, der in diesem Augenblick unglaubliche Angst verspürte und ihn trotzdem nicht losließ. War der Mensch eigentlich lebensmüde?
Doch es half. Der Adrenalinspiegel fiel rasch ab und Taehyung schaffte es sich dem Anfall und den viel zu intensiven Emotionen zu entwinden.
Sein Körper wurde schlaff, er ließ sich einfach gegen den Älteren fallen. Und dann weinte er. "Lass mich hier raus, Yoongi! Lass mich doch bitte hier raus!"
Der Ältere schwieg.
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