58﹅
Jisung;
Seufzend tippte ich mit meinem Bleistift auf dem Papier herum. Dabei stützte ich meinen Kopf mit meiner rechten Hand ab und die Musik in meinen Ohren half mir nicht wirklich dabei, mich konzentrieren zu können. Eigentlich half Musik mir immer beim Konzentrieren. Ich hörte dazu immer Rap um mich besser auf die Zeichnungen einlassen zu können. Alle dachten immer von Tätowieren sie würden Rock hören oder Metall aber das war auch nur eine Klischee Sache. Auch wenn mir dieses rockige sowieso schon gefiel, passte zu meinem Image aber darum ging es nicht.
Nachdem das Studio geschlossen war wollte ich noch an ein paar Skizzen arbeiten. Der Termin für den Kunden war zwar erst in zwei Monaten aber wir hatten so viele Termine in der letzten Zeit, ich arbeitete gerne schon einmal vor und außerdem musste der Kunde mir auch sein okay geben. Doch ich versagte erbärmlich. Er wollte einen Phönix auf seinen Arm tätowiert bekommen haben aber ich bekam es einfach nicht hin. Andauernd versaute ich es und es sah er aus wie ein kleines Vögelchen anstatt dieser aussagekräftigen Kreatur.
Es war mittlerweile noch eine Woche vergangen und mittlerweile war ich mir ziemlich sicher Minho ging mir aus dem Weg. Ich hatte zu nächst nicht verstanden was er gemeint hatte in der Nachricht vor einer Woche. Ob er sauer war weil ich eben diesen offenen Lebensstil hatte oder weil ich meine Sexpartner ständig wechselte. Ich verstand es nicht denn vorher war alles okay zwischen uns gewesen. Ich bekam aber das schlechte Gefühl Changbin hatte zu viel ausgeplaudert. Ich war ihm nicht Böse deswegen oder so. So wie ich heraus gefunden hatte, hatte Minho sich nicht gerade positiv über die Situation geäußert als er vor einer Woche ihn überreden wollte mit zu Chan zu kommen. Es weckte irgendwie komische Gefühle in mir aus und ich wusste nicht so recht was ich darüber denken sollte.
Alles war so komisch in der letzten Zeit. Ich konnte es nicht wirklich beschreiben und doch war es da. Es war so als würde es auf meinen Brustkorb drücken und ich musste schon die ganze Woche an Minho denken. Was er wohl so trieb? Wie es ihm ging? Ob er sich mit wem anderen amüsierte? Ob er noch an mich dachte? Und so weiter und sofort. Es war verrückt und irgendwie fehlten mir unsere Gespräche. Mit Minho konnte man sich toll unterhalten weil er nicht nur ein toller Zuhörer war sondern weil er eben auch Geschmack hatte. Aber nicht nur das fehlte mir. Mir fehlte sein Lächeln und seine warme Stimme. Mich hatte noch nie so einer angesehen wie Minho und das wurde mir erst jetzt so richtig bewusst. Doch was ich damit anfangen sollte, das wusste ich nicht.
Meine Gedankengänge wurden unterbrochen als mir plötzlich der linke Kopfhörer aus meinem Ohr gezogen wurde und Changbin plötzlich neben mir stand.
„..hörst du mich jetzt endlich mal? Ji was machst du noch hier? Es ist gleich 23 Uhr. Wir haben seit 19 Uhr geschlossen. Ich bin nur hier weil ich was vergessen habe und habe mich zu Tode erschreckt als ich das Licht hinten noch eingeschaltet gesehen habe. Ich dachte wir werden ausgeraubt."
Erstaunt musterte ich ihn und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als ich den Baseballschläger in seiner anderen Hand sah.
„Du wolltest deinen Partner also erschlagen, ja?"
Er verdrehte gleich die Augen und ich drehte mich zu ihm um.
„Ich wollte noch etwas zeichnen..", „Das sehe ich.. So was Furchtbares hast du noch nie gekritzelt."
Wenigstens war Changbin immer ehrlich und dafür schätzte ich ihn auch sehr auch wenn er einer der größten Idioten war, die ich kannte.
Etwas verzweifelt stöhnte ich und zog mir auch den anderen Kopfhörer aus dem Ohr.
„Ich kriege gar nichts mehr geschissen!", „So was passiert nur wenn du untervögelt bist. Such doch einen aus deiner App und triff ihn.", „Die sind alle scheiße.."
Ich fing an zu schmollen und Changbin schien das zu irritieren denn so etwas hatte ich noch nie gesagt.
„Willst du noch auf ein Bier zu mir kommen? Wir machen morgen erst um 12 auf also ist es nicht schlimm wenn wir etwas trinken.", „Nein, danke.. ich weiß du wolltest dich mit Felix treffen. Ich werden nachhause gehen.", „Mach keinen Scheiß, man."
Grinsend schüttelte ich den Kopf. Das Grinsen verschwand allerdings als er mir gegen die Schulter schlug und sich dann aus dem Staub machte. Tief seufzte ich und starrte auf mein Handy. Es kribbelte mir in den Fingern. Ich hatte Minho die ganze Woche in Ruhe gelassen. Es war deutlich, dass er mich nicht sehen wollte aber mittlerweile konnte ich das nicht mehr einfach so hinnehmen. Also schrieb ich ihm einfach aus dem Nichts. Auch wenn er wahrscheinlich schon schlief, es war spät und er musste morgen sicher arbeiten..
-Ich will mit dir reden. Hast du Zeit?
Ich ließ den ganzen Schnickschnack weg von wegen, ich wusste ja er wollte nicht mit mir reden, ich musste es aber tun, bla bla bla. Dazu würden wir kommen wenn er mir zu sagte. Ansonsten musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top