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Jungkook
Verwirrt blinzelte ich der Sonne entgegen, meine klebrigen Augen machten mir dies nicht leichter. Genervt brummte ich und wollte gerade meine Hand vor mein Gesicht halten, um der Sonne zu entkommen. Doch bevor ich das schaffen konnte, tauchte plötzlich eine andere Hand vor meinem Gesicht auf und schützte mich vor der Sonne. Verwirrt öffnete ich langsam meine Augen und ließ meinen Arm zurück auf den Körper neben mir fallen.
Yoongi lag neben mir, lächelte mich liebevoll an, während er mich vor der Sonne schützte. Eng lagen wir aneinander, ich lag mit meinem Kopf auf seinem Arm und hatte meine Arme um seinen Körper geschlungen. Seine Wärme war angenehm und ließ mich wohl fühlen, weshalb ich entspannt seufzte.
„Na, Schlafmütze.... Auch mal aufgewacht", lachte mein Gegenüber leise und ließ seinen Arm auf meinen Kopf sinken, den er zu sich zog, damit ich aus der Sonne kam, da sein Arm wahrscheinlich langsam schlapp wurde. Grummelnd lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust und schloss meine Augen wieder. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich war noch immer müde und konnte glatt wieder einschlafen.
Doch mit einem realisierte ich, dass ich mit Hoseok nach Hause gelaufen war und nicht mit Yoongi, der gerade neben mir lag. Geschockt blickte ich zu ihm auf, was ihn amüsiert schmunzeln ließ. „Was machst du überhaupt hier?", fragte ich mit aufgerissenen Augen und setzte mich auf, damit ich ihn besser anschauen konnte. Doch Yoongi blieb ruhig liegen und lachte leicht.
„Ich bin nach der Schule gekommen, weil ich nach dir sehen wollte. Hoseok war unten und hat da irgendwas gemacht, ich hab dann gesagt, er solle nach Hause gehen", erklärte er mir und zog mich wieder zu sich herunter. Verwirrt lag ich in seinen Armen und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Weswegen ich mich einfach wieder an ihn kuschelte und seine Nähe genoß. Ich fand es schön, dass er zu mir gekommen war, um nach mir zusehen, vor allem weil ich ihn lieber in meiner Nähe hatte als Hoseok.
Ich verstand mich gut mit Hoseok und schlief gerne mit ihm. Natürlich vertraute ich ihm auch, sonst hätte unsere Sex- Beziehung nicht funktioniert, doch das, was ich gerade mit Yoongi machte, war eine andere Intimität, welche ich nicht mit Hoseok haben wollte. Ich wusste auch nicht, warum gerade mit Yoongi, doch es war so und ich wollte es nicht ändern. Ich fühlte mich bei ihm wohl.
Die Ruhe wurde gestört, als meine Zimmertür aufgemacht wurde. Mit großen Augen schaute ich zu meinem Bruder, der mich ebenfalls mit großen Augen anschaute. Schnell setzte ich mich auf und versuchte, irgendeine Ausrede zu finden, um Yoongi's Dasein zu erklären. Doch Yoongi nahm mir das ab, wofür ich echt dankbar war. Denn er stand auf und ging auf meinen Bruder zu, blieb mit einem gewissen Abstand vor ihm stehen.
„Hallo, ich bin Yoongi. Ein Freund von Jungkook, es ging ihm nicht besonders gut, weswegen ich mitgegangen bin", sagte er lieb und verbeugte sich leicht, was mein Bruder lächelnd mit ansah. „Ich bin Jimin, sein Bruder. Freut mich, dass ich mal einen Freund von Jungkook kennenlerne, in der Hinsicht ist er ja sehr verschlossen", schmunzelte Jimin seinen Gegenüber an, was mich nur etwas erröten ließ. Denn es stimmte, Jimin hatte noch nie meine Freunde gesehen, geschweige denn hatte ich von welchen erzählt, was daran lag, dass ich keine Freunde hatte. Ich hatte kein Problem damit, immerhin hatte ich dennoch viel Kontakt zu anderen Menschen in meiner Schule.
„Freut mich ebenfalls, dich kennengelernt zu haben. Über seinen Bruder redet er auch nicht besonders viel", erwiderte Yoongi grinsend und sah nach seinen Wörtern kurz zu mir, wobei ich ihm einen bösen Blick zuwarf, was ihn nur noch breiter grinsen ließ. Jimin schaute ebenfalls zu mir und schmunzelte, sah dabei schon fast liebevoll aus. Ich schmollte und schlug die Bettdecke zur Seite.
„Gut, das reicht langsam. Ich rede wenig, das haben wir alle jetzt verstanden", sagte ich und stand auf, wollte Jimin aus meinem Zimmer rausschieben, doch dieser drehte mich schnell um und umarmte mich von hinten, legte seinen Kopf anschließend auf meinem Kopf ab, was mich genervt seufzen ließ. Jedoch machte ich nichts, gegen meinen Bruder kam ich eh nicht an, das hatte ich schon oft genug probiert und nie hatte ich gewonnen, also hätte ich mich nur zum Affen gemacht und ich musste mich vor Yoongi nicht so bloß stellen.
„Bin ich dir etwa unangenehm?", fragte Jimin und ich konnte sein Grinsen förmlich heraus hören. Jimin liebte es mich zu teasen, anscheinend auch vor meinen „Freunden". Ich empfand es jedoch nicht als sonderlich unangenehm. Ich fühlte mich wohl in dieser Situation, es war so, als wären Yoongi und ich schon seit Jahren beste Freunde und das hier wäre schon so oft passiert, dass es schon normal war. Es war mir so ein vertrautes Gefühl, welches ich aber noch nie gefühlt hatte. Verwirrt von mir selbst, verdrängte ich das einfach und schüttelte den Kopf.
„Du bist gemein, Jiminie", schmollte ich wieder und überkreuzte meine Arme beleidigt, was Yoongi rau auflachen ließ. Dieser kam auf einmal näher und streckte seine Hände nach mir aus, was mich zu erst verwirrte, doch mit einmal Mal wurde mir sein Ziel klar, als er damit begann, mich zu kitzeln. Lachend wand ich mich ihn Jimins Armen, der mich aber nicht los ließ und nur ebenfalls lachend seinen Griff verstärkte, somit Yoongi half.
„L-lass... lass das", presste ich heraus, wurde zwischendurch von meinem eigenen Lachen unterbrochen und tatsächlich hörte Yoongi auf, legte seine Hände auf meiner Taille ab, weswegen ich den Kopf schüttelte und ihn flehend ansah während ich versuchte meine schnelle Atmung zu regulieren. „Bitte nicht, Yoongi", keuchte ich und lehnte mich gegen Jimin, der erneut leise kicherte und mich los ließ.
„Wollt ihr was essen?", fragte er, während ich mich wieder von ihm entfernet und Yoongi seine Hände von meinem Körper nahm, ich jedoch weiterhin die Wärme auf diesem spürte, was mich leise seufzen ließ. Seine Hände fühlten sich so gut an.
„Ich hab' keinen Hunger", lehnte ich sein Angebot ab und wollte zurück ins Bett gehen und mich wieder hinlegen, um am besten weiter zu schlafen, da ich immer noch relativ erschöpft war, doch ich wurde von Jimin aufgehalten, der mich zurück zu sich zog. „Du hast gestern schon nichts gegessen", gab mein Bruder zu bedenken und sah mich besorgt an, weswegen ich erneut leise seufzte.
„Ich habe heute Morgen was gegessen, dass ist noch nicht so lange her", beruhigte ich ihn, lächelte dabei, damit das glaubwürdig rüber kam. Denn das war natürlich gelogen, ich hatte nichts gegessen, das konnte ich aber nicht sagen. Doch Yoongi machte mir einen Strich durch die Rechnung. „Du hast nichts gegessen, ich war doch die ganze Zeit bei dir", gab er verwirrt von sich und hob eine Augenbraue. Jimin sah mich nun ebenfalls verwirrt an, weshalb ich schwer schluckte und mir schnell eine Ausrede überlegen musste.
„Ja, okay.... Ich hab' noch nichts gegessen, aber ich habe wirklich keinen Hunger", sagte ich einfach und rollte mit den Augen, wollte mich in meinem Bett verkriechen und schlafen, doch wieder wurde ich davon abgehalten. „Bitte iss zumindest ein bisschen, ich mache auch das, was du willst", bat Jimin mich, sah mich mit besorgt an, weswegen ich mit dem Kopf nickte. Ich konnte nicht ablehnen, ich hasste es, wenn mein Bruder sich Sorgen um mich machen musste. Also überstand ich das einfach für ihn.
„Super! Was möchtest du essen?", fragte er, klang glücklich, was mich leicht lächeln ließ. Doch innerlich schob ich schon Panik, allein der Gedanke an die Gefühle, die ich jedes Mal beim Essen bekam, ließ mich erschaudern. Ich behielt mein Lächeln, ließ mir nichts anmerken. Niemand durfte es wissen, sonst würden sie mir helfen wollen und mich zum essen zwingen, jeden Tag. Das wollte und konnte ich nicht, weshalb ich es einfach geheim hielt und damit lebte. Vor allem wollte ich den enttäuschten und besorgten Blick meines Bruders nicht sehen. Er würde sich Vorwürfe machen und sich selbst die Schuld geben, das wollte ich nicht mit ansehen.
„Mir reicht Reis", antwortete ich, blickte fragend in das Gesicht von meinem Bruder, der nickte und mir durch die Haare fuhr, weshalb ich für einen kurzen Augenblick meine Augen schloss, die Müdigkeit übernahm meinen Körper wieder. Er fühlte sich so erschöpft und träge an. Genauso wie heute Morgen.
„Okay, mache ich. Soll ich für uns noch Hähnchen dazu machen?", lächelte er, wendete sich bei der Frage an Yoongi, der sofort bejahte und ein großes Lächeln im Gesicht hatte, er liebte Essen und er liebte es, das Essen von anderen zu essen, um vielleicht Tipps zu bekommen. Er kochte schon immer gerne, das hatte er mir mal in einer Geschichtsstunde erzählt, als ich langweilig war und er keine andere Beschäftigung hatte. Ich hatte jedoch nur halb zugehört, da ich die Aufgabe bearbeitete, die er am Ende von mir abschrieb. „Gut, ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist", mit diesen Worten verschwand mein Bruder wieder aus meinem Zimmer.
[...]
Neues Jahr und somit gibt es auch neue Vorsätze und einer davon ist, nun öfter diese Story zu updaten. Ich kann nichts versprechen, aber ich werde es versuchen. Ich habe mir vorgenommen jeden Montag ein neues Kapitel zu veröffentlichen, mal sehen, ob das so funktioniert, wir hoffen mal!
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