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Beunruhigt schaut Taehyung zu Jin. Auch Jungkook scheint gespannt zu sein, was sein Manager zu sagen hat, was darauf hinweist, dass er selbst keine Ahnung davon hat, worum es geht.
» Jungkook hat letzten eine erneute Schlagzeile bekommen, eine Freundin zu haben. «, fängt er an. Schaut dabei abwechselnd zwischen Jungkook, Namjoon und mir her. » Auch Taehyung musste sich ein paar Schlagzeilen dieser Art stellen.«
Als Jin dies erwähnte, erinnerte Taehyung sich zurück daran, als er das erste Mal so eine Schlagzeile bekam. Er war mit seiner Cousine in der Stadt gewesen, und ein Paparazzi hatte sie gesehen und Fotos geschossen. Natürlich hatte er sie schnell an die Presse verkauft. Nicht mal eine Stunde später war alles voll damit, dass er eine angebliche Freundin haben sollte.
Taehyung trendete auf Twitter, in den Nachrichten wurde nur noch darüber berichtet, in Interviews wurden ihm nur noch Fragen zur Liebe und Beziehungen gestellt. Auf Insta gab es überall Spekulation darüber, wer dieses Mädchen sein soll.
Namjoon war damals außer sich gewesen. Taehyung weiß noch genau, wie er im Büro saß und sein Manager auf und ab gegangen ist, dabei andauernd das Telefon in der Hand. Er hat dafür gesorgt, dass wenigstens ein paar der vielen Nachrichtensender aufhören, darüber zu berichten. Dazu hat das 97 Entertainment eine Woche später eine Aussage veröffentlicht, in der deutlich gemacht wurde, dass es sich um ein Familienmitglied gehandelt hatte.
» Zudem hat Taehyung für die nächste Schlagzeile— über euch beide— gesorgt, in dem er einen Kommentar unter einem von Jeon Beiträgen verfasst hat.«
Der Blondhaarige ist immer noch über den Fakt schockiert. Dass alleine ein einziger Kommentar so viel bewirken kann, hätte er nicht gedacht.
» Ich habe mit beiden Entertainments gesprochen und wir sind zu einem Entschluss gekommen.« Jin räuspert sein. Seine Körperhaltung ist angespannt. » Um weiter Beziehungsschlagzeilen zu verhindern, sollt ihr so tun, als wärt ihr ein paar. Somit wird man euch nicht mehr sofort mit jeder weiblichen prominenten Person in Verbindung bringen. Dazu klärt es auch die ganzen Schlagzeilen, die jetzt aufkreuzen.«
Jin hört auf zu sprechen und entsetzt schaut Taehyung hinein.
Sein Hals ist staubtrocken und ein bitterer Geschmack macht sich auf seiner Zunge breit. Sein Magen dreht sich um sich selbst und sobald er weiter dran denkt, so schlechter wird ihm. Ihm ist unfassbar heiß und seine Hände schwitzen.
Ein Blick zu Jungkook genügte, um Taehyung zu zeigen, dass er genauso wenig Ahnung hatte. Er scheint perplex zu sein. In seinen Augen liegt ein Hauch von Verunsicherung.
» Ich weiß, dass das furchtbar klingen muss, aber es wäre nur für die Öffentlichkeit. Ihr müsst nicht zusammenziehen. Ihr sollt ab und zu draußen gesichtet werden, zusammen Bilder hochladen, zusammen auf Events erscheinen.« Namjoon, der extra für seine Rede aufgestanden ist, schaut erst zu Jungkook und dann zu seinem Schützling.
Er tat alles für Taehyung. Alles dafür, dass es immer sicher für ihn war, dass er sich wohlfühlte, dass ihm keiner etwas anhängen konnte. Würde er sich gegen diese Entscheidung stellen, eine Fake-Beziehung zu Jeon Jungkook zu führen, würde Namjoon ihn nicht zwingen.
Jungkook ging es nicht anders. Auch sein Mund war trocken. Mit seiner Zunge befeuchtet er seine Unterlippe, streift dabei über das kalte Metall des Piercings.
Er hatte keine Ahnung, dass Jin so etwas mit dem Entertainment besprochen hatte. Der Manager hatte gesagt, dass er sich um die Schlagzeilen kümmern wird. Aber dass es daraus besteht, eine Beziehung vorzutäuschen, hätte Jeon niemals gedacht.
» Denkt gut darüber nach.«, erwidert Jin noch einmal. » Euch werden keine Schlagzeilen mehr verfolgen, die für Unruhe sorgen. Ihr müsstet euch höchstens einmal privat in der Woche zusätzlich zu den Events treffen, was machbar ist. Keiner verlangt eine Zwangshochzeit.«
Obwohl keiner eine Zwangsheirat verlangt, fühlt es sich für Taehyung trotzdem so an. Beide Manager versuchen, sie zu überreden, eine Beziehung vorzutäuschen. Taehyung schluckte.
» Was ist, wenn uns Bekannte drauf ansprechen, meine Mom?«
Sofort hat Taehyung die warme Stimme seiner Mutter im Ohr. Sie würde ihn sofort anrufen und fragen, ob das stimmt, was man da über ihren Sohn im Internet erzählt. Sie würde sich freuen, da hatte der Blondhaarige keine Zweifel, aber sie würde ihn mit Fragen bombardieren, bis es keine mehr gab.
» Die dürft ihr aufklären, aber nur, wenn sie nichts preisgeben. Vielleicht lassen wir vorher eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.«, ungläubig schüttelt Taehyung seinen Kopf. Das ist doch albern.
Eine Verschwiegenheitserklärung dient dazu, dass man sich verpflichtet, alle bekommenen Informationen geheim zu halten, sonst droht eine Strafe.
Taehyung sollte seine Mutter so einen Zettel unterschreiben lassen? Auf keinen Fall. Sie war seine Mutter, nicht ein Fan, mit dem er sich zu ausgiebig unterhalten hatte.
» Zu allem kommt noch hinzu, dass eine Menge großer Unternehmen euch zusammen anfragen werden, mehr Reichweite. «
Taehyung grübelt, genau wie Jeon. Der Blondhaarige kaut auf seiner Unterlippe, wie ein Kaugummi. Was, wenn Jungkook auch total dagegen war? Jin und Namjoon hatten mit ihren Punkten recht. Die Schlagzeilen wären alle aufgeklärt. Die beiden würden zusammen für viele Interviews angefragt werden, genauso wie Shootings.
» Also Jungs, wie sieht aus?« Hinter Taehyung Gehirn ratterte es auf Hochtouren. Er würde es bereuen, davon war er felsenfest überzeugt. Irgendwann würde es ihm zum Verhängnis werden.
Jin blickte zu Jungkook, der seufzend ausatmete. » Wenn Taehyung dabei ist, bin ich es auch.«
Der Blondhaarige schluckte, aber er wusste nicht, aus welchem Grund. Weil Jeon Jungkook tatsächlich der irrsinnigen Idee zustimme, eine gestellte Beziehung zu ihm in der Öffentlichkeit zu präsentieren, oder weil Jeons Jungkook Stimme warm wie Honig klang. Wie er Taehyungs Namen ausgesprochen hatte, als sei er edel. Die Stimme des Schwarzhaarigen war tief und rau, aber warm wie ein sonniger Tag im Juli.
Taehyung schaute auf seine Hände, die er auf seinem Oberschenkel ruhen hatte. Dann blickte er alle Beteiligten im Raum an, die ihn abwartend ansahen.
» Ich bin dabei.«
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