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» Ich weiß nicht, wie soll ich das bloß anstellen? Du stellst dir das viel leichte vor als es ist.«, frustriert fährt sich Taehyung durch die Haare. Schon seit heute morgen spielt sein Magen verrückt und ist von nervösem Kribbelm geprägt.

Grade klemmte sein Handy zwischen Ohr und Schulter, während Jimin an der anderen Leitung im Auto saß. » Taehyung setzt dich mit ihm dahin und rede, von mir aus stehst du dabei auch.«

Taehyung seufzte, da sein bester Freund keine große Hilfe war. Jimin hingegen wusste nicht, was er dem Brünetten noch sagen sollte.
» Alleine die Beschreibung die er gestern zu dem Bild geschrieben hat von dir, " prettiest " ? Und was du mir vom Meer erzählt hast. «

Als der Kleinere das Wort Meer erwähnte, würde Taehyung warm ums Herzen und er würde gerne wieder zusammen mit Jeon im Wasser stehen. Die Sonne bereits hinterm Horizont mit seinen Armen um den Hals des anderen. Seine Hände an der schmalen Taille von dem Braunhaarigen und ihre Lippen aufeinander.

» Das deine Augen unglaublich sind, jetzt mal ernsthaft, wer hätte das den hören sollen?«

Taehyung biss sich auf die Lippe, den er fand dass Jimin recht hatte. Es war keiner in ihrer nähe, der diese lieben Worte hätte hören können.

» Aber ich hab trotzdem angst.«, der größere lässt sich aufs Sofa fallen. » Ich weiß und die wird auch nicht verschwinden, egal wie oft du mich verzweifelt anrufst.«

Taehyung wusste das Jimin recht hatte. Er konnte seine Angst auch nicht einfach wegpusten, damit er sich endlich trauen würde, Jungkook von seinen Gefühlen zu erzählen. Alleine wenn er daran dachte, dass sie nachher zusammen auf dem Sofa sitzten und Taehyung ihm sagt, dass er ihn lieb, hat er das Gefühl gleich auf den Boden zu kotzen.

Aber der Braunhaarige wusste auch, dass es ihn von innen zerfressen wird, wie Krebs, wenn er dem Schwarzhaarigen nicht von seinen Gefühlen erzählt. Den so wird er niemals erfahren, wie der Tätowierte fühlt. Taehyung möchte nicht die geringe Chance verspielen die besteht, dass auch Jeon ihn liebt.

» Ich red heute abend mit ihm.«, sagt er schlussendlich.

» und wehe wenn nicht!«, schreit Jimin ihn an.

» Danke das sie gekommen sind.«, Jungkook nickt leicht, bevor er sich zusammen mit Jin verbeugt.
» Danke das sie mich eingeladen haben.«

Danach laufen die beiden Männer aus dem Restaurant hinaus, in dem es die ganze Zeit unangenehm nach Zitrone gerochen hat.
Als Jungkook endlich wieder frische Luft abbekommt, seufzt er.
» Es hat ziemlich nach Wc- erfrischer gerochen.« Jin wirft Jungkook einen bösen Blick zu.
» Du weißt schon, diese Teile die immer in der Toilette am Rand hängen.«

Jin schließt seine Augen und Jungkook kann nur grinsend während er seinen Manager beobachtet, der ziemlich fertig mit den nerven aussieht. » Am besten gehst du nochmal rein, und sagst das dem Inhaber.«, schlägt Jin vor und schließt die Autotür hinter sich.

Der Tätowierte greift nach dem Anschnaller, » Lieber nicht, ich mag ihre Lasagne mit Spinat echt gerne und würd sie noch ein bisschen öfter essen.« Jin guckt nur fassungslos lächelnd zu Jungkook, der auf dem Beifahrersitz platz genommen hat.

» Heute Abend bist du bei Taehyung?« Jungkook knipst sich seine Zigarette an, bevor er fest dran zieht. » Ja, aber erst was später, nach dem Fotoshooting bin ich noch unterwegs.«

Jin öffnet die Fenster ein Stückchen mehr, um den stinkenden Rauch Geruch schneller los zu werden.
» Achso, was machst du den?«, fragt der Manager. Jungkook schüttelt nur mit dem Kopf, » nichts besonderes, nur ein kurzes Treffen. « Jin nickt.

» Haben wir noch viel vor?«, Jungkook lässt den Kopf in den Sitzt fallen. » Es ist 18 uhr, wir fahren jetzt noch zu einem Shooting.«, Jungkook stöhnt genervt auf, » Ich muss pünktlich um 20 bei Black Leaves sein.«

» bei dem Restaurant?«, fragt Jin und sieht Jungkook nur nicken. » Dann gib dir bei dem Fotoshooting gleich besonders mühe.«

» Nein, der kommt erst heute Abend vorbei.« Taehyung steckt sich eine Gabel voller Nudeln in den Mund. » Achso, es läuft echt gut, auch das Interview von Josie kam gut an.«, erklärt Namjoon und beißt in sein Burrito. » Ist doch gut.«

» Ist es auch, jetzt müssen wir nur die Aufmerksamkeit auf euch beiden behalten.«, Namjoon fährt sich durchs Gesicht. » Es steht noch viel an.«
Taehyung lacht auf, » steht nicht immer viel an?« Namjoon stimmt mit dem Lachen ein. » Sei Froh das du nicht die ganzen Emails beantworten und Anrufe entgegen nehmen musst.«

» Bin ich.«
Namjoon schaut Taehyung amüsiert an, » Motivierend.«, gibt der Manager ironisch von sich. » Wie spät kommt Jeon zu dir? Vielleicht könnt ihr mal einen Livestream zusammen machen.«

Taehyung nickt, » Ja lässt sich einrichten, ich denke er kommt so gegen 22 uhr.« » So spät?«, Namjoon zieht seine Augenbraue hoch. » So spät ist das nun auch nicht.«, steckt der Brünette sich die Gabel in den Mund.


Als Taehyung gerade dabei ist, Trinken bereitzustellen, weil Jungkook jeden Moment kommen sollte, klingelt auf einmal sein Handy. Dieses ignoriert er gekonnt, da er jetzt wirklich keine Lust auf irgendwelche geschäftlichen Gespräche hat.

Es war nicht das erste Mal, dass er sein Handy ignorierte, und die Personen am anderen Ende hatten es immer überlebt.

Taehyung blendete das endlose Klingeln seines Telefons aus und holte aus einer Schublade ein paar Snacks. Außerdem hatte er heute viel Freizeit gehabt, weswegen er ein paar Früchte geschnitten und vorbereitet hat.

Er stellt das Holzbrett auf seinen Wohnzimmertisch, danach schaltet er die Serie an, die er und Jungkook zusammen bei ihm angefangen hatten. Als sie die zwei Tage freihatten, haben sie viel auf dem Sofa gefaulenzt, aber der Tätowierte meinte immer, dass dies auch mal seine müsste.

Immerhin waren sie immer unterwegs, da konnte man mal länger als eine halbe Stunde auf seinem eigenen Sofa liegen und eine Serie dabei schauen.

Als Taehyung zurück in die Küche läuft, fängt sein Handy erneut an zu klingeln, weswegen er sich mit einem genervten Seufzen umdreht, um danach zu greifen. Jimins Name steht auf dem Display, dann bekommt er oben immer kleine Anzeigen, die auftauchen, in denen der kleinere ihm unzählige Nachrichten schreibt.

Stirnrunzelnd nimmt der Braunhaarige das Telefon ab.

» Jimin?«

» Mein gott Taehyung wo warst du bitte?!«, spricht Jimin aufgebracht, scheint gleichzeitig aber auch erleichtert über den Fakt, dass der Brünette nun endlich an sein Handy gegangen ist. » Ich hab nur Sachen bereitgestellt, weil Jungkook gleich vorbeikommt.«

Jimin schnaubt auf. Es ist kein erleichtertes Aufschnauben, sondern eher ein entsetztes.

» Wenigstens hab ich dich jetzt erreicht.« Taehyung hat seine Stirn immer noch in tiefe Falten geworfen.

» Aber wieso, was ist denn los?«, er hört Jimin an der anderen Seite rascheln, bis er wieder redet.

»Wolltet ihr eure Fake-Beziehung schon wieder beenden?«

Ungläubig starrt Taehyung an die Zimmerwand. Er ist sich ziemlich sicher, dass er Jimin genaustens verstanden hat, trotzdem kapiert er nicht, was er damit meint, als hätte er in einer Fremdsprache gesprochen.

Der Braunhaarige schüttelt mit dem Kopf, um seine Gedanken wieder zu sortieren. » Was nein? Wieso sollten wir, wie kommst du darauf?«

» Wie ich darauf komme!?«, Jimin klingt schockiert. » Wie lange warst du bitte nicht mehr am Handy?«, fragt der beste Freund. » Keine Ahnung, zwei Stunden vielleicht?«

Taehyung war immer noch verwirrt über die ganze Situation. Und erst recht von Jimins Gedanken, dass sie ihre Beziehung bereits wieder beenden wollen.

» Verdammt, in den zwei Stunden hast du echt viel verpasst.«, Jimin klingt ernsthaft frustriert. » Schau mal auf Twitter nach, oder egal wo, es ist überall!«

Taehyung entsperrt sein Handy, bevor er auf das kleine App-Logo klickt. Er aktualisiert seine Startseite, und als er sieht, wovon Jimin redet, glaubt er, seine Augen wollen ihm einen Streich spielen. Sein Herz pocht so laut, dass er es in seinen Ohren hören kann, während er sich versucht, sich selbst zu beruhigen.

» Das muss ein Fehler sein.«, seine Stimme ist heißer, seine Finger kribbeln und seine Beine sind weich wie Pudding. Nur der kleinste Windstoß könnte dafür sorgen, dass Taehyung zu Boden geht.

» Ich weiß es nicht, es sind Schlagzeilen, aber alles ist voll.«

Taehyung schüttelt ungläubig mit dem Kopf. » Das muss ein Irrtum sein.«, wiederholt er.

Er beißt sich fest auf seine Unterlippe, während er mit seinem Finger immer weiter über den Bildschirm wischt. Immer mehr Schlagzeilen fallen ihm in die Augen. Er blinzelt heftig, um das Brennen und die aufkommenden Tränen unterdrücken zu können.

Er war viel zu perplex, um überhaupt klar denken zu können. Er wünschte sich grade viel mehr, niemals an sein Handy gegangen zu sein. Denn das müsste er jetzt nicht hier stehen, mit schmerzendem Herz.

Als er die Klingel der Haustür hörte, huscht ein kalter Schauer über seine Haut. Über seine Arme, Rücken und Beine, als wäre ein Windstoß direkt aus der Antarktis gekommen. Taehyung schluckt den Kloß in seinem Hals hinunter, zumindest versucht er es.

» Jimin ich muss auflegen.«

Dass Jimin an dem anderen Ende der Leitung einen besorgten Gesichtsausdruck aufgesetzt hat, kann der Brünette nicht sehen.

» Alles gut meld dich später, und es tut mir leid.«, ist alles was der Kleinere sagt, bevor er auflegt.

Taehyung hingegen versucht ruhig ein- und auszuatmen, denn sein Herz pocht, dabei schmerzt es so sehr, dass der Braunhaarige glaubt, dass es gleich aufhört zu pumpen.

Als es ein zweites Mal klingelt, geht Taehyung rüber zur Eingangstür. Dabei fühlt er sich wie in Trance.

Mit einem Schwung zieht er die Tür auf, um durch nasse Augen einen verschwommenen Jungkook vor sich zu sehen, der sofort besorgt zu Taehyung blickt.

Er tritt näher an ihn heran, während der Brünette einen Schritt zurückgeht. Jungkook wollte ihn umarmen, aber Taehyung entfernt sich immer weiter von dem Tätowierten.

Normalerweise würde Taehyung ihm in die Arme springen, aber jetzt wollte er Jungkook eigentlich nicht einmal mehr sehen. Viel lieber hätte er die Tür niemals geöffnet. Gleichzeitig wollte er weinen und von Jungkook getröstet werden, obwohl er der verantwortliche für diesen Schmerz war.

Die erste Träne löst sich und rinnt über Taehyung Wange, bis sie zu Boden geht und zerplatzt. Ungefähr wie sein Herz.

» Was hast du gemacht?«

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