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Von überall prasseln Lichtblitze auf ihn ein, die dafür sorgen, dass seine Augen anfangen, unangenehm zu brennen. Seine Hand findet Platz über seinen Augen, mit der Hoffnung, dem Licht der Kameras entkommen zu können.

Mit gesenktem Kopf läuft er schnellen Schrittes aufs Unternehmen zu. Zwei breite Männer in schwarzen T-Shirt vor ihm, und zwei hinter ihm sorgen dafür, dass niemand zu ihm hindurchdringt.

» Kim Taehyung! Was hat es mit den Schlagzeilen und Jeon Jungkook auf sich? Sind sie befreundet?!«
» Kim, wie sieht Ihre Beziehung zu Jeon aus?!«
» Können wir bald mehr Content von ihnen und Jungkook erwarten?!«

Von überall wird laut gebrüllt, dass nur ein Piepen in den Ohren des Blondhaarigen ankommt. Erst all die zwei Securitys, die Glastüren des Unternehmens aufmachen und Taehyung den Eintritt ermöglichen, scheint es abzuklingen. Er schließt seine Augen und atmet erleichtert aus, wobei die Spannung aus seinen Schultern fällt.

Es ist beängstigend, wenn unzählige Unbekannte um einen herum stehen, als sei man Beute. Von überall werden Fotos geschossen und Fragen hineingeworfen.

Manchmal kommt in Taehyung der Wunsch hoch, nicht berühmt zu sein. Nicht jeder seiner Schritte wurde verfolgt und fotografiert werden. Er könnte einkaufen gehen, ohne nach jedem zehnten Schritt nach einem Foto gefragt zu werden. Nicht alles, was er tut, würde für Schlagzeilen sorgen, weil es niemanden interessieren würde.

Aber es war alles nur Wunschdenken, welches niemals Realität werden würde. Der Blondhaarige stand in der Öffentlichkeit und alles, was er tat, wurde verfolgt, um nach Fehlern zu suchen. Oder irgendeinem Quatsch, um ihn zu Schlagzeilen verfassen zu können.

» Da bist du endlich.« Taehyung blickt abrupt auf, als er die allzu bekannte Stimme seines Managers wahrnimmt. » Ja draußen ist eine Menge los.« Taehyung bewegt sich in Namjoons Richtung.

Sein Manager trägt wie immer ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte. Seine kräftigen Beine stecken in einer schwarzen Anzughose. Die schwarze Mähne ist leicht zurück gegellt.

Zusammen laufen sie in den hinteren Teil des Entertainments. Dort steigen sie in den Fahrstuhl, der sie auf die Etage ihres Büros bringt. Namjoons seufzt frustriert, dabei fährt er sich mit der Hand übers Gesicht. » Ich weiß, seitdem die Schlagzeile über dich und Jeon raus ist, sammeln sich noch mehr Paparazzi vor der Tür. Man kommt kaum dran vorbei.«

Taehyung schluckte. Unten vorm Eingang tummelten bestimmt das Doppelte an Paparazzi, das sonst normalerweise dort stand. Das alles nur, weil Taehyung einen einzelnen Kommentar gepostet hatte.

Als Namjoons Handy klingelt— was es eigentlich andauernd tat— nimmt er schleunigst ab. » Kim Namjoon. Ja ich verstehe. Nein, sie werden hochgeführt. Wir sehen uns.«, zwischen jedem dieser Sätze legt der ältere eine Pause ein.

Als die beiden den Flur entlang laufen, bis sie schlussendlich im Büro ankommen, tippt der Schwarzhaarige auf seinem Smartphone herum. » Jeon Jungkook und sein Manager werden gleich eintreffen.« Taehyung hört Namjoon gespannt zu, während er sich auf die hellgraue samt Couch niederlässt, von der im Büro zwei stehen. Sie sind nicht sonderlich groß. Nur so, dass jeweils auf beiden zwei Personen Platz nehmen können. Namjoon steht unschlüssig im Raum. Seine Miene ist ernst und er strafft seine Schultern. Er wirft einen kurzen Blick auf seine Schuhspitzen, bevor er sich Taehyung erneut widmet. » Das, was sie vorschlagen werden, wird dir nicht gefallen. Ich weiß nicht einmal, ob Jeon schon Bescheid weiß. Aber ich möchte, dass du gründlich darüber nachdenkst, weil die Idee im Nachhinein nicht schlecht ist.«

Taehyung sagt nichts, er nickt einfach stumm und denkt über das nach, was sein Manager gesagt hat. Namjoon hatte noch nie so eine Ansage gemacht. Er war dafür bekannt, alles zu tun, damit Taehyung sich bloß keinesfalls unwohl fühlte.

Namjoon und Taehyung verstanden sich gut. So gut, dass Taehyung ihn mehr als seinen Freund, anstatt als Manager sah. Aber die Worte, die Namjoon gesagt hatte, brachten den Blondhaarigen zum Grübeln. Abwarten saß er auf der grauen Couch, auf der auch nun Namjoon Platz genommen hatte. Nervös tippte der Blondhaarige mit seinem Zeigefinger auf seinen Oberschenkel.

Als er ein Klopfen an der Tür wahrnahm, spannte sich alles in seinem Körper wie auf Knopfdruck an. Namjoon neben ihm schoss hoch und verstaute sein Handy in der Hosentasche. Auch Taehyung stand inzwischen auf, mit dem Blick zur Tür gerichtet. » Herein.« Namjoon räusperte sich kurz. Taehyung schaute nur zur Tür, die sich öffnete.

Sofort erkannte er einen großen Mann im Anzug. Graues Jackett, graue Hose, weißes Hemd. Sein Gesicht war rundlich und er hatte volle Lippen. Seine Haare waren zur Seite gegellt. Mit einem Lächeln auf den Lippen kam er auf Namjoon zu. » Kim Seokjin, freut mich.«, stellte er sich vor und gab Namjoon und Taehyung die Hand, welche sich ebenfalls mit ihrem Namen vorstellen.

Dann traf Taehyungs Blick auf seinen und Taehyung hatte das Gefühl, dass er den ganzen Raum einnimmt mit seiner Präsenz. Seine mullet artige Frisur hing ihm lang im Nacken und kurz rasiert an den Seiten. Ein Pony hing in seiner Stirn. Seine Haare in einem Rabenschwarz. Sein Kiefer ist markant und ausgeprägt, die Nase vorne leicht abgerundet. An der vollen, pinken Unterlippe glitzert ein Lippenpiercing. An seinen Ohren tanzen unzählige von Ohrringen. Seine breiten Schultern stecken in einem losen, schneeweißen. Tanktop, worüber sich ein weißes, kurzärmliges Hemd befindet. Mit der weißen, weiten Jogginghose, die sich um seine langen Beine streckt, könnte er als Schneemann durchgehen. Dazu sauber Air Force. An seinem Arm strahlen eine Menge von bunten Tattoos, die Taehyung wie magisch anziehen.

Am liebsten hätte er sie sich noch genauer und länger angesehen, aber er war sich sicher, dass das Starren langsam unheimlich wurde.

Auch Jungkook kam auf den Blondhaarigen und seinen Manager zu. » Jeon Jungkook« Als er Taehyungs Hand umfasst, glaubt dieser, dass sie in Flammen entfacht ist. Seine Hände sind angenehm warm und weich. Dass er dabei in Taehyungs Augen blickt, mit einer gewissen Intensität, macht es nicht besser. Jeons Augen haben einen besonderen Braunton, Taehyung würde behaupten, dass sie eher einen Goldstich in sich mittragen.

» Setzten sie sich«, Namjoon zeigt mit der Hand auf die Couch, die gegenüber von der steht, auf die sie sich setzten. » Okay, ich denke, ich fange einmal an, euch aufzuklären.«, spricht der Manager von Jungkook und richtet einmal seine Schultern. Ein unwohles Gefühl steigt in Taehyung hinauf, nachdem er mich an Namjoon Worte erinnert.

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