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» Hast du heute Abend was vor?«, der Braunhaarige dreht seinen Kopf herum, wobei ihn vereinzelte Haarsträhnen in der Stirn herum fliegen, als würden sie tanzen.
Es war früh morgens und ab und zu zogen ein paar angenehme Briesen vorbei, die dafür sorgten das die braune Mähne von Taehyung herumflog.
Der Brünette mustert den Mann neben sich, der in seiner Hand ein Starbucks Becher fest umgriffen hat, auf dem sein Name steht und Eiswürfel jede fünf Sekunden gegeneinander klirren.
» Nein, hab ich nicht.«, erwidert Taehyung und beißt in seine Apfeltasche, die himmlisch süß schmeckt. Jungkook, Namjoon, Jin und er waren auf dem Weg zu einem erneuten Fotoshooting.
Das Gebäude auf das sie grade hinliefen, war rabenschwarz und der Name Balenciaga hing groß und in leuchtender Schrift über den getönten Glastüren.
Die Vier Männer liefen hinein, bevor sie von zwei Männern im Anzug abgefangen wurden. Sie laufen auf eine Rezeption zu, an der ein Glatzköpfiger alter Mann steht, der sich lautstark mit einer Frau unterhält, die hinter einem Schreibtisch sitzt. Als er bemerkt wie Taehyung und die anderen hinter ihm stehen bleiben, dreht er sich lächelnd um.
Er breitet seine Arme aus, und lächelt einladend. » Jeon Jungkook und Kim Taehyung, freut mich sehr.«, er reicht den beiden die Hand, bevor er Namjoon und Jin zu nickt, die das ganze Aufmerksamkeit beobachten.
Jungkook und Taehyung werfen sich nur einen kurzen Blick zu, wobei Taehyung vielleicht eine Millisekunde zu lange in die dunkelbraunen Augen Jungkooks geblickt hat.
» Ich bin Christian, Folgt mir.«, gibt der Mann ohne Haare von sich, und läuft los. Sie gehen einen schmalen Flur entlang, der mit schwarzer Deko beschmügt ist. Von den Wänden hängt falscher Efeu hinab.
Sie betreten einen Raum, der dem des alten Fotoshootings ähnelt. Alles schneeweiß, mit viel Beleuchtung, eine menge fremder Menscher und eine Kleiderstange die mit Klamotten überflutet ist, dass man die Stange ansich garnicht mehr sehen kann.
Der einzige unterschied ist, dass es noch zwei provisorische aufgebaute Tische gibt, an den die unterschiedlichsten Make up Utensilien liegen.
» Am besten setzt ihr beiden euch schonmal dorthin, dann können wir direkt loslegen.«, Christian zeigt auf die Stühle vor den Make up Tischen, und die beiden setzten sich. Um Taehyung sammeln sich zwei Frauen und ein alt aussehender Mann. Während die Frauen mit flauschigen Pinsel in dem Gesicht des Brünetten ihre Arbeit ausführen, zieht der ältere Mann mit langen grauen Haaren, von der er die oberste Hälfte hochgesteckt hat, an den Haaren von Taehyung.
Auch als Taehyung ab und zu ein Blick in die Richtung nebensich wagt, stellt er fest das es bei Jungkook nicht besser aussieht. Grade fährt ein blondhaariger Mann mit einer großen Bürste über das rabenschwarze Haar, um es nach hinten zu geelen. Nur zwei dünne Strähnen hängen Jungkook im Gesicht.
Es dauert vermutlich nicht länger als 40 Minuten, bevor die beiden aufstehen und sich umziehen dürfen. Hier gibt es die selben weißen Trennwände, wie auch überall.
Taehyung schlüpft in einen Fellmantel, dessen Muster eines Tieges ähnlich sieht. Als Jungkook hervorkommt, tragt er ein dunklen Anzug mit Perlenschmuck. An seinen Ohren baumeln glitzerne Ohrringe und sein Gesicht wurde nicht so stark geschminkt, wie man es erwartet hätte.
» Ihr könnt euch direkt hier in die Mitte stellen.«, Christian zeigt auf einen Fleck auf dem Boden, wo man die Mitte mit Panzertape symbolisiert hat. Die beiden Männer stellen sich nebeneinander, nicht ahnend wie sie zusammen Posen sollen. » Rückt gerne näher zu einander«, der Mann macht Handbewegungen, die darauf hindeuten das die beiden Männer näher aneinander Rücken sollen.
» Taehyung, geh ein bisschen in die Knie, nicht lächeln, und Jungkook leg dein Arm um seinen Rücken.« die Männer nicken, bevor sie das verlangte umsetzten.
Taehyung fühlt sich etwas komisch, und ihm ist unangenehm warm, was vermutlich an diesem Fellmantel liegt, den er trägt. Jungkooks Duft aus Vanillie und Minze steigt ihm in die Nase und seine Wangen werden wärmer.
Der Tätowierte hingegen posiert perfekt neben dem Brünetten.
Taehyung versucht sich zusammenreißen, immerhin war dies alles nur für den Deal, und wenn es jemand anderes sein würde, und nicht Jeon Jungkook der grade so nah an ihm stand, wäre es nichts anderes, als es jetzt war. Aber irgendwie fand Taehyung es immer anders, wenn es Jungkook und nicht sonst wer war. In der letzten Zeit wurde ihm immer so warm, wenn er den Schwarzhaarigen auch nur einen Zentimeter zu nah kam. Da war immer dieses Kribbeln im Bauch, und seinen Fingerspitzen, wenn er sich in dem braunen Augen verlor, oder zu viel seines Duftes einatmete.
Es war anders, das konnte der Braunhaarige nicht verleugnen. Nur wusste er nicht, woran es lag. Ob es der Deal war, oder das Gewissen, dass sie dies alles nur spielten wie ein Film, der kein Happy End bekommen würde. Ober ob es doch einfach schlichtweg an Jungkook selbst lag. Der mit seinem äußerlichen Auftreten so aussah, als dürfte man ihm keinen flaschen Blick zu werfen, dafür aber umso herzlicher im inneren war.
Ein Ruck zieht durch Taehyungs rechte Rippe, danach wird es warm. Der Tätowierte hat seine nicht beschmückte Hand an die Rippen des Brünetten gelegt, um ihn näher zu sich zu ziehen.
Der Schwarzhaarige hingegen lehnt seinen Kopf vorsichtig auf den von Taehyung. Beachtend, nicht seine Haare zu ruinieren. Taehyung nimmt eine Pose ein, die so aussieht als würde er seinen Kopf auf seinen Arm stützen. Jeon hebt dafüt seine Hand und dreht sie neben seinem Gesicht so herum, dass man die unter die Haut gestochenene Kunstwerke bewundern kann.
Natürlich ist Taehyung dem Schwarzhaarigen so nah, dass Jungkook sein Parfüm riecht, was ganz leicht nach Orange duftet, dass man es kaum bemerkt. Aber der Braunhaarige steht so nah an ihm, dass er es bemerkt.
Ein lautes klatschen hallt durch den raum.
» Gut, wir habens.«, gibt Christian von sich, und lächelt lieb. » Vielen Dank.«
Taehyung nickt, bevor er sich Jeons Griff entreißt. Ihm ist unerträglich warm, als würde die Sonne genau in sein Herz scheinen. Sein Magen kribbelt und am liebsten würde er jetzt nachhause fahren, sich seine Serie anschalten und dabei eine Pizza essen, anstatt noch weitere Termine anzutreten.
Die beiden gehen sich schleunigst umziehen, denn der nächste Termin steht direkt an. Ihre Termine sind fest beieinander gelegt weswegen sie in ihrem Zeitplan bleiben müssen.
» Ich glaub die Bilder werden richtig gut.«, Taehyung zieht eine Augenbraue hoch, als Jungkook neben ihm umgezogeb auftaucht.
» Ach Ja?«, fragt Taehyung amüsiert und sieht Jungkook neben sich Lächeln. » Mit uns drauf, natürlich?«, gibt dieser ironisch, arrogant von sich, und bringt Taehyung ein kleines bisschen zum Schmunzeln.
Zusammen laufen sie auf ihre Manager zu, die bereits mit großen Schritten entgegenkommen.
» Der Termin für 19 Uhr ist ausgefallen und wurd auf Morgen verlegt.«, sagt Namjoon und zieht einmal an seiner Krawatte, um diese zu lockern. Taehyung nickt nur bevor er einen letzten Blick zu Jungkook wirft, der hinter Jin her geht.
Der Restliche Tag vergeht, wie alle anderen auch, nur das Jeon Jungkook die ganze Zeit mit dabei ist. Bei ihrem zweiten Fotoshoot ist er da, und auch bei einem kleinen lächerlichen Interview. Taehyung wusste natürlich, dass sie den ganzen Tag mit einander verbringen werden, aber er wusste nicht, was das für Auswirkungen auf ihn haben wird.
Das ihm immer warm ist, er die ganze Zeit ein kribbeln mit sich rumträgt, als wäre er ein kleines Fan girl, welches endlich sein Idol getroffen hat. Bei den Gedanken daran, wie nervös er teilweise dank des Schwarzhaarigen wird, kann er nur den Kopf schütteln, mit der Hoffnung das alle seine Gedanken über Jeon hinausfallen.
Als die Temperaturen langsam aber sicher abklingen, und die Sonne in saftigen Orangtönen immer weiter hinabsteigt, gehen Taehyung und Jungkook nebeneinander aus einem weiteren Gebäudekomplex hinaus. Er hört jemanden neben sich gähnen und als er nach hinten blickt, hat Jungkook die Arme in die Luft gehoben um sich ausgiebig zu strecken.
» Wars das endlich?«, fragt er an die Manager vor ihnen gewannt.
» Da euer letzter
Termin ausfällt, ja.«
» Taehyung ich setzt dich zuhause ab.« gibt Namjoon von sich und Taehyung nickt, schenkt Jeon ein leichtes Nicken mit lächeln bevor er hinter seinem Manager her geht.
⟢
Draußen war es fast so dunkel, wie es eben werden kann und ganz langsam nimmt der Mond den Platz der Sonne ein, und Sterne glitzern wie Eis in der Sonne am Abendhimmel.
Taehyung hat vor Zehn Minuten von Jungkook eine Naricht bekommen, in dem er Angekündigt hat, ihn abzuholen. Als der Brünette das gelesen hat. Ist er schnell aus seinem Bett gesprungen und hat dabei fast die Schüssel mit Schokoladeneis fallen lassen.
Er hat sich frische Klamotten drüber gezogen und steht nun seit ein paar Minuten in seinem Eingangsbereich, darauf wartend das es jeden Moment klingelt. Währenddessen geht er in seinem Kopf durch, ob er sich gründlich genug die Zähne geputzt hat, nicht zu viel oder zu wenig Parfüm aufgetragen hat und ob er sonst noch etwas vergessen haben könnte.
Das war wieder diese Nervösität, weil es sich nicht um irgendwen sondern um Jungkook handelte. Das Taehyung wieder jeden Schritt dreimal in seinem Kopf durchgehen musste. Das er schon aufgeregt im Eingangsbereich stand, gespannt auf das was der Tätowierte geplannt hat, weil er mal wieder nichts erwähnt hatte.
Als das läuten der Klingel ertönt rennt Taehyung nicht sofort zur Tür, wie er es am liebsten getan hätte, sondern verweilt noch ein bisschen in seiner Position. Erst nach ein Paar Sekunden erhebt sich von seiner Kommode, auf der er sich die ganze Zeit angelehnt hatte um die Tür zu öffnen.
Jungkook steht lächelt vor ihm und schnell huscht Taehyung aus seinem eigenen Haus.
» Sagst du mir wohin die Reise geht?«, fragt Taehyung und folgt Jungkook mit großen Schritten zu seinem Auto. » Nein, aber es ist nichts allzu besonderes.«, gibt er Seelenruhig von sich und steigt ein.
Das erste was Taehyung in den Kopf kommt, ist das es auf magische Weise immer ein bisschen besonders ist, wenn er was zusammen mit Jeon unternimmt, nur kann er dies nicht laut hinaus sagen.
An Jungkooks Rückspiegel hängt immer noch die selbe Ananas, die er vor gut drei Wochen besorgt hat.
Taehyung erinnert sich daran, wie häuprig ihr start war. Das er am Anfang von der Idee mit dem Deal nicht begeistert war. Wie ihr erstes Öffentliches Essen im Restaurant lief und was für ein flasches Bild er danach von Jeon Jungkook gehabt hatte.
Wie sie zusammen das erste Mal am Strand waren, das Jeon nachdem Taehyung ihm gesagt hatte, dass er Ananas liebte einen Ananasduftbaum besorgt hatte. Wie sie zusammen Pizza gebacken hatten, und danach wieder zum Strand gefahren sind, nur um im eiskalten Wasser fast zu erfieren.
Sie kannten sich nicht lange, eigentlich könnte man behaupten, sie haben sich grade erst kennengelernt, trotzdem haben sie schon was erlebt und jedes mal wenn sie sich erneut treffen, ist es wie ein neuer Schmetterling in Taehyungs Bauch der aufflattert.
Als Taehyung in den Fußraum vor seinem Sitz blickt, liegt dort die Stofftasche, die Jeon zum Strand dabei hatte. Der Braunhaarige kann eine dunkelgraue Stoffdecke erkennen.
Mit seinem Zeigefinger zeigt er auf die Tasche, » Ich hoffe wir fahren nicht nochmal zum Strand, dass Wasser ist Eisig.«
Jeon folgt dem Blick von Taehyungs Finger und lacht eben auf. » Nein keine Sorge, aber der Strand wäre trotzdem schön.«
Taehyung nickt, » Ich hab nix gegen den Strand, aber ich wäre nicht erneut ins kalte Wasser gesprungen.« » Werd ich mir merken.«
Taehyung lächelt, wobei er kurz einmal zu seiner linken blickt und Jeons Seitenprofil mustert. Als dieser allerdings in seiner Hosentasche krammt, und eine kleine viereckige Schachtel hinaus zieht, fällt Taehyung erst wieder ein, das Jeon Raucher ist.
Det Tätowiert nimmt die Zigarette die er eben aus seiner Schachtel gezogen hat locker zwischen die Finger, bevor er sie sich zwischen die Lippen setzt. Danach knipst er sie mit einem Feuerzeug an, bevor er den Rauch tief ein atmet und ihn seine Lungen füllen lässt. Sofort fühlt er sich auf eine Art erleichtert und befriedigt.
Taehyung hingegen lässt das Fenster aus seiner Seite hinuter, um nicht den Qualm der von Gestank geprägt ist abzubekommen. Mit einmal mal war der süße Duft des Duftbaumes verblasst.
» Fahren wir noch weit?«, fragt der Braunhaarige wodrauf hin Jungkook nur den Kopf schüttelt, und wenige Minuten auf einem Platz parkt.
Taehyung steigt aus und Jeon tut es ihm gleich. Sie stehen fast an einem Straßenrand, neben einer großen, leeren Wiese. Weit und breit ist kein Laden zusehen, sondern nur vereinzelte Häuser, die nach Altbau aussehen.
» Was machen wir hier?«, verwundert blickt Taehyung sich um, weil es weit und breit nichts gibt. Jungkook lächelt nur amüsant. » Komm mit.«, er schultert die Tasche und lauft auf die leere Wiese zu, auf der keine einzige Blume blüht, obwohl sie so gigantisch ist.
Ab und zu knackst es unter ihren Sohlen, wenn sie auf kleine abgefallene Äste treten, aber trotzdem ist auch kein einziger Baum vorhanden. Als Jeon irgendwann einfach stehen bleibt, die Decke aus der Tasche zieht und ausbreitet, begutachtet Taehyung das ganze nur mit einem Stirn runzeln. Jungkook legt sich einfach auf die Decke, verschränkt dabei seine Arme hinter seinen Kopf, und schaut zu dem Brünetten hinauf.
» Willst du für immer da stehen bleiben?«
Taehyung setzt sich langsam zu ihm, versucht es sich auf der Decke bequem zu machen bevor er sich auf seinen Rücken legt. » Blick einfach hoch.«, sagt Jeon ruhig neben ihm. Taehyung tut, was von ihm verlangt wird bevor er ins Staunen gerät.
Der Himmel über Seoul ist mit einer dunklen Decke der Nacht übersehen. Aber das ist nicht das, was es besonderes, sondern der Vollmond, der in der Mitte des Himmels steht und alles um sich herum zum schimmern bringt. Die Sterne, die aussehen wie kleine, einsame Diamanten, die funkeln wie etwas ganz besonderes.
» Das ist..—« » unglaublich oder?«, beendet Jungkook Taehyungs Satz und dreht sein Kopf in seine Richtung. Taehyungs Seitenprofil ist markelos. Seine Nase ist rund, die Lippen voll und er hat einen ausgeprägten Kiefer. Seine Haare tanzen hin und wieder in kleinen Locken.
Taehyung lächelt, nicht nur mit seinem Gesicht, sondern auch mit seinem Herzen.
» Es ist einzigartig.«
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