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Nervös steht der nun Braunhaarige vor der Haustür von Jeon. Sie ist genau so schwarz wie sein Haar und in der Mitte ziert sich ein Streifen aus Glas, durch den man in den Eingangsbereich spähen kann. Links neben der Tür ist die kleine Klingeln, und Taehyung kribbelt es nervös in den Fingerspitzen, als würden Armeisen darüber krabbeln.
Noch ein letztes Mal streicht er seine Klamotten glatt. Er stand bestimmt schon Drei Minuten vor der Haustür, und hatte schon ein dutzendmal sein Oberteil glatt gestrichen. Glatter konnte es nicht mehr werden.
Mit schneller Bewegungen drückt er den kleinen Knopf der Klingel und schon ertönt ein lautes, schrilles Läutern. Es dauert keine 30 Sekunden, da erblickt er Jungkook schon durch den kleinen Streifen an Glas.
» Schön das du endlich geklingelt hast.«, sagt der Tätowierte vor Taehyung wessen Gesichtsausdruck zu verwirrt welchset. Offensichtlich scheint auch Jeon das zu merken, was ihm ein kleines, raues Lachen entlockt.
» Ich hab eine Kamera an der Klingel, du standest Vier Minuten davor und hast jede Zehn Sekunden deine Klamotten wie verrückt glatt gestrichen.«
Taehyung reißt urplötzlich seinen Kopf zur Klingel, und scheint erst jetzt die schwarze Kugel war zu nehmen, die darüber hängt. Hitze steigt in seine Wangen auf und sein Magen kribbelt beinahe ekelhaft. Ihm war es mehr als nur unangenehm, dass Jungkook ihn dabei zugesehen hatte, wie nervös er vor der Tür stand. Dabei wusste Taehyung nicht einmal, was ihn so nervös machte.
Er und Jungkook hatten schon Zahlreiche Unterhaltungen geführt, und sie schienen sich gut zu verstehen. Trotzdem war da immer dieses angespannte, in den sanften Schultern des nun Braunhaarigens.
Jungkook tritt breit grinsend zur Seite und mit gesenktem Kopf läuft der Braunhaarige an ihm vorbei. Schlussendlich bleibt er aber unschlüssig im Eingangsbereich stehen. Rechts ist eine Gaderobe, an der Lederjacken hinab hängen wie Äpfel. Darunter befindet sich eine Ansammlung von dickgen, fetten Boots. Nur ein paar einfache Sneaker schmuggelten sich mit hinein.
Taehyung lief darauf zu um sich die Schuhe von dem Füßen zu streifen. Er trug keine Jacke, weil es viel zu Warm dafür war. Dann folgte er Jungkook. Dieser Lief an einem länglichen Tisch vorbei, der aus dem dunkelm Holz besteht, in einen Bereich der nach einem Wohnzimmer aussieht. Es stehen zwei dunkle Sofas aus Leder um einem Holztisch herum, der auf flauschigen Untergrund steht.
Übel all liegen wie wild verstreut Kissen herum, und auf dem großen Fernseher läuft eine bekannte Serie, von der sie immer die alten Folgen neu abspielten.
Bevor Taehyung die Chance hat, sich niederzulassen, unterbricht ihn die Honig Stimme von Jungkook.
» Willst du was essen, oder trinken?«, als der Braunhaarige sich umdreht macht der Tätowierte eine Kopfbewegung in Richtung Küche.
» Was hast du den da?«, vorsichtig dreht Taehyung sich um und folgt dem anderen in die Küche. Dieser reißt gleich zwei Kühlschranke auf. Einen für die Getränke, den anderen für das Essen. » Ich würd den Pfirsich Eistee nehmen.« Jungkook nickt und holt eine Flasche heraus und schlägt die Tür zu. Dann widmen sie sich dem Essen. Jungkook grinst bevor er die Fertig Mischung für Pizza Teig heraus zieht.
» Lust auf Pizza?«, fragt er und hält dabei den länglichen Papkarton hoch, in dem sich fertiger Teig und Tomatensauce befinden. Taehyung nickt Lächelnd. Er aß Pizza nicht oft, aber sehr gerne. Der Schwarzhaarige hatte sich bereits weggedreht, so das Taehyung alleine vor dem Kühlschrank stand, und ihn nach Lebensmittel absuchte, die sie fürs Belegen der Pizza benutzten konnten.
» Ich hab leider keine Ananas da.«, Hört er hinter sich, weswegen seine Lippen sich zu einem wohligen Grinsen verzogen.» Ananas auf einer Pizza ist eine Sünde. «, sagte er schlussendlich. » Gut das wir uns verstehen.« Jungkooks Stimme war kaum zu hören, da er in Schubalden und Schränken krammte, und Besteck klirrte.
» Schau mal unten, da müsste Salami sein. Und in der Innenseite der Tür Mais.«
Taehyung zog das unterste Fach hinaus, und fand die besagte Packung mit Salami. Dazu nahm er die Dose Mais und drehte sich nun endlich zu Jungkook um, der den Teig bereits auf ein Blech gelegt hatte. Daneben stand ein Glas Pfirsich-Eistee, nach dem der Braunhaarige griff. Es war schön kalt und nicht zu süß.
Taehyungs Nervosität war wie mit dem Wind auf und davon, als hätte es sie nie gegeben. So, als hätte er sie irgendwo auf dem Weg vom Flur zur Küche verloren. Er war froh darüber, mitten in Jungkooks dunkelgrauer Küche zustehen, anstatt in seinem Bett vor dem Fernseher zu liegen.
Er hatte immer dieses Gefühl, Jungkook schon unheimlich lange zu kennen, aber gleichzeitig wusste er nichts über den Tätowierten.
Jungkook fing bereits an, die Tomatensauce über den Teig zu gießen, bevor Taehyung sich erneut zum Kühlschrank dreht. Er holt Pizzakäse hinaus, dazu findet er noch Oliven. Er schließt mit vollen Händen die Tür und stellt es neben dem Blech ab. Als Jungkooks Blick auf die Oliven fällt, verzieht er den Mund als hätte er auf eine Gebissen.
» Du willst wirklich dieses Gift darauf machen?«, mit hochgezogener Augenbraue liegen die Augen des schwarzhaarigen auf dem Glas, in dem die schwarzen Kugeln schwimmen. » Gift? Die sind aus deinem Kühlschrank.«, Taehyung war sichtlich drüber verwirrt warum Jungkook Oliven hatte, wenn er sie nicht mochte.
» Jin isst sie immer, als sein es Chips, alleine bei dem Gedanken krieg ich Gänsehaut.«
Jungkook schüttelte einmal seinen Oberkörper, als würde ihm ein Schauer den Rücken hinab laufen. Taehyung lachte auf. » Ich mach sie nur auf eine Hälfte.«
Jungkook nickt.
Taehyung griff bereits nach dem Käse und began, diesen über den Teig zu streuen. Danach legten die beiden vereinzelte Salami Scheiben auf die fast fertige Pizza. Während Jungkook Mais hinüber gab, legte der Braunhaarige ein paar Oliven auf seine Seite.
Danach schob Jungkook das Blech in den nicht Vorgeheizten Offen, weil wer machte das schon, und stellte einen Timer.
Danach setzten die beiden sich auf das Sofa. » Das war anstrengender als gedacht.«, Seufend ließ Jungkook sich zurück fallen was Taehyung zum kichern brachte.
» Das fandest du anstrengend?«
Für Taehyung war es nichts, ein paar Lebensmittel auf einander zu streuen. Er liebte es, zu Kochen, nur hatte er keine Zeit dafür. » Ich hasse Kochen.«, sagte der Tätowierte neben ihm. » Ich liebe Kochen.«
Jungkook grinste. » Die Vorstellung wie du wie eine Prima Ballerina durch die Küche tanzt ist amüsant.«
Taehyung lachte während Jungkook nur dran denken konnte, wie der Braunhaarige durch die Küche flog, als wäre er unaufhaltbar. » So begabt bin ich wahrscheinlich nicht.«
Jungkook zuckt nur mit den Schultern. » Solange es essbar ist.«
» Leider hab ich nie die Zeit dazu«
Jungkook nickt verstehend. Er war kaum zu Hause, da blieb definitiv keine Zeit, um noch selber zu kochen. Nur störte es ihn nicht. Er konnte kochen, nicht außergewöhnlich gut, aber so, dass man es essen konnte. Aber er fand es schlichtweg einfach nervig. In der Regel organisierte Jin Essen oder veranlasste es, etwas zu bestellen oder bestimmte Zeiten festzulegen, um essen zu gehen.
Bei Taehyung und Namjoon war es nicht anders. Meistens bestellten sie essen, um einmal davon abzubeißen und dann direkt wieder los zu müssen. Der Zeitplan für die Tage war nah aneinander geqeutsch, dass kaum Zeit zum Atmen blieb.
» Wie gehts jetzt eigentlich weiter mit unsere Fake Beziehung?«, Jungkook dreht seinen Kopf, um in die Gold schimmerden Augen Taehyungs zu sehen. Sein Ausdruck war leicht erschrocken, dank der plötzlichen Frage. Der Braunhaarige seufzt. » Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir mit Joon und Jin drüber reden, was jetzt am schlausten wäre.«
Der Schwarzhaarige nickt, wobei er kurz in seine Gedanken abdriftet.
Es geschah so plötzlich, doch es fühlte sich in keiner Weise falsch an, auch wenn er wusste, dass es das war. Eine Beziehung vorzutäuschen, nur um von negativen Schlagzeilen abzulenken. Aufgrund seines verstohlenen Verhaltens wurde Taehyung mit einbezogen.
Wie lange sollten sie das ganze überhaupt vortäuschen? Und was passierte, wenn sie sich " trennen " würden?
Zu viele ungeklärte Fragen, auf den die Antwort fehlte. Jungkook wollte die Antworten nicht einmal wissen, den sie würden ihm nicht gefallen, so viel war klar.
» Lust auf Wein?«, Jungkook brach die Stille und erhob sich, als Taehyung neben ihm nickte, dabei ein leichtes Lächeln aufgesetzt.
Still ging Jungkook dir Treppe hinunter, in seinen Keller. Dort lagerte er die Alkoholischen Getränke. Er öffnete einen Kühlschrank und griff nach einer der vielen Weinflaschen. Sofort spürte er die Kälte des Glases an seiner Haut.
Mit der Flasche lief er wieder hinauf, schnappte sich zwei Weingläser bevor er etwas der blutroten Flüssigkeit hinein goss. Vorsichtig reichte er eins der beiden Gläser Taehyung, der einen Schluck nahm.
Der Wein hatte einen bitteren Geschmack im Abgang, genau wie die Gedanken des Schwarzhaarigen, die langsam aber sicher seinen Kopf zerbrachen, und dafür sorgten, dass er nicht mehr klar denken konnte.
Als sich Jungkooks Lippen ein verräterisch grinsen schlich, was seine schneeweißen Zähne freilegte, schaute Taehyung in leicht ängstlich an. Der Tätowierte stand schlagartig auf und Klatsche laut in seine Hände. Als er sein Mund öffnete, piepte der Timer. » Perfekt!«, schrie Jungkook und lief mit schnellen Schritten in die Küche, aus der gedämmtes Licht schien.
Die Sonne war schon vor langer Zeit irgendwo hinterm Horizont verschwunden und die dunkle Decke des Abends hatte sich über die Stadt gelegt.
Taehyung saß immer noch auf der Couch und beobachte Jungkook dabei, wie er Schubladeb durchwühlte. Dank der offenen Küche, die der Schwarzhaarige hatte, hatte Taehyung eine klare sicht. Er holte zwei längliche Dosen hinaus. Dann griff er nach einem Tuch um das heiße Blech aus den Offen zu ziehen. Er schnitt sie in Stücke, wobei er manchmal fluchte weil er sich die Finger verbrannt.
Es war amüsant mit anzusehen, wie Jungkook in der Küche herum hüpfte wie ein kleines Kind. Er war auf einmal so mit Energie geladen, dass es Taehyung sorgen bereitete. Er konnte aber nur über das Verhalten seines Gegenübers kichern, und auf komische Art wurde sein Herz dabei warm.
» Pass auf.«, brachte Taehyung unterm Lachen heraus. » Ich hab eine mega Idee!« Taehyung konnte selbst bei dem wenig Licht erkennen, wie die Augen von Jungkook funkelten. Seine Lippen waren immer noch zum Lächeln geschürzt. » Du machst mir angst.«
Jungkook packte die Pizza stücke in die Plastikdosen, bevor er sie verschloss. » Hier.«, er hielt sie Taehyung hin, der sie überrumpelt annahm. Selbst durch das Plastik nahm er die wärme war. Der Schwarzhaarige schnappte sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und die Eisteeflasche.
» Komm!«, breit grinsend dreht Jungkook sich um und läuft Richtung Eingangsbereich. Da knipste er das Licht an, bevor er die Flaschen auf der kleinen Kommode abstellt. Danach greift er nach einem Paar seiner Boots und schlüpft hinein. » Zieh deine Schuhe an komm schon!«, spricht er zu dem Braunhaarigen als er bemerkt wie dieser immer noch unschlüssig im Türrahmen verweilt.
Er nickt, stellt die Dosen ab und tut was im gesagt wurde.
Danach folgt er gespannt Jungkook, der mittlerweile noch seinen Auto Schlüssel in der Hand hielt. Er schloss auf, legt die Flaschen auf den Rücksitzt bevor er vorne einsteigt. Taehyung hingegen legt die Dosen einfach in den Fußraum. Angeschnallt fährt Jungkook los.
Aus dem Radio ertönt sofort leise Musik. Der Schwarzhaarige lässt die Fenster hinuter, wodurch Wind eindringt. Die Haare der beiden Männer wehen wie wild herum, als würden sie Tanzen. Die angenehmen kühle Sommerluft streift die zarte Haut von Taehyung. Im gegensatz zu den Temperaturen die Mittags herrschen, ist es eiskalt.
Es fühlt sich wie eine erfrischende Abkühlung an.
Taehyung rutsch auf dem Sitz hin und her, dabei schaut er aus dem Fenster. Bäume so wie viele Häuser ziehen an ihm in Sekundenschnelle vorbei. Er schaut immer mal wieder rüber zu Jungkook, der auf die Straße konzentriert ist. » Wohin fahren wir?«, fragt Taehyung schlussendlich und Jungkook lächelt nur. » Lass die Überraschen.«, ist alles was er dazu sagt, bevor er das Radio weiter aufdreht.
Taehyung kann nicht anders, als leicht zu schmunzeln. Natürlich bemerkt er dabei, wie es in seiner Brust warm wird.
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