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Blitzlichter treffen Taehyung wie Hagel, der unsanft auf ihn einprasselt. Seine Augen brennen und sind gereizt, trotzdem steht er mit breitem Lächeln dort und schaut einmal in jede Richtung. Sein Name wird aus allen Winkeln geschrien, aber nur ein schrilles Piepen ertönt in seinen Ohren. Das Geschrei vermischt sich mit dem Klicken der Unzähligen von Kameras und dem Brummen der Autos, die immer wieder vor dem roten Teppich halten, und wird somit undeutlich.

Der Teppich ist links und rechts von Metallgittern geschützt, hinter dem sich die Menschen häufen wie Blätter im Herbst. Einige von ihnen halten Mikrofone in der Hand, während hinter ihnen eine Person mit Kamera steht, die sicherlich noch schwerer ist als sie selbst. Taehyung winkt und lächelt. So, wie es ihm beigebracht wurde.

Er trägt einen weißen Anzug mit einem rosafarbenen Hemd darunter. Auf diesem sind wild saftig pinke Blumen gesteckt, die hervorstechen. An seinen Ohren stecken goldene Ohrringe mit einem ebenfalls rosafarbenen Kristall. Auch an seinen Fingern schmiegen sich Ringe mit denselben Farben. Seine blonden Haare sind in der Stirn lockig.

Er läuft weiter, steigt die zwei Stufen hoch, die eben so mit dem rotem Samdteppich bezogen sind, und dreht sich ein letzter Mal zur Verabschiedung um. Namjoon hat während dieser Zeit ununterbrochen an den vier großen Glastüren gehangen, die von sieben Wachen überwacht werden.

Namjoon trägt einen schwarzen Anzug, schwarzes Hemd und seine rabenschwarzen Haare zurück gegeelt. Um seinen Hals liegt eine Krawatte, die sich in dem selben rosaton wie Taehyungs Hemd über seine breite Brust streckt.

Er lässt seinen Handy in der Hosentasche verschwinden, sobald er bemerkt, dasd der Blondhaarige auf ihn zu läuft. » Können wir?«, fragt er und Taehyung nickt. Mit schnellen Schritten gehen sie in das teuere Gebäude, an dem draußen in leuchtender Schrift Prada steht.

Im inneren ist es wesentlich leiser, aber nicht weniger los. Überall stehen schick gekleidete Menschen, halten einen Glas gefüllt mit prickelnden Champagner in der Hand und unterhalten sich lachend, während Schmuck in Wert von mehreren Tausenden von Euros an ihren Körper funkelt, wie Feuerwerk.
Kellner rennen wie wild durch die gegend, als würden sie vom Teufel gejaggt werden, dass ihn der Schweiß von der Stirn rinnt. Die einen mit einem Tablett leerer Gläser, die anderem mit einem voller Gläser, in denen vermutlich überteuerte Alkohol sprudelt, der aber widerlicher schmeckt als der billige von Edeka.

Taehyung läuft an allen lächelnd vorbei, bückt sich ein paar mal bevor er durch den flatterhaften Flur, in den Ess-Saal läuft.

Das ganze Gebäude besteht aus einer hohen Decke, für die der Blonhdhaarige drei Meter groß sein müsste, um sie zu erreichen. Die Wände sind in einem blütenweiß gestrichen, und mit vielen Kunstwerken geziert, die in goldenen Rahmen hängen. Oft stehen kleine Regale an den Wänden, auf den prächtige Blumen in bunten Vasen stehen. Überall hängen Auszeichnungen von Prada, bilder ihrer ersten Kollektion, mit denen ihrer erfolgreichsten vermischen sich an den Wänden.

Im Ess-Saal ziert sich ein langer, eher gigantischer Tisch von einer Zimmerseite bis zur anderen in der Mitte. Nicht zu vergessen, dass das Zimmer die größe von ganz Asien zu haben scheint.

Der Raum strahlt eine angenehme Atmosphäre aus. Das Licht ist Warm gehalten, an den Wänden zieren sich Bilder von Models, die für Prada geshootet haben. Auf einen kann Taehyung sich selber erkennen. Auf dem Bild hatte er noch braune Haare. Seine Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt, die die größe seines halbes Gesicht hat, während der Rest von ihm in einem Anzug aus Perlen steckt, die wenig Haut bedeckt.

Der große Tisch der in der Mitte des Raumes steht, trennt den Raum fast in zwei. Links und Rechts stehen Runde Tische, mit vier bis fünf Sitzplätzen. Vorsichtig, nirgendwo gegenzuknallen, aus angst etwas umzuwerfen, sucht Taehyung seinen Namen auf einem der kleinen Schildchen.

Es stehen bereits Teller auf den Tischen, in der Mitte ein Kerzenständer. Die Tischdecke ist weiße und hat rote Spritzer, als hätte man jemanden drauf qualvoll ermordet. Außerdem liegen um den Kerzenständer herum vereinzelte Rosenblätter. Sie sind echt, was man an den dunklen Verfärbungen am Rand erkennen kann.

Der Blondhaarige sucht bestimmt fünf Minuten, dank der Anzahl an Tischen.

Als Taehyung seinen Namen in geschnörkelter Schrift auf einen der Namenkärtchen ließt, blickt er auch auf die anderen. Namjoon sitzt neben ihm, wie abgeklärt. Gegenüber vom ihm sitzt eine Yu Ji-min. Taehyung kennt sie, nicht persönlich, aber von ihrer Rolle als Karina in der Serie SupernoVa, durch die sie so bekannt wurde.

Der Blondhaarige hoffte innerlich, dass es nicht unangenehm werden würde, mit ihr zusammen am Tisch sitzen zu müssen. Aber noch viel mehr hoffte er, dass es nicht zu Schlagzeilen kommen würde. So wie immer, wenn er neben einer weiblichen Person saß. In sich drin seufzte er.

Taehyung schaut immer noch auf das Schild, auf dem der Name der jungen Dame steht. Erst als es plötzlich hochgehoben wird, und ein neues davor gesetzt wird, scheint er aus seinen Gedanken gerissen zu werden. Er schaut nicht auf, sondern auf das neue Schild mit dem neuen Namen, den er nur allzu gut kennt, dann blickt er hoch in mitternachtsdunkle Augen, die ihn mit einer intensivität mustern, dass es den Blondhaarigen einen schauer über den Rücken jagt, der dort hinab huscht wie eine Katze.

» Ich hoffe, du hast nichts dagegen?«, mit gepiercter, hochgezogener Augenbraue und schelmischen grinsen schaut Jungkook auf Taehyung hinab. Taehyung antwortet nicht sofort, sondern schluckt erst, dann mustert er Jungkook. Er trägt ein schwarzes Seidenoberteil, was noch über seinen Bauchnabel endet. An seinem Schultern bis zum Kragen hängen Perlenketten hinab, wie ein Wasserfall. Seine Hose, die wie eine normale Anzugshose aussieht, sitzt ihm Tief auf den Hüften. Dank der kürze des Oberteiles, ist seine schmale Hüfte freigelgt und dazu sein definierter Bauch.

Taehyung beißt sich auf die Innenseite seiner Wange, wahrscheinlich würde er lieber in Jungkook beißen, den so sah der Schwarzhaarige mit dem zurück gegeelten Haaren grade aus. Am liebsten würde Taehyung die Ketten aus Perlen greifen, nur um dem Tattowierten zu sich über den Tisch zu ziehen.

Seine Freigelegte Haut glänzt und glitzert, als seie er garnicht vom Planeten Erde. Jungskooks Gesicht war stärker geschminkt als sonst und seine Wangenknochen wurden scharf betont.

Erst als Taehyungs Augen wieder zum Gesicht seines gegenübers wandern, hat er das Gefühl, erwischt zu werden. Der Schwarzhaarige mustert ihn abwartend, so als hätte Taehyung seine Gedanken laut ausgesprochen. Aber Jungkook sah nicht abfällig aus, sondern eher so, als würde er wollen, dass Taehyung mehr von seinen Gedanken preisgab.

» Also?«, fragte Jungkook noch mal nach. Taehyung nickte, » Ich hätte kein Problem, nur vielleicht Yu Ji-min.« Jungkook lacht kurz auf, dann tauscht er auch das Schild ihres Managers, mit Jins aus. » Die hab ich sofort gefragt, als ich gesehen hab das sie bei dir am Tisch sitzt. «

Taehyung ist warm, und er glaubt seine Wangen sind rot. Er weiß nicht woran es liegt. Oder vielleicht weiß er es doch. Jungkook sieht verdammt aus, in dem Bauchfreien Oberteil, dass sich auch noch so um seine breiten Schultern schmiegt, dass der Blondhaarige seine Finger in diese krallen möchte, sieht er aus wie aus dem Himmel persönlich.

Vielleicht ist es der Duft seines Parfüms, welches nach einem hauch Arrogantheit riecht, und damit Taehyung sinnlich um den Verstand bringt. Dazu noch die süße Note an Vanillie, in der Taehyung baden könnte.

Jungkook zieht den Stuhl zurück, um sich drauf fallen zu lassen. Dabei stehlt er lautstark ein leeres Champagnerglas auf den Tisch, und dank der größe des Raumes hat Taehyung das Gefühl, dass es bis in die letzte Ecke gehallt hat.

» Wie viel hattest du schon?«, fragt der Blondhaarige und schaut dabei zu dem leeren Glas. Der Schwarzhaarige grinst kurz. » Noch nicht genug.«

Langsam schleicht sich auch ein kleines Lächeln auf Taehyung Lippen. Es war definitiv nicht Jungkook erstes Glas gewesen. Und es war auch nicht Taehyungs ersten Lächeln auf seinen vollen Lippen gewesen, wenn er mit Jungkoon war.

Sie verstanden sich gut, was nur ein Vorteil war, für Ihrer Abmachung. Aber es schien immer ein kleiner Funke zwischen ihn zu sein. Er war heiß und wenn Taehyung nach ihm greifen wollen würde, würde er sich verbrennen. Er sah es so, ob es Jungkook genau so erging wusste er nicht.

Langsam wird der Raum immer voller und lauter. Alle scheinen ihren Platz einzunehmen und ab zu warten. Namjoon und Jin lassen sich ebenfalls neben Taehyung und Jungkook nieder.

Dabei wirft Jungkook einen Blick auf seinen Manager, der sich seufzend durch die Haare fährt. Ein schweißfilm liegt auf seiner Stirn die er in Falten wirft. Jungkook war nicht entgangen, wie er vorhin Telefoniert hatte, und dabei wild umher gestikuliert hatte, als würde er nach einer Wespe um sich schlagen. Der Tattowierte hatte keinen blasen Schimmer, worum es sich handelte, er wusste nur, dass sein Manager deutlich genervt war. Um das zu erkennen, musste man nicht mal Jins Namen wissen.

Als alle ihren Platz gefunden zu scheinen haben, stellt sich ein Mann im schlichten Anzug hinter den langen Tisch, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Taehyung passt garnicht richtig auf, sondern sieht nur verträumt zu den Mann, der eine Rede hält, die ihn nicht interessiert, bevor unzählige an Köchen neben ihn hinein stolzieren und Gerichte auf dem großen Tisch platzieren.

Der Raum wird eingenommen von den unterschiedlichsten Düften, die sich alle irgendwo treffen und verschmelzen. Aus Lautsprechern an der Decke ertönt klassische Musik, die kaum hörbar ist, dank des wilden Gerede der Menschenmenge.

Jin und Jungkook stehen auf, und Namjoon und Taehyung tuen es ihnen gleich. Mit ihren Tellern laufen sie auf den Tisch zu. So näher sie kommen, so stärker wird der Geruch von leckerem Essen.

Der Blondhaarige lässt gierig seine Augen über den Tisch wandern, und der Schwarzhaarige tut es ihn gleich. Taehyung läuft bereits das Wasser im Mund zusammen, und er grübbelt herum, welches Gericht auf seinem Teller platz findet. Schlussendlich entscheidet er sich für einen einfachen Salat, aus Kopfsalat, Paprika, Lauchzwiebel, Glasnudeln und Garnelen. Dieser ist mit einem Kräuterdressing abgerundet.

Jungkook hat sich im Gegensatz zu Taehyung recht schnell entschieden, so als hätte er vorher bereits gewusst, was er nehmen würde. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, alles anzusehen. Auf seinem Teller lagen hackfleischröllchen, in denen kleine Stücke Feta untergemischt wurden. Dazu hat er Ofenkartoffel und Süßkartoffel, die in kleine Würfel geschnitten wurden. Dazu einen einfachen Quarkdipp.

Während es für den Schwarzhaarigen ein neues Glas mit süßem Champagner wird, wird es für Taehyung ein Glas mit Wasser, in dem Himbeer, Gurken und Zitronen Stücken schwimmen.

Die zwei Männer finden wieder Platz an dem runden Tisch. Als Taehyung bemerkt, dass Namjoons und Jins Teller leer zurück gelassen wurde, runzelt er die Stirn. Sie waren definitiv mit ihnen gegangen.

» Sind die aus deinen Vorgarten?«, der Schwarzhaarige sieht fragen zu Taehyung, der nur verwirrt darein sieht. Jungkook lacht. » Dein Hemd. Die pinken Blumen sehen aus wie die, die bei dir Blühen.«

Jetzt muss auch Taehyung grinsen, wegen Jungkooks dummer Frage.
» Klar, alle selber gepflückt, aber jetzt ist mein Vorgarten kahl. «
Taehyung greift nach seiner Gabel und steckt sich eine Garnele in den Mund. Sie ist weich und zergeht wie Butter auf seiner Zunge. Außerdem schmeckt sie leicht sauer nach Zitrone.

» Versteh, Pflanz einen Ananasbaum.« Taehyung beißt sich auf die Unterlippe, bevor er prustend los lacht. Jungkook hingegen weiß nicht, wieso der Blondhaarige vor sich sich seinen Bauch hält, und Tränen in seinen Augen glitzern. Erst als Taehyung bemerkt, dass Jungkook ihn mit zusammen gezogen Augenbrauen ansieht, fängt er sich.

» Scheiße, du meintest das ernst?!«, fragt er ungläubig.
» Sie wachsen nicht am Baum oder?«
Taehyung wischt sich mit den Zeigefinger am Rand seines Auge entlag. Ein grinsen umspielt seine vollen Lippen und ihm ist warm.
» Nein, sie wachsen nicht am Baum.«

Jungkook zuckt grinsend mit den Schultern. » Dann eben ein Ananas Busch, oder woran die Dinger wachsen.« » Seh ich für dich aus wie ein Ananas Züchter?«

Kurz schaut der Schwarzhaarige Taehyung aus zusammen gekniffenen Augen an. Lässt seinen Blick einmal komplett über ihn Wandern, als würde er ein Gemälde betrachten, von dem er überlegt es sich ins Wohnzimmer zu hängen. Oder doch ins Schlafzimmer, mitten übers Bett.

» Nein, eher wie eine Blume, die von Bienen Attackiert wird.« der Blondhaarige schnaubt. » Man kann nicht alles haben.«

Das war das letzte Wort des Gespräches, bevor die beiden Männer sich wieder ihrem essen widmen. Taehyung ist ganz warm, dabei gibt es zwei große Fenster im Raum, die auf Kipp sind. Die angenehme Nachtluft dringt durch diese und sorgt für frischen Sauerstoff. Trotzdem hat Taehyung das Gefühl, als hätte er von der Kerze vor sich einen Funken abbekommen, der ihn jetzt in Brand gesetzt hat.

Außerdem strahlt er bis über beide Ohren hinweg, als seie er die Sonne selbst. Seine schneeweißen Zähne sind deutlich sichtbar. Und als der Blondhaarige zu dem Schwarzhaarigen vor sich sieht, liegt auch ein kleines Lächeln auf dessen Lippen.

Namjoon und Jin sind immer noch nicht aufgekreuzt. Während Taehyung es komplett vergessen hat, scheint Jungkook es grade erst zu bemerken. » Ich geh mal eben für kleine Jungs.«, entschuldigt er sich bei Taehyung, der ihm zu nickt.
Kurz wackelt der Schwarzhaarige, als wäre er auf einem Schiff als er aufsteht. Das sollte wirklich sein letztes Glas Champagner sein.

Er läuft durch die hellen Flure, auch an den großen Glastüren worbei, vor denen immer noch eine menge an Paparazzis stehen. Leider sind die Türen nicht getönt, weswegen unkontrollierte Schreie nach Jungkook ertönen. Dieser ignoriert sie aber gekonnt, und läuft weiter.

Als er eine Stimme vernimmt, die zu Jin gehört, läuft er mit langsamen Schritten weiter.
» Ich will aber kein zweites, eins reicht!«, schreit er, und Jungkook ist sich bereits bewusst, dass er wieder am Telefonieren ist.

Er war es immer, genau wie Namjoon. Ständig wurden die beiden angerufen, als seien sie der Notruf, den man in jeder brenzlichen Situation rief. Entweder waren es Einladungen, Fotoshoots oder Interviews. Ständig klingelte das Telefon, dass Jin am liebsten jeden Tag den Klingelton ändern würde, weil er so schnell genervt von einem war. Nur leider würden ihm irgendwann die Klingeltöne ausgehen.

Jungkook runzelt die Stirn. Jins Stimme klingt gereizt, als würde sie gleich reißen wie ein Gummiband.

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