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Jeongguk P.o.V.
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»Hyunjin, ich bekomme ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf!«, jammerte ich meinen besten Freund verzweifelt voll, der am anderen Ende der Stadt an seinem Handy saß und meinem weinerlichen Vortrag stillschweigend lauschte. Dabei ging es natürlich - um wen denn auch sonst - um Jimin. Um Jimin und um unseren kleinen Ausflug am Mittwoch zur Eisdiele.
Grundsätzlich war echt viel an diesem ganz normalen Mittwoch passiert. Wir hatten Sport, meine sexy Gedanken haben mich umgehauen - von denen ich Hyunjin natürlich nur grob erzählt hatte -, aus Versehen hatte ich Jimin den Volleyball ins Gesicht katapultiert, worauf dieser Nasenbluten bekommen hatte und wir, anstatt dann das Krankenzimmer aufzusuchen, einfach in die Stadt gegangen waren.
Zwar war dies schon zwei Tage her, doch trotzdem blitzte jede einzelne Sekunde unseres Treffens in bester HD-Qualität durch meine Erinnerungen, wie als hätte es sich erst vor wenigen Minuten abgespielt. Und da Taehyung als potentieller Ansprechpartner im Thema verliebt sein nicht zu gebrauchen war und mein Bruder es der halben Welt, also meinen Eltern weiterzählen würde, musste mein bester Freund herhalten, jetzt da ich ja mein Handy fürs Wochenende wiederhatte. Was er sich schon die ganze Zeit anhören musste?
»Das Vanille Eis ist echt superlecker! Willst du auch mal probieren Jeongguk?« Der blonde Lockenkopf blinzelte mich lieblich an und hielt mir sein Eis fröhlich unter die Nase. Wie festgefroren starrte ich ihn nur an, versuchte auf irgendeiner Weise zu verarbeiten, was er mir da gerade eben angeboten hatte. Das wäre ja schon beinahe ein fast-Kuss, wenn ich sein Eis kosten würde...
»Also willst du?« Zwei bärensteinfarbige Knopfaugen bohrten sich schon fast hoffnungsvoll in meine; der Wind, der durch die Bäume fuhr, durchwuschelte seine Haare. Der Geruch seines blumig, vanilligen Parfums wirbelte auf, strich mir um die Nase, umhüllte mich. »G-gerne«, japste ich, bekam darauf das weiß-gelbliche Eis vor den Mund gehalten. Zögerlich streckte ich meine Zunge heraus, meine Seelenspiegel fixierten die Seinen, ich leckte vorsichtig einmal über die Kugel. Mein Herz raste dabei, meine Schmetterlinge in mir schwirrten, völlig aus dem Häuschen, umher.
Hastig entfernte ich mich wieder, brach den für meinen Geschmack etwas zu intensiven Blickkontakt und atmete einmal tief durch. »Und?«
»Schmeckt su-super«, stammelte ich verlegen, bekam zu sehen, wie Jimin mir sein schönstes Eyesmile zuwarf und leise kicherte. Gott, dieser Junge wird irgendwann der Grund für einen Diabetesschock sein.
Darauf begann der Jüngere freudig sein Eis weiter zu schlecken und ich schaufelte mein eigenes in Windeseile nur so hinunter. Als ich fertig war, war er gerade einmal bei der Hälfte angelangt und summte zufrieden vor sich hin. »Das war echt die beste Idee, einfach vom Sportunterricht abzuhauen und Eis essen zu gehen!«, erfreute er sich und blickte mich von der Seite an, wartete wahrscheinlich auf eine Antwort von mir. Doch alles, zu dem ich gerade fähig war, war auf seine plumpen Lippen zu schauen und der Vanillecreme dabei zuzusehen, wie sie seine Unterlippe hinabrann. Das sah eindeutig zu verboten zweideutig aus!
»Jimin,... du... du hast da...«
»Hm?«
»- Vanille«, vollendete ich meinen stockenden Satz und intuitiv handelte ich ohne großartig nachzudenken. Ich streckte meine Hand nach seinem Mund aus, strich mit meinem Daumen über seine ultra weiche Lippe und entfernte die Creme. Mein gesamter Körper kribbelte wie verrückt, mein Blut geriet in Wallung, als ich seinen unschuldigen Blick auf mir spürte und mir wie ferngesteuert das flüssige Eis vom Finger leckte und schluckte.
»Jeongguk~«, wisperte er verwundert. »Du ähhh...«
»Ich glaub ich hol mir noch eine Kugel Eis!«, unterbrach ich ihn mit dunkelroten Wangen und sprang, wie als würde ich vor einer Wespe flüchten, auf und rannte zur Eisdiele.
»Dann frag den Jungen doch endlich nach einem Date«, war Hyunjins Kommentar dazu, der mal so nebenbei erwähnt, es echt gut aufgefasst hatte, dass ich auch auf Jungs stand. Er hatte nur gemeint, solange ich glücklich war und mich dieser Junge glücklich machen würde, hätte er kein Problem damit, denn Liebe kennt kein Geschlecht. Er wusste gar nicht, wie sehr ich ihn für diesen Satz hätte knuddeln können, was aber auch besser so war, sonst wäre er höchstwahrscheinlich geflohen.
»Aber das geht doch nicht so leicht. Da muss dieser passende Moment sein, dass ich ihn fragen kann. Und außerdem wird er heute Abend von seinen Eltern abgeholt, weil da doch alle zwei Wochen auf dem Internat dieses Familien Ding ist. Rate mal, wessen Eltern keine Zeit haben: richtig meine. Aber ist nicht so schlimm, die Anderen bleiben auch alle hier, ist anscheinend so eine Tradition von denen«, überflutete ich ihn mit Informationen und vergaß dabei selber glatt Luft zu holen.
»Dann schreib ihm doch einfach eine WhatsApp, ihr habt doch vorhin Nummern ausgetauscht, meintest du doch«, warf er ein. »Aber ich frag ihn doch nicht übers Handy nach einem Date! Hyunjin, jetzt streng dich doch mal an!«
»Eyy was fragst du dann eigentlich mich, der noch keine Beziehung hatte?! Immer muss ich Leute in Liebesdingen beraten, weißt du, wie anstrengend das ist?!«
»Oh ja stimmt...« Tatsächlich hatte er mich immer beraten, wenn ich wiedermal eine Freundin hatte und jedes Mal war er es, der meinte: 'Komm schieß sie ab, die macht dich nicht glücklich. Frag doch lieber das Mädchen im Bus, dem du immer hinterher glotzt.' Dass dieses Mädchen Jimin war und sich am Ende als Junge entpuppte, wussten wir beide damals natürlich nicht. Jetzt war Hyunjin aber eingeweiht und versuchte mir tatsächlich netterweise zu helfen.
»Egal, ich bekomme das schon irgendwie hin.« Zuversichtlich wie ich war, nickte ich mir nochmal selbst zu. »Du Bunny?« »Ja, Hyunie?«
»Ich muss jetzt auflegen. Meine Schwester hat mir eine Nachricht geschrieben, dass ich sie jetzt abholen soll. Du weißt ja, seitdem ich den Führerschein hab, bin ich Taxi für sie«, lachte er gequält, worauf ich mit einstimmte.
»Ja dann fahr schön vorsichtig«, sagte ich noch, bevor wir uns verabschiedeten. Glühend schmiss ich mich zurück ins Kissen, seufzte theatralisch auf. Meine Hand ließ dabei das Handy in der Matratze fallen und ich begab mich in Seesternposition, streckte meine schweren Glieder von mir.
Warum war das nur so kompliziert? Warum konnte ich ihn nicht einfach straight heraus fragen? Das konnte doch nicht so schwer sein! Andere schafften das ja schließlich au-. »Jeongguk?«, ertönte plötzlich eine helle Stimme vor meiner Tür, worauf ein zaghaftes Klopfen folgte, weshalb ich aus meinen Gedankenloopings aufschreckte.
Mit einem Sprung war ich auf den Beinen und stürmte zur Tür, riss diese in Eile auf.
Auf einmal tauchte Jimin vor mir mit wässrigen Augen auf. »K-kann ich zu dir? Meine Eltern... haben gesagt, dass sie mich nicht holen können, weil sie auf Geschäftsreise sind und Tae... na ja Tae ist beschäftigt...«
»Ja natürlich! Komm rein«, haspelte ich schnell und trat etwas zur Seite. Der Kleinere huschte an mir vorbei ins Zimmer, steuerte zielstrebig mein Bett an und vergrub sich darauf in meiner Decke. Zögerlich folgte ich ihm, setzte mich an den Bettrand und betrachtete ihn besorgt. »Kann ich irgendwas für dich tun?«
»Kannst du mich einfach nur halten?« Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Ihn so zu sehen tat weh. Denn strahlten seine Augen nicht wie sonst immer, sondern schimmerten sie matt und verletzt.
»Sicher«, murmelte ich, legte mich zu Jimin ins Bett, deckte uns beide wieder zu und zog den kleineren an meine Brust, hielt ihn einfach nur in meinen Armen.
»Danke«, flüsterte er mit brüchiger Stimme und schloss darauf die Augen.
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I hope you guys are not mad at me, dass ich das Eisessen-Treffen von jikook nicht ausgeschrieben habe, dafür gab's aber ja den Flashback mit der wichtigsten Szene 🤭
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