✧ 𝑡𝑤𝑒𝑛𝑡𝑦𝑒𝑖𝑔ℎ𝑡 ✧

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Jimin P.o.V.
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In einem feurig flimmernden Orange schien die Abendsonne durch die Fenster des riesigen Internats herein. Sie spiegelte sich in den edlen Leuchtern an der Decke wider und projizierte hunderte von kleinen Regenbögen an die Wände, die in zarten Pastelltönen glimmten. Träumerisch spazierten Jeongguk und ich durch die Gänge, erkundeten diese etwas, wobei aber seine Augen des Öfteren an mir hängenblieben. 

Es machte mich ganz verlegen, wie offensichtlich er mich abcheckte, denn das hatte ich mittlerweile auch mitbekommen. Diese langen, sehnsüchtigen Blicke, die dauernd auf mir lasteten; seine ständige Nähe, die mich so unbeschwert fühlen ließ; diese winzigen, zufälligen Berührungen, bei denen mein Herz stehenblieb. Das konnte ich mir doch alles unmöglich nur einbilden, oder? 

Genauso wenig, wie das zarte Lächeln, das stetig seine Mundwinkel umspielte, wenn er mich ansah. So, wie gerade eben auch. Schüchtern drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, blickte hinauf zu seinem Gesicht, direkt in seine wunderschönen Augen. Und da war es wieder, dieses Gefühl, gleich an Herzversagen sterben zu müssen, denn schlug es vollkommen außer sich, ungezähmt wild gegen meine Brust. 

»Warum lächelst du so?« Meine Stimme glich einem Hauchen, denn wurde sie mir durch seinen atemraubenden Anblick genommen. Jeongguk, an den ich die Frage gerichtet hatte, biss sich darauf errötet auf die Unterlippe, bis er zu einer Antwort ansetzte. »Ich liebe es, dich in meinen Anziehsachen zu sehen...«
Wusste ich es doch. Mir nun selbst kein Schmunzeln mehr verkneifen könnend, bildete sich ein strahlendes Lächeln auf meinen Lippen, das bis hinauf zu meinen Seelenspiegeln reichte und diese zum Glänzen brachte. 

»Echt?« Etwas zu energisch nickte er und fuhr sich flüchtig durch die Haare. »Ich hab das Gefühl, sie stehen dir tausendmal besser als mir. So unendlich cute~.«
Gespannt wartete er darauf, was ich darauf erwidern würde und er wurde etwas hibbelig, als ich mit meiner Antwort etwas brauchte. War er etwa nervös? Meinetwegen? 

»Danke sehr«, murmelte ich glühend und senkte hastig meinen Blick, richtete diesen stur geradeaus, mit der Befürchtung tatsächlich gleich zu kollabieren, wenn ich Jeongguk länger in die Augen blicken würde. »Deine Anziehsachen sind aber auch echt bequem«, nuschelte ich noch hinterher, worauf ein unterdrücktes Quieken vom schwarz-weiß Haarigen ertönte, was mich wie verzaubert kichern ließ. War es abwegig jetzt zu denken, er wäre der erste Mensch, der mich seit Langem wieder so richtig glücklich machte? 

Er war mein happy place, bei ihm ging es mir immer gut, alle Sorgen waren davongeweht und stattdessen durch Zuneigung und Fürsorge ersetzt, was er mir alles schenkte. Wie automatisch rückte ich etwas näher an meinen Freund heran und fischte nach seiner Hand, die ich zaghaft mit meinen Fingern umschloss. Dass es für ihn okay war, teilte er mir so mit, indem er lieblich mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich. 

Die darauf einkehrende Stille zwischen uns war mehr als angenehm. Es gab nur ihn, mich, die Sonne, die uns wärmend um die Nasen tänzelte und die Gefühle, die mich in jenem Moment übermannten. 

Wir schlenderten weiter die Gänge entlang, bis wir an einem Fenster stehenblieben und nach draußen guckten. Von hier oben aus hatte man einen perfekten Überblick über das Stadtviertel, in dem wir lebten. Siedlungen und Hochhäuser zeichneten sich vor uns ab, Geschäfte mit Neon Leuchttafeln blinkten farbenfroh auf, an den Rändern lagen Wiesen und Wälder. Der rote Feuerball hing tief am Horizont, bereit dazu, die Helligkeit in Finsternis zu tauchen. 

»Bisschen warm hier, findest du nicht auch? Ich mach mal eben das Fenster auf«, teilte mir der Ältere von uns beiden mit und tat darauf das, was er gesagt hatte. Der Geruch von Sommer schlug uns sofort entgegen - eine Prise aus frisch gemähtem Gras, das wahrscheinlich aus dem Internatsgarten stammen sollte, vermischt mit dem Duft von Freiheit, Fernweh und Nostalgie. 

»So unendlich schön«, seufzte ich verträumt aus, streckte eine Hand, die nicht mit Jeongguks Fingern verkreuzt war, nach draußen, wie als würde ich versuchen wollen, die Erinnerungen einzufangen. »So wie du~«, erklang es plötzlich sanft, ein unglaublich warmes Gefühl überkam mich. Langsam richtete ich meinen Blick auf ihn, er kam mir unmerklich näher, drehte sich schließlich komplett zu mir. Mit klopfendem Herzen standen wir uns gegenüber, leichte Aufregung kam in mir auf. 

»Du.. Jimin?«
»Hm?«
»Würdest du mit mir ausgehen wollen?«, fragte er mich vorsichtig, kaute sich etwas unsicher auf der Unterlippe herum und belastete ungleichmäßig seine Beine. 

Ich versuchte mich auf mein Gegenüber zu konzentrieren, seinen Augen nicht zu entfliehen, die mich eindringlich fragend musterten, und stattdessen den Blickkontakt aufrecht zu halten. So intensiv, wie gerade eben haben wir einander noch nie zuvor angesehen, das war dann wohl die Magie des Sommers. 

»Du meinst ein Date?« Mein Herz schlug mir bis zum Hals, scheuchte etwas in mir auf, das wild durch meinen Magen flatterte. »Ja, ich meine ein Date, Jimin«, wisperte er. »Würdest du... mit mir auf ein Date gehen?« Hoffnungsvoll blinzelte er mich an, lächelte zaghaft, ich konnte seinen lauten Herzschlag hören. Wie süß er nur war, wenn er aufgeregt war! 

Lächelnd nickte ich. »Meine Antwort weißt du doch bestimmt schon... ich würde gerne mit dir ausgehen.« Meine Wangen waren komplett geblushed, als ich dem Größeren zusagte und schüchtern an meinem Oberteil herumzupfte. 

Darauf bildete sich das breiteste Grinsen, das die Welt jemals gesehen hatte auf seinem Gesicht und ich glaubte schon, er würde vor Freude gleich laut aufjubeln. Doch geschah nichts dergleichen. Seine Mundwinkel senkten sich allmählich wieder, sein Blick wurde noch ein Ticken intensiver und die Luft um uns herum flirrte. 

Mit jeder verstreichenden Sekunde schlug mein Herz lauter und Jeongguk kam mir Millimeter um Millimeter näher. Was würde jetzt geschehen? Wollte er mich etwa... küssen? 
Seine Augen huschten mit einem Mal auf meine Lippen, fixierten diese durch die Sonne bernsteinfarben schimmernd. Meine Welt begann sich zu drehen, die Regenbögen rotierten um uns herum. 

Er wollte mich also wirklich küssen..., denn hatte ich mir diese Anzeichen aus all den Liebesfilmen, die ich immer so gerne geschaut hatte, gemerkt. Dabei hatte ich selber noch nicht meinen ersten Kuss gehabt...
Er würde der Erste sein...
Und ich wollte nichts Sehnlicheres, als endlich seine Lippen auf meinen zu fühlen. 

Es ihm gleichtuend, starrte ich nun auch auf seinen Mund, den er genau in diesem Moment mit seiner Zunge befeuchtete, sodass seine Lippen zartrosa glitzerten. 
»Jimin«, hauchte er, nur noch einen geringen Abstand von mir entfernt. »Jeongguk«, flüsterte ich zurück, bewegte mich ihm sogar etwas entgegen.

Ich spürte schon seinen Atem auf meinen Lippen, wie sehr es prickelte, mein Herz wummerte, meine Gedanken gänzlich vernebelten und endlich verstummten. Flatternd schloss ich meine Augen, tastete nach seiner Brust, hielt mich an dieser fest. Auch seine Hände suchten nach mir, umgriffen meine Taille, passten so perfekt um diese. 

Nur noch fünf Millimeter. 

...

Drei... 

...

...zwei... 

»ACH HIER SEID IHR! Ich hab euch schon im ganzen Schulhaus gesucht!« Ein blaues Alien kam plötzlich auf uns zugestürmt, unterbrach unseren magischen Moment mit einem lauten Rumpeln. Erschrocken fuhren wir auseinander, Jeongguk ließ meine Taille los, während ich meine Hände wieder sinken ließ. 

Tae, du Idiot. 

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who's gonna cry with me? ヽ(*。>Д<)o゜

and please don't hate our alien now, er kam einfach nur extrem ungünstig 🤧





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