✧ 𝑡𝑤𝑒𝑙𝑣𝑒 ✧
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Jeongguk P.o.V.
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Warm schien die Sonne durch die Zuckerwatteartigen Wolken hindurch, die den hellblauen Horizont mit ihren blassblauen Bergen verschleierten. Hin und wieder flogen uns Schmetterlinge über den Weg oder tanzten um das engelsgleiche Geschöpf herum, das direkt neben mir herlief und gerade eben fröhlich über seinen Lieblingseistee schwärmte.
Nur zu süß fand ich Jimin dabei, wie er immer wieder zu mir heraufblinzelte und zaghaft lächelte. Seine Sonnenbrille hatte er mittlerweile auf seinem Nasenrücken platziert, während seine Schuhe das typische flipp-flopp Geräusch von sich gaben. Er war einfach nur hinreißend. Natürlich lauschte ich seiner hellen Stimme stillschweigend, wollte am liebsten in den sanften Klängen baden, so schön hörte es sich für mich an. Und ich war mir sicher, dass ich mich verlieren würde, wenn er mir noch mehr erzählen würde.
Tatsächlich war es überhaupt nicht schwer gewesen mit Jimin ein Gespräch anzufangen, da dieser, so wie es schien, selber gerne redete. Den gesamten Weg, den er mich aus dem Internat begleitet hatte und auch jetzt, als wir durch den kurzen Waldabschnitt, nach welchem der See liegen sollte, liefen, blieb er an meiner Seite und unterhielt sich mit mir.
Die anderen unserer Freundesgruppe wanderten voraus, da sie den Weg am besten kannten und hatten alles dabei, was wir zum Grillen brauchten. Den Grill selbst sollte anscheinend Herr Min vorbeibringen - wenn ich das richtig verstanden hatte.
Die Stimmung war ausgelassen, jeder hatte mindestens ein leichtes Lächeln auf den Lippen, wenn nicht sogar schon ein Grinsen wie Namjoon, der sich auf Herrn Min freute. Es war nur zum Kopfschütteln, wie anders hier doch das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler war, im Gegensatz zu meiner alten Schule. Selbst Tae, von dem ich nicht erwartet hätte, dass er jemanden an sich ranließ, kam mit verwuschelten Haaren und geschwollenen Lippen zu unserer Gruppe.
Wir bogen in einen Pfad ein, der etwas verwuchert war, sodass wir im Gänsemarsch hintereinander herlaufen mussten. Jimin ging vor mir und ein weiteres Mal fiel mir auf, wie zierlich er doch war. »Ich hoffe wir haben danach keine Zecken«, drehte sich der Jüngere zu mir um, schmunzelte leicht.
»Oh Gott, komm mir nicht mit diesen Monstern. Ich dachte ja Vampire gäbe es nicht, aber das sind dieselben Blutsauger«, jammerte ich, worauf er belustigt zu Glucksen begann. »Ich bin mir sicher, dein Blut ist gaaaaanz süß.«
»Ne ne, wenn dann schon deins! Du bist viel süßer als ich!«
Erst nachdem ich den Satz ausgesprochen hatte, wurde ich mir bewusst, was ich da gerade eben überhaupt gesagt hatte.
»Also ich mein, du bist überhaupt nicht süß, aber so blumig wie du riechst-« Ich stockte wieder, schlug mir innerlich mit der Hand an die Stirn. »Also nicht, dass ich weiß, wie blumiges Parfum riecht, aber h-hehe-« Verlegen lachte ich auf, ließ den Satz unvollendet.
»Du bist lustig Jeongguk«, wisperte Jimin mindestens genauso errötet im Gesicht wie ich und tapste wieder neben mir her, als der Weg wieder etwas breiter wurde.
»Und ich finde dich vielleicht doch ein ganz kleines bisschen süß...«, murmelte ich etwas schüchtern und warf dem Blonden einen schnellen Seitenblick zu. Seine Mundwinkel waren nach oben gezogen, während sich seine Nase kräuselte. Mein Herz setzte einen Takt aus und schlug darauf doppelt so schnell weiter, wie zuvor.
Die restlichen paar Meter bis wir das glitzernde Wasser erreichten, herrschte Stille zwischen uns, denn hingen wir wahrscheinlich gerade eben unseren eigenen Gedanken nach. Auch wenn es mich unheimlich interessierte, worüber er gerade eben nachdachte...
»So hier wären wir.« Felix stand mit ausgebreiteten Armen am Ufer des Sees und deponierte danach seinen Rucksack auf dem Boden. Weiches Gras berührten meine Finger, als ich mein Handtuch in der Wiese ausbreitete und mich auf diesem niederließ. Jimin tat es mir gleich, legte sein Handtuch direkt neben meines und setzte sich mit einem leisen Seufzen neben mich.
»Ich war schon ewig nicht mehr schwimmen«, gestand er, rupfte währenddessen einzelne Grashalme aus. Seine Augen fixierten die schimmernde Oberfläche, die beinahe so wirkte, als könne man auf ihr laufen und ein unsicherer Ausdruck saß in seinem Gesicht. »Hat das einen bestimmten Grund oder bist du einfach nicht mehr dazu gekommen?«
Ich rückte ein Stück näher an ihn ran, fuhr musternd über seine Gesichtszüge, um irgendwelche Regungen ausmachen zu können. Und tatsächlich tat sich etwas in seinen Augen, die etwas Bitteres aber auch Verletztes ausstrahlten. »Ich...«
Sein Kehlkopf zuckte, als er schluckte. »Ich habe nicht so gute Erfahrungen mit Wasser gemacht«, flüsterte er, sein Hals schnürte sich anscheinend zusammen, denn glich seine Stimme einem erstickten Hauchen.
»Du musst nicht darüber reden, wenn es dir schwerfällt oder es dir zu sehr wehtut.« Vorsichtig tastete meine Hand nach seiner, die mittlerweile ein weißes Blümchen in den Fingern umherdrehte. Sachte streichelte ich über seinen Handrücken, meine Fingerspitzen kribbelten.
»Danke Jeongguk...«, murmelte er.
Seine Hand hielt dabei in ihrer Bewegung inne, ließ die Blume zurückfallen. Und als ich schon glaubte, er würde sich ganz meiner Berührung entziehen, spürte ich plötzlich wie sich zögernd sein Kopf an meiner Schulter anlehnte und er unsere Finger miteinander verhakte.
Seine gewellten Haare kitzelten leicht meine Wange und sein bezaubernder Duft umhüllte mich, sodass ich schon glaubte, meine Anziehsachen würden später nach ihm riechen. Plötzlich hing etwas in der Luft, das ich nicht einordnen konnte. War das die Magie, die in all den Liebesromanen beschrieben wurde, die ich bis jetzt gelesen hatte? Diese Magie, die das Mädchen und den Jungen umgaben, sie bemerken ließ, dass sie zusammengehörten? Ein Gefühl von Liebe darauf ihre Herzen erklomm und der Junge die Lippen des Mädchens küsste und alles gut in diesem Augenblick zu sein schien?
Wenn das so einer der beschriebenen Momente sein sollte, wünschte ich, dass er nie enden würde. Denn flatterte mein Herz so verrückt, wie als säße ein Kolibri in ihm, der seinem Käfig entfliehen wollte. Und dabei war ich mir sicher, er würde sofort zu Jimin fliegen und ihm ein strahlendes Lächeln entlocken...
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