✧ 𝑡ℎ𝑖𝑟𝑡𝑦𝑛𝑖𝑛𝑒✧

⊰᯽⊱┈──╌❊╌──┈⊰᯽⊱
Jeongguk P.o.V.
⊰᯽⊱┈──╌❊╌──┈⊰᯽⊱

Glitzernde Tränen rannen scharf wie Kristalle über Jimins Wangen, hinterließen eine feuchte Spur, wanden sich über sein Gesicht wie Blut, ließen seine Haut Porzellanweiß schimmern. Kein Laut durchdrang seine aufeinander gepressten Lippen, es war wie, als würde er all sein Leid versuchen wollen, herunterzuschlucken. So, wie er es womöglich schon die ganze Zeit getan hatte. Natürlich nagte es an ihm, wie könnte es auch nicht, immerhin standen Eltern einem in den meisten Fällen immer am nächsten. 

Plötzlich jegliche Lebenszeichen komplett einzustellen, dem eigenen Sohn nichts als kalter Ignoranz zu bieten, das war hart. Und Jimin hatte es in all den Wochen für sich behalten. Bis auf eine Ausnahme und das war der Tag, an dem er an einem Freitagnachmittag an meiner Zimmertür geklopft hatte, um mich zu bitten, ihn zu halten und nicht mehr loszulassen. Wahrscheinlich hatte er schon dort die Vermutung gehabt, aus dem Leben seiner Eltern gestrichen worden zu sein. Doch bestand da noch die Hoffnung, es wäre eine einmalige Sache gewesen. 

Jimin neben mir regte sich, fuhr sich mit zittriger Hand durch die Haare. »Sie haben mich aussortiert«, flüsterte er kaum hörbar, seine Stimme dünn, erstickt, wie als würde seine Kehle durch einen unsichtbaren Faden abgeschnürt werden. 

Schmerzlich zog sich mein Herz zusammen, bei jedem Schlag, den es tat, fuhr ein Stechen durch den Muskel in meiner Brust und ich wusste, dass es bei Jimin nicht gerade anders war. Meinen Freund so zu sehen tat auf unerklärlicher Weise viel mehr weh, wie als hätte ich mich selbst verletzt. Sein Schmerz wirkte sich tausendmal schlimmer auf mich aus, als ein einfacher Schnitt in den Finger. 

»Jimin«, hauchte ich, schlang daraufhin meine Arme um den Leib meines Freundes, der mittlerweile zu Beben begonnen hatte, und drückte diesen schützend an mich. Sofort krallte er seine Fingernägel in mein Oberteil, sein Gesicht vergrub er in meiner Halsbeuge, die mit unzähligen salzigen Perlen, die seinen Augen entkamen, benetzt wurde. 

»Sie... sie wollten mich nicht mehr«, wimmerte der Blonde nun, gab sich nach einem Kampf mit sich selbst dem Lauf seiner Trauer hin und begann leise zu Schluchzen. Und es war ein absolut herzzerreißendes Geräusch, das bis hinauf zu meinen Ohren drang und etwas in mir wie einen zerbrochenen Teller zum Zerschellen brachte. 

Niemand sollte meinen Jungen so sehr verletzen; niemand sollte ihn so sehr zum Weinen bringen, dass sein Brustkorb unaufhörlich vibrierte und ich den Schmerz durch die pure Umarmung in voller Wucht zu spüren bekam. Und ich schwor mir, würde ihm in Zukunft einer auch nur ein Haar krümmen, dass derjenige dafür büßen würde, dafür würde ich schon sorgen!

Ich zog Jimin noch etwas näher an mich heran, legte ein Bein über seinen schmalen Körper und streichelte mit meiner Hand durch sein zerzaustes Haar. »Shh~... don't cry, my baby«, versuchte ich ihn zu beruhigen, küsste liebevoll seine Stirn. »Sie sind es nicht wert.«

Stumm vergoss der Jüngere weitere Tränen, bis sein klägliches Wimmern verebbte und nur noch der pochende Schmerz in der Brust des Kleineren übrigblieb. Tränen waren alle verbraucht. 

»Ich hasse sie dafür, dass sie dir so wehgetan haben«, sagte ich in einem etwas raueren Ton, verlor dabei aber nicht die Sänfte, mit der ich Jimin versuchte zu beruhigen. 
»Ich werde dich nie so sehr verletzten, Jimin.«
»Versprichst du es mir?«
»Ich verspreche es.«

Daraufhin legte ich behutsam meine Hand an seine Wange, neigte sein Kinn etwas nach oben, beugte mich nach unten und versiegelte zart unsere Lippen zu einem Kuss. Weich lagen unsere Lippen aufeinander, bis ich meine langsam zu bewegen begann. Meine Augen waren geschlossen, ich konnte Jimins Wimpern auf meiner Wange spüren, flatternd wie Schmetterlinge. Ich glaube, ich liebe dich. 

Mein Freund schmolz in den Kuss, erwiderte ihn mit allem was er besaß, entfachte ein Kribbeln in mir, wie ich es nur mit ihm verspürte. Es sickerte über meinen Nacken, der sich mit Gänsehaut überzog, über meinen Kiefer, bis hin zu meinen Lippen. Wie ein Ertrinkender hielt sich Jimin an mir fest, sein Kuss verzweifelt nach etwas suchend, an dem er sich festklammern konnte. War es die Angst, ich könnte ihn verlassen? Oder wollte er nur nicht, dass ich mich auch nur einen Millimeter von ihm entfernen könnte? Beides schien auf derselben Weise sich zu gleichen. Distanz. Das war es, was sein Herz in einem Käfig einsperren würde, bis es kaum noch schlagen würde. 

Und ich würde alles dafür geben, immer der Schlüssel zu sein, der ihm aus diesem Gefängnis befreite. Denn ich... liebte ihn. Ich liebte den Jungen, der mir ab Sekunde eins den Kopf verdreht hatte, dessen Duft mir noch Stunden nach unseren Treffen in meiner Nase lag, dessen Lachen in meinen Ohren sanfte Melodien erzeugte. Es war mir egal, dass er sich feminin kleidete, gerne Ballett getanzt hätte, sich für Schminke interessierte. Ich wollte ihn so, wie er war. 

Genau dieses Gefühl versuchte ich in den währenden Kuss rieseln zu lassen. Platzierte beide meiner Hände an seinen Wangen, lehnte mich über ihn drüber, saugte sanft an seiner Unterlippe, welche sich geschmeidig und weich zwischen meine Lippen schmiegte. Sein süßer Geschmack verwunderte mich jedes Mal aufs Neue, aber genau so war es perfekt, so schmeckte Jimin. Nach Vanille und Erdbeere. 

Gemächlich zuckten dann meine Augenlider wieder auf, wollte keinen Ausdruck, der über Jimins Gesicht huschte, verpassen, wenn ich meine Lippen von ihm löste. Als ich genau dies tat, waren es Jimins Bärensteine die strahlten, wie als hätte er meine Liebe getrunken. Wie auch immer sie schmecken musste, sie brachte Jimins Herz zum Rasen, denn das konnte ich ganz deutlich fühlen, als ich meinen Brustkorb noch etwas dichter an seinen schob. 

Mit geschwollenen Lippen und hektischem Atem blinzelte mich mein Junge an. »Das war... wow.«
Er schien überwältigt zu sein, aber damit war er nicht alleine. »'Wow' trifft es ziemlich gut.«
Leicht lächelte er. »Kannst du mich noch einmal so küssen?«

Wie auf Knopfdruck zogen sich auch meine Mundwinkel zu einem Halbmond nach oben und mit einem gesummten »mhm~ nichts lieber als das«, versiegelten wir unsere Lippen erneut zu Einem. Und genau in jener Sekunde, in der unsere Lippen miteinander verschmolzen und unsere Herzen heiß glühten, schwor ich mir diesen Jungen nie wieder gehen zu lassen.

⊰᯽⊱┈──╌❊╌──┈⊰᯽⊱

soft kookmin is the best 〒▽〒

i hope you liked it <3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top