✧ 𝑓𝑜𝑢𝑟𝑡𝑦 ✧
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Jeongguk P.o.V.
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Zwei braune Knopfaugen blickten mich verwundert an. Jimins süße Stupsnase kräuselte sich, als er seine Lippen nachdenklich spitzte.
»Jeongguk, was machst du denn hier? Und warum hast du deine Koffer und Bettzeug dabei?«
Der Blonde beäugte kritisch mein Gepäck und richtete sein Augenmerk schließlich wieder auf mein Gesicht.
»Also wie soll ich's sagen... ich... ziehe jetzt bei dir ein~!«, verkündete ich gut gelaunt und trat darauf auch schon an meinem verwirrten Freund vorbei ins Zimmer. Grinsend schmiss ich meine Sachen auf Felix' Bett, welches dieser wohl oder übel nun räumen musste, und drehte mich dann zu Jimin um.
»Hä wie jetzt?«, fragte dieser nur irritiert nach und blinzelte zweimal. Darauf kam er näher auf mich zu, strich mir einige Haarsträhnen aus der Stirn, die die eine Hälfte meines Gesichtes verdeckten und kniff daraufhin seine Augen zusammen.
»Na ja, Taehyung wird bei Felix einziehen und ich eben bei dir. Ein einfacher Zimmertausch eben.« Gelassen zuckte ich mit den Schultern.
»Aha. Und warum hast du dann ein blaues Auge?«
Misstrauisch glitten seine Blicke über mein Veilchen, das er soeben entdeckt hatte und welches mir tatsächlich mein blauhaariger Zimmergenosse verpasst hatte. Meiner Meinung nach hätte Tae aber auch echt nicht so übertreiben müssen, meine Schauspiel-skills hätten das schon realistisch rübergebracht. Wahrscheinlich aber hatte Tae einfach die Chance ergriffen seine vergangenen Aggressionen mir gegenüber an mir abzubauen und seine Vorstellungen wahr werden zu lassen.
»Willst du das wirklich wissen?«
Jimin nickte energisch. »Natürlich! Sieht immerhin schon schmerzhaft aus!«
»Ach, ist nur halb so wild«, winkte ich ab.
Er zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ja gut, vielleicht pocht es etwas, aber Taehyung hätte auch deutlich fester zuschlagen können.«
»Taehyung?! Mein Cousin Taehyung?!!«
»Ja genau der. Hat gute Arbeit geleistet.«
Da der Kleinere gerade überhaupt nicht verstand, was hier eigentlich los war, beschloss ich ihn aufzuklären.
»Also das war so...«
Heute Morgen, Samstag, 11 Uhr.
Mit leisen Sohlen schlich ich zur anderen Seite des Zimmers zu Taehyung herüber, der noch selenruhig in seinem Bett vor sich her zu schlummern schien. Immer wieder gab er schmatzende Geräusche von sich und vergrub seine Nase noch tiefer im Bettbezug. Dass er auch einmal friedlich sein konnte, war echt der Wahnsinn, so viel erträglicher!
Teuflisch grinsend lehnte ich mich dann zu seinem Ohr vor. Vorfreudig strich ich eine Haarsträhne hinter sein Ohr.
»Taehyungie~. Taehyung. Tae-tae~.«
Er zuckte nicht einmal mit den Wimpern.
»TAEHYUNG!!!«
Erschrocken fuhr der Blauhaarige zusammen und saß mit einem Mal kerzengerade in seinem Bett. Nur Millimeter hätte es gebraucht und er wäre volle Kanne mit meinem Kopf zusammengekracht, doch konnte ich meinen noch gerade rechtzeitig wegziehen.
»Sag mal spinnst du?!«, fauchte er auch schon und blickte mich wütend an.
»Kommt es für dich überraschend, wenn ich 'ja' sage?«
Entnervt schnaubte er. »Alter was willst du?!«
»Jimin-« »Ja ich weiß.«
»-in meinem Zimmer.«
»Ich wei- in deinem Zimmer? Warum the fuck in deinem Zimmer? Wenn du Fummeln willst, dann schick Felix raus!«
»Gott Taehyung nein!«
»Nein?«
»Nein, nicht deswegen.«
»Weswegen willst du ihn dann in deinem Zimmer?«
»Am liebsten wäre es mir, wenn es dann 'unser' Zimmer wäre. Also nur Jimin und ich.«
»Hä? Ich blick's nicht mehr. Es ist außerdem viel zu früh, man!«, erwiderte er bissig und schmiss sich wieder zurück in die Laken.
Da blieb mir gar nichts anderes übrig, als ihm die Decke wegzunehmen, was ihn aber nur noch mehr aufregte.
»Es ist elf, Taehyung. Fucking elf Uhr!«
»Schön. Mitten in der Früh!«, motzte er und kehrte mir den Rücken zu.
»Sei still!«
»Schön!«
Tief atmete ich ein. Tief atmete Taehyung ein. Langsam drehte sich der Blauhaarige wieder zu mir um.
»Also...? Erzählst du mir jetzt wenigstens was du vor hast?«, tastete er sich etappenweise wieder an das eigentliche Thema ran.
»Ich will mich prügeln«, sagte ich voller Zuversicht und nickte dabei bekräftigend.
»Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?!«
»Liegt im Stammbaum.«
»Im was?«
»Stammbaum. Egal. Wir zwei täuschen eine Prügelei vor, damit ich das Zimmer tauschen kann, um bei Jimin einzuziehen. Felix würde dann wieder zurück zu dir kommen.«
»Du willst also einen Zimmertausch?«
»Es wird Taehyung, es wird«, lobte ich ihn und hockte mich an seinen Bettrand.
»Shut up!«
»Pff.«
...
»Und wie willst du die Prügelei machen?«
»Ja du schlägst mich halt, damit ich vor den Lehrern rumheulen kann, du seist gewalttätig. Sie werden dann nur die Lösung finden, dich mit deinem besten Freund in ein Zimmer zu stecken, weil sich die anderen vor dir fürchten. Und wenn dein bester Freund zu dir zieht, ist der Platz für mich frei. Und Jimin und ich können bis zu unserem Abschluss zusammenwohnen. Eigentlich nur Win-Win, weil du mich somit auch loswirst.«
Im Laufe meiner kurzen Erklärung hatte sich tatsächlich ein gruseliges Grinsen auf Taes Lippen breit gemacht, was seine Augen schon beinahe rot funkeln ließ.
»Jeongguk, das war das Schlauste, was du jemals von dir gegeben hast.«
Er machte eine theatralische Pause und legte währenddessen seine Hand auf sein Herz.
»Ich bin so stolz auf dich.«
Dann tat Taehyung so, als würde er sich eine Träne aus dem Gesicht streichen und grinste mich darauf mit seinem Boxy-Smile an.
»Ach komm, sei leise! Mach dich eher nützlich und zieh dich endlich um.« Und mit diesen Worten stand ich auf und machte mich bereit für meine erste Prügelei.
»Ihr spinnt doch«, war Jimins Meinung zu meiner Erzählung. »Hättet ihr das nicht anders regeln können?«
»Taehyung hätte seinen Schlag nur antäuschen müssen, damit es realistisch wirkt.«
»Taehyung du Arsch, das tat verdammt nochmal weh!«
»Du meintest, ich soll einfach die Augen zu machen!«, zischte der Blauhaarige.
»Ja, aber das meinte ich doch nicht ernst du Idiot!«
Taehyung schnaubte. »Woher soll ich das denn wissen?«
Ironisch lachte ich auf. »Ich dachte, dass das klar wäre.«
Mein bald Ex-Zimmergenosse zuckte nur mit den Schultern. »Selber schuld.«
»Ihr hättet auch einfach einen Lehrer bitten können.«
»Ja, aber der hätte das safe nicht erlaubt. Und dann hätten sie uns beide«, ich deutete zwischen Jimin und mir hin und her, »nach der 'Prügelei' erst recht nicht mehr in ein Zimmer getan.«
Jimin seufzte auf und lächelte dann aber. »Ist ja schon irgendwie süß, dass du extra ein blaues Auge dafür in Kauf nimmst, mit mir in ein Zimmer zu kommen.«
»Für dich würde ich alles tun, Pretty.«
»Naww... dann sind wir wohl jetzt 'Zimmergenossen'«, säuselte mein Freund und hauchte einen süßen Kuss auf meine Wange.
»Oh ja, Zimmergenossen«, schmunzelte ich und wippte mit meinen Augenbrauen.
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