✧ 𝑓𝑖𝑓𝑡𝑦𝑠𝑖𝑥 ✧
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Jimin P.o.V.
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Die kommende Woche war etwas härter für mich. Ich hatte viel mit Selbstzweifeln zu kämpfen und stellte mir oft die Frage, ob ich den Kontaktabbruch irgendwie hätte verhindern können. Doch immer dann, wenn die Zweifel ein weiteres Mal über mich hereinbrachen, waren es am Ende Jeongguks Worte, die mich... retteten.
Mit jedem weiteren Tag, versuchte ich mehr damit abzuschließen und auch, wenn es noch ein langer Weg sein würde, bis ich davon komplett geheilt wäre, wusste ich, dass der Moment der Befreiung kommen würde. Solange ging es in kleinen Schritten voran und das war auch völlig okay so.
Außerdem dachte ich nicht immer pausenlos an meine Eltern. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass meine Freunde ziemlich gut darin waren, mich abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Natürlich wurden sie, nachdem wir im Internat wieder angekommen waren, in die Sache, was vorgefallen war, eingeweiht.
Seitdem veranstalteten wir drei Spielabende, eine Lernsession, die in Blödeleien endete und hatten unglaublich viele, lange und auch lustige Gespräche geführt. Sie fingen mich auf wie eine zweite Familie und ich hoffte, dass ich ihnen irgendwann meine Dankbarkeit zurückgeben konnte.
Apropos zurückgeben; Jeongguk war gerade eben dabei, seinen Kleiderschrank aufzuräumen und verlangte allen Ernstes die Hälfte seiner Hoodies zurück, die ich mir gesneaked hatte. Aber mal ganz ehrlich, die Pullis von seinem Partner waren doch einfach das tollste der Welt.
»Jimin, wo ist mein hellgrauer Pulli?« Jeongguk blickte mich leicht verzweifelt an, nachdem er anscheinend seinen kompletten Kleiderschrank nach dem Oberteil abgesucht haben musste.
»Keine... Ahnung?« Sein grauer Hoodie war mein Liebster...
»Ach Schatz..., du kannst ihn ja gerne irgendwann wieder haben, aber den wollte ich eigentlich heute mit zu meinen Eltern nehmen, um den dann mit ein paar anderen Sachen zu waschen...«
»Ach so... aber dann riecht er doch gar nicht mehr nach dir.« Beinahe schon etwas traurig darüber, dass er dann wieder nach Waschmittel duften würde, zog ich dennoch den Pulli aus meinem Bett hervor, da ich ihn die letzten Tage als Kissen benutzt hatte, und überreichte ihn Jeongguk.
»Danke«, er lächelte mich entschuldigend an, »du bekommst ihn nächste Woche auch getragen wieder zurück.«
»Na gut.« Das war ein fairer Deal.
Nach kurzem Schweigen, sah er mich auf einmal wieder an und stellte mir die Frage, die mein Herz wie auf Knopfdruck rasen ließ.
»Bist du schon... aufgeregt?«
Bestätigend überkam mich ein flaues Gefühl.
»Ich glaube, ich sterbe gleich!« Theatralisch riss ich die Augen auf.
Dann schlurfte ich auf Jeongguks Bett zu und setzte mich angespannt.
»Naww, aber das wird schon. Meine Eltern sind zwar etwas neugierig, aber sie werden dich lieben!« Er lächelte mir aufmunternd zu, hüpfte schnell zum Bett, auf dem ich mittlerweile lag, drückte mir einen süßen Kuss auf die Lippen und wuschelte durch meine Haare.
»Außerdem bist du einfach umwerfend, i mean, you made me fall for you«, gab er energiegeladen von sich und wackelte mit seinen Augenbrauen. Ich begann zu lachen und warf mit einem Kissen nach ihm.
»Wie sassy.« Jeongguk grinste und seine Augen funkelten dabei.
»So bin ich eben«, antwortete ich keck mit zuckenden Schultern und machte mich ein paar Minuten später ebenfalls daran, meine Sachen für das Wochenende mit Jeongguks Familie zu packen.
Als wir fertig waren, verabschiedeten wir uns noch von unseren Freunden, traten in den Bus, mit dem Jeongguk schon letztes Mal zu seiner Familie gefahren war und meine Nervosität stieg. Ein paar Stationen, bevor wir raus mussten, nahm Jeongguk dann meine Hand in seine und schaute mich auf einmal ernst an.
»Alsoo... du weißt ja, dass ich mich outen möchte...« Ich nickte. »Na ja, ich weiß nicht, ob der passende Zeitpunkt gleich am Anfang ist, deswegen... ist es für dich okay, wenn ich dich erstmal als normalen Freund vorstelle?«
Mein Brustkorb füllte sich mit Wärme. »Aber natürlich. Du musst dich zu nichts zwingen oder unter Druck gesetzt fühlen. Mach das, womit du dich wohlfühlst. Und auch, wenn du dich erst in ein paar Wochen oder Monaten outest, ist das für mich okay.«
Als Antwort küsste mich Jeongguk und ich summte überrascht auf. Gerade, als ich den Kuss erwidern wollte, löste er sich jedoch wieder von mir und hatte einen alarmierten Gesichtsausdruck aufgesetzt.
»Ich glaube, wir müssen hier raus!«
༺༻
Als wir vor einer dunkelgrauen Haustür ankamen, schlug mir mein Herz bis zum Hals. Gleich würde ich seine Familie kennenlernen und auch, wenn ich mich unheimlich freute, war ich todesnervös. Mein Bein wippte unruhig und meine Handflächen schwitzten leicht. Jeongguk drückte meine Hand. 'Alles wird gut', formte er mit seinen Lippen.
Dann wurde die Tür geöffnet und eine Frau mit kurzen, rötlichen Haaren stand vor uns. Sie hatte dasselbe Grinsen im Gesicht wie Jeongguk und es war sofort zu erkennen, dass sie seine Mutter war.
»Oh, du musst Jimin sein!«, sagte sie sofort erfreut und zog mich keine Sekunde später in ihre Arme. Etwas überfordert mit dieser Situation, erwiderte ich zaghaft die Umarmung und gab währenddessen ein: »Ja, Jeongguk und ich kennen uns von der Schule«, von mir, obwohl sie diese Info ja schon längst hatte.
Als wir uns aus der Umarmung lösten, lag noch immer ihr Parfum in meiner Nase. Guten Geschmack hatte sie auf alle Fälle.
»Jeongguk hat ja so viel von dir erzählt1 Ich bin übrigens, Seo-yeon«, redete sie weiter und lächelte mir zu.
»Danke für die Einladung, Seo-yeon.«
»Ach, nichts zu danken! Nach Jeongguks Erzählungen, waren mein Mann und ich zugegeben etwas neugierig.« Sie hielt sich kichernd eine Hand vor den Mund. Dann nahm sie ihren eigenen Sohn in die Arme, was aber eher qualvoll, als angenehm ausschaute. Jeongguk formte mit den Lippen ein 'hilf mir' und ich gab ein belustigtes Glucksen von mir.
»Lasst uns doch reingehen«, schlug Seo-yeon vor und führte uns daraufhin ins Innere der Wohnung. Interessiert schaute ich mich um und erkannte einige Kinderbilder von Jeongguk an den Wänden, die er mir vor ein paar Wochen mal gezeigt hatte.
Wir zogen unsere Schuhe aus und kaum, dass ich mich umdrehen konnte, stand auf einmal ein zweiter Jeongguk vor mir.
»Hey, ich bin Joonkyu, Jeongguks großer Bruder.« Er hielt mir die Hand entgegen und lächelte. Gerade, als ich seine Hand ergreifen wollte, zog er sie wieder zurück und machte ein ernstes Gesicht. Verwirrt darüber starrte ich ihn an. »War nur ein Spaß«, grinste er dann und zog mich ebenfalls, wie Seo-yeon in eine Umarmung. Jeongguks Familie war auf jeden Fall touchy. Er hatte starke Arme und gerade, als wir dabei waren uns zu lösen, flüsterte er mir noch etwas ins Ohr, was mein Herz stehenbleiben ließ.
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any ideas, was joonkyu im gesagt haben könnte? 👀
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