Jisung;

„Oh mein Gott! Jisung ich fasse es nicht!"

Ich konnte nur stolz grinsen. Stolzer als ich es gerade war konnte man gar nicht mehr sein. Wobei es irgendwie bescheuert war wenn man darüber nachdachte, was ich auf dieses Plakat geschrieben hatte. Normalerweise sollte man auf eine solche Aktion nicht so stolz sein. Wenn meine Mutter davon wüsste wäre sie furchtbar schockiert und würde sicherlich einen Herzinfarkt erleiden. Mein Vater wäre so enttäuscht, dass er mich enterben würde oder ich wäre sofort ins Kloster geschickt worden. Na ja, gut nicht so hart. Sie hätten mich in ein Internat gesteckt und ich wäre auf ewig gefangen gewesen.

Und genau das wollte ich doch nicht mehr.

Ich wollte raus aus diesem Gefängnis. Meine Eltern beschützten mich viel zu sehr und sahen viel zu viele Gefahren da draußen. Wenn es nach ihnen ginge würde ich meinen ganzen Tag nach der Schule in der Kirche verbringen aber beschissener ging es doch gar nicht. Ich wollte nur aus diesem Knast raus und endlich mein Leben genießen. Ich war verdammte 17 Jahre alt und hatte noch nicht einmal Sex gehabt! Ich hatte keine Ahnung wie sich das anfühlte und das frustrierte mich.. Ich hätte so gerne Sex.. aber niemand gefiel mir oder alle schreckte es ab, dass meine Familie so übertrieben religiös waren. Auch wenn das mit mir nichts zu tun hatte denn ich konnte nicht wirklich an all das glauben an das meine Eltern glaubten. Irgendwie engte mich das alles ein und genau das wollte ich nicht. Ich wollte frei sein und endlich das tun können was ich wollte ohne zehn tausend Mal in der Nacht angerufen zu werden wo ich war und dass ich sofort nachhause kommen sollte. Das war so ätzend und es nervte mich tierisch.

Und die gestrige Nacht hatte mich alles vergessen lassen.

Endlich hatte ich den Mann live auf der Bühne wieder gesehen, für welchen ich schon so lange schwärmte. Ich war vernarrt in ihn, vergötterte ihn und träumte nachts viel zu oft von ihm. Oh ja. Ich stand so sehr auf ihn, dass ich ihn sogar über meinen Bett hängen hatte. Na ja, hatte eben. Meine Mutter hatte das Poster abgerissen da sie geschockt von dessen aussehen war. Es sei viel zu unanständig gewesen und sie verstand nicht wie ich solch geschmacklose Musik hören konnte.

Den Hintergrund meines Handys konnte sie allerdings nicht ändern und so hatte ich immer den perfekten Blick auf meinen Schwarm. Er war einfach der heißeste Mann auf diesem Planeten und ich wollte so gerne mehr von ihm haben. So, so gerne und deswegen war ich bei der Plakatgestaltung ein wenig kreativer geworden. Er war so wild und ohne Scham. Das machte mich so an und ich wollte auch gerne so ein Leben wie er und seine Bandmitglieder haben. Die Welt sehen und sich nicht eingesperrt fühlen. Die Welt steht einem offen und sie war gewaltig. Das war sicher so verdammt spannend und ich würde so gerne mehr von ihnen sehen.

Natürlich viel mehr von einem ganz bestimmten von ihnen.

„Ich auch nicht."

Wie ein kleines Fangirl quietschte ich es vor mich hin und Hyunjin neben mir verdrehte die Augen während Jennie total aufgeregt zu uns in die Cafeteria an unseren Stammplatz kam. Jeongin war der einzige der uns stumm und dennoch neugierig musterte, während er sein Mittagessen vorsichtig aß.

„Hat Lee Know etwa wirklich das Bild mit dir kommentiert und auch geliked?", „Ja, und ich bin fast gestorben als ich das gesehen habe!"

Wir beide freuten uns den Arsch ab während die anderen zwei Augenpaare uns mit gemischten Gefühlen an starrten.

„Das schreibt er doch locker zu tausenden. Weißt du wie viele Nachrichten dieser Art er bekommt? Er hatte bestimmt gleich nach dem Auftritt einen schlampigen Fan bei sich auf dem Schoß sitzen."

Ich verdrehte sofort die Augen über Hyunjins Kommentar und wollte das auch gar nicht hören. Lee Know war besonderes.

„Zufälligerweise habe ich so etwas noch nie von ihm gesehen! Und wenn ich das sage, dann ist das auch so weil ich süchtig nach dem Kerl bin!"

Außer Atem lehnte ich mich nach hinten in die Stuhllehne und seufzte leise vor mich hin.

„Man, was würde ich dafür tun damit er mich wirklich durchnehmen würde.. Ich würde so gerne hart und intensiv von ihm gefickt werden."

Jeongin verschluckte sich sofort an seinem Mittagessen und Jennie klopfte ihm mitleidig auf den Rücken. Der kleine war der Jüngste und unschuldigste von uns. Er war gerade mal erst 15 und noch ein Baby mit seiner Zahnspange. Wobei ich mir sicher war aus ihm würde ein richtig hübscher Kerl werden. Innie hatte diese gewissen Gesichtszüge und wenn diese erst einmal richtig ausgeprägt waren wäre er sicher verdammt heiß. Und sicherlich auch nicht mehr so unschuldig..

„Hyung.. so etwas kannst du doch nicht sagen.", murmelte er leise vor sich hin doch ich nickte hastig mit dem Kopf.

„Oh Innie du hast ja keine Ahnung..", „Er macht es sich wahrscheinlich so oft selbst vor seinen komischen Bilder.", „Hey! Die sind verdammt heiß und beleidige bloß nicht meinen zukünftigen Ehemann!"

Und natürlich fingen gleich alle an zu lachen worauf ich die Arme verschränkte und meine Wangen aufblies. Natürlich wusste ich soweit würde es nicht kommen aber wenn er schon mein Bild kommentiert hatte? Wow, ich schmolz alleine bei der Vorstellung schon dahin.. 

"Gott.. Du hast es so nötig.."

"Ach, halt doch die Klappe.."

"Könnt ihr Beide die Klappe halten? ich versuche meinen Salat zu essen."