10៹

Jisung;


„Aus dem Weg da!"


Sehr darauf bestehend auf das was ich wollte, drängelte ich mich durch die ganzen Leute und es war mir egal wie viele Feinde ich mir dabei machte. Ein Konzert war eine andere Ebene für Fans! Wenn es sein musste würde ich mich sogar mit einem Fan prügeln wenn ich dadurch eine größere Chance hatte an die Jungs heran zu kommen. Gerade natürlich an Minho. Mir war es egal wie vielen Leuten ich auf die Füße trat, wie viele meinen Ellbogen in die Rippen bekamen weil ich mich stets vordrängeln musste.


Bei dieser Ebene ging es um Leben und Tod und es gab keine Regeln hier!


Jedenfalls keine, an die ich mich halten würde. Alle Umgangsformen waren mir hier komplett egal. Ich war fast schon besessen von diesem Mann. Es fehlte nur noch dass ich aus Fotos sein Gesicht ausschnitt und zusammen mit meinem auf ein Ehepaar klebte. Aber so bescheuert war ich dann doch nicht. Ich war süchtig nach ihm, ja. Aber ich vergaß die Realität dabei nicht auch wenn das in meinen Träumen natürlich dann etwas anderes war.


Ich wollte ganz nach vorne. Ich hatte keine Lust die Band von hinten auf einer Leinwand zu sehen und den anderen den Vortritt gewähren. War ich denn bescheuert?


Ich hatte auch keine Probleme das hier alleine durchzuziehen. Man lernte auf Konzerten immer irgendwelche Leute kennen doch heute bezweifelte ich, dass sich jemand mit mir anfreunden wollte so wie ich mich benahm. Das ging mir allerdings gnadenlos am Arsch vorbei.


Minho hatte mir geschrieben ich sollte kommen also kam ich hierher und er sollte wissen, dass ich da war!


Und dafür hatte ich mich verdammt aufgebrezelt.


Es war nur immer schade wie warm es plötzlich wurde auf einem Konzert aber mein Make-Up würde das überstehen und wenn meine Haare etwas verwuschelt waren wäre das auch nicht schlimm gewesen. Immerhin hatte ich mich passend zum Thema rockig angezogen und mir vorhin sogar noch die Haare gefärbt. Wie das Waschbecken des Hotelzimmers jetzt aussah wollte zwar keiner wissen und die weißen Handtücher waren jetzt definitiv nicht mehr weiß aber ich bezahlte ja auch Geld dafür. Also war mir das echt egal.


Außerdem musste ich es ausnutzen gerade nicht zu Hause zu sein. Ich liebte es mir meine Haare zu färben aber für meine Mutter war das alleine schon eine Sünde. Sie ist ja schon ausgerastet als ich mir ein zweites Ohrloch auf jeder Seite stechen ließ. Für sie war das eine Verunstaltung des eigenen Körper und wir hatten diesen Körper von Gott als Geschenk bekommen.. Bla. Bla. Bla.


Es ging mir auf die Nerven denn ich wollte eben wilder aussehen doch für meine Mutter musste alles glatt gebügelt sein. Es war anstrengend und es tat gut endlich etwas machen zu können ohne dass sie gleich wieder auf mir herum hackte. Ja ja, eigentlich war sie ja nur so weil sie mich liebte hätten andere jetzt gesagt.


Doch man sollte sein Kind sich auch frei entfalten lassen. Wenn meine Mutter wüsste wie stockschwul ich war.. Ouh, das wäre die komplett Eskalation. Dagegen wäre eine Zombie Apokalypse nichts.


„Hey, pass doch auf damit!"


Ich drehte mich kurz herum da ich mit meinem neuen Plakat mich nach vorne drängelte. Immer hin war das ja jetzt mein Markenzeichen und falls ich es nicht hinter die Bühne schaffen würde, sollte er wenigstens wissen, ich war wieder da gewesen und all Zeit bereit meine Beine für ihn breit zu machen.

„Hey! Pass du lieber auf es nicht kaputt zu machen! Sonst kriegen wir beide ein gewaltiges Problem!"


Zickig giftete ich den Typen an und er hatte nicht von einem Konterspruch von mir gerechnet. Das sah ich ihm deutlich an. Aber auch dies ging mir dezent an meinem heißen Arsch vorbei.


„Ist ja okay! Sorry, alter.", entschuldigte er sich sogar zu mir, drehte sich aber zu seinem Kumpel und schüttelte den Kopf über mein Verhalten. Das war mir egal also drängelte ich weiter bis ich ganz vorne endlich angekommen war. Viele Fans riefen jetzt schon nach ihnen obwohl es noch gute 10 Minuten dauerte eh es wirklich los ging. Meine Hände kribbelten richtig und mein Herz pochte wie verrückt. Ich war so vernarrt in diesen Typen und ich freute jedes Mal wenn ich ihn live wiedersah. Es war zwar nur für eine kurze Zeit aber damit machte er mir mein Leben glücklicher.


„Hey, bist du nicht der Junge, der Lee Know seinen Arsch angeboten hat?", fragte ein Mädchen neben mir und ich grinste wieder stolz und nickte. Zum Glück war mein Englisch gut und ich hatte keine Probleme mich mit den Amerikanern zu unterhalten.


„Wow, weißt du wie viele neidisch auf dich sind?", „Weißt du wie neidisch du sein wirst wenn er irgendwann ein Bild mit mir hochläd?"


Frech streckte ich ihr die Zunge heraus aber sie schien es lustig zu finden. Genau so wie ihr Kumpel aber ich konzentrierte mich nicht weiter auf die anderen. Für mich gab es nur eine wichtige Person und diese würde gleich mit seinen Bandmitgliedern auf die Bühne treten und uns alle fertig machen. 


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