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Seitdem wir wissen, dass wir eine Tochter bekommen, ist unser Verhältnis und unsere Liebe viel stärker geworden. Tae lässt mich mittlerweile gar nicht mehr aus den Augen. Besonders in der Schule tut der Lehrer sich sehr schwer, seine Hände bei sich zu lassen. In den Pausen zwingt er mich dazu, im Klassenzimmer zu bleiben, damit er mit mir rummachen kann, um seine Hände an jede Faser meines Körpers zu platzieren.

Ja, ein Blowjob auf seinem Schreibtisch bleibt nicht selten aus. Wir können wirklich von Glück sprechen, dass wir bis jetzt noch nicht erwischt wurden.

Meinen Freunden habe ich natürlich kurz darauf zu einem Treffen hergerufen, bei dem ich ihnen von unserer neu gewonnen Information erzählt habe. Sie waren alle außer sich. "Als ob du wirklich richtig lagst? Ihr bekommt tatsächlich ein Mädchen?", fragte Jimin stark verwundert.

"Irgendwie passt zu euch eine unschuldige kleine Prinzessin wie die Faust aufs Auge. So böse Taehyung auch aussehen mag, so weich ist scheinbar sein innerer Kern. Das ist wie in einem Liebesfilm~", lachte Hoseok verträumt und Yoongi wünschte uns ein ehrliches "Glückwunsch", dabei lächelte er warm. Sie alle freuen sich wirklich für uns, unterstützen uns, worüber ich unendlich dankbar bin. Endlich habe ich meine Freunde wieder.

Namjoon und Jin sind ebenfalls vor stolz geplatzt. Sie haben sich sogar ernsthaft getraut zu fragen, ob sie die Kleine adoptieren dürfen. Wie Tae reagiert hat, muss ich sicher nicht erläutern. Man kann sich vorstellen, dass er ihnen fast an die Kehle gegangen ist. Zum Glück konnte ich ihn noch aufhalten.

Wir alle freuen uns riesig auf unsere Prinzessin oder wie Tae sie gerne nennt: "unser kleines Wunder". Doch genau zwei Personen fehlen noch - meine Eltern. "Baby, denkst du nicht, dass es langsam mal Zeit wird, dass ich deine Eltern kennenlerne?"

Ich nehme währenddessen einen Schluck von meiner Bananenmilch, an der ich mich bei seinen Worten sogleich stark verschlucke. Verständnislos gucke ich ihn an. "Ich denke das ist keine gute Idee, du hast doch meinen Vater bereits gesehen. Tae, du musst doch wissen, dass er nicht begeistert sein w-"

"Ich weiß, Baby. Ich bin mir der Gefahr durchaus bewusst, aber ich möchte sie wirklich kennenlernen. Ich liebe dich so unglaublich sehr, dass es für mich ebenfalls eine große Bedeutung hat, die Oma und den Opa unseres Kindes kennenzulernen."

Ich seufze bedrückt. Es war klar, dass diese Frage früher oder später kommen wird, aber ich habe gehofft, dass ich noch länger davor verschont bleibe. "Ich weiß nicht so recht, Tae..."

Ich drehe bedrückt den Kopf von ihm, doch bringen tut das nicht viel, denn ich sitze auf seinem Schreibtisch, er zwischen meinen Beinen, dabei seine großen, warmen Hände an meinem Bauch. Er braucht sich nur etwas vorzubeugen, sodass wir wieder direkten Blickkontakt haben.

"Du musst dir keine Sorgen machen, Kookie. Ich bin doch dabei. Sollte etwas passieren, werde ich vorher eingreifen. Schon vergessen? Ich beschütze euch beide mit allem, was ich habe.", haucht er einen sanften Kuss auf meine Wange.

"N...nagut, aber sag nicht, ich habe dich nicht gewarnt...!"

Wir küssen uns noch kurz, ehe es auch zum Pausenende klingelt und ich mich wieder auf meinen Platz setze. Den gesamten restlichen Schultag kann ich mich nicht eine Sekunde auf den Unterricht konzentrieren. Ständig kehren meine Gedanken zurück zu meinen Eltern, wenn ich versuche, an etwas anderes zu denken.

Momentan verstehen wir uns zu Hause wirklich gut. Wird das mit dem heutigen Geständnis vorbei sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit einverstanden sein werden, dass ich meine Zukunft mit einem Lehrer verplant habe.

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"Baby, kommst du? Die Schule ist vorbei und alle sind bereits gegangen.", holt mich plötzlich mein Freund aus meinen Gedanken. Erschrocken fahre ich hoch und tatsächlich, nur noch wir zwei befinden uns in dem Raum. Ich nicke langsam und räume mit zittrigen Händen alles ein.

Zusammen verlassen wir das Schulgebäude, dankbarerweise trägt er meine schwere Tasche. Der Babybauch wird von Tag zu Tag immer schwerer, deshalb bereitet er mir starke Rückenschmerzen. Auf die schwere Schultasche kann ich da wirklich verzichten.

In seinen Auto herrscht eine unangenehme Stille, doch ich bin nicht in der Verfassung zu sprechen, dafür bin ich viel zu nervös. "Jungkook, alles wird gut. Dein Vater wird dich schon nicht rausschmeißen, so schlimm kann es nicht werden, hm?", besorgt und doch so sanft spricht er auf mich ein.

"Genau das kann er machen, Tae... Ich habe einfach nur so Angst. Ich kann meine Eltern überhaupt nicht einschätzen...", erkläre ich ehrlich, was ihn Seufzen lässt. "Das wird schon. Denk daran: Ich stehe neben dir und halte deine Hand. Es wird nichts passieren, ich verspreche es."

Wieder gibt er mir einen Kuss auf die Lippen, doch dieses Mal ist er so viel gefühlsvoller. So viel Vertrauen und Liebe steckt in diesem, dass ich weiche Knie bekomme, wie von selbst flattern meine Augen zu.

"Und jetzt komm, my Love.", lächelt er. Mit gerötenden Wangen steige ich aus dem Wagen und hacke meine Finger mit seinen ein, zusammen und mir stark klopfendem Herzen laufen wir die letzten Meter zu der Haustür meines Zuhauses.

Zittrig betätige ich die Klingel und warten, bis jemand die Tür aufmacht. "Alles wird gut. Ich liebe dich, Baby.", haucht er einen Kuss auf meinen Scheitel, was mir wirklich für kurze Zeit Sicherheit bietet.

Kurz darauf wird auch schon die Tür geöffnet.

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