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Kaum pfeffere ich meine Schultasche in die Ecke und schmeiße mich mit dem Rücken auf mein heißgeliebtes Bett nehme ich mir mein Handy zur Hand. Ohne vorerst zu zögern, klicke ich auf den Chat mit meinem Freund. Sofort stechen mir die vielen roten Herzen ins Auge, die wir uns regelmäßig schicken.

Yoongi mag zwar von außen hin nicht so wirken, aber er ist wirklich ein toller und liebevoller Mensch. Wenn ich mir so die Texte anschaue, die er mir regelmäßig schickt, ist er eigentlich ein totaler Soft Boy.

Er ist einfach so süß.

Und jetzt?

Jetzt muss ich ihm schreiben, dass ich heute Abend nicht zu ihm kommen kann.

Der Grund? Ich weiß es nicht, wie ich ihm das erklären soll, aber ich habe Angst. Angst davor, dass Yoongi irgendwann rausbekommen wird, wieso ich heute Abend keine Zeit für ihn habe. Oder noch schlimmer, wenn er von dem Ausrutscher in dem Puff erfährt.

Er wird mir allein den Kopf abreißen, wenn er herausfindet, dass ich in einem scheiß Puff war. Und dann auch noch, dass ich mit einem Wildfremden in die Kiste gesprungen bin, meinen jungfräulichen Arsch ihn entgegen gestreckt habe, ohne mit der Wimper zu zucken, aber mit Yoongi nicht über Küssen hinaus gehen wollte und das obwohl wir seit einem Jahr zusammen sind. Außerdem interessiert ihm das nicht, dass ich dazu gezwungen wurde. Dann würde er Jimin und Hoseok eben auch köpfen.

Ich fahre mir mit der Hand durch die Haare und seufze gestresst. Bitte, bitte lasse das hier gut gehen.

Bitte, lasse das niemals meinen geliebten Freund erfahren.

Bitte, bitte, bitte..

Ich brauche ihn. Er ist mein Anker, wenn ich mich mit meinen Eltern mal wieder streite oder sie mich für einige Tage rausschmeißen, wie sie es öfters tun. Sie schmeißen mich immer wieder raus, wenn etwas anstelle, dass ihnen nicht passt. Sei es eine schlechte Note oder nur, wenn ich ihnen versuche zu verklickern, dass es heutzutage völlig egal ist auf welches Geschlecht man steht.

Naja, meine Eltern sind in dieser Hinsicht sehr altmodisch.

Aber natürlich ist er nicht nur mein Ersatz für zu Hause, sondern ich benötige auch seine Nähe, seine Wärme und seinen Duft. Alles an ihm beruhigt mich immer und er hindert mich, auf dumme Gedanken zu kommen. 

Plötzlich höre ich einen Knall und noch einen, dann wieder. Erst kann ich es nicht zuordnen, aber dann realisiere ich, dass es vom Fenster kommen muss. Schnell verlasse ich den Chat von Yoongi und mir - ich werde ihm später kurz schreiben, wenn ich mich bereit dazu fühle.

Und springe brummend vom Bett, ehe ich das Fenster öffne. Zuerst gucke ich fragend hinunter in den den Garten, doch da ist absolut keiner, der Gegenstände an mein Fenster werfen könnte. Überhaupt ist dort keine Menschenseele.

"Huhu, hier oben, Kleiner.", dringt genauso unerwartet die bekannte, tiefe Stimme in meine Ohren und hebe nun den Kopf an, um in das hässliche Grinsen meines Lehrers zu sehen.

Das war nicht sein scheiß Ernst? Wir haben uns doch erst vor zehn Minuten auf der Straße noch unterhalten. Ich will meine Ruhe. Er ist mein scheiß Lehrer. In meiner Freizeit will ich eigentlich nichts von Schule wissen.

Dabei bin ich heute Abend mit ihm verabredet - in seinem Haus..

"Soll das jetzt jeden Tag so gehen?!", zische ich wütend auf die andere Seite. Er zuckt aber nur mit den Schultern.

"Ich wollte dich nur nochmal an heute Abend erinnern, Kleiner~"

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