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Natürlich habe ich ihnen verziehen. Auch wenn Yoongi mein Ex ist, ist er mir immernoch wichtig sowie Jimin und Hoseok. Ehrlich gesagt haben sie mir in vielen Situationen gefehlt. Ihre Ratschläge waren immer die besten, auf denen man sich verlassen konnte.

Ja, eigentlich war auch die damalige Idee, mich an meinem achtzehnten in ein Bordell zu schleppen, keine schlechte, denn sonst wäre das mit Tae und mir niemals so ins Rollen gekommen. Damals war ich vielleicht böse auf sie, aber zur heutigen Zeit bin ich ihnen unglaublich dankbar.

"Was möchtest du haben, Baby?", fragt mein Freund, als wir spontan zu fünft nach der Schule in ein Café gegangen sind. Wir wollen uns aussprechen und das macht man doch am besten beim Essen, oder?

Begeistert gucke ich die vielen verschiedenen Kuchen, Muffins und sogar Donuts an, die es zur Auswahl gibt. Wie auf Knopfdruck knurrt mein Magen und streichel ungeduldig über diesen. Wir haben einen Bärenhunger.
"Also einmal will ich einen Apfelkuchen, einen Blaubeermuffin mhhh... einen Schokomuffin und dann noch einen Vanilledonut. Ach ja! Und dazu will ich meine geliebte Bananenmilch!"

Euphorisch zähle ich alles auf, was mein Freund mit einem Nicken quittiert, da er meine, durch die Schwangerschaft ausgelösten, Essgewohnheiten bereits gewohnt ist und alles bestellt.

"Das isst du doch nicht wirklich alles?", fragt Jimin geschockt und auch die anderen beiden scheinen sprachlos von dieser Menge zu sein. Ich grinse nur stolz, nicke und kichere. "Doch natürlich! Wir haben Hunger!" Dabei klopfe ich sanft auf den Babybauch und suchen uns einen Sitzplatz, als wir alle bedient sind.

Genüsslich beiße ich in den Donut und lasse den einzigartigen Geschmack auf meiner Zunge zergehen. Es schmeckt himmlisch und nein, ich übertreibe nicht. "Herr Kim tut mir leid, wenn das jeden Tag so geht. Er frisst ihnen ja bildlich die Haare vom Kopf.", murrt Yoongi sarkastisch.

"Man gewöhnt sich daran.", winkt mein Freund ab. "Es ist ja nur solange, bis der oder die Kleine da ist."

"Ach, ihr wisst das Geschlecht noch gar nicht?", fragt Jimin ahnungslos. "Nein, aber bald sollte man es erkennen können." Taes ganzen Stolz hört man deutlich aus seiner Stimme heraus. Auch wenn wir uns aussprechen wollten, redet nun Tae mit ihnen. Es tut mir ja leid, aber ich habe gerade ein Date mit meinem Essen, da möchte ich nun mal nicht gestört werden.

Jimin nickt verstehend. "Wissen deine Eltern schon von euch?", beginnt mein Ex ein neues Thema. Mit einem Mal überkommt mir die Traurigkeit, lege den Muffin, in welchen ich gerade herein beißen wollte, auf den Teller ab und schüttel langsam den Kopf. "Du kennst meine Eltern doch...", trüb atme ich aus.

"Sie sind schon nicht allzu stolz, dass ihr Sohn auf Männer steht. Also wie würden sie reagieren, wenn sie wissen, dass ich mich in meinen Lehrer verliebt habe und sogar ein Kind von ihm erwarte?"

"Stimmt, das tut mir wirklich leid, Kooks. Wir hatten es damals schon nicht leicht." Ich nicke seufzend. Irgendwie ist mir mit einem Schlag der Appetit vergangen. "Zerbreche dir darüber nicht den Kopf, Baby. Deswegen kündige ich, damit wir endlich legal als Paar zusammen sein können." Tae greift nach meiner Hand, verschränkt die Finger und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange.

Er hat recht. Meine Eltern müssen von Taes (ehemaligen) Beruf gar nichts erfahren, da er sowieso nicht mehr lange dort arbeiten wird. "Sie kündigen?" Der Schock und die Verwirrung steht den drei förmlich ins Gesicht geschrieben.

Tae nickt.
"Ja, weil ich mein Baby und Jungkook über alles liebe. Für sie gebe ich sehr gerne meinen Job auf."

"Wow, sie sind deutlich netter, als sie wirken.", stellt Hoseok fest, was meinen Freund zum Lachen bringt. "Danke?"

"Ich kann nicht glauben, dass du Vater wirst, Kookie. Dabei bist du unser jüngster.", seufzt Jimin plötzlich und guckt mich nachdenklich an. "Ich hatte das so auch nicht geplant, Jimin Hyung, aber mittlerweile freue ich mich einfach nur auf unseren Engel."

"Er oder sie wird total verwöhnt werden.", wirft Tae ein, weshalb ich zustimmend lache. "Es wird sowieso eine sie, Tae." Ich weiß, wie er auf das Thema zu sprechen ist, aber es ist jedes Mal so süß, wie er die Backen aufbläst und protestiert.

"Das Thema hatten wir doch schon. Das kannst du gar nicht wissen."

"Mutterinstinkte, Tae, Mutterinstinkte.", grinse ich schlemisch. Ich bin einfach so sicher, dass wir eine bezaubernde Prinzessin bekommen, ich spüre es. "Mutterinstinkte hin oder her. Ich will es schwarz auf weiß."

Ich verdrehe die Augen. Er will mir einfach nicht glauben, aber Tae ist sowieso ein Realist. Er braucht immer eine sichere Quelle. "In wenigen Tagen ist ja die Untersuchung, dann wirst du es hören und sehen~"

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