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Vergisst das vorherige Kapitel nicht zu lesen, falls ihr keine Benachrichtigung bekommen habt. :)
"
Tae! Du bist aufgewacht?!", rufe ich überrascht und erleichtert. Er hat ganze zwei Tage durchgeschlafen aufgrund dieser scheiß Droge. Es ist mir immernoch ein Rätsel, wie man dieses Zeug freiwillig nehmen will.
Er macht seinen Mund auf, um etwas zu sagen, doch zuckt plötzlich ächzend zusammen und fasst sich stöhnend an den Kopf. "Urgh... autsch...", grummelt er, was ich unkommentiert lasse. Er ist selber schuld, dass es ihm nun so schlecht geht. So gemein es auch klingen mag, da habe ich ziemlich wenig Mitleid.
Taehyung hat mich mit starken Stimmungsschwankungen und Bauchkrämpfen allein gelassen. Und hat nicht einen Gedanken daran verschwendet, wie es mir gehen könnte. Also muss auch er nun alleine mit seinen Schmerzen fertig werden.
"Warte, ich hol dir was zu trinken-" In diesem Moment gurgelt sein Magen lautstark. Ein wenig muss ich schmunzeln. "Und etwas zu essen. Bleib bitte noch liegen.", mit diesen Worten gehe ich aus dem Zimmer, um in der Küche ein Glas Wasser einzuschenken und zwei belegte Brote anzurichten.
"Schon wieder Hunger, Kookie? Deine letzte Mahlzeit ist doch erst... mhhh... ungefähr zwanzig Minuten her.", taucht aus dem Nichts Jin Hyung neben mir auf. Ich erschrecke bei seinem lautlosen Erscheinen und lasse das Messer mit einem lauten krillen fallen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", lacht er amüsiert, aber ich winke ab.
"Tae ist aufgewacht... Ich mache ihm was zu essen." Seine Augen werden mit einem Mal groß. "Geht es ihm gut?"
"Ich weiß nicht. Er scheint starke Kopfschmerzen und großen Hunger zu haben. Naja, er sieht auch sehr erschöpft aus." Verstehend nickt er, klopft mir dann brüderlich auf die Schulter. "Mach dir keinen Stress. Er musste schon mehrere Male alleine in dieser Situation klarkommen."
So tröstend Jin Hyungs Worte gemeint sind, so wenig erfüllen sie ihren Zweck. Nein, ich mache mir jetzt nur noch mehr Sorgen.
Zwar habe ich dem Erwachsenen viel zu verdanken. In den vergangenen Tagen war er meine Stütze, an der ich mich jeder Zeit ausweinen konnte. Jin hat immer essen für mich gekocht oder eine Schmerztablette hergelegt, wenn ich unerträgliche Bauch- oder Rückenschmerzen hatte.
Er hat mir sogar mit der Schule viel geholfen, dass ich da noch mitkomme. Zwar waren es nur drei Tage, aber drei Tage zu fehlen, können fatale Auswirkungen auf das gesamte Schuljahr haben.
Ich habe meinen Hyung wirklich viel zu verdanken, aber seine Worte verletzen mich ungemein...
Ich nicke nur stumm und gehe wieder in Taes Zimmer. Eben genannter hat sich aufgesetzt und guckt benommen auf seine Oberschenkel. "Hier dein Wasser und etwas zu essen.", lächel ich und übergebe es ihm. Wortlos nimmt er es an und verschlingt beides sofort. "Welchen Tag... haben wir heute...?", sind seine ersten richtigen Worte.
"Freitag... Du hast volle drei Tage durchgeschlafen, Tae...", erkläre ich, was er stumm hinnimmt. "Wie geht es dir?", sanft lege ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und streichel diesen zart. Langsam zuckt er mit den Schultern. "Ich fühle mich noch etwas neben der Spur, aber langsam nehme ich alles wieder genauer wahr."
"Das ist gut." Kurz Schweigen wir uns an, bis ich tief durchatme, den Griff an seinem Oberschenkel etwas verfestige und mich dazu überwinde, das Thema anzusprechen, das mich in der vergangenen Zeit bis Mitternacht beschäftigt hat. "Du Tae...? Ich möchte etwas mit dir besprechen."
Wieder atme ich tief durch. "Vielleicht ist es etwas zu früh, dich damit zu überfordern, aber ich kann das nicht länger mit mir herumtragen.", setze ich fort, sehe meinem Freund dabei in die Augen und fahre mit meiner anderen Hand über meinen Bauch, der tatsächlich in dieser Zeit wieder ein wenig gewachsen ist.
Tae hat wirklich viel verpasst...
Deutlich nervöser fängt er an, mit seinen Fingern zu spielen und bricht den Blickkontakt ab. "Tae... Ich kann das nicht länger mit ansehen, nicht länger mitmachen... Als ich dich bewusstlos mit diesem Zeug neben dir gesehen habe, wurde mir klar, wie schlecht es dir eigentlich wirklich geht... Ich hatte bis eben noch so verdammt große Angst um dich... Verdammt Tae, du hättest tot sein können!"
Ich mache mir gar nicht die Mühe, meine Tränen zurück zu halten. Er soll ruhig sehen, was er mir mit seinen scheiß Drogen angetan hat.
"Deswegen stelle ich dir hier und jetzt diese Frage und bitte, Tae, bitte beantworte sie bedacht, beantworte sie ehrlich. Sind dir deine Drogen wichtiger als unser Baby und ich oder würdest du für uns auf Entzug gehen...?"
"I-ich..."
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