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Taehyung seufzt, doch für ihn scheint das überhaupt kein Problem darzustellen, da er kurz darauf nur grinsend mit den Schultern zuckt. "Ist doch egal. Deine Mutter ist für dich da und ich bin für euch da. Mehr brauchst du nicht."
Irgendwo hat er recht. Appa kann mir eigentlich egal sein. Eigentlich...
Er ist immernoch mein Appa und ich habe ihn lieb, eigentlich möchte ich ihn stolz machen. Eigentlich...
Auch ich seufze nur und wende mich von ihm ab. "Baby? Habe ich was falsches gesagt?" Wie auf Knopfdruck ist er völlig besorgt, platziert sogar seine Hand behutsam auf meine Schulter. "Es ist nur... Appa sollte stolz auf mich sein... Wieso bin ich denn nur schwul? Wieso stehe ich nicht auf Brüste? Wieso muss ich so anders sein?"
Verzweifelt lege ich die Hände auf mein Gesicht und schüttel abermals den Kopf. "Wieso kann ich nicht normal sein?"
"Jungkook, hör mir zu." Ich schüttel den Kopf und entferne mich einige Schritte von ihm. Diese extremen Gefühlsschwankungen und intensiven Emotionen machen mich fertig. Sie machen mich so unglaublich müde. Ich verstehe nicht, woher nun diese Gedanken, diese Zweifel kommen.
Es hat mich nie gestört, auf Männer zu stehen. Nein, es hat mich sogar glücklich gemacht, doch jetzt scheint alles so aussichtslos. Mein Vater würde niemals das Baby akzeptieren und schon gar nicht, dass ich etwas mit meinem Lehrer am Laufen habe, der aussieht wie der größte Drogendealer und Schläger Seouls.
"Jungkook, bitte. Hör mir zu, bitte...", fordert er verzweifelt. Für Tae müssen meine Stimmungsschwankungen auch anstrengend sein, auch wenn er es erst seit ca. zwei Stunden mitmachen muss.
Tae läuft um mich herum, greift nach meinem Handgelenken und entfernt meine Hände sanft von meinem Gesicht. "Baby, anders zu sein, ist nichts schlechtes. Nein, es ist so viel besser. Sei stolz auf dich, dass du auf Männer stehst, du bist ein wundervoller Mensch, wenn das dein Vater nicht sieht, ist er selber Schuld, aber bitte denke niemals so."
Nach seiner kleinen Rede, die total süß von ihm ist, legt er seine super-weichen Lippen auf meine. Sofort flattern meine Augen zu und gebe mich ihm erneut voll hin. Ich kann zu diesem Mann einfach nicht nein sagen. Verdammt, wie sehr kann man einen Menschen lieben?
Meine Liebe zu ihm, ist sie schon krankhaft, so sehr wie ich ihn liebe?
"Du hast ja Recht, Tae. Ich bin nur so durch den Wind wegen der Schwangerschaft und wegen dem organisatorischem Zeug.", murmel ich trüb.
"Ich weiß, Kookie. Ich weiß, aber du bist nicht allein. Ich helfe dir. Ich werde dir helfen, alles auf die Reihe zu bekommen und auch, dass du einen ordentlichen Schulabschluss in der Tasche hast. Lass das nicht deine Probleme sein sondern unsere.", sanft wie eh und je streichelt er meine Wange.
"Ich liebe dich, Taehyung und danke für alles...", werfe ich mich um seinen Hals und drücke mich eng an ihn. Darf ich diesen Mann bitte nie wieder loslassen?
"Wir sollten zu mir, Baby. Der Vormittag muss für dich wirklich anstrengend gewesen sein." Ich nicke gähnend und bemerke erst jetzt, wie erschöpft ich tatsächlich bin.
Tae ist so aufmerksam und fürsorglich. Er kann nur der weltbeste Appa für unseren kleinen Engel werden. Ich freu mich jetzt schon auf die gemeinsame Zeit zu dritt.
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