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Wenig später sitzen wir in dem Wohnzimmer, welches ich bereits kenne. Erinnerungen des Blowjobs kommen hoch und sofort werde ich wieder rot. Wie sich dieser Namjoon und der andere, dessen Name ich noch nicht kenne, auf die Couch sitzen, völlig ahnungslos.

"So... Jungkook also?" Ich nicke.

"Und du bist sein Schüler?" Wieder nur ein Nicken meinerseits.

"Was genau möchtest du denn von ihm?" Dieses Mal zögere ich. Ja, was will ich eigentlich von ihm? Reden? Kuscheln? Sex? Ich weiß es doch selbst nicht. Ehrlich gesagt will ich ihn nur sehen, als Privatperson und nicht als Lehrer. In der Schule beachtet er mich ja kaum.

"Ich... wollte mit ihm über etwas reden.", nuschel ich, dabei genau wissend, dass sie meine Lüge nicht abkaufen. Doch die beiden nicken nur. Mehr wollen sie nicht wissen? Eomma und Appa hätten mich jetzt bis zum letzten Tropfen Blut ausgequetscht.

"Wir sollten uns einmal vorstellen. Ich bin Kim Seokjin und der Verlobte von Namjoon.", stellt sich der Hübschling vor. "Jeon Jungkook.", wiederhole ich meine Worte von vor wenigen Minuten.

"Ich hätte nicht gedacht, dass mein Bruder Freunde hat.", mischt sich dieser Namjoon ein und guckt mich nachdenklich an. Wieder werde ich rot. Freunde? Eigentlich sind wir nur Lehrer und Schüler mit gewissen Vorzügen? Okay, ich bin schwanger von ihm, aber das Thema hatten wir schon.

Aber ich würde lügen, wenn mich nicht interessieren würde, was er damit meint. Vorhin hat Jin schon eine Andeutung gemacht. "Was meinst du, wenn ich fragen darf?"

"Weißt du, er ist eher ein Einzelgänger. Beziehungen, ob Familie oder Freunde, kann er kaum halten, weil seine Probleme - seine Vergangenheit - ihn immer und immer wieder einholen.", erklärt er vage weiter und meine Ohren werden immer hellhöriger.

Was für eine Vergangenheit hat er denn?

Ist sie wirklich so schlimm?

Plötzlich hört man die Haustür ins Schloss fallen. Das heißt, Tae ist endlich angekommen. "Das solltest du ihn lieber selbst fragen.", höre ich noch Namjoon. Erst verstehe ich nicht, was er meint, doch scheinbar habe ich meine Gedanken laut ausgesprochen. Am liebsten würde ich mir selbst auf die Stirn hauen.

Du bist so dumm, Jungkook.

"Bin zu Hause, Hyung." Da erklingt auch schon die engelsgleiche Stimme, die mein Herz zum Rasen bringt. Was stellt der Lehrer nur mit mir an?

"Hast du geko-"

Er hält inne, als er den Raum betritt und unsere Augen sich miteinander verhaken. "Jungkook?" Die Verwunderung in seiner Stimme ist deutlich zu hören. "Was willst du hier?", fragt er nun deutlich kälter und verschränkt abweisend die Arme vor der Brust.

Ich schlucke nervös.

Kann ich mich beschweren? Sicher nicht, ich habe es verdient, so von ihm angesehen zu werden. "Tae... bitte hör mir zu. Es tut mir leid!" Ich werde förmlich von meinen eigentlichen Gefühlen überrollt, weshalb meine Augen sofort glasig werden.

Ich habe Angst vor seiner Ablehnung.

"Was ich gesagt habe, war falsch. Bitte verzeihe mir. Ich hatte einfach so Angst. Du... Du bist immerhin mein Lehrer. Das ist falsch! Es... sollte eigentlich falsch sein, aber es fühlt sich nicht so an. Ich brauche dich, Tae... also bitte verzeihe mir...!", verheult flehe ich den Erwachsenen an.

Und ich brauche dich für unser Baby, füge ich noch in Gedanken hinzu.

Er schließt die Augen, scheint nachzudenken, was er nun machen soll. Für mich dauert dieser kurze Moment wie eine Ewigkeit, doch dann nickt er. "Ich verzeihe dir, aber nur das eine mal!"

Ein riesiger Stein fällt von meinem Herzen und falle ihm heulend in die Arme. "Danke... Danke... Danke... du wirst es nicht bereuen...!"

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