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"Sie sind schwanger.", erklärt der Arzt fröhlich, denkt wohl, dass ich mich darüber freuen würde. Hat er mich schon mal angesehen? Ich bin noch Schüler. Ich will auf Partys gehen, mich betrinken und am nächsten Tag nichts mehr von dem Abend wissen. Und jetzt erzählt mir irgend so ein Arzt, in mir würde ein Wesen heranwachsen?

Bullshit.

Ich meine, Yoongi und ich haben-

Genau da erscheint Kim Taehyung vor meinem inneren Auge.

Oh nein, bitte lass das alles hier nicht wahr sein. Ich bitte darum.

Meine Mutter sieht geschockt zu mir, doch ich drehe nur den Kopf weg. Ich kann ihr nicht in die Augen sehen, ihren enttäuschten und angeekelten Blick - und säubere meinen Bauch mit einem Tuch. Ich möchte hier so schnell wie möglich weg.
"Jungkook-"

"Ich laufe nach Hause.", damit reiße ich die Tür auf und knalle sie wütend wieder zu, nachdem ich das Zimmer verlassen habe. Tränen der Verzweiflung sammeln sich an. Ich kann nicht schwanger sein, ich muss noch so viel erleben. Ich habe keine Lust auf ein Kind und schon gar nicht, wenn mein Lehrer der Vater ist.

Ich liebe Yoongi.

Mit ihm will ich einmal Kinder haben, ja, aber jetzt ist es noch viel zu früh dafür. Ich stampfe völlig aufgelöst aus dem Krankenhaus und denke weiter nach. Was soll ich machen? Wie soll ich das Yoongi erklären, wenn ich immer mehr zunehme? Es würde rauskommen, dass ich ihm fremd gegangen bin. Das wollte ich doch immer verhindern.

Taehyung sollte kein Problem sein. Er muss schlichtweg nichts von dem Kind erfahren. Aber auch Yoongi muss davon nichts wissen, niemals. Von der ersten Sekunde an bin ich mehr als überzeugt davon, das Kind abzutreiben.

Ich könnte es niemals diese Liebe schenken, die das Baby braucht, denn es ist ein Unfall. Ratlos kralle ich meine Finger in die blonden Haare. Es hängt einfach zu viel davon ab, ich kann das nicht riskieren. Mein Abschluss, meine Beziehung, meine Freizeit, mein ganzes Leben, die Beziehung zu meiner Mutter und meinem Vater.

Bei dem Gedanken an meinen Vater werde ich noch blaser um die Nase. Besonders er darf darüber nichts erfahren. Ich wäre erledigt, enterbt, verhasst und verstoßen. Ich bleibe stehen, und falle schluchzend auf eine Bank. Verdammt!

"Mein Sohn, weine nicht." Plötzlich höre ich meine Mutter, die sich neben mich gesetzt hat und mich besorgt mustert. Was denkt sie jetzt von mir? Bestimmt, ich sei ein dummer, dummer, dummer Junge, der nur an Vergnügung ohne an die Konsequenzen denkt.
Ich habe die ganze Familie zerstört...

Bei diesem Gedanken verkrampfe ich mich nur noch mehr in das Geheule. "Jungkook... Ich bin wirklich geschockt und sprachlos. Damit hat keiner gerechnet. Aber das ist Yoongi und dein Ding. Trotzdem unterstütze ich dich, dafür sind Mamas da. Bitte vergiss das nicht.", sanft spricht sie die Worte aus, die mich zwar beruhigen, aber gerade nur noch sentimentaler machen.

Yoongi und meins...

Es wäre zu schön gewesen.

"B...bitte... sag Appa ni..nichts!", bringe ich verzweifelt zwischen den Schluchtern raus. Eomma versichert mir, dass das eine Weile unser Geheimnis bleiben wird, dann falle ich ihr dankbar in die Arme.

Aber von meiner fest entschiedenen Abtreibung erzähle ich ihr nichts.

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