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Ich reibe nervös meine Hände aneinander, als wir die Praxis betreten. Meine Handflächen sind völlig nass vom Schweiß, der sich dort gebildet hat. Wieso bin ich so extrem nervös? Es kann nichts schlimmes sein, höchstens eine Lebensmittelunverträglichkeit oder eine ziemlich schwache, aber langanhaltende Grippe.
Erklärt das auch meine Stimmungsschwankungen...?
Sicher, wer ist wegen sowas nicht auch gestresst oder angepisst?
"Alles okay, mein Schatz?" Mütter merken aber auch alles. Auf Mutterinstinkte ist wohl immer Verlass. "Ich bin nur aufgeregt. Immerhin könnte ich ja alles mögliche haben.", gebe ich ehrlich zu. Eomma nickt verstehend, legt ihre Hand beruhigend auf meine Schulter und lächelt mich aufmunternd an.
"Zerbreche dir nicht zu sehr den Kopf darüber. Es wird alles okay." Ich nicke nur und schenke ihr ebenfalls ein trostloses Lächeln. Es tut mir leid, Eomma, aber ich kann erst beruhigt aufatmen, wenn ich weiß, dass es nichts schlimmes ist.
Wir melden uns am Empfang an und betreten eine gute Stunde später das Untersuchungszimmer. Ich setze mich auf die Liege und lasse unruhig die Beine hin und her baumeln. Eomma sitzt im selben Raum auf einem Stuhl und mustert mich und den Arzt stumm.
Ich habe drauf bestanden, dass sie mit reinkommt, damit ich mich wenigstens ein bisschen sicher fühle. "Also Herr Jeon, sie beklagen sich über Übelkeit und Stimmungsschwankungen?", beginnt der Arzt und sieht auf das Klemmbrett in seiner Hand.
Ich nicke. "Manchmal, da habe ich totale Fressattacken und dann will ich nicht mal mein Lieblingsessen essen, weil es mich anekelt. Und die Übelkeit äußert sich meistens morgens.", plappere ich daraufhin los. Der Arzt notiert sich nebenbei alles und gibt des öfteren ein verstehendes "Mhm" von sich.
"Wie lange haben Sie denn schon diese Beschwerden?"
"Ich weiß nicht mehr genau, aber schon einige Wochen..." Ich fühle mich so unwohl und als er nach einer Blutabnahme, mich auch noch auffordert, auf die Liege zu legen und mein Oberteil hochzuziehen, beginnt mein ganzer Körper zu zittern. "Das wird nun etwas kalt sein."
Ich bekomme Panik, eine riesen Panik.
Was ist, wenn ich Krebs habe?
Deshalb mir alle Haare ausfallen, die Schule schmeißen muss, alle mich verlassen werden und noch schlimmer; ich schaffe es nicht und werde sterben.
Mein Atem beschleunigt sich, genauso wie mein Herz, dass unbequem gegen meine Brust klopft. Der Schweiß bildet sich nun auch an meine Stirn, die Augen werden glasig, sodass die Sicht verschwimmt.
Ich habe Angst, bitte hilft mir doch jemand..
Und wie gerufen, spüre ich plötzlich die warme Hand meiner Mutter auf meinem Oberarm, die mich besorgt mustert. "Beruhige dich, mein Sohn. Es wird schon nichts schlimmes sein." Wieder schenkt sie mir ihr herzliches Lächeln. Eomma hat wirklich ein wunderschönes Lächeln, dass mich tatsächlich etwas beruhigt.
"Es ist tatsächlich nichts schlimmes, Herr Jeon.", meldet sich auf einmal der Arzt. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er mit der Untersuchung bereits begonnen hat...
Ich atme erleichtert auf. Egal was nun kommt, es ist okay. Wenn der Arzt sagt, es ist nichts schlimmes, dann meint er das auch so.
Du kannst aufatmen, Jungkook.
Meine Eomma schweigt, guckt auf den Bildschirm, auf dem ich nicht viel erkennen kann. Es waren nur verlaufende schwarzweiß Farben zu erkennen und in der Mitte ein schwarzer Punkt, der wie eine Erbse aussieht. Was ist das?
Auch Eomma scheint das nun entdeckt zu haben und reißt mit einem Mal die Augen auf. Okay... Ist es doch etwas schlimmes...?
"Herzlichen Glückwunsch, Herr Jeon."
Huh?
"Sie sind schwanger."
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